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Kollunder Wald

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Kollunder Wald mit Steilküste zurFlensburger Förde

DerKollunder Wald (dänisch:Kollund Skov sowieFlensborg Byskov[1]) ist ein etwa 130Hektar großerForst, der an derFlensburger Förde (dänisch:Flensborg Fjord) zwischen den DörfernKruså undKollund inDänemark liegt. Seit Oktober 2017 gehört der ForstDen Danske Naturfond.[2]

Beschreibung

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Frisch geschlagene Schneise im Kollunder Wald

Typisch für den Kollunder Wald ist eine hügelige Landschaftsform, die ebenso wie die Wälder auf der deutschen Seite der Flensburger Förde durch dieWeichsel-Kaltzeit geprägt worden ist. Neben der unmittelbaren Nähe zum Strand sind steile Hänge für den Kollunder Wald kennzeichnend.

Von Natur her einLaubmischwald, wurden auch hier im Laufe der Jahrhunderte von Menschen raschwüchsige Nadelholzarten angepflanzt, wie beispielsweise dieSitkafichte aus Nordamerika.Der Wald bietet, neben seiner Artenvielfalt und der Nähe zur Förde, ein ausgeprägtes Wegenetz und dient sowohl dänischen als auch deutschen Bürgern als Naherholungsgebiet. Außer einer kleinen Grillanlage gehören zahlreiche Bänke zu den Erholungseinrichtungen.

Ebenfalls in Nähe des Kollunder Waldes befindet sich das ökologisch wertvolleKrusau-Tunneltal sowie derKlueser Wald mit demErholungswald Wassersleben.

Geschichtliches

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Im 19. Jahrhundert stand der Kollunder Wald kurz vor seiner völligenRodung. Daraufhin kaufte die Stadt Flensburg 1883 auf Initiative vonErnst Maria Großheim (1832–1880) den Forst mit dem Ziel, den Wald zu erhalten.[3]Nach demZweiten Weltkrieg wurden alle kommunalen deutschen Liegenschaften in Dänemarkzwangsenteignet, mit Ausnahme des Kollunder Waldes. 75 Hektar des Kollunder Forstes waren somit weiterhin Eigentum der StadtFlensburg und wurden von der zuständigen Stadtförsterei bewirtschaftet. Die übrige Fläche gehörte dem dänischen Staat bzw. privater Hand.

2006 beschloss der Rat der Stadt Flensburg aufgrund seiner schlechten Finanzlage den Verkauf des Kollunder Waldes. Ein erster Versuch, den Wald an den dänischen Staat zu verkaufen, scheiterte.[4]

Winter im Kollunder Wald

Als Kaufpreis wurden 1,2 Mio. Euro veranschlagt; neue Interessenten waren derFlensburger Verschönerungsverein, der mit Spenden die Kaufsumme zu finanzieren versuchte und einen Verkauf an eine Privatperson verhindern wollte, sowie ein dänischer Geschäftsmann. Schließlich erhielt der dänische Privatmann den Zuschlag. Seither befinden sich die 75 Hektar in Privatbesitz.

2012 scheiterte die Flensburger WählergemeinschaftFlensburg wählen! mit einer Initiative, den Wald als Gesamtpaket von 130 Hektar zu einem Preis von 22,5 Millionen Kronen (etwa 3 Mio. Euro) durch die Stadt Flensburg kaufen zu lassen.[5]

Die OrganisationDen Danske Naturfond hat im Oktober 2017 den Kollunder Wald erworben und möchte daraus ein grenzenloses Naturparadies machen. Der Wald gilt in Dänemark als einzigartig, weil er durch seine südliche Lage viele Tier- und Pflanzenarten beherbergt, die aufgrund des Klimas in nördlichen Landesteilen nicht vorkommen. Für 16,75 Millionen Kronen hatDen Danske Naturfond den Wald nach eigenen Angaben übernommen. Das Gesamtbudget beträgt 20 Millionen Kronen. Teile des Waldes sollen unberührt bleiben, andere Abschnitte werden einerRenaturierung unterzogen, ehe auch sie sich quasi selbst überlassen werden. Mit dem Kauf und der ursprünglichen Gestaltung des Waldes erhoffen sich Naturfond und dieKommune Apenrade eine Aufwertung des insgesamt 74 km langen Gendarmenpfads, der durch den Kollunder Wald führt.[6]

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Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/fehlend

Die Aufwertung des Kollunder Waldes durch eine weitere Entwicklung von einem Nadel- zu einem Laubwald und einer besseren Erlebbarkeit durch einen Ausbau des Wegenetzes und einfache Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten soll im Jahr 2018 angegangen werden.[7]

Sonstiges

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Impression Kollunder Wald
Grenzübergang Schusterkate, der in den Kollunder Wald führt

Durch den Kollunder Wald verläuft derGendarmstien (deutschder Gendarmenpfad), heute ein Wanderweg zwischenPadborg undHöruper Haff im Süden der InselAlsen. Seit der VereinigungNordschleswigs mit Dänemark im Jahr 1920 diente derGendarmstien den dänischen Grenzgendarmen für Patrouillengänge. 1958 ging diese Aufgabe an die Polizei über.

Inmitten des Waldes entspringt die Abrahamquelle.[8][9]

Eine weitere Besonderheit ist derGrenzübergang Schusterkate. Über eine kleine Brücke gelangt man von der SiedlungWassersleben auf dänischesTerritorium und direkt auf denGendarmstien, der in den Kollunder Wald führt.

Anfang 2019 begann Dänemark, seine Grenze zu Deutschland mit einem Wildschweinzaun gegen dieAfrikanische Schweinepest zu schützen. Die Stadt Flensburg ist der Meinung, dass hier eine entsprechende Klausel im Kaufvertrag, laut der die Stadt auch nach dem Verkauf ein Vetorecht bei Bauprojekten hat, gilt. Die dänische Regierung betrachtet diese Regelung rechtlich als nicht relevant, da das vomFolketing verabschiedete Gesetz zum Bau des Zauns und die damit einhergehendeEnteignung über den Rechten von Grundbesitzern und ehemaligen Besitzern stehe.[10]

Weblinks

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Commons: Kollunder Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Flensborg Byskov undMegalithic. Kollund Skov
  2. Der Nordschleswiger: Naturfond hat Kollunder Wald gekauft (Kjeld Thomsen), 4. Oktober 2017, abgerufen am 14. Oktober 2017
  3. Flensburger Tageblatt: Der Retter des Kollunder Waldes (Bernd Philipsen), 2. September 2011, abgerufen am 14. Oktober 2017
  4. Die Welt: Dänemark kauft Flensburger Wald nicht (Memento vom 1. Dezember 2016 imInternet Archive),Die Welt 22. September 2005
  5. Flensburger Tageblatt: Wald sucht Käufer - Stadt winkt ab (Gunnar Dommasch), 21. Dezember 2012, abgerufen am 13. Oktober 2017
  6. Der Nordschleswiger: Naturfond hat Kollunder Wald gekauft (Kjeld Thomsen), 4. Oktober 2017, abgerufen am 14. Oktober 2017
  7. Flensburger Tageblatt: Kollunder Wald bei Flensburg - Einfachst-Herberge im Forst (Carlo Jolly), 23. April 2018, abgerufen am 24. April 2018
  8. Strand und Steine. Krusautal-Wanderung
  9. Der Gendarmenpfad, Ein Wanderführer der Augen öffnet (PDF) (Memento vom 22. Dezember 2014 imInternet Archive), Seite 15; abgerufen am: 12. Oktober 2014
  10. Sara Wasmund: Ministerium stellt klar: Enteignet ist enteignet. In: nordschleswiger.dk. 11. April 2019, abgerufen am 30. Mai 2019. 

54.8383333333339.4266666666667Koordinaten:54° 50′ 18″ N,9° 25′ 36″ O

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