Kokon

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Dieser Artikel erläutert den Kokon im biologischen Sinn.

  • Für die Stadt Qoʻqon (dt. Kokand) in Usbekistan sieheQoʻqon.
  • Für den Film von Leonie Krippendorff sieheKokon (Film).
Kokon desSeidenspinners (Bombyx mori)

EinKokon [koˈkɔ̃ː; -ˈkɔŋ; -ˈkoːn] (frz.:cóque = Eischale, Gehäuse) ist ein mittels einesSekrets hergestelltes Gehäuse, das dem Schutz von Eiern oder Jugendformen der Tiere dient, die es erbaut haben. Wenn ein Kokon zum Schutz der Eier und der daraus schlüpfenden Jungtiere produziert wird, stellen ihn die Elterntiere her. Kokons, die zum Überdauern älterer Entwicklungsstadien, etwa derPuppenruhe nötig sind, werden von den darin befindlichen Jungtieren selbst hergestellt. Zu finden sind Kokons vor allem bei verschiedenenGliederfüßern (Arthropoda), aber auch bei einigenWürmern.

Inhaltsverzeichnis

Kokons bei Gliederfüßern

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Puppe desSüdafrikanischen Fruchtkäfers (Pachnoda sinuata) im geöffneten Kokon (hierPuppenwiege)
Wolfspinne mit Kokon

Kokons können innerhalb der Gliederfüßer beispielsweise beiInsekten,Spinnentieren undDoppelfüßern vorkommen. Beiholometabolen Insekten finden sich neben denen zum Schutz der Eier auch solche, die zum Überdauern der Puppenruhe bis zum Schlupf derImago dienen. Die bekanntesten sind die von denRaupen bestimmterSchmetterlings-Familien hergestellten Kokons. Schmetterlingsraupen produzieren diese mittels einer aus Spinndrüsen austretenden Flüssigkeit, welche an der Luft sehr schnell zu Fäden erstarrt. Diese werden zum Kokon versponnen, in welchem sich die Raupe zur Puppehäutet, um dann die gesamte Puppenruhe darin zu verbringen. Die Kokons derSeidenraupen liefern dieSeide. Auch dieKäferlarven (Engerlinge) derÜberfamilieScarabaeoidea fertigen für die Puppenruhe einen Kokon aus Körpersekret und Erde, den sie erst alsadulte Käfer verlassen. Dieser wird, wie der Hohlraum, in welchem sich Gänge bohrende Käferlarven verpuppen, alsPuppenwiege bezeichnet.

Kokons, die zum Schutz der Eier gefertigt werden, haben oft arttypische Formen.Schaben (Blattodea) undFangschrecken (Mantodea) produzieren ihre alsOotheken bezeichneten Kokons, indem sie ihre Eier in ein von den Weibchen während der Eiablage abgegebenes, fest aushärtendes Sekret ablegen. Die Kokons, die einige Käfer für ihre Eier herstellen, werden dagegen nicht als Ootheken bezeichnet. Die Weibchen vielerWasserkäfer (Hydrophilidae) besitzen einen Spinnapparat am Hinterleibsende, mit dem sie einen Kokon für ihre Eier spinnen. Dieser kann an Wasserpflanzen angeheftet sein oder als sogenanntes Schiffchen frei im Wasser schwimmen. Auch bei den meistenSpinnentieren (Arachnida) werden die Eier in Kokons eingesponnen.[1][2]
Einige Gruppen derDoppelfüßer (Diplopoda) produzieren für ihre Eier Kokons, welche oft wie die der Fangschrecken und der Schaben als Ootheken bezeichnet werden. Die Herstellung der Kokons vonSchnurfüßern (Julida) undBandfüßern (Polydesmida) ähnelt der der Puppenwiege der Scarabaeoidea. Sie kleiden die Erdhöhlen, in die sie ihre Eier gelegt haben, mittels eines Sekrets aus, welches deren Wände härtet. Die Kokons derSamenfüßer (Chordeumatidae) entstehen durch Einspinnen der Eier in ein Gespinst.[3]

Kokons bei Würmern

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Obama nungara mit einem frischen Eikokon (braun-rote Kugel)

Zum Schutz der Eier und später der Jungwürmer produzieren auch einige Würmer Kokons. BeiGürtelwürmern (Clitellata) wird dazu vom Gürtel (Clitellum) ein Schleim abgesondert, welcher bald relativ fest wird. Aus dem so entstandenen kurzen Schlauch ziehen sich die Gürtelwürmer rückwärts heraus. Beim Passieren der Geschlechtsporen werden dann die Eier hineingepresst. Bei denWenigborstern (Oligochaeta) erfolgt die Befruchtung während des Passierens derSamentasche (Receptacula seminis). Die hierin enthaltenenSpermien werden ebenfalls in diesen Schlauch hinein entlassen, wo sie die Eier befruchten. Bei denEgeln (Hirudinea) treten auch andere Formen der Befruchtung auf. Wenn der Wurm den Kopf aus dem Schlauch gezogen hat, schließen sich dessen zwei Öffnungen. Es entsteht ein oft dünnhäutiger, teilweise auch mit einer dickeren oder schaumartigen Wand versehener Kokon mit einereiweißreichen Nährlösung. In dieser entwickeln sich die Eier zu Jungwürmern, welche schließlich schlüpfen.[4]

Bilder

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Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Kokon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kokon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Erwin Hentschel, Günther Wagner:Zoologisches Wörterbuch, Gustav Fischer Verlag Jena, 4. Auflage 1990, S. 296,ISBN 3-334-00348-5
  2. Kurt Günther, Hans-Joachim Hannemann, Fritz Hieke, Eberhard Königsmann & Hubert Schuman:Urania Tierreich - Insekten. Urania-Verlag, Leipzig, Jena 1989, S. 258,ISBN 3-332-00255-4
  3. www.diplopoda.de - Zur Eiablage der Diplopoden
  4. Horst Füller,Hans-Eckhard Gruner, Gerhard Hartwich, Rudolf Kilias & Manfred Moritz:Urania Tierreich - Wirbellose Tiere 2. Urania-Verlag, Leipzig, Jena 1994, S. 70 & 88,ISBN 3-332-00502-2
Normdaten (Sachbegriff):GND:4512819-4(lobid,OGND,AKS)
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