Krain


Das LandKrain (slowenisch[Dežela] Kranjska‚[Land] Krain‘, mittellateinisch unditalienischCarniola,französischCarniole) war um 973 (nach anderen Quellen 976) eine demHerzogtum Kärnten vorgelagerteMark. Nach der Abtrennung von Kärnten um 1002 wurde die Krain eine selbstständige Grenzmark mit eigenenMarkgrafen. Ab 1364 war sieHerzogtum und ab 1849 österreichischesKronland. Nach dem Ende desErsten Weltkrieges 1918 ging die Krain inSlowenien auf, das demSHS-Staat angehörte, der 1929 von KönigAleksandar I. Karađorđević inKönigreich Jugoslawien(Kraljevina Jugoslavija) umbenannt wurde. Heute ist das ehemalige Herzogtum Krain Teil der Republik Slowenien, jedoch keineGebietskörperschaft. Die einstige Hauptstadt des HerzogtumsLaibach ist heute mit slowenischem NamenLjubljana die Hauptstadt Sloweniens.
Herkunft des Namens
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Name Krain soll aus demkelto-romanischencarniola und demslowenischkrajina entstanden sein. In der Spätantike war aus geographischer Sicht mitCarniola, der ‚kleinen Carnia‘, nur der größere Teil der späteren Oberkrain mit der Stadt Carnium/Krainburg/Kranj gemeint. Die ‚große‘Carnia ist das benachbarte heutigeFriaul[1] (nach dem dieKarnischen Alpen heißen; der NameCjargne in Friulano,Cjargna/Cjargno in Friulano carnico ist noch üblich). Das sicherlich jüngerekrajina bedeutet in allenslawischen Sprachen ‚Gegend, Landschaft, Region‘ bzw. ‚Mark, Grenzland‘ im Sinne der fränkischenmarchia (vgl. z. B.Ukraine). Es dürfte nach heutiger Meinung der Namensforschung als Stützung des alten lateinischen Raumnamens gedient haben, nicht aber als Wurzel. Die lateinische Form selbst ist eine Entlehnung aus demKeltischen,*karno bedeutete wohl allgemein ‚Spitze, Anhöhe, Hügel, Steinhaufen‘,[1] also in etwa ein einfacher Bergname ‚Steinberge‘ für dieSüdlichen Kalkalpen (das historische Konzept derAlpes Carnicae ist umfassender als heute).
Das Wappen der Krain und ihre Landesfarben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DasWappentier imWappen des Herzogtums Krain ist einAdler, der auf dieGrafen von Andechs-Meranien, die einstigenMarkgrafen von Krain, zurückzuführen sei. Überliefert wird ein weißer Adler im blauenFeld. AuchOttokar II. Přemysl führte als „dominus Carniole“ 1269 denKrainer Adler in seinem Münzsiegel.
Mit dem Beginn der Herrschaft derHabsburger nahm das Wappen konkrete Formen an, jedoch mit wechselndenTingierungen. Die Farbe des Adlers war seither immer blau, das Feld wechselt zunächst jedoch zwischen Silber (Weiß) und Gold (Gelb), bis sich das Gold durchsetzte. Blau und Gold waren seither auch die Landesfarben der Krain. DieSpange, auch alsMond bezeichnet, auf der Brust des Adlers, die schon bei Ottokar Přemysl zu sehen war, war rot-silberngeschacht. Die Farben der Spange wechselten jedoch auch später zwischen Rot-Gold und Rot-Silber.
Im Jahre 1463 besserte KaiserFriedrich III. das Wappen der Krain als Dank für denEntsatz und militärische Hilfe dieses Landes anlässlich seiner Belagerung in derWiener Hofburg im Jahre 1462 im Erbschaftsstreit mit seinem BruderAlbrecht VI. Der blaue Adler, nunmehr im goldenen Feld und einer rot-gold geschachten Spange auf der Brust, bekam die Kaiserkrone auf den Kopf. Die Spange wurde damals zuweilen noch rot-weiß dargestellt.
Um 1915 wurden dieFarben festgelegt: ein blauer Adler im goldenen Feld belegt mit einer rot-golden geschachten Brustspange.
Die Darstellung des Wappens nebenan zeigt den rotbewehrten (Bewehrung: Krallen, Schnabel), blauen Adler mit einer von Rot und Gold geschachten Spange auf der Brust und derKaiserkrone auf dem Kopf in einer goldenenKartusche mit demFürstenhut.
Die Landesfarben waren stets Blau und Gold, niemals Rot und Gold. Erst im Jahre 1916 wurden Weiß-Blau-Rot (diepanslawischen Farben) offiziell als Landesfarben eingeführt. Diese Farben sind auch im aktuellen Wappen derRepublik Slowenien zu finden.
Territoriale Gliederung des Landes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
2b: Innerkrain
2c: Unterkrain und Weißkrain.
Das Territorium des Herzogtums war im Verlauf seiner Geschichte häufigen Veränderungen unterworfen. Zur Zeit der größten Ausdehnung der Krain gehörten dazu weite Teile desTriester Litorales, das nördlicheIstrien und sogar Castau (Kastav), Khlan (Klana) und Fiume (Rijeka). Die Gliederung erfolgte nach verwaltungstechnischen und militärischen Aspekten.Valvasor (1641–1693), der Verfasser des WerksDie Ehre des Herzogtums Krain, nennt fünf Regionen als Teile der Krain:
- Oberkrain / Gorenjska erstreckte sich im Westen entlang der Linie Weißenfels (Fusine in Valromana) an der Grenze zu Kärnten über denWocheiner See (Bohinjsko jezero), entlang derJulischen Alpen bis Idria (Idrija) und von dort bis zum Fluss Laibach (Ljubljanica) und der Stadt Laibach (Ljubljana). Im Norden grenzte es an Kärnten und im Osten an dieUntersteiermark. Die Grenze zu Unterkrain waren im Osten der Laibach (Ljubljanica) und im Norden dieSave. Mittelpunkt waren die Städte Stein (Kamnik) und Krainburg (Kranj). Dieser Landesteil ist geprägt durch die Alpen (Steiner Alpen,Karawanken,Julische Alpen,Schwarztal).
- Unterkrain / Dolenjska grenzte im Westen an den Laibach (Ljubljanica) und erstreckte sich in östlicher Richtung zwischen der Save als nördlicher Grenze und der Gurk (Krka) als südliche Grenze keilförmig bis zur Mündung der Gurk in die Save. Größere Orte waren Rudolfswerth (Novo mesto), Littai (Litija), St. Martin (Šmartno pri Litiji), St. Veit (Šentvid) in der Nähe desKlosters Sittich, Treffen (Trebnje) und Weichselberg (Višnja Gora).
- DieBela krajina (Weißkrain) wird häufig trotz der Unterschiede in Geschichte, Kultur und lokaler Sprache zur Unterkrain gezählt.
- Mitterkrain lag zwischen der Gurk und derKulpa. Zu Mitterkrain gehörten damals die Gegenden um Möttling (Metlika), Tschernembl (Črnomelj), Gottschee (Kočevje) sowie Zirknitz (Cerknica) mit demZirknitzer See. Im Westen reichte sie bis zur Linie Pölandt (Poljane), Auersperg (Turjak), Guetenfeld (Dobrepolje), Ortenegg (Ortnek), Reiffnitz (Ribnica), Gottschee (Kočevje), Costel (Kostel) bis zur Kulpa. Später wurde Mitterkrain Teil Unterkrains.
- Innerkrain / Notranjska mit denHochkarstregionen desTernowaner Waldes (Trnovski gozd) und desBirnbaumer Waldes (Hrušica) und den Städten Idria (Idrija) und Adelsberg (Postojna) schloss im Norden an die Oberkrain und im Osten an die Mitterkrain an. Die westliche Grenze verlief nach Süden von Idria bis Tybein (Duino), machte einen Bogen um Triest, verlief in östlicher Richtung bis St. Kanzian (Škocjan), danach entlang des FlussesReka über Guetenegg (Gotnik), Jablanitz (Jablanica) und von dort bis zum FlussKupa.
- Istrien: Valvasor schrieb einleitend darüber so: „In Istrien, das ist im fünften Teil des Landes Krain, leben zweierlei Bewohner, nämlichFiumarer,Dalmatiner oderLiburnier und echte Istrianer“, wobei er Istrien oft auchIsterreich und seine BewohnerIsterreicher nannte. AufJohann Homanns Karte des Herzogtums Krain wird im Jahr 1714 die VarianteHistereich genutzt (s. Abbildung). Die Teile Istriens, die zur Krain gehörten, schlossen im Norden an die Innerkrain an. Im Westen verlief die Grenze nach Süden von St. Kanzian überKarstberg,Antignana, von dort schwenkt sie bei St. Peter im Walde (Sveti Petar u Šumi) in östlicher Richtung über Mitterburg (Pazin), Berschetz (Brseč), Lauran (Lovran), Wolauska (Volosko) bis Fiume (Rijeka). Von dort verlief die Grenze nach Norden entlang des Flusses Fiumara (Rječina) bis zur Kolpa.
Diese Unterscheidung schlägt sich auch imBrauchtum und denMundarten nieder (vgl.Slowenische Mundarten).
Heutige Landesteile der Krain
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Oberkrain / Gorenjska: siehe HauptartikelOberkrain
Innerkrain / Notranjska: siehe HauptartikelInnerkrain
Unterkrain / Dolenjska: siehe HauptartikelUnterkrain
- sowie südwestlich desUskokengebirges
- Bela krajina (Weiße Mark,Weißkrain): siehe HauptartikelBela krajina
- Die Oberkrain, bei Sorica /Zarz
- Sveti Rok im südlichen Hügelland der Unterkrain
- DieBela krajina (Weißkrain) bei Kolpa
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der Antike war das Gebiet Teil der ProvinzPannonien. In der Zeit derVölkerwanderung verlief hier über den Pass desBirnbaumer Waldes eine wichtige DurchzugsroutegermanischerStämme auf ihrem Weg nach Italien. DieLangobarden ließen sich hier zunächst nieder. Nach ihrem Abzug nach Italien im Jahre 568 wurde die Region um 590 vonAlpenslawen besiedelt. Im 8. Jahrhundert kam das Land gemeinsam mitKärnten alsKarantanien anBayern und mit diesem an dasFrankenreich.Karl der Große ließ das Land vorerst vonFriaul aus verwalten.
Markgrafschaft Krain
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das 1040 als eigeneMarkgrafschaft organisierte, 973 erstmals als Krain erwähnte Gebiet wurde kirchlich vonAquileia aus betreut. Weltlich war das Land vorerst an das 976 zum Herzogtum desHeiligen Römischen Reiches erhobene Kärnten gebunden. Die Mark Krain bestand damals aus dem heutigen Oberkrain mit Krainburg (heuteKranj), wo auf der dortigen Burg der damaligeMarkgraf seinen Sitz hatte, aus dem Laibacher bzw. Ljubljanaer Kessel und dem keilförmigen Gebiet, das im Osten von St. Marein (Šmarje), Großlassitsch (Velike Lašče) und den Gottscheer Wäldern (Gottscheer Horn), im Westen von Laas (Lož), Zirknitz (Cerknica) und Alben (Planina) begrenzt wurde. Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte die Burg Johann von Khissl, der sie umbaute und in Khisslstein bzw. Kieselstein umbenannte.
Nach der Jahrtausendwende gelang die Abkoppelung Krains vonKärnten. Dies war zugleich der Beginn engerer Beziehungen zurMark an der Sann (Savinjska krajina) und zuIstrien (Istra). Die Grenzen Krains waren von da an fließend und änderten sich nach den durchgesetzten Machtansprüchen benachbarter Territorien. Die ersten eigenständigen Markgrafen waren die bayerischenGrafen von Sempt-Ebersberg, die von 1036 an ihren Machtanspruch auch über die südlich der Save gelegenen Teile der Mark an der Sann ausdehnten. Als Markgraf folgte 1058Ulrich von Weimar-Orlamünde, damals amtierender Markgraf von Istrien. 1063 entriss erKroatien einen schmalen Küstenstreifen im äußersten nördlichen Zipfel des Kvarner (Quarnero), der Bucht vonRijeka bzw. Fiume. Dieses Stück Land zwischen Rijeka undBrseč wurde fortan als Meran oderMeranien bezeichnet.
Nachfolger der Weimarer wurden 1077 diePatriarchen von Aquileja. Sie blieben Markgrafen von Krain nominell bis 1282; das Land war aber an Adelshäuser verpfändet. Um die tatsächliche Macht in Krain wetteiferten seit 1086 Aquilejas weltliche Verwalter Krains und Angehörige mächtigerDynastien: dieEppensteiner, die Grafen vonAndechs-Meran, dieWeichselberg und dieGrafen von Görz. Der letzteBabenberger,Friedrich II., der Streitbare, heiratete 1229Agnes von Andechs und Meranien und kaufte Besitzungen desHochstiftes Freising auf. Auch dieSpanheimer griffen in das Ringen um Einfluss und Macht ein.
Die Adelsgeschlechter und das Stift Freising erhoben von ihnen gegründete Siedlungen als Teil ihrer Machtpolitik zu Städten: So wurden Stein (Kamnik), Krainburg (Kranj), Laibach (Ljubljana), Landstraß (Kostanjevica na Krki) und Bischoflack (Škofja Loka) im 13. Jahrhundert urkundlich als Städte genannt.[2]
Weltliche und geistliche Grundherren brachten deutsche Siedler ins Land. Bischoflack (Škofja Loka) wurde zum Hauptort deutscher Bevölkerung, doch gingen die Deutschen bald in der slowenischsprachigen Umgebung auf. Nur in wenigen Orten, z. B. inZarz (Sorica) hielt sich die deutsche Sprache. Zahlreiche Orte haben daher einen vormals verwendeten deutschen Namen. Die Städte Krains bewahrten ihren deutschen Charakter bis ins 19. Jahrhundert.[3]
Nach dem Aussterben der herzoglichen Spanheimer riss derKönig von Böhmen,Ottokar II. Přemysl, der damals auch inÖsterreich und derSteiermark herrschte, Krain 1269 an sich und behielt das Gebiet bis zu seinem Tod in derSchlacht auf dem Marchfeld (26. August 1278), aus derRudolf von Habsburg, der neuerömisch-deutsche König, als Sieger hervorging.
Nach dem Sieg auf dem Marchfeld begann Rudolf (1218–1291) mit größter Vorsicht den Aufbau seinesdynastischen Territoriums. Die ehemaligen Territorien derSpanheimer und derBabenberger in Krain vergab er 1279 als deutscher König alsPfand und nicht alsLehen, und zwar an seinen treuesten Verbündeten, den GrafenMeinhard II. von Görz und Tirol, den er 1286 zum Herzog von Kärnten erhob.
Rudolf belehnte dann zwar 1282 seine beiden Söhne,Albrecht undRudolf, Vater desJohann Parricida, formal auch mit derMarkgrafschaft Krain, das Pfandrecht (und damit die tatsächliche Herrschaft) blieb jedoch bis zum Aussterben der älteren tirol-kärntnerischen Linie derMeinhardiner 1335 bei dieser.
Besitz der einzelnen Dynasten und Bistümer in der Mark
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auf den Burgen saßen Ministerialen der jeweiligen Eigentümer, die sich zumeist auch nach der deutschen Bezeichnung der Burg nannten.
Weimar-Orlamünde (1058–1070)
Der Besitz derWeimar-Orlamünde lag überwiegend in Oberkrain. Die Güter erstreckten sich von denKarawanken bis zum Fluss Kokra / Kanker mit Naklo / Naklas, danach in östlicher Richtung über einen breiten Streifen bis Smlednik / Flödnigg und die Oberkrainer Ebene bisTrojane.
Weichselberg (Anfang 11. Jahrhundert bis 1209)
Der Besitz derWeichselberger – Erbteil der Hemma von Gurk (sieheAskuiner) – lag überwiegend in Unterkrain am Oberlauf derKrka und umfassteVišnja Gora / Weichselburg undLitija / Littai bis zu den westlichen und südlichen Ausläufern der Gorjanci /Uskokengebirge mit den Burgen:
- Čretež / Reutenberg (östl. Mokronog),
- Hmeljnik / Hopfenbach,
- Kronovo / Cronowe,
- Mehovo /Maichau
- Mokro polje / Nassenfeld
- Mirna / Neudegg
- Prapreče / Lichtenberg (beiGrosuplje),
- Slepšek bzw. Slepčjek / Plintenbach (Blindenbach),
- Višnja Gora / Weichselberg
Grafen Andechs-Meran (1093–1291)
Seit etwa 1100 kamen Teile des einstigen Besitzes der Weimar-Orlamünde an dieGrafen von Andechs. Es waren die Gebiete von Motnik / Möttnik undTrojane bis zur Kokra und Kranj, von den Kamniške Planine /Steiner Alpen bis zurSave, mitKamnik / Stain als Zentrum und mit den Burgen:
- Breg / Willingrain
- Brnik
- Cerklje / Zirklach,
- Kamnik, Stari grad / Oberstein (1202)
- Kokra / Kanker
- Limberk / Lilienberg, Lilgenberg,
- Mekinje / Minkendorf
- Mengeš / Mannsburg
- Olševek / Olswich
- Preddvor / Höflein (1156)
- Spitalič / Poxrugkghoff (vor 1231)
- Turn pod Novim gradom / Thurn unter Neuburg (1156)
- Velesovo / Michelstetten
- Višnja Gora / Weichselberg (1209–1231)
- Vranja peč / Rabensberg
Nach 1209 fiel an die Familie Andechs-Meran auch der überwiegende Teil des Besitzes der Weichselberg.
Spanheim (ca. 1100–1269)
DieSpanheimer besaßen schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts Ljubljana / Laibach mit Umgebung. Später kamen noch ausgedehnte Ländereien am Unterlauf der Krka im Bereich des heutigenKostanjevica na Krki hinzu.
- Falkenberg
- Goričane
- Ig / Igg (bis 1269)
- Jeterbenk / Hertenberg (bis 1269)
- Kostanjevica na Krki / Landstraß (bis 1269)
- Kravjek / Weineck
- Polhov gradec / Billichgrätz
- Sostro / Osterberg
Später eroberten die Spanheimer auch das Gebiet Krško polje bis zu den Gorjanci.
Grafen von Görz-Tirol (1279–1374)
Der Besitz derMeinhardiner (Görzer Grafen) lag überwiegend in derWindischen Mark und in derWeißkrain.
- Gradac / Gräz (nach 1271–1338)
- Hmeljnik / Hopfenbach (1271–1374)
- Kostanjevica na Krki / Landstraß (1271–1324)
- Kozljak / Waxenstein (1271–1374?)
- Kozjak / Kosiek (1271–1374)
- Lupoglav / Mahrenfels (1271–1374)
- Mehovo / Maichau (1271–1374)
- Metlika / Möttling (1271–1374)
- Pazin / Mitterburg (1271–1374)
- Rožek / Rosseg (beiPodturn pri Dolenjskih Toplicah) (1271–1374)
- Stara Soteska / Alteinöd (1271–1374)
- Šumberk / Schönberg (1271–1374)
- Žužemberk / Seisenberg (1271–1374)
Grafen von Ortenburg (1262–1418)
Der Besitz derGrafen von Ortenburg lag mit wenigen Ausnahmen überwiegend im Bereich der heutigen Unterkrain.
- Čušperk / Zobelsberg (1262–1418)
- Goričane / Görtschach (14. Jahrhundert bis 1418)
- Kamen / Stain (14. Jahrhundert bis 1418)
- Kočevje / Gottschee (1247–1418)
- Kostanjevica na Krki / Landstraß (1324–1418)
- Kostel / Grafenwarth (14. Jh. bis 1418)
- Litija / Littai (14. Jahrhundert)
- Lož / Laas (14. Jh. bis 1418)
- Ortnek / Orttenegg (14. Jh. bis 1418)
- Podvin / Podwein (14. Jh. bis 1418)
- Radeče / Ratschach (14. Jh. bis 1418)
- Radovljica / Radmannsdorf (1418)
- Ribnica / Reiffnitz (1263–1418)
- Stari grad / Altenburg (1350–1418)
- Štatenberk pri Gornjem Mokronogu / Stattenberg bei Obernassenfuß (1291–1418)
- Trebnje / Treffen (14. Jh. bis 1418)
- Višnja Gora / Weixelburg (14. Jh. bis 1418)
Auersperg
Das hochfreie Geschlecht derAuersperg (Adolf IV., Engelbert I. und II., Konrad, Ottoman I. Pilgrim I. u. II.) besaß:
Patriarchat von Aquileja
- Cerknica / Zirknitz
- Kočevje / Gottschee (bis 1247)
- Kostel / Grafenwarth (14. Jahrhundert)
- Lož / Laas
- Planina / Alben
Bistum Freising
- Herrschaft Laas, die Selška / Seltzacher Tal und Poljanska dolina / Pöllaner Tal umfasste, sowie Sorško polje / Zeierebene
- Klevevž / Klingenfels (vor 1622)
- Škofja Loka / Bischoflack (973–1805)
- Šuta / Schütthof (zweite Hälfte 15. Jahrhundert)
Bistum Brixen
- Bled / Veldes (1004–1803, 1814–1858) mit Umgebung, einem Teil vonBohinj / Wochein und einem Streifen entlang der Karawanken: von Dobernik / Döbernig bis zur Tržiška Bistrica / Neumarktler Feistritz
Herzogtum Krain
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Erst 1335, mit dem TodHeinrichs von Kärnten, der ohne männlichen Nachfolger starb, erlosch das Pfandrecht und Krain kam endgültig an Habsburg. Am 2. Mai 1335 übertrug KaiserLudwig der Bayer in Linz den Brüdern Albrecht undOtto (demFröhlichen) die Herzogtümer Kärnten undKrain alsReichslehen. Seit 1364 wird auf VeranlassungRudolfs IV., „des Stifters“ und mittelsPrivilegium Maius selbsternanntenErzherzogs von Österreich, Krain alsHerzogtum bezeichnet (eine Rangerhöhung, die dem Kaiser vorbehalten gewesen wäre).[4] Rudolf IV. gründete im Jahre 1365 in Unterkrain an der Krka die nach ihm benannte Stadt Rudolphswerth (historische Schreibweise), das heutigeNovo mesto.
1374 erbteHabsburg auf Grund eines 1363/64 geschlossenen Erbvertrages von Graf Albert IV. von der jüngeren (albertinischen) Linie der Görzer Meinhardiner dieWindische Mark, dieWeiße Mark (Möttling) undPoik. Diese Gebiete wurden nun gemeinsam mit Krain verwaltet und später in das Herzogtum Krain einbezogen.
Bei beiden Erbteilungen der Habsburger im 14. bis 16. Jahrhundert war Krain TeilInnerösterreichs, d. h., es wurde vonGraz aus verwaltet. Die Landesgrenzen blieben vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Ende der Habsburgermonarchie im Wesentlichen unverändert.
Im 15., 16. und 17. Jahrhundert musste sich Krain wiederholt osmanischer Angriffe und Plünderungszüge erwehren, dieTürkenschlacht von Radkersburg ist aber vermutlich eine Erfindung des 17. Jahrhunderts. Im 17. Jahrhundert publizierteJohann Weichard von Valvasor (Janez Vajkard Valvasor), ein einheimischer Aristokrat, wichtige Werke zur Landesgeschichte und -beschreibung. Das meistgenannte trägt den TitelDie Ehre dess Hertzogthums Crain, den Untertiteldas ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes und ist 1689 in Laibach erschienen.[5]
- Ständische Ordnung und landständische Verwaltungsorganisation im Herzogtum Krain
Insbesondere unter der Herrschaft der Habsburger entstand in Krain beständig eine straff organisierte landständische Verwaltung. Um das Jahr 1410 begannen regelmäßige Sitzungen derLandstände. ImKrainer Landtag, in dessen Händen die Verwaltung des Landes lag, saßen Vertreter der vier Stände: der Geistlichkeit, der Herren, der Ritter und der landesfürstlichen Städte.
- Zur Geistlichkeit gehörten die Bischöfe von Laibach,Freising undBrixen, derDeutschordenskomtur zu Laibach, derDompropst zu Laibach, der Dompropst zu Rudolfswerth (Novo mesto), die Äbte von Sittich, Landstraß und Freudental, derDomdechant und sechs weitereKanoniker des LaibacherDomkapitels.
- Den Herrenstand vertraten die Fürsten, Grafen und Freiherren.
- Den Ritterstand vertraten die übrigen Adeligen und die s. g. Landleute.
- Den vierten Stand vertraten die Stadtrichter der landesfürstlichen Städte.
Zur Verwaltung von Krain gehörten folgende Ämter:
- An der Spitze stand derLandeshauptmann als Vertreter desLandesfürsten. Er hatte den Vorsitz sowohl bei Gericht als auch in der Verwaltung, die jedoch völlig getrennt agierten. Als oberster Landesbeamter stand er auch an der Spitze der ständischen Streitmacht. Dieses Amt warlandesfürstlich, d. h., der Landeshauptmann wurde vom Landesfürsten eingesetzt und besoldet und war nur dem Landesfürsten gegenüber verantwortlich.
- DerLandesverweser (Praetor Provinciae) fungierte beim Landgericht als Vertreter des Landeshauptmanns in dessen Abwesenheit. Er fällte Urteile zusammen mit den zugeordneten Beisitzern. Dieses Amt war ebenfalls landesfürstlich.
- DerLandesverwalter war Vertreter des Landeshauptmanns in dessen Abwesenheit. Auch dieses Amt war landesfürstlich.
- DerVicedom war in definiertenVerwaltungsgebieten beamteter Stellvertreter des Landesfürsten, Leiter des Finanzwesens und Ansprechpartner für gerichtlicheAppellation.
- Die Verordneten,ad oeconomiam provinciae bestimmte Personen, d. h., sie waren beratend tätig bei Angelegenheiten der Wirtschaft, der Steuern, Kontributionen und ähnlichem. Die Abgeordneten kamen aus den Ständen der Geistlichkeit, der Herren und der Ritter. Sie wurden von den Landständen auf drei Jahre gewählt, um nach deren Weisungen die Angelegenheiten des Landes zu beraten, zu verwalten und durchzuführen.
- DerGeneraleinnehmer verwaltete die Gelder des Landes.
- Der Buchhalter war verantwortlich für die ordnungsgemäße Führung derUrbarien (Grundbücher) und ähnliches.
- DerLandessekretär war verantwortlich für die ordnungsgemäße Abwicklung und Führung aller Angelegenheiten des Landes.
- Der Registrator war verantwortlich für die Führung des Landesarchivs.
- Der Zahlmeister war verantwortlich für die Auszahlung des Soldes.
- DerProviantmeister – mit dem ständigen Sitz in Fiume/Rijeka (historische Bezeichnung: St. Veit am Flaum) – war verantwortlich für die Versorgung der kroatischen und der Meergrenze.
- DerWeisbote war die Bezeichnung für den Vollstreckungsbeamten.
Die ständische Streitmacht
Sie bestand aus der Ritterschaft und aus dem Aufgebot. Den Oberbefehl hatte der Landeshauptmann.
Zur Ritterschaft gehörten dieLandleute (der Adel), mit jeweils einem reisigen Knecht. Die Zahl der Reiter war nicht festgesetzt. Sie bestand aus zwei Kompanien, einer blauen und einer gelben (Landesfarben von Krain). Befehligt wurden sie jeweils von einemRittmeister und zwei Leutnants, nämlich einem Kapitänleutnant (historisch Capitain-Lieutenant) und einem Leutnant, sowie einer entsprechenden Anzahl von Unteroffizieren. Hinzu kamen jeweils zweiKornetts, ein Trompeter, ein Pauker und ein Zeugwart.
DasAufgebot – das gemeine Fußvolk – wurde zu Valvasors Zeiten von fünf Hauptleuten – entsprechend der damaligen Gliederung des Landes (Ober-, Unter-, Mittel-, Innerkrain und Istrien) – befehligt. Je nach Bedarf wurde jeder zehnte, zwanzigste, dreißigste oder fünfzigste waffenfähige Mann aus dem Land, es waren zumeist Bauernsöhne, einberufen. Sie waren gut ausgebildet und mussten sich unverzüglich einfinden.
In Diensten standen auch zweiKriegskommissare, die mit unterschiedlichen militärischen Aufgaben betraut waren.
Illyrische Provinzen (1809–1813)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Während derNapoleonischen Kriege wurde Krain 1807–1809 wie einige andere österreichische Länder vonNapoleon erobert und annektiert. Nach demFrieden von Schönbrunn von 1809 befahl Napoleon perDekret die Bildung der Illyrischen Provinzen, in denen derCode civil, das französische Zivilrecht, und das französische Verwaltungssystem eingeführt wurden. Gesetze und Verfügungen wurden auch in slowenischer Sprache veröffentlicht. Hauptstadt dieser siebenDépartements des Empire français, deren einesCarniole hieß, und Sitz ihres Generalgouverneurs warLaibach.
Im Laufe des Jahres 1813 eroberte Österreich die verlorenen Gebiete wieder zurück. Mit demErsten Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 endete die französische Herrschaft in den Illyrischen Provinzen auchde jure. Trotz der Kürze der französischen Herrschaft hatten deren Maßnahmen für Krain weitreichende wirtschafts- und verwaltungspolitische Folgen: Die Stärkung der Landesbehörden gegenüber den feudalen Grundherrschaften, die von den Franzosen durchgesetzt worden war, wurde von Österreich beibehalten. Die Grundherren erhielten die von den Franzosen beendetePatrimoniale Gerichtsbarkeit, die sie in anderen Ländern desKaisertums Österreich bis 1848 innehatten, in der Krain nicht mehr zurück.
- Siehe auch:Ständische Adelsmatrikel des Herzogtums Krain von 1824, Abschnitt Historischer Hintergrund
Kronland Krain bis 1918
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]


Die wieder österreichisch gewordene Krain wurde vorerst Teil desKönigreichs Illyrien, einer Teilgliederung des Kaisertums Österreich.
Von Jänner bis Mai 1821 fand, später alsLaibacher Kongress bezeichnet, eine der Tagungen der am Ende desWiener Kongresses 1815 gegründetenHeiligen Allianz in der Hauptstadt der Krain statt. KaiserFranz I. von Österreich traf hier mit ZarAlexander I. von Russland,Ferdinand I.,König beider Sizilien, und HerzogFranz IV. vonModena zusammen. Es ging darum, die Ruhe in Italien wiederherzustellen, inNeapel undSizilien die liberale Verfassung der napoleonischen Ära zu beseitigen und die alte Ordnung zu restaurieren.
1849 wurde das Königreich Illyrien aufgelöst und das Herzogtum Krain als eigenständigesKronland des Kaisertums definiert, das es bis zum 29. Oktober 1918 blieb. Mit derReichsverfassung 1861 erhielt die Krain wie andere Kronländer eine Landesordnung[6], die einenLandtag und einenLandesausschuss als Exekutivorgan desselben vorsah. Der in anderen Kronländern Statthalter genannte Vertreter des Kaisers und der Wiener Regierung trug hier den TitelLandespräsident, die Statthalterei hieß offiziell Landesregierung. Seit 1867 zählte das Land zuCisleithanien, der österreichischen Reichshälfte, und war mit Abgeordneten imReichsrat, dem Parlament in Wien, vertreten.
1849–1857 verbesserte der Bau derösterreichischen Südbahn, der Verbindung Wien–Graz–Laibach–Triest, die Erreichbarkeit des Landes entscheidend. Entlang der Bahnlinie entstanden Industriebetriebe, landschaftlich schöne Gebiete wurden für denFremdenverkehr erschlossen. Die HauptstadtWien war nun ebenso leicht zu erreichen wieTriest, der Haupthandelshafen der Monarchie, undPola, ihr Hauptkriegshafen. 1901–1906 wurde im Rahmen eines großen Investitionsprogramms derk.k. Regierung in Wien dieWocheiner Bahn vonJesenice / Aßling bis Triest mit einem 6,3 km langen Tunnel und der außergewöhnlichenSalcanobrücke / Solkanski most erbaut, mit derKarawankenbahn (ab 1906) und derTauernbahn (ab 1909) eine neue Nord-Süd-Verkehrsachse durch die österreichischenAlpen.
Beginnend mit derRevolution von 1848 wurde die Krain das Zentrum derslowenischen Nationalbewegung. Die von 1860 an eingeführten Staatsgrundgesetze Österreichs legten 1867 die Gleichberechtigung aller Nationalitäten im Staat fest. (Das Landesgesetzblatt für das Herzogtum Krain wurde zweisprachig herausgegeben; auch dasReichsgesetzblatt erschien u. a. in slowenischer Sprache; beide sind auf der Website der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich.)[7][8]
DasHerzogtum Krain hatte im Jahr 1900 9.955 km² und 520.000 Einwohner, davon 30.000–50.000 Deutsche. Der bis ins 19. Jahrhundert politisch dominierende Adel war ausschließlich deutschsprachig. Die alten Eliten in der Krain hielten so lang wie möglich an ihren tradierten Vorrechten fest. Slowenische Abgeordnete hatten allerdings seit 1867 in allen Gesetzgebungsperioden außer einer die Mehrheit im Krainer Landtag; Frauen waren bis 1918 (wie in ganzCisleithanien) nicht wahlberechtigt.
Schon lang vor dem Ersten Weltkrieg brachten slowenische Politiker bei der k.k. Regierung die Forderung vor, alle slowenischen Gebiete der Monarchie in einem eigenen Kronland zusammenzufassen. Dies konnte wegen des Widerstandes der Deutschen derSteiermark undKärntens, die ihre Länder nicht verkleinern lassen wollten, nicht realisiert werden.
Krain ab 1918
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Änderung der Machtverhältnisse durch die Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg ließ 1918/19 die teilweise Realisierung der alten Forderung auf staatliche Einheit aller Slowenen zu: Das Land Krain ging wie die slowenisch besiedelteUntersteiermark/Štajerska und kleine Randgebiete vonKärnten/Koroška im neuenSlowenien auf. Der slowenische Nationalrat beschloss am 31. Oktober 1918 den Beitritt Sloweniens zum am 29. Oktober vomAgramer Nationalrat ausgerufenenjugoslawischen Staat. Dieser musste zusehen, wie Kriegssieger Italien dasIsonzotal, den slowenischenKarst und das bisherÖsterreichische Küstenland annektierte.[9]
Zweiter Weltkrieg: Im April 1941, während desBalkanfeldzugs, wurde die Krain teils von Truppen derWehrmacht und teils von italienischen Truppen besetzt.Partisanen bekämpften später unter anderem in der Krain die deutsche Besatzungsmacht. In der Gegend um Gottschee/Kočevje gab es seit dem 14. Jahrhundert einedeutscheVolksgruppe. Rund 15.000Gottscheer wurden während desZweiten Weltkrieges unteritalienischer Verwaltung in dieUntersteiermark umgesiedelt.
Die Krain wurde nach dem Kriegsende 1945 eine Landschaft derSozialistischen Republik Slowenien, einer TeilrepublikJugoslawiens.
Heutige Bedeutung des Landschaftsbegriffes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Begriff ist unüblich geworden. Im System derStatistischen Regionen Sloweniens umfasst er in anderen Grenzen hauptsächlich dieGorenjska regija („Bergregion“, etwa dieOberkrain), dieOsrednjeslovenska regija („Zentralslowenien“, die ehemalige Mittelkrain), diePrimorsko-notranjska regija (zuvorNotranjsko-kraška, ehemalige Innerkrain mit Teilen des Küstenlands/Karsts) und dieJugovzhodna Slovenija regija („Südost-Slowenien“, ehemaligeUnterkrain).
Erhalten hat sich das Wort in Ortsnamen wieKranj (Krainburg),Kranjska Gora („Krainerberg“, deutschKronau). Daneben findet es sich in historisierendem Sinne, etwa derKranjska klobasa, der Krainerwurst (die als Krainer/Käsekrainer auch in Österreich populär ist).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Burgen und Schlösser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Buch von Majda SmoleGraščine na nekdanjem Kranjskem („Herrschaften im einstigen Krain“) umfasst 467 Herrschaften und Herrschaftssitze, vom 10. Jahrhundert an bis zum Ende des österreichischen Landes Krain.
- Burg Grailach (slowenisch Škrljevo) war eineBurg in Unterkrain, über die es kaum Nachrichten gibt. Nach dem slowenischen HistorikerMilko Kos (1892–1972) soll sie im Jahr 1043 erstmals erwähnt worden sein. Unter Berufung auf Pater Martinus Bautscherus führtValvasor die Gründung der Burg auf dieheilige Hemma zurück.
- Burg Auersperg (Grad Turjak in der GemeindeVelike Lašče), Stammsitz des altösterreichischen Adelsgeschlechtes der Grafen und Fürstenvon Auersperg.
Klöster
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- KartäuserklosterFreudental (slowenisch Kartuzijanski samostan Bistra), liegt heute in der GemeindeVrhnika (deutschOberlaibach); 1255 vom Kärntner HerzogBernhard von Spanheim gegründet; 1785 von KaiserJoseph II. aufgehoben. Beherbergt heute das Technische Museum Sloweniens (Tehnični muzej Slovenije).
- Zisterzienserkloster Landstraß (slowenisch Cistercijanski samostan Kostanjevica), liegt einen Kilometer südlich der StadtKostanjevica na Krki. Im Jahre 1243 vom Kärntner HerzogBernhard von Spanheim gegründet; 1785 von KaiserJoseph II. aufgehoben. Seit 1974 hat hier das Kunstmuseum „Galerija Božidar Jakac“ seinen Sitz, außerhalb dient es der Ausstellung „Forma viva“.
- Dominikanerinnenkloster Michelstetten (slowenisch Ženski dominikanski samostan Velesovo), liegt beiCerklje na Gorenjskem in Oberkrain. Im Jahre 1238 vomPatriarchen von Aquileja gegründet, 1782 von KaiserJoseph II. aufgehoben. Die Räume dienen heute als Wohnungen, Schule und als Unterbringung für das kath. Pfarramt.
- UrsulinenklosterMinkendorf (slowenisch Uršulinski samostanMekinje), liegt beiKamnik in Oberkrain. Im Jahre 1300 von Sigmund vonGallenberg alsKlarissenkloster gegründet, im Jahre 1782 von KaiserJoseph II. aufgehoben. Im Jahre 1903 erwarben es die Schwestern vom Ursulinenorden.
- Kartäuserkloster Pleteriach (slowenisch Kartuzijanski samostanPleterje), liegt in Unterkrain beiŠentjernej, gegründet 1403 vomGrafen Hermann II. von Cilli.
- Zisterzienserkloster Sittich (slowenisch Cistercijanski samostan Stična), liegt 2 km nördlich vonIvančna Gorica, ältestes Kloster auf dem Gebiet des heutigen Slowenien. Im Jahre 1136 vom Patriarchen von Aquileja Peregrin gegründet, 1784 von KaiserJoseph II. aufgehoben, restituiert 1898.
Demografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsgruppen laut kaiserlich österreichischen Volkszählungen:[10]
1851 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | |
---|---|---|---|---|---|
Slowenen | 408.745(88,10 %) | 447.366(92,96 %) | 466.269(93,45 %) | 475.302(93,54 %) | 490.978(93,34 %) |
Deutsche | 37.626(8,11 %) | 29.392(6,11 %) | 28.033(5,62 %) | 28.177(5,55 %) | 27.915(5,31 %) |
gesamt | 463.956 | 481.243 | 498.958 | 508.150 | 525.995 |
Die Bevölkerung war vorwiegend katholisch. Nach der Volkszählung von 1900 war die Zusammensetzung folgendermaßen:
römisch-katholisch: 506.916(99,76 %)
evangelisch: 413(0,09 %)
griechisch-katholisch: 358(0,07 %)
orthodox: 289(0,06 %)
israelitisch: 145(0,03 %)
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Herbard VIII. von Auersperg, Landeshauptmann von Krain, Oberbefehlshaber der Kroatischen und Slawonischen Militärgrenze
- Andreas von Auersperg (1556–1593), kaiserlicher General, genannt „der christliche Achilles“ und „der Schrecken der Türken“
- Anton Alexander Graf von Auersperg, Pseudonym:Anastasius Grün, Politiker und politischer Lyriker
- Friderik Irenej Baraga (* 1797 Mala vas bei Trebnje; † 1868 Marquette, Michigan, USA), Bischof, Missionar in den USA
- Anton von Codelli, Erfinder
- Georg Dalmatin, Protestant, Mitarbeiter Primož Trubars; Übersetzer der Bibel aus dem Hebräischen ins Slowenische
- Joseph Kalasanc von Erberg (* 1771 Laibach; † 1834 ebenda), Literatur- und Kulturhistoriker, 1825 Verfasser des WerksVersuch eines Entwurfes zu einer Literar-Geschichte für Crain
- August von Hallerstein, Jesuit, Mathematiker, Astronom, Missionar in China
- Siegmund von Herberstein, Diplomat, Erforscher Russlands und Begründer der Russlandkunde, Verfasser des WerkesMoscovia
- Hans Katzianer, Freiherr zu Katzenstein und Flödnig/Smlednik, Landeshauptmann von Krain und kaiserlicher Obristfeldhauptmann
- Bartholomäus Kopitar, Sprachwissenschaftler, Slawist und Erneuerer/Preroditelj
- Joseph von Cavallar (1739–1812), altösterreichischer Feldmarschall-Leutnant
- Leopold Layer (* 1752 in Kranj; † 1828 ebenda), Maler des Barock
- Anton Thomas Linhart (* 1756 Radmannsdorf (Radovljica); † 1795 Laibach), Freigeist und Erneuerer/Preroditelj, Literat, Historiker, Verfasser des WerksVersuch einer Geschichte von Krain und den übrigen Ländern der südlichen Slawen Österreichs, Laibach 1788–1791
- Susanna von Oberburg, Äbtissin im Kloster Minkendorf/Mekinje
- France Prešeren (1800–1849), gilt als größter slowenischer Dichter
- Johann Friedrich von Rain (* 1613 Stermol?, Ende 17. Jahrhundert in Laibach?), Alchimist auf der Suche nach dem Stein der Weisen
- Christophorus Rauber, Landeshauptmann von Krain, Bischof von Laibach
- Emil Rothschütz (* 1836 in Aachen; † 1909 bei Weixelburg), Bienenzüchter
- Johann Ludwig Schönleben, Jesuit, Genealoge, Valvasors Lehrer, Vorbild und Mentor
- Franz Anton von Steinberg (* 1684 Kalec bei Zagorje; † 1765 Laibach), Geodät, Erfinder, Direktor des Quecksilberbergwerks in Idrija
- Johann Siegfried Herbert von Tauffrer (* 1750 Laibach; † 1796 Wien), Techniker und Unternehmer, Revolutionär
- Primus Truber, protestantischer Prediger, genannt „der slowenische Luther“, gilt als Begründer des slowenischen Schrifttums
- Josipine Urbančič-Turnograjska (* 1833 Schloss Thurn bei Preddvor/Höflein in Oberkrain; † 1854 Graz), erste slowenische Schriftstellerin und Dichterin; sie und ihr MannLovro Toman waren Anhänger der illyrischen Idee
- Johann Weichard von Valvasor, Polyhistor, Verfasser des WerksDie Ehre dess Hertzogthums Crain
- Georg Freiherr von Vega, kaiserlicher Artillerieoffizier, Ballistiker und Mathematiker, verbesserte die Logarithmentafeln
- Valentin Vodnik (* 1758 Šiška bei Laibach; † 1819 Laibach), Franziskaner, der erste bedeutendere slowenische Dichter, Erneuerer/Preroditelj
- Constantin von Wurzbach, Verfasser des 60-bändigen WerksBiographisches Lexicon des Kaisertums Österreich
- Sigmund Zois von Edelstein, Unternehmer, Förderer der slowenischen Kultur und Wissenschaft, der reichste Krainer seiner Zeit; der Edelstein Zoisit wurde nach ihm benannt
Die Krain in der Belletristik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der 1918 verstorbene DichterIvan Cankar, der als bedeutendster slowenischer Autor der Moderne gilt, hat sich u. a. in seinem 1929 erstmals auf Deutsch erschienenen WerkDer Knecht Jernej mit dem Leben einfacher Menschen in seiner Heimat auseinandergesetzt. Cankar engagierte sich auch politisch für die Slowenen Altösterreichs.
Die Krain ist Schauplatz vonFritz von Herzmanovsky-Orlandos in der Bearbeitung vonFriedrich Torberg posthum 1958 erschienenem RomanMaskenspiel der Genien, in dem die Hauptfigur, Cyriakus von Pizzicolli, den beim Laibacher Kongress 1821 gegründeten Pufferstaat „Tarockanien“ bereist. Dieser wird auf VorschlagMetternichs von vier Königen regiert, wie sie im altösterreichischen KartenspielTarock vorkommen.
Die Landschaft der Krain wird auch inPeter Handkes 1986 erschienenem RomanDie Wiederholung thematisiert, der so beginnt: „Ein Vierteljahrhundert oder ein Tag ist vergangen, seit ich, auf der Spur meines verschollenen Bruders, in Jesenice ankam.“ … „So belehrt, (…) durfte ich (…) hinaus in die nordjugoslawische Stadt treten, die damals in den Schulkarten, neben Jesenice, in Klammern noch altösterreichisch Aßling hieß.“
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Band Kärnten und Krain. Graz 1995 (Originalgetreue Wiedergabe der Ausgabe Wien 1891).
- Wilhelm Baum:Deutsche und Slowenen in Krain. Carinthia Verlag, Klagenfurt 1981.
- Zur Geschichte
- Wilhelm Baum:Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters. Kitab, Klagenfurt 2000,ISBN 3-902005-04-1.
- Wilhelm Baum:Die Verbrechen der Nationalsozialisten im besetzten Oberkrain und in der Operationszone „Adriatisches Küstenland“ (Triest). In:Das Buch der Namen. Die Opfer des Nationalsozialismus in Kärnten. Kitab-Verlag, Klagenfurt 2010,ISBN 978-3-902585-53-0, S. 232–252.
- Bogo Grafenauer:Zgodovina slovenskega naroda II. zvezek (Geschichte des slowenischen Volkes). Ljubljana 1955.
- Joachim Hösler:Von Krain zu Slowenien. R. Oldenbourg Verlag, München 2006,ISBN 978-3-486-57885-0.
- Majda Smole:Graščine na nakdanjem Kranjskem (Grundherrschaften im einstigen Krain). Ljubljana 1982.
- Peter Štih:Studien zur Geschichte der Grafen von Görz. Die Ministerialen und Milites der Grafen von Görz in Istrien und Krain. In:Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsbd. 32. Wien / München 1996. ,ISBN 3-7029-0405-0 Oldenbourg Wien,ISBN 3-486-64834-9 Oldenbourg München.
- Attila v. Wurzbach:Das ehemalige Herzogtum Krain und sein Adel – Ein historischer Abriss. In:Ostdeutsche Familienkunde.Nr. 2, 1991,S. 370–374.
- Historische Monographien
- August Dimitz:Geschichte Krains. 4 Bände in 2 Bücher. Laibach 1874.
- Ignaz de Luca:Herzogthum Krain. In:Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate. 2. BandDie im östreichischen Kreise gelegenen Länder. Verlag Johannes Paul Krauß, Wien 1790, S. 83–186 (Google eBook, vollständige Ansicht).
- Weiteres
- Peter Urbanitsch, Ivan Klemenčič,Rudolf Flotzinger:Krain. In:Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff.,ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004,ISBN 3-7001-3045-7.
- Stih Slovenska zgodovina od prazgodovinskih kultur do konca srednjega veka. (PDF) sistory.si (slowenisch)
- Periodika und Quellen
Außer den hier aufgelisteten Publikationen sind für die Krain noch weitere Urkunden- und Regestensammlungen inOesterleys „Wegweiser durch die Literatur der Urkundensammlungen“ angegeben worden.[11]
- Franz Schumi (Hrsg.):Urkunden- und Regestenbuch des Herzogtums Krain. Verlag Franz Schumi, Laibach
- Band I:777 – 1200, Laibach 1882/83 (Online – Google-Buchsuche).
- Band II:1200 – 1269, Laibach 1884 u. 1887 (Online – Google-Buchsuche).
- Mitteilungen des Musealvereins für Krain. (Erschienen 1866 u. 1889–1907).
- Carniola. Zeitschrift für Heimatkunde. Mitteilungen d. Musealverein für Krain. (Erschienen: 1908–1918/19).
- Mittheilungen des Historischen Vereins für Krain. (Erschienen 1846–1868).
- Landesgesetzblatt für das Herzogtum Krain 1849–1918. (Originale, auf Österreichische Nationalbibliothek:ALEX online)
- Krain. In:Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 10, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 136.
- Carniola. In:Encyclopædia Britannica. 11. Auflage.Band 5:Calhoun – Chatelaine. London 1910,S. 365 (englisch,Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- gottschee.de – Umfangreiche private Website über das Thema Kočevje/Gottschee
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abVergl.Eitrige, die. In: Robert Sedlaczek, Reinhardt Badegruber:Wiener Wortgeschichten: Von Pflasterhirschen und Winterschwalben. Haymon Verlag, 2012,ISBN 978-3-7099-7538-1, S. o.A. (45 ff) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) – zum Schutz des NamensKrainer Wurst.
- ↑Miha Kosi (Laibach):Stadtgründung und Stadtwerdung. Probleme und Beispiele aus dem slowenischen Raum. In:Pro Civitate Austriae. Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Österreich. Neue Folge, Heft 14, Österreichischer Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung, Linz 2009, S. 7.
- ↑Ernst Hochberger, Anton Scherer, Friedrich Spiegel-Schmidt:Die Deutschen zwischen Karpaten und Krain. Langen Müller, 1994,S. 119.
- ↑Rudolf IV. dürfte allerdings den Titel eines Herzogs von Krain im Mai 1364 zwar ohne entsprechenden Rechtsakt, aber allem Anschein nach mit kaiserlicher Billigung angenommen haben, nachAlois Niederstätter:Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 154.
- ↑Katalogeintrag bei Cobiss
- ↑Reichsverfassung 1861, RGBl. Nr. 20 / 1861 (= S. 69); siehe beiliegende Landesordnungen. In: onb.ac.at. Abgerufen im 1. Januar 1
- ↑Österreichische Nationalbibliothek: ALEX - Historische Rechts- und Gesetzestexte. In: onb.ac.at. Abgerufen im 1. Januar 1
- ↑Österreichische Nationalbibliothek: ALEX - Historische Rechts- und Gesetzestexte. In: onb.ac.at. Abgerufen im 1. Januar 1
- ↑sieheLondoner Vertrag (1915).
- ↑anno.onb.ac.at
- ↑Hermann Oesterley:Wegweiser durch die Literatur der Urkundensammlungen. Band I, Georg Reimer, Berlin 1885,S. 314.