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Kloster Fulda

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Kloster Fulda
Blick auf das Kloster von Osten, in der Mitte die Ratgar-Basilika (1655)
Blick auf das Kloster von Osten, in der Mitte die Ratgar-Basilika (1655)
Blick auf das Kloster von Osten, in der Mitte die Ratgar-Basilika (1655)
LageEduard-Schick-Platz, 36037 Fulda
Liegt im BistumBistum Fulda
Koordinaten:50° 33′ 14,5″ N,9° 40′ 18,3″ O50.5540277777789.67175Koordinaten:50° 33′ 14,5″ N,9° 40′ 18,3″ O
PatroziniumSalvator
Gründungsjahr744 unter AbtSturmius durchBenediktiner
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1803 durch dieSäkularisation
Wappen des Klosters Fulda

DasKloster Fulda (auchReichskloster Fulda,Reichsabtei Fulda oderKloster des Bonifatius; lateinischAbbatia Fuldensis, „Abtei Fulda“) war ein Kloster derBenediktiner.

Es wurde 744 vonSturmi (latinisiert Sturmius) im Auftrag vonWinfried Bonifatius in einerFuldaaue gegründet und war die Keimzelle der späteren StadtFulda. Es wurde dem hochheiligen Erlöser (Salvator) geweiht. Bonifatius ernannte Sturmius zum erstenAbt desKlosters.

DieAbtei war mit ihren Besitzungen im Laufe ihrer Geschichte alsHochstift Fulda auch ein geistliches Fürstentum imHeiligen Römischen Reich; dieFuldaer Äbte trugen ab 1220 den Titel einesFürstabtes. Die exemte Abtei wurde 1752 durchPapstBenedikt XIV. zum Fürstbistum erhoben, bevor sie 1803 mit demReichsdeputationshauptschluss aufgelöst wurde.[1]

Gründung

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Das Kloster geht zurück auf die Gründung durch Bonifatius in einer Fuldaaue im Jahr 744. Bonifatius beauftragte Sturmius im Sommer 742, nach einem Platz für das neue Kloster zu suchen. Sturmius zog von seiner Einsiedelei inHersfeld die Fulda aufwärts und fand den Platz, der ihm von Bonifatius vorgegeben war. Bonifatius hatte wahrscheinlich von diesem Ort an einerFurt gehört, wo es vermutlich einen verfallenen Herrenhof ausmerowingischen Zeiten gab. In derVita Sturmi des AbtsEigil wird die Gegend Eichloha genannt; gegebenenfalls handelt es sich hier um eine Zentmark oder Hundertschaft in denAltgauenGrabfeldgau oderBuchonia. Im Jahre 743 schenkte derHausmeierKarlmann Bonifatius einen geschlossenen Grundbesitz von vierMeilen um das Kloster (dieKarlmann-Schenkung). Sturmius und seine sieben Begleiter aus Hersfeld begannen mit dem Bau des Klosters am 12. März 744. Ab diesem Zeitpunkt wird der Ort Fulda genannt. Bonifatius machte Sturmius zum ersten Abt des Klosters,[2] dessen Rechtsstatus in der Forschung umstritten ist, und legte dieRegel des heiligenBenedikt von Nursia für das monastische Leben fest. In der Einöde sollte ein asketisches, weltabgewandtes Leben verwirklicht werden.[3] Die Strenge ging in manchen Teilbereichen über die Forderungen der Benediktsregel hinaus.[4] Sturmius wurde eigens nachMontecassino gesandt, um dort vermeintlich urbenediktinisches Leben kennenzulernen.

Im Jahr 751 reisteLullus (Lul) im Auftrag von Bonifatius nach Rom, um bei PapstZacharias einige Angelegenheiten zu klären. Darunter war auch die Bitte, das Kloster direkt demHeiligen Stuhl zu unterstellen. Am 4. November 751 verfügte Zacharias daraufhin, dass in dem Kloster kein kirchlicher Amtsträger einschließlich des zuständigenDiözesanbischofs eigenmächtig die Weihe- oder Jurisdiktionsgewalt ausüben oder in die Eigentumsverhältnisse eingreifen durfte. Ob es sich hier bereits um eineExemtion im späteren Rechtssinne handelte und das Kloster durch dieses sogenannte „Zachariasprivileg“ ab diesem Zeitpunkt vollständig und ausschließlich der Gerichtsbarkeit desHeiligen Stuhls unterstand, ist umstritten. Wahrscheinlich war die Einbindung des Klosters und seiner Besitztümer in die jeweiligenBistümer weiterhin gegeben, mit der Einschränkung, dass der zuständige Diözesanbischof nicht auf eigene Initiative tätig werden konnte, sondern zuvor der Einladung (invitatio) durch Abt und Konvent bedurfte. Das Zachariasprivileg war aber die Grundlage zur späteren Entwicklung hin zum exemten Status des Fuldaer Hauptklosters und seiner Tochterklöster und schließlich zur Erhebung zum Bistum. Zeitweise strittig und auch in der Forschung seit dem 18. Jahrhundert intensiv diskutiert war in diesem Zusammenhang die Frage der Diözesanzugehörigkeit des im Grenzbereich zwischen Mainz und Würzburg gelegenen Hauptklosters, die sich zuletzt zugunsten von Mainz geklärt zu haben scheint.[5] Seit dem späteren Mittelalter lag es, jedoch als exemte Exklave, im Kleinarchidiakonat Fulda der Diözese Würzburg, das die Pfarreien Fulda,Kämmerzell undFlorenberg umfasste.[6]

Fuldaer Sakramentar (Bamberg, Staatsbibliothek, Msc. Lit. 1), 11. Jahrhundert, fol. 126v: Darstellung von Szenen aus dem Leben des Bonifatius – Taufe eines Heiden (oben) und Märtyrertod (unten)

Entwicklung als Reichskloster

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Nach seiner Ermordung am 5. Juni 754 inDokkum wurde Bonifatius nachMainz überführt. Schon zu diesem Zeitpunkt zeichneten sich erste Spannungen zwischen demBistum Mainz und dem Kloster Fulda ab. So versuchten die Mainzer Geistlichen, Bonifatius in Mainz beisetzen zu lassen. Um dies zu verhindern, reiste Sturmius mit einigen Mönchen nach Mainz. Er wies auf den Wunsch von Bonifatius hin, seine Grablege in seinemEigenkloster zu finden. Dem konnte sich selbst das mächtige Bistum nicht verschließen, so dass der Leichnam weiter nach Fulda überführt wurde, wo er vor dem Kreuzaltar der Salvatorbasilika begraben wurde.

Als der Märtyrertod von Bonifatius imFrankenreich bekannt wurde, entwickelte sich das Kloster Fulda schnell zu einem stark frequentiertenWallfahrtsort. Dies machte sich Sturmius zunutze. Er pflegte den Kult um den Märtyrer und sein Grab in Fulda, was dem Kloster bedeutende Landschenkungen einbrachte. Die Bedeutung des neuen Märtyrers für das Kloster wird unter anderem an dem schnellen Wechsel des Klosterpatronates ersichtlich. Wurde das Kloster im Jahre 751 noch als „monasterium sancti Salvatoris“ erwähnt, erscheint schon vor 761 der Name „monasterium sancti Bonifatii“.

Da Bonifatius nach dem Scheitern seines Planes zur Einrichtung einerMetropolitanverfassung den Rang eines Erzbischofs nur persönlich eingenommen hatte, sein Bistum Mainz aber nicht zur Metropole eines Erzbistums erhoben worden war und sein Nachfolger Lul zunächst lediglich zum Bischof von Mainz geweiht worden war – erst 780/2 erfolgte die Erhebung zumErzbischof einesMainzer Erzbistums – begann Lul ab 754 seinenBischofssprengel zu erweitern. Er gliederte die BistümerErfurt undBüraburg in sein Bistum ein, scheiterte aber mit dem Versuch, das vom Papst privilegierte Kloster Fulda unter seine Oberhoheit zu bringen. Lul behinderte dabei vor allem das Zachariasprivileg, an dessen Zustandekommen er nur drei Jahre zuvor maßgeblich mitgewirkt hatte. Lul gelang es aber, mit einigen Mönchen des Fuldaer Konventes, Abt Sturmius beiKönig Pippin in Misskredit zu bringen. Dieser verbannte Sturmius 763 in dieAbtei Jumièges, und die päpstliche Exemtion für das Kloster wurde eingezogen. Lul setzte seinen Gefolgsmann Markus als Abt ein. Beide trafen aber auf erheblichen Widerstand im Konvent des Klosters, so dass Lullus schließlich die freie Abtwahl zuließ. Gewählt wurde der Sturmius-Anhänger Prezzold, der das Kloster verwaltete, bis Sturmius 765, von Pippin wieder als Abt anerkannt, nach Fulda zurückkehrte. Das Kloster erhielt das Zachariasprivileg zurück und wurde gleichzeitig unter königlichen Schutz gestellt; somit wurde dem Streit um den unsicheren Rechtsstatus des Klosters ein Ende gemacht, indem es nunmehr den rechtlich eindeutigen Status eines Reichsklosters erhielt. Lul reagierte darauf, indem er nach bonifatianischem Vorbild sein eigenes Kloster, dieAbtei Hersfeld, gründete.

Durch den königlichen Schutz war die Reichsabtei Fulda enger an dasfränkische Königtum gebunden und erhielt von den Königen viele Zuwendungen. Die wichtigsten Schenkungen waren im Jahr 766 der KönigshofUmstadt von Pippin und am 7. Januar 777 die Besitzungen in und umHammelburg vonKarl dem Großen.[7] Dieser verlieh der Abtei 774 auch diekirchliche Immunität.

Kloster Fulda in den Sachsenkriegen

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DemSachsenfeldzug Karls des Großen ab dem Jahr 772 folgten heftige Vergeltungen der Sachsen. 773 wurde das KlosterFritzlar überrannt, und 778 war auch das Kloster Fulda bedroht. Die Mönche flohen mit den sterblichen Überresten von Bonifatius nach Süden. Dennoch begann schon von 775 bis 777 von Fulda aus dieChristianisierung sächsischer Gebiete. Der altsächsische StammesführerHessi († 804), der sich 775 Karl dem Großen unterworfen hatte, trat später als Mönch in das Kloster ein und schenkte ihm zwei Güter.[8] Unter Führung von Sturmius gingenPrediger undKleriker in das Gebiet der oberenWeser und derLeine. Schwerpunkte waren hierHameln und Brunshausen beiGandersheim, wo die Abtei bis ins 10. Jahrhundert Tochterklöster besaß, die dem heiligen Bonifatius geweiht wurden. Ein weiterer Beleg des Einflusses der Fuldaer Abtei in diesem Gebiet ist im Jahr 803 die Erhebung vonErkanbert, einem Mönch aus Fulda, zum ersten Bischof vonMinden. Sturmius war beim Sachsenfeldzug im Jahre 779 auf derEresburg, wo er schwer erkrankte. Er kehrte nach Fulda zurück. In seiner Abschiedsrede ermahnte er die Mönche ihre Lebensordnung beizubehalten („in proposito vestro perseverate“). Um den 17. Dezember 779 starb Sturmius und wurde im Chor der von ihm erbauten Klosterkirche begraben.

Wachstum und Anfänge der Krise

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Nachfolger Sturmis warBaugulf, ein Bruder des Mindener Bischofs Erkanbert. Baugulf hatte damit engen Kontakt zum Könighof und zu Karl dem Großen, der im Juli 782 das Hauptkloster besuchte. Er verlangte in seiner „Epistola de litteris colendis“ von den Mönchen, mehr für die Bildung zu tun. Dies setzte die Entwicklung einer weithin bekannten Klosterschule in Gang.[9] Schon 798 entsandte man die begabten SchülerHrabanus Maurus und Hatto für weitere Studien zuAlkuin nachTours. Weitere Fuldaer Mönche vervollständigten ihre Bildung unter Baugulfs Nachfolger Ratger (oder Ratgar) an der Hofschule Karls des Großen. Baugulf begann 791 mit Neubauten im Kloster. In dieser Zeit begann man auch mit den Bauarbeiten zur neuen Klosterkirche, derRatgarbasilika. Die Abtei war rasch durch viele Zuwendungen und Schenkungen gewachsen. Bereits im Jahr 781 wies eine Namensliste der Abtei 364 Mönche auf, die aber zum größeren Teil auf die vielen Kirchen und Gebiete der Abtei verteilt waren. Dieses Wachstum, die reichspolitischen Anforderungen an die Abtei und die gerade erst begonnenen Bauarbeiten im Kloster, führten aber zu Auseinandersetzungen zwischen den Mönchen und dem Abt. Obwohl der Abt einflussreiche Fürsprecher hatte (z. B. Alkuin), konnte Baugulf den Konvent nicht hinter sich vereinigen. Er legte im Juni 802 sein Amt nieder und zog sich nachWolfsmünster bei Hammelburg zurück, wo er 815 starb.

Im Codex Eberhardi (Marburg, Staatsarchiv, Hs. K. 426) von ca. 1160, fol. 146r überlieferte Notizen von Schenkungsurkunden für Fulda aus dem Jahr 802
Stich von Matthäus Merian 1655, Blick auf das Kloster. In der Mitte ist die Salvator-Basilika zu sehen

Konflikte um den Bau der Ratgarbasilika und das monastische Selbstverständnis

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Zwischen 791 und 819 wurde dieRatgarbasilika (benannt nach dem AbtRatgar) als doppelchörige Anlage mit Westquerhaus nach römischem Vorbild (Romano more) erbaut, zu dieser Zeit einer der größten und innovativsten Kirchenbauten nördlich der Alpen. Unter ihrem Erbauer, Abt Ratgar, gewann Fulda zwar einerseits Anschluss an diekarolingische Renaissance, doch führten andererseits die Überanstrengung des Konvents durch das ehrgeizige Bauprogramm sowie der autoritäre Führungsstil Abt Ratgars und dessen Eingriffe in die überlieferte Lebensordnung (consuetudines) des Klosters zu schweren innerklösterlichen Auseinandersetzungen, die in der Flucht eines Teils der Mönche gipfelten und schließlich im zweiten Anlauf mit der Absetzung des Abtes durch KaiserLudwig dem Frommen endeten. Die Überforderung des Konvents und ungeklärte Fragen des monastischen Selbstverständnisses, das durch die im Zeitalter der karolingischen Renaissance rasch voranschreitende Entfernung der Reichsabtei von den asketischen Anfängen eines Einsamkeitsklosters erschüttert wurde, hatten zu einer tiefen Krise geführt. Jetzt wurde durch Missi Ludwigs die KlosterreformBenedikts von Aniane in Fulda durchgeführt, bevor die Erlaubnis zur Wahl eines Nachfolgers erteilt wurde. Sie fiel nach langen und erbitterten Konflikten schließlich auf einen der Hauptgegner Ratgars, einen Verwandten des Gründerabtes Sturmi,Eigil (818–822). Ihm gelang es nach der Darstellung seines BiographenBrun Candidus durch ein den Rat der Brüder in allen wichtigen Fragen beherzigendes Regiment die Einheit des zerstrittenen Konvents wiederherzustellen.[10] Außer zwei Krypten in der Salvatorbasilika errichtete er als Friedhofskirche die noch erhalteneMichaelskirche, einenZentralbau über acht Säulen mitGewölbe oderKuppel und Krypta, deren Gewölbe von einer Mittelsäule getragen wird. Noch vor Vollendung des in Angriff genommenen Neubaus der Konventsgebäude, die gegen seinen Wunsch im Westen (beim Bonifatiusgrab) statt im Süden (beim Sturmigrab) errichtet wurden, starb er, nachdem er nach dem Vorbild Benedikts von Nursia selbst sein Grab in der Krypta der Michaelskirche ausgehoben und ein Sündenbekenntnis abgelegt und um Vergebung der Mitbrüder gebeten hatte. Er förderte den Kult Sturmis, regelte dessen Anniversarfeier neu und veranlasste wahrscheinlich Hrabanus Maurus zur Schaffung eines illuminierte Sakramentars, das die gelasianische und die gregorianische Tradition verband und als Vorläufer des berühmten Fuldaer Sakramentars der Niedersächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Göttingen (ca. 975) anzusehen ist.[11] Fuldaer Abweichungen von den Prinzipien der anianischen Reform sind auch unter ihm und später noch zu beobachten.[12]

Abkehr von der monastischen Disziplin und Reformversuche

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Schon in der Krise unter Abt Ratgar war es um Fragen des monastischen Selbstverständnisses und der Regelobservanz gegangen. Immer wieder in der Geschichte des Klosters kam es, wie auch in den übrigen Benediktinerklöstern, nach Phasen der Lockerung der Einhaltung vonOrdensregel undConsuetudines, oft auch der Vernachlässigung der Verwaltung und der Entfremdung von klösterlichem Besitz, zu Reorganisations- und Reformbemühungen, so unter den Äbten[13] Eigil, Sigehard, Huoggi,Poppo,Richard, Ruothart, Aleholf,Markward,Markward II. von Bickenbach,Heinrich V. von Weilnau,Heinrich VII. von Kranlucken,Johann I. von Merlau,Johann II. von Henneberg-Schleusingen,Philipp Schenk zu Schweinsberg undBalthasar von Dernbach. Meist reagierte man dabei auf Impulse der monistischen Reformbewegungen, etwa derAnianischen Reform, derKlosterreform von Gorze sowie derHirsauer Reform und derBursfelder Kongregation sowie schließlichgegenreformatorischer Bestrebungen unter Heranziehung vonJesuiten.[14] Selbst PapstBenedikt XII. und dasKonzil von Konstanz sowie dasKonzil von Basel hatten sich für die Klosterreform eingesetzt. Trotzdem konnte der allmähliche Niedergang des geistigen, kulturellen undspirituellen Lebens nicht aufgehalten werden. ZahlreicheFehden und Kriege, Konflikte mit den umliegenden Adelsfamilien, wirtschaftliche Schwierigkeiten durch die Verschuldung und Verpfändungen von Klostergut sowie die kostspieligen Aufgaben der Äbte im Reichsdienst verbunden mit deren häufiger und langdauernder Abwesenheit sowie deren Repräsentationsbedürfnis taten ein Übriges. Das Kloster entwickelte sich mehr und mehr zu einer Versorgungsanstalt für seine adligen Konventualen und die Äbte und Pröpste. Dem entsprach die schon auf das 9. Jahrhundert zurückgehende, seit dem 11. Jahrhundert konsequent gehandhabte Trennung der Einkünfte in die im Hinblick auf die Kostenbelastung durch den Reichsdienst wesentlich umfangreicheremensa abbatis („Tisch des Abtes“) und diemensa fratrum („Tisch der Brüder“) sowie die Ausgliederung immer weiterer Pfründen für die Funktionsträger. Die Zahl der Konventualen nahm stetig ab und wurde seit dem 13. Jahrhundert durch einen Numerus clausus begrenzt. Die Stellung des zahlenmäßig eng begrenztenKapitels wurde immer dominanter, von einem eigentlichen Konvent konnte kaum mehr die Rede sein. Die Ämter und Propsteien wurden zunehmend inPfründen für die Konventualen des Hauptklosters aufgeteilt. Das Leben ähnelte mehr und mehr dem vonKanonikern oder Stiftsherren, und von den ursprünglichen Idealen derBenediktiner und derRegula Benedicti, strengerAskese, Einsamkeit, Besitzlosigkeit, Gemeinschaftsleben, Handarbeit, Gebet und Gottsuche, blieb kaum etwas übrig.[15]

Literaturbetrieb

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Unter Eigil erreichte auch der Fuldaer Literaturbetrieb, dessen einziger namhafter Repräsentant bis dahin sein späterer NachfolgerHrabanus Maurus gewesen war, erstmals eine gewisse Breite. Eigil selbst verfasste die programmatischeBiografie des Gründerabtes Sturmi, die zugleich die Gründungsgeschichte des Klosters beinhaltete und dessen monastische Ausrichtung am Ideal einesasketischen Einsamkeitsklosters benediktinischer Tradition propagierte.[16] Mit der Abfassung der Biografie des zweiten Fuldaer AbtesBaugulf beauftragte er den Priestermönch Brun Candidus, der später auf Anregung Abt Hrabanus Maurus auch Eigils eigene Biografie verfassen sollte. Seine Hochblüte erreichte der Fuldaer Literaturbetrieb dann unter Eigils Nachfolger Abt Hrabanus Maurus, der wohl schon 818 designiert worden war, durch dessen Schriften und die seiner zahlreichen Schüler. Das über 600 Mönche umfassende Kloster wuchs zum wissenschaftlichen Mittelpunkt des Reiches heran, der Schüler und Gelehrte aus allen Reichsteilen anzog.[17] Die von Rabanus Maurus undRudolf von Fulda, dem Leiter der Klosterschule, maßgeblich aufgebauteKlosterbibliothek umfasste etwa 2000 Handschriften und war damit eine der größten ihrer Zeit. Darunter waren auch Abschriften mehrerer seltener antiker Werke, unter anderem vonTacitus,Frontinus undAmmianus Marcellinus.[18][19]

Mal- und Schreibschule

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Neben dem noch bis ca. 840angelsächsisch geprägten, dann endgültig zurkarolingischen Minuskel überwechselndenSkriptorium der Abtei Fulda[20] existierte in karolingischer und ottonischer Zeit sowie im 12. Jahrhundert auch ein leistungsfähiges Zentrum derBuchmalerei. Auch sind literarische Hinweise auf und spärliche Reste von monumentalerWandmalerei aus karolingischer (St. Salvator,[21]St. Peter (Petersberg))[22] und spätottonischer Zeit (St. Andreas)[23] vorhanden. Aus karolingischer Zeit sind vor allem illuminierte Evangeliare erhalten. Dazu treten die Exemplare des FigurengedichtzyklusDe laudibus sanctae crucis des Hrabanus Maurus sowie Initiativen zur Entwicklung bebilderter Literatur. In ottonischer Zeit scheint sich der Schwerpunkt auf die Produktion vonSakramentaren verlagert zu haben. Hier entstanden alsHauptwerke der ottonischen Buchmalerei um 970–980 derCodex Wittekindeus, ein prachtvollesEvangeliar und eines der bedeutendsten WerkeOttonischer Buchkunst, sowie das etwa zeitgleiche und ähnlich bedeutende Fuldaer Sakramentar aus Göttingen.[24]

Territoriale Entwicklung

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Durch Schenkungen gewann das Kloster in den folgenden Jahrhunderten immer mehr an Einfluss. Auch imMaingau gewann es reichen Grundbesitz aufgrund von Schenkungen des fränkischen Adels. Zahlreiche Nebenklöster entstanden, vor allem seit dem 9. Jahrhundert:[25]Abterode/Abbetesrode, St. Andreas (Rom),[26]Baugolfsmünster,Brachau,Frauenberg (Fulda),Holzkirchen (Unterfranken),Johannesberg (Fulda),Michaelsberg (Fulda),Neuenberg (Fulda),Johannisberg (Rheingau),Petersberg (Fulda),Sala,Sannerz,Solnhofen, darunter auch Frauenklöster:Allendorf,Blankenau,Höchst,Kapellendorf,KarsbachSt. Maria (Fulda), Mattenzell,Milz,Mühlhausen (Thüringen),Rodenbach bei Hanau,Kloster Rohr (Thüringen),Teutleben (Hörsel),Tauberbischofsheim,Thulba,Wenkheim,Propstei Zella (Rhön),Zellingen. Manche dieserPropsteien wurden später inKollegiatstifte umgewandelt:St. Bonifatius (Großburschla),St. Bonifatius (Hameln),[27]Hünfeld,Rasdorf,Salmünster.

Im Zusammenhang mit der Übertragung von Reliquien desMärtyrers Alexander wird im Jahr 835 erstmals dieKapelle St. Ursula inKempraten erwähnt: Ein Diakon der Abtei Fulda wurde auf seiner Rückreise aus Italien von einemsegensreich wirkenden Priester in Kempraten freundlich aufgenommen. Zum Dank überlassene Reliquien des Heiligen begründeten die Geschichte des Wallfahrtsorts, an demviel Volk Heilung in leiblicher und geistiger Not erflehte, wie der Mönch Rudolf von Fulda aufzeichnete.[28]

Ursprung der Stadt Fulda

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Ab 968 war der Abt von FuldaAbtprimas aller deutschenBenediktiner. In dieser Zeit siedelten sich erste Bauern und Handwerker um das Kloster an.[29] Besondere Förderung erhielt das Kloster durchHeinrich II. 1012 schenkte er auf Bitten des Abtes Branthog den Mönchen den um das Kloster gelegenen Königsforst, 1019 gab er der Abtei und Siedlung das Münz-, Markt- und Zollrecht. 1114 wird Fulda das erste Mal als Stadt (Civitas) erwähnt. Die Stadt versuchte in der Folgezeit, ihre Rechte gegen die Ansprüche der Äbte durchzusetzen.

Entfremdungen der Klostergüter führten im 12. Jahrhundert zum wirtschaftlichen Niedergang des Klosters. Erst unter AbtMarkward I. (1150–1165) wurden viele dieser Güter restituiert. Dabei griff man auch zur Urkundenfälschung. Der Fuldaer Mönch Eberhard, der die Besitzstände der Abtei im so genannten „Codex Eberhardi“ zusammenfasste, „modifizierte“ alte Urkunden oft stark zugunsten des Klosters.

Das Hochstift Fulda als geistliches Fürstentum

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Siehe auch:Hochstift Fulda

Ab 1170 hatten die Fuldaer Äbte den Status einesReichsfürsten. 1220 wurde die Abtei durch KaiserFriedrich II. anlässlich derConfoederatio cum principibus ecclesiasticis zur Fürstabtei erhoben.[30] 1356 verlieh KaiserKarl IV. dem Fürstabt den Ehrentitel „Erzkanzler der Kaiserin“. Das Fuldaer Land mit Kloster und Stadt stand im Kräftespannungsfeld zwischen dem Erzbistum Mainz und derLandgrafschaft Hessen. Unter AbtReinhard von Weilnau (1449–1476) erreichte die Entwicklung des Reichsstiftes in ein Territorialfürstentum ihren Abschluss.

Neuzeit

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Im Zeitalter derReformation und desBauernaufstandes sowie während desDreißigjährigen Kriegs (1618–1648) kam es zu Unruhen und Plünderungen, denen 1631 auch die berühmte Bibliothek zum Opfer fiel.

Dom St. Salvator zu Fulda

1570 wurdeBalthasar von Dernbach Fürstabt von Fulda. Zur Reform des Hochstifts berief er 1571 dieJesuiten nach Fulda und setzte gegen den Widerstand des weitestgehend evangelisch gesinntenStiftsadels ab 1602 dieGegenreformation durch. Während desDreißigjährigen Kriegs besetzten 1631 Truppen der benachbarten protestantischenLandgrafschaft Hessen-Kassel das Gebiet des Hochstifts Fulda. LandgrafWilhelm V. erhielt Fulda als schwedisches Reichslehen von KönigGustav II. Adolf übertragen und regierte das Stiftsgebiet alsFürst von Buchen. FürstabtJohann Bernhard Schenk zu Schweinsberg musste fliehen und starb 1632 während derSchlacht bei Lützen. ErstHermann Georg von Neuhof, der übernächste Fürstabt, erreichte imPrager Frieden 1635 die Restitution der Abtei und des geistlichen Fürstentums und nachfolgend die Rückkehr nach Fulda. FürstabtAdalbert von Schleifras ernannte 1700Johann Dientzenhofer zum Stiftsbaumeister und beauftragte ihn, an der Stelle der Ratgar-Basilika einen neuen Dom und ein Stadtschloss imbarocken Stil zu errichten. Dem fiel der mittelalterliche Bau zum Opfer.

Am 5. Oktober 1752 wurde die Fürstabtei durch PapstBenedikt XIV. in den Rang einesBistums erhoben. FürstabtAmand von Buseck wurde der erste Bischof des neuen Bistums.

Ende des geistlichen Fürstentums

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Blick auf den ehemaligen Konventsbau des Klosters (links: HeutePriesterseminar)
Priesterseminar und Bibliothek nahe dem Dom in Fulda, 1850

Mit demReichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das geistliche Fürstentum aufgelöst. 1803 zog das Priesterseminar Fulda in den Konventsbau des 1802 im Zuge derSäkularisation zusammen mit allen seinen Propsteien und Kollegiatstiften aufgehobenen Benediktinerklosters. Die fuldischen Besitzungen gingen zuerst im FürstentumNassau-Oranien-Fulda und schließlich imKurfürstentum Hessen auf und gelangten 1866 alsProvinz Fulda zur preußischenProvinz Hessen-Nassau. Damit hatte die Geschichte des Klosters Fulda nach fast 1060 Jahren, wie die so viele anderer bedeutender Klöster, ihr Ende erreicht.

Zur weiteren Geschichte des Bistums siehe auchGeschichte des Bistums Fulda

Äbte, Fürstäbte und Bischöfe von Fulda

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Hauptartikel:Liste der Äbte und Bischöfe von Fulda

Historische Quellen

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Zur Übersicht: Friedhelm Jürgensmeier u. a.:Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen. (Germania Benedictina 7 Hessen). Eos, St. Ottilien 2004,ISBN 3-8306-7199-7, S. 375–379 (Übersicht über die Quelleneditionen); S. 415–422 (Übersicht über die Archivalien); S. 422–425 (Übersicht über Ansichten und Pläne); S. 425–434 (Übersicht übernumismatische,sphragistische undheraldische Quellen)

  • Karl Christ (Hrsg.):Die Bibliothek des Klosters Fulda im 16. Jahrhundert. Die Handschriftenverzeichnisse. Harrassowitz, Leipzig 1933. (Beiheft zum Zentralblatt für Bibliothekswesen 64)
  • Franz Falk:Beiträge zur Rekonstruktion der alten Bibliotheca fuldensis und Bibliotheca laureshamensis (= Beihefte zumCentralblatt für Bibliothekswesen, Bd. 26). Harrasowitz, Leipzig 1902.
  • Ernst Friedrich Johann Dronke (Hrsg.):Traditiones et Antiquitates Fuldenses. Müller, Fulda 1844. (Digitalisat als PDF)
  • Ernst Friedrich Johann Dronke (Hrsg.):Codex diplomaticus Fuldensis. Fischer, Cassel 1850–1862 (reprint: Zeller, Aalen 1962).
  • Walter Heinemeyer (Hrsg.):Chronica Fuldensis. Die Darmstädter Fragmente der Fuldaer Chronik. Böhlau, Köln Wien 1976. (Archiv für Diplomatik Schriftgeschichte, Siegel und Wappenkunde, Beiheft 1)
  • Heinrich Meyer zu Ermgassen (Hrsg.):Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda. Bd. 1–4. N. G. Elwert, Marburg 1995–2009. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 58)
  • Gangolf Schrimpf und andere (Hrsg.):Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda und andere Beiträge zur Geschichte der Bibliothek des Klosters Fulda im Mittelalter. Knecht, Frankfurt am Main 1992.
  • Edmund Ernst Stengel:Urkundenbuch des Klosters Fulda. Elwert, Marburg 1913, 1956. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck X 1, 1–3)

Ungedruckte Überlieferung

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Die Hauptmasse der schriftlichen Überlieferung wird heute imHessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrt. Der Urkundenbestand (751–1837) wurde zwischen 2008 und 2010 neu erschlossen. Für die 2453Urkunden wurden Vollregesten erstellt, die wiederum mit digitalen Abbildungen der einzelnen Stücke verknüpft sind. Die Regesten und Digitalisate sind über dasArchivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen) online einsehbar.[31]

Literatur

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Die umfangreichste und aktuelle Literaturübersicht bis 2004, erstellt von Berthold Jäger und Regina Pütz, findet man in: Werner Kathrein und andere:Fulda, St. Salvator (s. unten), S. 379–415.

  • Marc-Aeilko Aris, Regina Pütz:Bibliotheca Fuldensis. Ausgewählte Handschriften und Handschriftenfragmente aus der mittelalterlichen Bibliothek des Klosters Fulda. Parzeller, Fulda 2010,ISBN 3-7900-0432-4 (Fulda informiert: Dokumentationen zur Stadtgeschichte 29)
  • Gereon Becht-Jördens:Die Ermordung des Erzbischofs Bonifatius durch die Friesen. Suche und Ausgestaltung eines Martyriums aus kirchenpolitischer Notwendigkeit?. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 57, 2005, S. 95–132.
  • Gereon Becht-Jördens,Wolfgang Haubrichs:Fulda, in: Martin Schubert (Hrsg.):Schreiborte des deutschen Mittelalters. Skriptorien – Werke – Mäzene. De Gruyter, Berlin u. a. 2013, S. 175–215.ISBN 978-3-11-021792-6
  • Oliver Berggötz:Hrabanus Maurus und seine Bedeutung für das Bibliothekswesen der Karolingerzeit. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Klosterbibliothek Fulda, in: Bibliothek und Wissenschaft 27 (1994) S. 1–48.
  • Winfried Böhne (Hrsg.):Hrabanus Maurus und seine Schule. Festschrift der Rabanus-Maurus-Schule 1980. Selbstverlag, Fulda 1980.
  • Karl Christ:Die Bibliothek des Klosters Fulda im 16. Jahrhundert. Die Handschriftenverzeichnisse. Harrassowitz 1933. (Beiheft zum Zentralblatt für Bibliothekswesen 64)
  • Bernd Dennemarck, Alessandra Sorbello Staub (Hrsg.):Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die weitergabe des Feuers. Hrabanus Maurus und der Wissenstransfer in Europa von der karolingischen Bildungsreform bis heute (=Fuldaer Hochschulschriften, Band 66). Echter, Würzburg 2024,ISBN 978-3-429-05784-8
  • Wolfgang Hamberger u. a. (Hrsg.): Geschichte der Stadt Fulda. Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches. Parzeller, Fulda 2009,ISBN 978-3-7900-0397-0.
  • Ulrich Hussong:Studien zur Geschichte der Reichsabtei Fulda bis zur Jahrtausendwende. Teil I–II. In:Archiv für Diplomatik. 31, 1985, S. 1–225;Archiv für Diplomatik. 32, 1986, S. 129–304.
  • Berthold Jäger:Fulda im Alten Reich. Parzeller, Fulda 1996,ISBN 3-7900-0275-5. (Veröffentlichungen des Fuldaer Geschichtsvereins 59)
  • Werner Kathrein und andere:Fulda, St. Salvator. In: Friedhelm Jürgensmeier u. a.:Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen. Eos, St. Ottilien 2004,ISBN 3-8306-7199-7, S. 213–434. (Germania Benedictina 7 Hessen)
  • Gangolf Schrimpf (Hrsg.):Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen. Josef Knecht, Frankfurt am Main 1996,ISBN 3-7820-0707-7. (Fuldaer Studien 7)
  • Gangolf Schrimpf (Hrsg.):Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda und andere Beiträge zur Geschichte der Bibliothek des Klosters Fulda im Mittelalter. Josef Knecht, Frankfurt am Main 1992,ISBN 3-7820-0658-5. (Fuldaer Studien 4)
  • Franz Staab:Bonifatius, die "regula sancti patris Benedicti" und die Gründung des Klosters Fulda. In:Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte. 57, 2005, S. 55–69.
  • Franz Staab:Fulda (B). In: Caspar Ehlers u. a. (Hrsg.):Die Deutschen Königspfalzen. Band 1:Hessen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001,ISBN 3-525-36517-9.

Weblinks

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Commons: Kloster Fulda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Ulrich Hussong:Die Reichsabtei Fulda im frühen und hohen Mittelalter. Mit einem Ausblick auf das späte Mittelalter. In: Walter Heinemeyer, Berthold Jäger (Hrsg.):Fulda in seiner Geschichte. Landschaft Reichsabtei Stadt (s. unten Literatur) S. 89–179; Ulrich Hussong:Die Geschichte des Klosters Fulda von der Gründung bis ins 11. Jahrhundert. In: Wolfgang Hamberger u. a. (Hrsg.):Geschichte der Stadt Fulda. Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches (s. unten Literatur) S. 143–165; Josef Leinweber:Das Hochstift Fulda vor der Reformation (s. unten Literatur); Berthold Jäger:Grundzüge der fuldischen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Bistumserhebung 1752. In: Walter Heinemeyer, Berthold Jäger (Hrsg.):Fulda in seiner Geschichte. Landschaft Reichsabtei Stadt (s. unten Literatur) S. 201–225; Uwe Zuber:Krise, Umbruch und Neuordnung. Fulda von 1752 bis 1830. In: Walter Heinemeyer, Berthold Jäger (Hrsg.):Fulda in seiner Geschichte. Landschaft Reichsabtei Stadt (s. unter Literatur) S. 259–299.
  2. In der älteren Forschung wurde noch die Meinung vertreten, Bonifatius selbst sei der erste Abt des Klosters Fulda gewesen, wofür sich jedoch keine einschlägigen Quellen als Beleg anführen lassen. In ihrer Dissertation und einem Aufsatz hat Bärbel Witten:Die Vita der Heiligen Lioba. Eine angelsächsische Äbtissin im Karolingerreich. In:Studien zur Kirchengeschichte Band 13. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2012,ISSN 1611-0277,ISBN 978-3-8300-6526-5 und Bärbel Witten:Lioba – die Gründungsheilige des Klosters Fulda. In:Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 69, 2017, S. 9–40 wahrscheinlich zu machen versucht, dass Bonifatius das zu seiner Grablege bestimmte Kloster nach angelsächsischem Vorbild alsDoppelkloster unter weiblicher Leitung gegründet und seine Nichte,Lioba von Tauberbischofsheim, als erste Äbtissin eingesetzt habe, wohingegen Sturmi nur der ihr untergeordnete Leiter der Männerabteilung gewesen sei. Vgl. dazu kritisch Gereon Becht-Jördens:Manipulation der Erinnerung durch systematische Vernichtung und Fälschung von Quellen aus Misogynie? Zu der rezenten These eines ursprünglich nach angelsächsischem Muster unter weiblicher Leitung stehenden Doppelklosters Fulda. In: Jessica Ammer,Claudine Moulin,Hans-Joachim Solms (Hrsg.):Informationsmodifikation und -verlust. Wege der Erforschung (=Zeitschrift für Deutsche Philologie, Sonderheft zu Band 143 [2024]), S. 135–149.
  3. Zur Gründungsphase und der Entwicklung bis zum Tod des Gründerabtes vgl.Pius Engelbert:Die Vita Sturmi des Eigil von Fulda. Literarkritisch-historische Untersuchung und Edition. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck 29). Elwert, Marburg 1968, S. 69–127; Ulrich Hussong:Die Reichsabtei Fulda im frühen und hohen Mittelalter. Mit einem Ausblick auf das späte Mittelalter. In: Walter Heinemeyer, Berthold Jäger (Hrsg.):Fulda in seiner Geschichte. Landschaft Reichsabtei Stadt (s. unten Literatur) S. 89–179, hier S. 89–93; Ulrich Hussong:Die Geschichte des Klosters Fulda von der Gründung bis ins 11. Jahrhundert. In: Wolfgang Hamberger u. a. (Hrsg.):Geschichte der Stadt Fulda. Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches (s. unten Literatur) S. 143–165, hier S. 143–145; Karl Schmid:Die Frage nach den Anfängen der Mönchsgemeinschaft in Fulda. In: Karl Schmid (Hrsg.):Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter (s. unten Literatur) S. 108–135; Gereon Becht-Jördens:Neue Hinweise zum Rechtsstatus des Klosters Fulda aus der Vita Aegil des Brun Candidus (s. unten Literatur); Gereon Becht-jördens:Die Ermordung des Erzbischofs Bonifatius durch die Friesen. Suche und Ausgestaltung eines Martyriums aus kirchenpolitischer Notwendigkeit? In:Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 57, 2005, S. 95–132, hier S. 98–104; S. 106–108; 117–121; 129–132 (weitere Literatur Anm. 38, S. 106)
  4. Vgl. Josef Semmler:Instituta Sancti Bonifatii. Fulda im Widerstreit der Observanzen. In: Gangolf Schrimpf (Hrsg.):Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen (s. unten Literatur) S. 79–103, hier S. 93–96.
  5. Vgl. Winfried Romberg (Hrsg.), Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg, Bd. 8 Die Würzburger Bischöfe von 1684–1746 (Germania sacra 3, 8), de Gruyter, Berlin 2014; Lotte Kéry, Klosterexemtion in der Einöde. Bonifatius und das Privileg des Papstes Zacharias für Fulda (751), in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 60, 2008, S. 75–110, hier S. 99; Gereon Becht-Jördens, Die Ermordung (s. unten Literatur), Anm. 21 f., S. 101 f.; ders., Neue Hinweise zum Rechtsstatus (s. unten Literatur), S. 15–26. Anders Hussong, Die Geschichte des Klosters Fulda von der Gründung bis ins 11. Jahrhundert, in: Wolfgang Hamberger u. a. (Hrsg.), Geschichte der Stadt Fulda (s. unten Literatur), Anm. 14, S. 144 mit weiterer Lit.
  6. Vgl. Josef Leinweber, Das Hochstift Fulda (s. unten Literatur), S. 46–48; Karte 3.
  7. Ruth Schmidt-Wiegand:Rechtssprache in althochdeutscher Zeit. In:Frühmittelalterliche Studien. Band 30, S. 1–18, hier: S. 10.
  8. Vgl. K. Schmid, Die Klostergemeinschaft (siehe unten Literatur) Bd. 2, 1, S. 250.
  9. Jürgen Sauerbier:Pergament und Federkiel – die Klosterschule Fulda. In: Susanne Bohl und andere (Hrsg.):Fulda. 50 Schätze und Besonderheiten. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016,ISBN 978-3-7319-0425-0, S. 26–29, hier S. 26.
  10. Gereon Becht-Jördens, Die Vita Aegil des Brun Candidus als Quelle zu Fragen aus der Geschichte Fuldas im Zeitalter der anianischen Reform (s. unten Literatur); Gereon Becht-Jördens, Text Bild und Architektur als Träger einer ekklesiologischen Konzeption von Klostergeschichte(s. unten Literatur); Gereon Becht-Jördens: Die Vita Aegil abbatis Fuldensis des Brun Candidus. Ein Opus geminum aus dem Zeitalter der anianischen Reform in biblisch-figuralem Hintergrundstil (s. unten Literatur); Gereon Becht-Jördens, Vita Aegil abbatis Fuldensis a Candido ad Modestum edita prosa et versibus. Ein opus geminum des IX. Jahrhunderts. Einleitung und kritische Edition. Diss. phil. Heidelberg. Selbstverlag, Marburg 1994, S. XVII–XXVIII; Gereon Becht-Jördens, Sturmi oder Bonifatius. Ein Konflikt im Zeitalter der anianischen Reform um Identität und monastisches Selbstverständnis im Spiegel der Altartituli des Hrabanus Maurus für die Salvatorbasilika zu Fulda. Mit Anhängen zur Überlieferung und kritischen Edition der Tituli sowie zu Textquellen zur Architektur und Baugeschichte der Salvatorbasilika. In: Marc-Aeilko Aris, Susanna Bullido del Barrio (Hrsg.), Hrabanus Maurus in Fulda. Mit einer Hrabanus Maurus-Bibliographie (1979–2009) (Fuldaer Studien 13). Josef Knecht, Frankfurt am Main 2010, S. 123–187; Johannes Fried, Fulda in der Bildungs- und Geistesgeschichte des früheren Mittelalters. In: Gangolf Schrimpf (Hrsg.):Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen (s. unten Literatur) S. 3–38.; Maria-Elisabeth Brunert, Fulda als Kloster in eremo. Zentrale Quellen über die Gründung im Spiegel der hagiographischen Tradition. In: Gangolf Schrimpf (Hrsg.), Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen (s. unten Literatur) S. 59–78.
  11. Vgl. Gereon Becht-Jördens, Litterae illuminatae. In: Gangolf Schrimpf (Hrsg.), Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen' (s. unten Literatur) S. 325–364, hier S. 348; S. 355–362.
  12. Vgl. Becht-Jördens, Die Vita Aegil des Brun Candidus als Quelle zu Fragen aus der Geschichte Fuldas im Zeitalter der anianischen Reform (s. unten Literatur) S. 32–48.
  13. Vgl.Liste der Äbte und Bischöfe von Fulda.
  14. Vgl.Universität Fulda.
  15. Vgl. Kathrein u. a., Fulda (s. unten Literatur), S. 222–268; Josef Leinweber, Das Hochstift Fulda (s. unten Literatur), S. 266–301.
  16. Vgl.Vita s. Sturmi abbatis Fuldensis; Pius Engelbert, Die Vita Sturmi des Eigil von Fulda (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen-Waldeck 29). Elwert Marburg 1968.
  17. Vgl. Gereon Becht-Jördens, Wolfgang Haubrichs, Fulda (s. unten Literatur).
  18. Vgl. Werner Kathrein u. a., Fulda (s. unten Literatur), S. 341–349 (Aris, Regina Pütz); Aris, Pütz, Bibliotheca Fuldensis (s. unten Literatur); Gugel, Welche Handschriften (s. unten Literatur), Gangolf Schrimpf, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse (s. unten Literatur); Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda (s. unten Literatur).
  19. Geschichte des Fürstbistums Fulda. 31. Dezember 2010, abgerufen am 3. Juli 2015. 
  20. Vgl. Herrad Spilling, Angelsächsische Schrift (s. unten Literatur)
  21. Vgl. Gereon Becht-Jördens, Litterae illuminatae (s. unten Literatur), S. 347–351; S. 355–361
  22. Vgl. Christine Kenner, Die vorromanischen Wandmalereien der Kirche. In: Katharina Benak (Hrsg.), Die Kirche St. Peter in Petersberg bei Fulda. Denkmalpflege und Forschung. Darmstadt 2014, S. 283–392.
  23. Vgl.Christine Kenner, Die Restaurierung der Wandmalereien in der Krypta von St. Andreas zu Fulda-Neuenberg; Ulrich Haroska, dies., Die Wandmalereien in der Krypta der St. Andreaskirche zu Fulda-Neuenberg Bestand, Konservierung und erste Ergebnisse zur Maltechnik, in:Matthias Exner (Hrsg.), Wandmalerei des frühen Mittelalters. Bestand, Maltechnik, Konservierung. Eine Tagung des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS. Lipp, München 1998, S. 219–236.
  24. Vgl. Christoph Winterer, Das Fuldaer Sakramentar in Göttingen. Benediktinische Observanz und römische Liturgie. Imhoff, Petersberg 2009; Gereon Becht-Jördens, Litterae illuminatae. Zur Geschichte eines literarischen Formtyps in Fulda. In: Gangolf Schrimpf (Hrsg.), Kloster Fulda (s. unten Literatur), S. 325–364; Éric Palazzo, Les sacramentaires de fulda. Étude sur l’iconographie et la liturgie à l’epoque ottonienne (Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen 77). Aschendorff, Münster 1994 (vgl. die Rezension von Gereon Becht-Jördens, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 48, 1998, S. 401–413, besonders zur Frage illuminierter karolingischer Sakramentare); Winfried Boehne, Erzbischof Egbert von Trier und die Fuldaer Schreib- und Malschule des 10. Jahrhunderts, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 42, 1990, S. 97–121; ders., Die Mal- und Schreibschule der Reichsabtei Fulda im 9. Jahrhundert, Ausstellungskatalog Stadtschloß Fulda, Fulda 1982; ders., Fuldaer Buchmalerei des frühen Mittelalters. Seidel & Haus, Fulda 1980; Ders., Zur Bedeutung und Entwicklung der Fuldaer Malschule in karolingischer und ottonischer Zeit, in: Fuldaer Geschichtsblätter 49, 1973, S. 113–136; Florentine Mütherich, Die Fuldaer Buchmalerei in der Zeit des Hrabanus Maurus, in: Winfried Böhne (Hrsg.), Hrabanus Maurus (s. unten Literatur), S. 94–125; Peter Bloch, Zum Dedikationsbild im Lob des Kreuzes des Hrabanus Maurus, in: Victor H. Elbern (Hrsg.), Das erste Jahrtausend, Textbd. 1, Schwann, Düsseldorf, 1962, S. 471–494; Albert Boeckler:Der Codex Wittekindeus, Harrassowitz, Leipzig 1938;E. Heinrich Zimmermann:Die Fuldaer Buchmalerei in karolingischer und ottonischer Zeit. In:Kunstgeschichtliches Jahrbuch der K.K. Zentral-Kommission für Kunst- und Historische Denkmale in Wien 4, 1910, S. 1–104 (Dissertation,Digitalisat).
  25. Vgl. Werner Kathrein u. a. Fulda (s. unten Literatur), S. 340f. (auch Patronaten und Inkorporationen); S. 45–49; S. 435–511; S. 653–657; S. 666–697; S. 900–915.
  26. Das Kloster St. Andreas in Exaiulo beiSanta Maria Maggiore gelegen, war eine SchenkungHeinrichs II. anlässlich seines und PapstBenedikts VIII. Besuch in Fulda im Mai 1020. Vgl. Werner Kathrein u. a., Fulda (s. unten Literatur), S. 311, Quellen u. Lit. ebd. Anm. 805; zur Lage und Bedeutung Frank Theisen, Mittelalterliches Stiftungsrecht: eine Untersuchung zur Urkundenüberlieferung des Klosters Fulda im 12. Jahrhundert, Böhlau, Köln Weimar 2002, S. 178f.
  27. Vgl.Das Bonifatiusstift in Hameln im Spätmittelalter – frommer Alltag im 14. und 15. Jahrhundert Thomas Künzel
  28. Norbert Lehmann: Informationsbroschüre zur Kapelle St. Ursula. Herausgegeben von der Katholischen Kirchgemeinde Rapperswil-Jona, Stand September 2013.
  29. Vgl. Steffen Patzold:Der lange Weg vom Kloster zur Stadt. Fulda in der Zeit der Karolinger und Ottonen. In: Wolfgang Hamberger u. a. (Hrsg.):Geschichte der Stadt Fulda. Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches (s. unten Literatur) S. 166–179.
  30. Brigitte Busold:Gut aufgestellt – die besondere Stellung der Fuldaer Äbte. In: Susanne Bohl und andere (Hrsg.):Fulda. 50 Schätze und Besonderheiten. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016,ISBN 978-3-7319-0425-0, S. 17–20, hier S. 18.
  31. Übersicht über den Bestand "Reichsabtei Fulda" In:Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), abgerufen am 30. Mai 2011.
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