Krautheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 23′ N,9° 38′ O49.3833333333339.6333333333333298Koordinaten:49° 23′ N,9° 38′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Hohenlohekreis | |
Gemeindeverwaltungsverband: | Krautheim | |
Höhe: | 298 m ü. NHN | |
Fläche: | 52,9 km2 | |
Einwohner: | 4626 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74238 | |
Vorwahl: | 06294 | |
Kfz-Kennzeichen: | KÜN, ÖHR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 26 045 | |
LOCODE: | DE KRM | |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Burgweg 5 74238 Krautheim | |
Website: | www.krautheim.de | |
Bürgermeister: | Andreas Insam | |
Lage der Stadt Krautheim im Hohenlohekreis | ||
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Krautheim ist eine Stadt imHohenlohekreis an derJagst imfränkisch geprägten NordostenBaden-Württembergs.[2] Sie gehört zurRegion Heilbronn-Franken (bis 20. Mai 2003Region Franken).
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Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Krautheim liegt am nördlichsten Punkt derJagst auf 210 bis 420 Meter Höhe. Die Jagst hat sich dort 130 bis 150 Meter tief in dieMuschelkalklandschaft derHohenloher Ebene eingegraben. Charakteristisch für Krautheim ist der Blick auf die von weither sichtbaregleichnamige Burg, die mit einer bis zu 17 Meter hohen und bis zu 2,70 Meter dickenSchildmauer einen imposanten Anblick bietet. Der mächtigeBergfried bietet mit seiner Höhe von etwa 30 Metern einen Ausblick in das Jagsttal und die umliegende Landschaft.
Stadtgliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die heutige Stadt Krautheim ist Ergebnis derGebietsreform in Baden-Württemberg von 1972/73. Damals schlossen sich die ehemals selbstständigen badischen Gemeinden Krautheim,Gommersdorf,Horrenbach,Klepsau,Neunstetten, Oberndorf und die württembergischen GemeindenAltkrautheim, Ober- und Unterginsbach zusammen und gaben sich den Namen Stadt Krautheim. Die Ortschaften haben zwischen rund 60 und 700 Einwohner; in Krautheim selbst als zentralem Ort leben etwa 1500 Einwohner.[3][4]
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Nachbargemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]An Krautheim grenzt im Norden die KleinstadtBoxberg, im Nordosten die GemeindeAssamstadt, beide imMain-Tauber-Kreis; im Osten die GemeindeDörzbach, im Süden die KleinstadtIngelfingen, im Südwesten die GemeindeSchöntal, alle im Hohenlohekreis; und schließlich im Nordwesten die KleinstadtRavenstein imNeckar-Odenwald-Kreis.
Flächenaufteilung
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Nach Daten desStatistischen Landesamtes, Stand 2014.[7]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mittelalter
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Krautheim (gemeint ist das heutige Altkrautheim) wurde 1096 erstmals urkundlich als Crutheim erwähnt; die Gründung ging auf dieFranken zurück.Die Burg (im heutigen Hauptort Krautheim) wurde 1213 von Wolfrad I. von Krautheim auf demBergsporn errichtet. Von 1240 bis 1242 waren diestaufischenReichskleinodien (Reichskrone,Zepter undReichsschwert) vermutlich in der Burg Krautheim in Verwahrung. 1306 erhielt Krautheim zusammen mit Ballenberg dieStadtrechte. 1329 wurde Krautheim erstmals als Stadt erwähnt. Ab 1399 stand Krautheim unterKurmainzer Vorherrschaft bzw. Herrschaft.
Neuzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Überlieferung zufolge riefGötz vonBerlichingen 1516 dem in derBurg Krautheim sitzenden Mainzer Amtmann Max Stumpf denSchwäbischen Gruß („er soldt mich hinden leckhenn“) zu, den Goethe dann in seinem Drama „Götz von Berlichingen“ mit großem Erfolg leicht abgeändert verwendete.[8]
Als Entschädigung fürlinksrheinische Gebietsverluste erhielt das AdelshausSalm-Reifferscheidt-Bedburg mit demReichsdeputationshauptschluss 1803 dasFürstentum Krautheim, das aus ehemals kurmainzischen undwürzburgischen Besitzungen neu gebildet wurde und neben Stadt und Oberamt Krautheim dasKloster Schöntal, das Priorat Gerlachsheim und das Amt Grünsfeld umfasste.[9]Durch dieRheinbundakte wurde das Fürstentum Krautheim nach nur drei Jahren Bestand 1806mediatisiert. Das Amt Krautheim wurde entlang der Jagst in einen nordwestlichen badischen und einen südöstlichen württembergischen Teil geteilt; Krautheim sowieGommersdorf, Horrenbach,Klepsau,Neunstetten und Oberndorf kamen an dasGroßherzogtum Baden,Altkrautheim sowie Ober- und Unterginsbach an dasKönigreich Württemberg. Von 1811 bis 1938 unterstanden die drei württembergischen Orte demOberamt Künzelsau (seit 1934 Kreis Künzelsau), von 1938 bis 1972 demLandkreis Künzelsau. Die badischen Orte gehörten bis 1972 zumLandkreis Buchen. Da beide Landkreise nach dem Zweiten Weltkrieg Teil derAmerikanischen Besatzungszone geworden waren, lagen somit alle Orte der heutigen Gemarkung Krautheims seit 1945 im neu gegründeten LandWürttemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Eingemeindungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1. September 1971: Gommersdorf, Horrenbach, Klepsau und Oberndorf[10]
- 1. Dezember 1972: Neunstetten[11]
- 1. Januar 1973: Altkrautheim, Oberginsbach und Unterginsbach[11]
Religion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die katholischen Kirchen der Stadt gehören zurSeelsorgeeinheit Krautheim-Ravenstein-Assamstadt imDekanat Tauberbischofsheim desErzbistums Freiburg.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Krautheim wird der Gemeinderat nach dem Verfahren derunechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durchÜberhangmandate verändern. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
DieKommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis[12]. Die Wahlbeteiligung betrug 64,45 % (2019: 59,9 %).
Freie Wähler Krautheim | 71,11 % | 12 Sitze | (2019: 90,3 %, 16 Sitze) | |
CDU-Bürgerliste* | 028,89 % | 05 Sitze | (2019: 9,7 %,02 Sitze) |
*2019 nur Bürgerliste
Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bürgermeister von Krautheim ist seit dem 1. August 2023 Andreas Insam. Er wurde am 7. Mai 2023 mit 68,6 Prozent der Stimmen gewählt.[13] Er folgte Andreas Köhler (CDU) nach, der von 2002 bis 2023 amtierte.[14]
Wappen und Flagge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieBlasonierung des Krautheimer Wappens lautet: „In elfmal von Schwarz und Silber geteiltem Schild oben rechts eine rote Vierung, darin ein sechsspeichiges silbernes Rad.“ Die Stadtflagge ist Schwarz-Weiß.
Das älteste bekannteSiegel Krautheims von 1473 zeigt nur dasMainzer Rad. Nachdem Krautheim 1806 badisch geworden war, zeigte das Stadtsiegel zunächst einKleeblatt, ab 1898 aber erneut das Mainzer Rad. 1950 führte die Stadt das Mainzer Rad in einem von Rot und Grün gespaltenen Schild. Der jetzige elfmal von Schwarz und Silber geteilte Schild geht auf das Wappen des früheren Ortsadels zurück; von ihm sind auch die Flaggenfarben abgeleitet. Das heutige Wappen, das das Mainzer Rad mit dem Wappen des Ortsadels verbindet, wurde der Stadt am 5. November 1955 vombaden-württembergischen Innenministerium verliehen, die Flagge am 14. Oktober 1971.[15]
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Partnergemeinde von Krautheim ist die sächsische GemeindeEbersbach im ehemaligenLandkreis Großenhain, heuteLandkreis Meißen.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Krautheim war bis 1988 durch dieJagsttalbahn vonMöckmühl nachDörzbach an das Schienennetz angebunden. Heute befinden sich die nächsten größeren Bahnhöfe inOsterburken (22 km,Frankenbahn undbadische Odenwaldbahn),Bad Mergentheim (19 km,Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen) undWaldenburg (29 km,Hohenlohebahn). Die nächste Autobahn ist dieA 81 (Ausfahrt Osterburken). Die nächste Bundesstraße ist dieB 19, die durch den Nachbarort Dörzbach führt.
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die im nahenKünzelsau ansässigeWürth-Gruppe ist auch für Krautheim von hoher Bedeutung. In Krautheim selbst sind die Firmen Wöhrle (Metallwarenfabrik),Dometic Seitz (Zulieferer für Wohnwagen- und Wohnmobilhersteller) und Rüdinger Spedition (Logistik) sowie die Einrichtungen desBundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter die größten Arbeitgeber.
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Stadtteil Krautheim gibt es unter anderem einen Fußball- (TSV Krautheim), einen Tennis- (TSC Krautheim) und einen Volleyballverein (ASC Krautheim). Im Stadtteil Gommersdorf ist der FußballvereinVfR Gommersdorf (Verbandsliga Nordbaden) ansässig.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmale
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Museen
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- Johanniter-Museum
Einen Einblick in die Geschichte desJohanniterordens bietet das auf dem Burgberg direkt neben dem Rathaus der Stadt gelegene Johanniter-Museum.
- Burgmuseum
Im Burgmuseum kann man sich über die Geschichte derBurg Krautheim informieren.
Burg- und Johanniter-Museum sind von Mai bis September an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten melden sich Interessenten bei der Stadtverwaltung.
Naturdenkmäler
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DerKrautheimer Kuharsch ist eineSteinerne Rinne. Er ist durch eine Quelle entstanden, deren sehr kalkhaltiges Wasser durch dieVersinterung eine Rinne gebildet hat, deren skurrile Gestalt der Name dieses Naturphänomens anschaulich wiedergibt. DerKuharsch ist eine Station auf den Pfaden der Stille in und um Dörzbach und steht unter Naturschutz.[16] Er befindet sich etwa 600 m hinter dem Ortsausgang von Krautheim in Richtung Klepsau an der L 1025.[17]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Krautheim geboren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Leonhard Frank (* in „Klebsheim an der Jagst“, wahrscheinlich Klepsau, heute Ortsteil von Krautheim; † 21. September 1648), von 1614 bis 1648 Abt des Prämonstratenserklosters Oberzell in Zell am Main
- Franz Konrad Macké (1756–1844), Bürgermeister vonMainz
- Franz Anton Keller (1772–1838), badischer Oberamtmann
- Ludwig von Krutheim (1819–1885), deutscher Verwaltungsbeamter und Richter
- Otto Beck (1846–1908), Oberbürgermeister vonMannheim
- Fritz Eichhorn (1870–1939), Forstmann der höheren Forstverwaltung
- Adolf Brehm (1878–1937), Jurist und außerordentlicher Professor
- Ralph Weber (* 1960), Rechtswissenschaftler
Mit Krautheim verbunden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Norbert Heuser (* 1965), parteiloser Politiker, in Krautheim aufgewachsen
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Krautheim. In:Der Hohenlohekreis (Baden-Württemberg – Das Land in seinen Kreisen. Band 1). Thorbecke, Ostfildern 2006,ISBN 3-7995-1367-1, S. 418–453.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑Hohenlohekreis:Krautheim Online auf www.hohenlohekreis.de, abgerufen am 26. Februar 2025
- ↑LEO-BW, Landeskunde entdecken online, Krautheim
- ↑Grundlage der Liste:Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980,ISBN 3-17-005708-1, S. 179–184.
- ↑Wohnplatz Wehrmühle im Historischen Ortslexikon beiLEO BW
- ↑Wehrmühle im Stadtplan Krauthei
- ↑Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Krautheim.
- ↑Minute 10 bis 13 von ZDF 2014. Terra X. Die Welt der Ritter (3/3). Die letzten ihrer Art. Ein Film von Christian Feyerabend. Eine Produktion der Gruppe 5 Filmproduktion GmbH, Köln, im Auftrag des ZDF. In Zusammenarbeit mit ZDF enterprises und dem ORF.
- ↑Vorwort zum Bestand 121 (Salm-Krautheim) beim Generallandesarchiv Karlsruhe, abgerufen am 26. Juli 2008
- ↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 474 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]).
- ↑abStatistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 475 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]).
- ↑Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
- ↑Andreas Insam ist neuer Bürgermeister in Krautheim. In: stimme.de. 7. Mai 2023, abgerufen am 15. Mai 2023.
- ↑Andreas Köhler legt Amt als Bürgermeister von Krautheim nieder. In: stimme.de. 20. Januar 2023, abgerufen am 15. Mai 2023.
- ↑Heinz Bardua:Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg. Band 1). Theiss, Stuttgart 1987,ISBN 3-8062-0801-8, S. 88.
- ↑Pfade der Stille:Krautheimer Kuharsch
- ↑Kuharsch. Entstanden aus einer Kalkrinne auf www.krautheim.de
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Altkrautheim in der Beschreibung des Oberamts Künzelsau von 1883, ditoOber-Ginsbach undUnter-Ginsbach
- Krautheim aufLEO-BW, Landeskunde entdecken online
- Johanniterkommende Krautheim in der DatenbankKlöster in Baden-Württemberg desLandesarchivs Baden-Württemberg
Städte: | Forchtenberg |Ingelfingen |Krautheim |Künzelsau |Neuenstein |Niedernhall |Öhringen |Waldenburg | |
Gemeinden: | Bretzfeld |Dörzbach |Kupferzell |Mulfingen |Pfedelbach |Schöntal |Weißbach |Zweiflingen |