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Kloster Santa María la Real de Irache

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Kirche des Klosters Santa María la Real de Irache
Bodegas de Irache und Kloster

DasKloster Santa María la Real de Irache (spanischMonasterio de Santa María la Real de Irache), KurzformKloster Irache, ist ein ehemaligesBenediktinerkloster nahe der KleinstadtEstella in dernordspanischen ProvinzNavarra. Es liegt amCamino Francés desJakobsweges und war imMittelalter eine wichtigePilgerherberge.

Geschichte

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Das KlosterIrache dürfte zu den ältesten Navarras gehören und war wohl ursprünglich ein westgotischesZönobium. Nach der Rückeroberung des Gebietes im Jahr 914 durchSancho I. Garcés, König von Navarra, wurde es vonCluniazensern zum geistigen und geistlichen Bollwerk derReconquista geformt.

958 wurdeIrache erstmals urkundlich alsAbtei der Benediktiner erwähnt.1054 – also vor der Gründung Estellas und selbst vor Einrichtung der Herberge vonRoncesvalles – wurde hier auf AnordnungGarcía III. Ramirez von Nájera ein Pilgerhospiz eingerichtet. Das Kloster spielte eine wichtige Rolle für die zahlreich einkehrendenPilger, die wiederum eine wichtige Grundlage für das Aufblühen und das wirtschaftliche Wohlergehen der Abtei bildeten.

In diese Zeit fiel auch die Amtszeit des bekanntesten Abtes vonIrache: der später heiliggesprochene und zum Patron des Klosters erhobeneSan Veremundo aus dem nahegelegenenVillatuerta. Er führte das Kloster von 1056 bis 1093, das in dieser Zeit seinen größten Glanz erreichte und mit seiner Pilgerherberge zum unverzichtbaren Etappenziel aller Jakobspilger wurde. Die Bedeutung des Klosters in seiner Zeit ist denn auch vor dem Hintergrund der territorialen Erweiterung desnavarrischen Königreichs und der Lage an einem Hauptverkehrsweg zur Zeit der aufblühenden Jakobswallfahrt zu betrachten.

Ab dem 14. Jahrhundert setzte ein allmählicher Niedergang ein, der 1522 durch den Anschluss an das Benediktiner-Kloster vonValladolid aufgehalten wurde. Von 1534 bis 1824 gab es hier eine Universität, die die Aufgabe hatte, dieunbefleckte EmpfängnisMariä zu verteidigen. Mit der Schließung des Klosters wurde sie nachSahagún verlegt.

Zurzeit wird in einem Teil der früheren Klostergebäude das navarrischeVolkskunde-MuseumMuseo Etnológico de Navarra „Julio Caro Baroja“ eingerichtet.[1][2] Darüber hinaus sollen andere Teilbereiche zu einemParador-Hotel umgewandelt werden.[3]

Klosterkirche

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Dieromanische Kirche aus dem 12./13. Jahrhundert ist alsbasilikales Langhaus in Form eineslateinischen Kreuzes angelegt: DreiSchiffe enden jeweils in einerApsis, über derVierung mit dem Querschiff wölbt sich eine weite Kuppel, die Gewölbe aus schwerenBandrippen werden von kreuzförmigenPfeilerbündeln getragen. Der 1609 anstelle romanischer Zwillingstürme errichtete Kirchturm ist in der Gestaltung an denHerrera-Stil angelehnt. Die versilberte Statue der Santa Maria la Réal aus dem 12. Jahrhundert und dasplatereskeReliquiar des San Veremundo sind heute in Estella zu finden. Sie wurden mit derSäkularisation in die dortige Iglesia del Castillo verbracht.

Kreuzgang

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DerKreuzgang wurde zwischen 1540 und 1586 nach den Plänen von Martín de Oyarzábal im Platereskenstil errichtet, das Obergeschoss 1589 immanieristischen Stil von Juan Sarobe. Er ist eines der besten Beispiele seiner Art und mit dem Kreuzgang des ehemaligen Klosters San Zoilo inCarrión de los Condes vergleichbar. Die Skulpturen referieren szenenartig religiöse und mythologische Themen (unter anderem: Kindheit undPassion Christi, das Leben des heiligenBenedikt von Nursia,Prometheus mit dem Adler,Herkules mit der Hydra); die Medaillons der Deckengewölbe zeigen Heilige und Mönche.

Aus der ersten Bauphase stammt dieEspeciosa genannte Tür vonJuan de Aguirre[4] von 1547, die die Kirche mit dem Kreuzgang verbindet. Sie ist beidseitig mit Skulpturen geschmückt; zu sehen sind:Peter undPaul,Mariä Himmelfahrt und Krönung, die Ordensheiligen Benedikt undBernhard.

Im 17. Jahrhundert wurde im strengen Stil des spanischen Frühbarock ein weiteres Gebäude mit Kreuzgang für die Universität errichtet.

Weinbrunnen

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Weinbrunnen von Irache

Direkt neben den Klostergebäuden befindet sich die WeinkellereiBodegas Irache. Das ehemaligeKlosterweingut hat mit Verweis auf die Tradition benediktinischer Gastfreundschaft, die es fortführen will, an diesem Ort eine „Fuente del Vino“, einen „Weinbrunnen“ installiert.[5] Er ist auch unter dem Namen „Fuente de Irache“ bekannt und wird in deutschsprachigen Veröffentlichungen teilweise auch als „Weinquelle“ bezeichnet. Bei dem „Weinbrunnen“ handelt es sich um zwei über einem Becken angebrachte Hähne – einen Wasserhahn, einen fürRotwein –, an denen sich besonders die traditionellen Pilger zu Fuß, Pferd oder Fahrrad kostenlos mit Trinkwasser oder einem Schluck Wein ausIrache stärken und erfrischen können sollen.

Die Weinkellerei stellt für diesen Zweck täglich 70 Liter Rotwein zur Verfügung und bittet um moderaten Genuss; dennoch gehen an Sommertagen und am Wochenende nachmittags viele Pilger leer aus. Das UnternehmenBodegas Irache wurde nicht zuletzt durch ihren „Weinbrunnen“ bekannt, der jenseits der freundlichen Geste wohl eines der wirksamsten Marketinginstrumente entlang des spanischen Jakobsweges darstellt.

Literatur

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  • Heinz Schomann:Kunstdenkmäler der Iberischen Halbinsel; Teil 1 – Portugal und Nordspanien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996 (= Sonderausgabe für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft).
  • Millán Bravo Lozano:Praktischer Pilgerführer. Der Jakobsweg. 8. Ausg., Ed. Everest, Madrid u. a. 2002,ISBN 84-241-3835-X. (dt. Übers.; span. Originaltitel:Guía práctica del peregrino)
  • Cordula Rabe:Spanischer Jakobsweg. Von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. 41 Etappen. 3. Aufl.,Bergverlag Rother, München 2007 (= Rother-Wanderführer),ISBN 978-3-7633-4330-0.

Weblinks

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Commons: Kloster Santa María la Real de Irache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Museo Etnológico Julio Caro Baroja de Irache -Ayegui- auf www.navarra.es (spanisch).
  2. Homepage desMuseo Etnológico de Navarra (spanisch).
  3. „Economía/Empresas.-Gobierno navarro y el Estado firman escritura para convertir Monasterio de Irache en Parador Nacional“,elEconomista.es, 5. Dezember 2006 (spanisch).
  4. Monasterio de Irache turismo.navarra.com (spanisch).
  5. Dietrich Höllhuber,Werner Schäfke:Der Spanische Jakobsweg. Landschaft, Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela. 5., aktualis. Aufl., DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2006,ISBN 3-7701-4862-2, S. 95.
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42.650055-2.0432Koordinaten:42° 39′ 0,2″ N,2° 2′ 35,5″ W

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