In nahezu jederpolytheistischen Religion wurde bzw. wird einKriegsgott verehrt. Der bekannteste Kriegsgott ist derrömische KriegsgottMars, der allerdings, vor allem in frührömischer Zeit, auch alsVegetationsgott verehrt wurde. Daneben kannten die RömerBellona undQuirinus.
Diegriechische Entsprechung des Mars und später ihm gleichgesetzt warAres. Anders als Mars war dieser aber ausschließlich für dasKriegshandwerk zuständig und mit den damit verbundenen Attributen ausgestattet. Seine Begleiter warenPhobos undDeimos (Furcht und Schrecken). AuchAthena (Göttin der Kriegslist),Enyalios undEnyo waren Götter, die für den Krieg standen.
Die Skandinavier des Frühmittelalters z. B. verehrten mehrere kriegerische Gottheiten. In ihrerMythologie entsprach der Kriegsgott am ehestenTyr. Allerdings übernahmOdin später dessen Rolle nahezu vollständig.
Weitere Kriegsgötter sind:
Bestimmtemonotheistische Religionen weisen kriegerische Züge ihrer jeweiligen Gottes- oder Glaubensvorstellungen auf.ImJudentum schreibt man dem GottesnamenSchaddaj (Gen 17,1; Ex 6,3) einen Zusammenhang mit dem Verb „gewalttätig sein, verheeren“, zu. In dem alten AusdruckPachad jitzchaq (Gen 31,42.53) „Schrecken Isaaks“ vermutet man die Tradition des „JHWH-Krieges“, der in der Richterzeit als „Gottesschrecken“ verbreitet war. Häufig begegnet im1. Buch Samuel, denPsalmen und der Heilsprophetie die BezeichnungJHWHZebaot („der Herr der Heerscharen“) auf, wobei mitHeer sowohl die israelische Streitmacht als auch himmlische Mächte wie Engel gemeint sein konnten. Im 2. Buch Mose wird JHWH selbst als handelnder Krieger besungen: „Ross und Reiter warf er ins Meer“ (Ex 15,21 Lut).
DasChristentum wurde in dem Moment seiner Akzeptanz durch den römischen Kaiser alsStaatsreligion in bestimmten Zügen und für eine bestimmte Zeit gleichsam zu einer Art Kriegsreligion.Kaiser Konstantin schaffte den Kult des römischen HauptgottesSol invictus ab, ersetzte diesen Kriegsgott durch einen Christuskult, dasLabarum etc. und führte fortan Kriege im Zeichen des Christussymbols (In hoc signo vinces). In der Kirchengeschichte sprach man bestimmten Engeln (St. Michael) und Heiligen (St. Georg,Adrian von Nikomedien,Jakobus der Ältere,Sergius von Radonesch,Wenzel etc.) oder der Jungfrau Maria (Maria vom Siege) jene Qualität zu, die zuvor Kriegsgöttern aus dem Pantheon vorchristlicher Religionen vorbehalten waren.