Klient

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum Roman und seinen Verfilmungen sieheDer Klient.
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EinKlient (abgeleitet vonlateinischcliens, „Anhänger, Schützling, Höriger“) ist derAuftraggeber oder Leistungsempfänger bestimmterBeratungsberufe, etwa vonRechtsanwälten,Steuerberatern,Wirtschaftsprüfern, solange dieser Auftraggeber einem der Letztgenannten noch keinMandat erteilt hat, oder vonSozialpädagogen oderehrenamtlichen Helfern. Den Begriff verwendenTherapeuten und Angehörige vonPflegeberufen gelegentlich in Abgrenzung zumPatienten, um den Dienstleistungscharakter ihrer Tätigkeit zu betonen.

Geschichte

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Derlateinische Begriffclientela bezeichnet imalten Rom einerseits die Anhängerschaft, die Gesamtheit der Schützlinge, andererseits das zwischen einem Klienten und seinemPatron bestehende Verhältnis, der für seine Klienten eintritt und im Gegenzug derenTreue (fides) verlangt (Klientelismus). Dieclientela entstand meist, weil ein Nichtadeliger in wirtschaftliche Nöte kam oder weil er sich aufgrund seiner beschränkten Rechtsfähigkeit und -kenntnis nicht eigenständig vor Gericht vertreten konnte. Die Treueverpflichtungen des Klienten bestanden z. B. aus der Begleitung des Patrons, Kriegsdienst. Die Gegenleistung des Patrons bestand u. a. aus der Einladung zur Tafel, finanzieller Unterstützung und dem Rechtsbeistand.

Mit dem Ende der Ständekämpfe und zu Beginn derres publica Romana entstand eine politische Klientel: Der Klient unterstützte den Patron im politischen Bereich und stattete ihm einen täglichen Morgenbesuch ab. Macht und Ansehen des Patrons hängen so von der Größe seiner Klientel ab, weshalb ein Konkurrenzkampf um die Klienten entsteht und somit ein freiwilliges Treueverhältnis.

GegenEnde der Republik schwangen sich einige, meistpopulare Feldherren zu Patronen ihrer Armeen auf. DieseHeeresclientel trug mit zum Untergang der römischen Republik und zur Entstehung des Prinzipats unterAugustus bei.

In der Kaiserzeit war die Klientel ein Statussymbol für den Patron. Die politische Funktion, eine Anhängerschaft zu gewinnen, um sich gegen konkurrierende Politiker durchsetzen zu können, entfiel auf der senatorischen Ebene häufig, sodass die Klientel vornehmlich aus ökonomischer Perspektive betrachtet wurde und die finanzielle Abhängigkeit der Klienten in den Fokus trat. Mitunter wurden Klienten von ihren Patronen zu bloßen Dienstleuten herabgewürdigt, gedemütigt und beschämenden Regeln unterworfen, etwa durch Kleidungsvorschriften oder eine Anwesenheitspflicht, bestehend aus dem Morgenbesuch beim Patron und seiner öffentlichen Begleitung.

Heute gilt einPatronagesystem als typisches Merkmal fürGesellschaften, deren staatlicheAutorität schwach ausgeprägt ist oder verfällt und in denen dasRechtssystem schlecht funktioniert, sodass abseits von Klientelbeziehungen kein effektiverRechtsschutz möglich ist. Die Entwicklung derMafia inSizilien basiert ebenso auf solchen Strukturen. Ebenfalls auf Patronage und Loyalitätsnetzwerken lokaler militärischer Anführer beruhen die beiStaatszerfall nicht selten entstehenden Machtbereiche so genannterWarlords.

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: Klient – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Normdaten (Sachbegriff):GND:4114228-7(lobid,OGND,AKS)
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