Kolla
DieKolla (auchColla oderCoya) (Aussprache:koja oderkoscha) sind einindigenes Volk Südamerikas. Sie leben im nördlichenChile, im nordwestlichenArgentinien und im südlichenBolivien.
Die Kolla gerieten im10.–12. Jahrhundert unter den Einfluss derInkas und übernahmen deren Kultur, Sprache (Quechua, teilweise auchAymara) und ihre fortgeschrittene Technologie. Im16. Jahrhundert wurden sie von den einrückenden Spaniern kolonisiert und als billige Minenarbeiter ausgebeutet. Noch heute leben viele nach ihrer traditionellen Kultur.
Die Kolla kennen wie viele andere Indigene Völker kein Privateigentum, sondern betreiben eine kollektive Landwirtschaft. Ihre ureigenen Riten haben sich im Laufe der Zeit mit christlichen Elementen vermischt. Für viele Kolla ist die Verehrung derPachamama ein wesentlicher und selbstverständlicher Bestandteil ihres Lebens.
In Argentinien haben sich die Kolla – außer mit den Weißen – teilweise mit denGuaraní und verwandten Völkern vermischt. Während der argentinischen Wirtschaftskrise 2001 geriet dieComunidad Kolla Guaraní in Orán (in der argentinischen ProvinzSalta) in die Schlagzeilen, da sich deren Mitglieder alsPiqueteros betätigten, d. h. aus Protest Straßensperren errichteten.
2013 hat die Kolla-Indigene Natalia Sarapura aus Argentinien für ihr Engagement in den Indigenen Gemeinschaften denBremer Friedenspreis erhalten[1]. Ihr Konzept zur Förderung der indigenen Völker beinhaltet:
- die Förderung der kulturellen Identität
- Schulbildung für alle, insbesondere weiterführende Bildung für die Landbevölkerung
- Grundbildung für indigene Frauen (80 % sind Analphabetinnen) und Schutz vor Gewalt und Diskriminierung
- Schutz von Natur und Umwelt, insbesondere vor Verwüstungen durch internationale Bergbaukonzerne.[2]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur über die Kolla im Katalog desIbero-Amerikanischen Institutes in Berlin
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Henning Bleyl: Engagement für Frieden: Die Vielfalt der Aktiven. In: taz.de. 29. November 2013, abgerufen am 7. März 2024.
- ↑http://dieschwelle.de/friedenspreis/friedenspreis-2013/natalia-sarapura.html