Firmenschild des Textima-Stammbetriebs Spinnereimaschinenbau
Mit mehr als 30.000 Mitarbeitern war Textima bis zum Zusammenbruch der DDR nicht nur der größte Textilmaschinenhersteller im damaligenOstblock, sondern auch der viertgrößte der Welt.[2] Er exportierte seine Produkte zum größten Teil in dieSowjetunion und andere Ostblockländer, aber auch ins westliche Ausland und in die „Dritte Welt“.
Lehrausbildung in der Textima-Lehrwerkstatt Mölkau 1952
Vorläufer des Kombinats Textima war die am 1. Juli 1948 aus 32 enteigneten Unternehmen gebildeteVereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Textilmaschinenbau.[3] Unter dem Dach dieser VVB wurden 1969/70 zunächst drei eigenständige Kombinate mit jeweils mehreren nachgeordneten Betrieben gegründet:Kombinat Spinnereimaschinenbau,Kombinat Wirkerei und Strickerei sowieKombinat Konfektionsmaschinen. Einige wenige Betriebe blieben auch direkt der VVB unterstellt.[4]
1978 wurde dann die gesamte VVB zumVEB Kombinat Textima umgebildet, in dem auch die drei bisherigen Kombinate aufgingen.[5] DieMarke TEXTIMA war bereits seit Anfang der 1950er Jahre auf Produkten und teilweise auch in Betriebsnamen verwendet worden;[6] 1960 wurde ein Warenzeichenverband Textima e. V. gegründet, der sich um den internationalen Markenschutz kümmerte.[7] Der Export von Textilmaschinen wurde anfangs über die in (Ost-)Berlin ansässigeUnitechna Außenhandelsgesellschaft mbH abgewickelt, später über den kombinatseigenen AußenhandelsbetriebTextima Export-Import.[8] Das Kombinat war zudem Mitglied in der OrganisationIntertextilmasch in Moskau, die die Koordinierung und Arbeitsteilung zwischen den Mitgliedsländern desRGW vorantrieb.[9]
Textilmaschinen des Kombinats Textima auf der Leipziger Herbstmesse 1954
Als Nachfolgerin des Kombinats entstand 1990 dieTextima AG. Die Teilbetriebe wurden nach und nach einzeln privatisiert oder geschlossen. Dabei wurde die Textima AG von der österreichischen UnternehmerinIngrid Moser beraten. 1996 wurde die Textima AG liquidiert. Heutige Inhaberin der Namens- und Markenrechte am Warenzeichen „TEXTIMA“, ist dieTextima Import Export GmbH mit Sitz in Berlin.[10]
Vom Kombinat Textima wurden auch Geräte für andere Hersteller produziert, so hatte Acosta erfolgreich im Bereich der Bügeleisen Fuß fassen können, und ließ von Textima unter dem NamenAcosta Version eine Bügelmaschine produzieren.
VEB Elite-Diamant Karl-Marx-Stadt, Nachfolger: Elite-Diamant GmbH, Flachstrickmaschinen- und Fahrradwerke Chemnitz; 1992 konnte die Erzeugnislinie Fahrrad privatisiert und unter der FirmierungDiamant Fahrradwerke GmbH neu gegründet werden.
VEB Nadel- und Platinenfabrik Karl-Marx-Stadt (NaPlaFa), heuteSächsische Nadel- und Platinenfabriken GmbH[11]
VEB Nähmaschinenteilewerk Dresden; Umwandlung in Nähmaschinenteilewerk GmbH
VEB Spindel- und Spinnflügelfabrik Neudorf, überführt inSpindelfabrik Neudorf GmbH[15]
VEB Spindelfabrik Hartha, überführt inSpindelfabrik Hartha GmbH
VEB Spinnereimaschinenbau Leisnig, überführt inMechanik Leisnig GmbH, von Mai 2013 an Teil der Unternehmensgruppe Partzsch[16]
VEB Spinn- und Zwirnereimaschinenbau Karl-Marx-Stadt, 1991 Übernahme durchBarmag zu Barmag-Spinnzwirn GmbH[17]
VEB Strickmaschinenbau Karl-Marx-Stadt, Produktion von Strickmaschinen, überführt inStrickmaschinenbau GmbH Chemnitz und übernommen durchTerrot Strickmaschinen GmbH,[18] seit November 2023 Teil von Santoni Shanghai[19]
VEB Textilmaschinenbau Apolda; 1991 überführt in Presatex GmbH, 1993 liquidiert[20]
↑„Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.):Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993,ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien,Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)