DieKonserwatiewe Party van Suid-Afrika (kurz inAfrikaans:Konserwatiewe Party, KP,englisch:Conservative Party of South Africa, CP, deutsch: „Konservative Partei“) war einePartei inSüdafrika. Kurz vor dem Ende derApartheid wurde sie zur größten parlamentarischen Oppositionspartei.
Die Konserwatiewe Party entstand 1982, als sich 17 Parlamentsabgeordnete, darunter zwei Kabinettsminister von der regierendenNasionalen Party (NP) abspalteten.[1] Die NP war die dominante Partei im System der Apartheid, erschien jedoch einigen Kritikern als zu moderat. Anlass der Spaltung war die Bildung eines Dreikammersystems mit Parlamenten für dieColoureds und „Inder“. Erster Führer der KP warAndries Treurnicht, vormals Pastor derNiederländisch-reformierten Kirche und südafrikanischer Bildungsminister. Die Anhänger der KP waren überwiegendBuren, die auf dem Lande lebten, besonders in der damaligen ProvinzTransvaal. Nach den Wahlen am 6. Mai 1987 wurde die Konserwatiewe Party anstelle der liberalenProgressive Federal Party mit 22 Abgeordneten stärkste Oppositionskraft und damit „offizielle Opposition“ zur NP. Bei den Kommunalwahlen im selben Jahr gewann sie in Transvaal in 60 von 110 Gemeindewahlbezirken und imOranje-Freistaat in einem Viertel der Gemeindewahlbezirke. Bei den Parlamentswahlen 1989, den letzten Wahlen vor dem Ende der Apartheid, erhielt sie rund 31,5 Prozent der Stimmen und blieb offizielle Oppositionspartei.
In demReferendum 1992 stimmten nur 32 Prozent der wahlberechtigten Weißen für den Stopp der Verhandlungen, den die KP empfohlen hatte. 1993 starb Treurnicht und Ferdinand Hartzenberg wurde neuer Parteivorsitzender. Die KP entschied sich, dieParlamentswahlen 1994, bei der erstmals alle erwachsenen Südafrikaner abstimmen durften, zu boykottieren. Ihr Einfluss verfiel daraufhin zu Gunsten der politisch ähnlichenVryheidsfront (Freiheitsfront). 2003 fusionierten die beiden Parteien zusammen mit derAfrikaner Eenheidsbeweging zurVryheidsfront Plus.
Der KP-PolitikerClive Derby-Lewis war maßgeblich an der Ermordung desANC-PolitikersChris Hani im Jahr 1993 beteiligt. Im selben Jahr wurde er dafür schuldig gesprochen. 1997 gab Hartzenberg vor derWahrheits- und Versöhnungskommission zu, dass die Ermordung mit Billigung der Parteiführung ausgeführt worden war, um das Land zu destabilisieren.[2] Derby-Lewis wurde für die Tat zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.