Dieehemalige Sowjetrepublik Kirgisistan machte in den 2010er Jahren große Schritte hin zur Demokratie. Seit der Amtsübernahme vonSadyr Dschaparow im Jahr 2020 wird Kirgisistan allerdings wiederautoritär regiert.
Der Nameqirqiz oderkyrgyz stammt vermutlich aus dem 8. Jahrhundertn. Chr. Die heutigen Kirgisen stammen ursprünglich aus demsibirischenJenissei-Tal, von wo aus sie als Folge der Ausbreitung derMongolen in das heutige Siedlungsgebiet wanderten. Die Kirgisen glauben, dass ihr Volksname vom Begriffkirkkyz („vierzig“) abstammt und sie selbst Nachfahren von 40 Stämmen seien.[8] Heute lebt ein Großteil der Kirgisen in der nach ihnen benannten Republik, jedoch existieren größere kirgisische Minderheiten auch in derVolksrepublik China, inAfghanistan,Tadschikistan undUsbekistan.
Im Deutschen herrschte seit dem 19. Jahrhundert der NameKirgisien vor, dem russischen Киргизия/Kirgisija entsprechend. In jüngster Zeit werden die früher selteneren BezeichnungenKirgisistan undKirgistan[9] häufiger verwendet, beide sind Ableitungen vom kirgisischen Landesnamen Кыргызстан (Transliteration:Kyrgyzstan; diese hat sich im englischen Gebrauch auch durchgesetzt). Es handelt sich dabei um eine Bildung mit dem aus demPersischen stammenden Suffix-(i)stan für „das Land“, wie sie auch bei anderen Staaten der Region geläufig ist.[10] Die amtliche Bezeichnung lautet in Deutschland, Österreich und der SchweizKirgisistan.[11]
Der gebirgige Binnenstaat Kirgisistan hat eine Landesfläche von 199.951 km² und etwa 6,5 Millionen Einwohner.[12] Das Land grenzt im Südosten an dieVolksrepublik China (Länge der Grenze 1048 km), im Norden anKasachstan (1113 km), im Südwesten anTadschikistan (972 km) und im Nordwesten anUsbekistan (1374 km). Das kirgisische Territorium umschließt vier usbekischeEnklaven:Soʻx,Shohimardon,Chong-Kara undJangail sowie die beiden tadschikischen EnklavenQairaghotsch undWoruch.
Kirgisistan liegt imHochgebirge desTianshans und erreicht mit dem 7439 m hohenDschengisch Tschokusu die größte Höhe. Über 90 % des Territoriums befinden sich oberhalb von 1500 Metern Seehöhe,[13] 94 % der Landesfläche sind gebirgig, nur auf 20 % der Fläche ist das Betreiben von Landwirtschaft möglich.[8] Geologisch ist der Tianshan ein junges Gebirge (Känozoikum), weshalb die Berge in Kirgisistan dominant und schroff aufragen und Täler sich tief einschneiden. Den südlichen Abschluss des Landes bildet die Gebirgskette desAlai, wo sie in dasPamir-Gebirge übergeht.
Abnahme der Gletscherfläche in der Borkoldoy Too. Gebirgskette, amtliche topographische Karten von 1965, Satellitenbilder von 2010
Bis in eine Höhe von 1500 m besteht das Land ausSteppe, die allerdings durch weitläufige Bewässerungssysteme urbar gemacht wurde. Ab 1500 m herrschen alpine Wiesen und Weiden vor, die bis an die Schneefelder und Gletscher heranreichen. Die Wälder befinden sich in Höhenlagen von 1500 bis 4000 m ü. NN und beherbergen etwa 120 Baum- und Straucharten. Mit nur 4 % Waldfläche ist Kirgisistan eines der waldärmsten Länder Asiens, jedoch befindet sich imOblus Dschalal-Abad der größteWalnusswald der Welt.[14]
Kirgisistan verfügt über riesige Reserven an Oberflächenwasser. Etwa 30 % der Oberfläche sind von Gletschern oder ewigen Schneefeldern bedeckt.[15] Es gibt mehr als 3000 Flüsse, von denen der größte derNaryn ist. Weitere Flüsse mit einer Länge über 200 km sind derKaradarja, derTschüi, derTalas, derSarydschas und der Kysyl-Suu. Die kirgisischen Flüsse führen jährlich etwa 44,5 Kubikkilometer Wasser ab. Sie speisen damit teilweise den großen zentralasiatischen FlussSyrdarja, andere Flüsse fließen nachXinjiang oderTadschikistan ab.[16]
Die Kirgisische Republik war in den 1990ern für wenige Jahre der einzige zentralasiatische Staat, dessen Wasserressourcen vollständig auf seinem eigenen Territorium erzeugt werden. Das Wasser stammt aus den oft stark vergletscherten Gebirgszügen. Der Wasserreichtum ist ein wichtiger Bestandteil für die Landwirtschaft und die Erzeugung von Wasserkraft. Die gebirgige Kirgisische Republik ist ein wichtiges Wasserreservoir für den bewässerten Ackerbau in trockenen Flachlandgebieten. Darüber hinaus birgt die beeindruckende vergletscherte Berglandschaft erhebliches touristisches Potenzial.[15]
Das große Potenzial der Flüsse zur Gewinnung elektrischer Energie ist auch schon gut erschlossen. Allein am Unterlauf des Naryn gibt es sechsWasserkraftwerke mit Dämmen. Diese wurden bereits vor mehr als dreißig Jahren errichtet, befinden sich jedoch nicht auf modernem Sicherheitsstandard. Das fehlende Geld und die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte führen zu steigendem Unfallrisiko, vor allem für das dicht besiedelteFerghanatal, das sich unterhalb mehrerer Talsperren befindet.[16]
Das Klima Kirgisistans istsemiarid. Es ist von kurzen, trockenen undkontinentalen heißen Sommern und von langen kalten Wintern geprägt. Der Frühling ist kurz mit viel Regen und gleichzeitig stattfindender Schneeschmelze.[13] Die täglichen Temperaturschwankungen sind erheblich.
Im Süden des Landes werden im Sommer Temperaturen von 45 °C gemessen, während im Winter die Temperaturen auf minus 18 °C fallen können.
Pferde in der kirgisischen Steppe beim Songköl-See
Trotz seiner geringen Waldbestände beherbergt Kirgisistan die größtenWalnusswälder der Welt. In den Wäldern lebenSibirisches Reh,Braunbär,Marder,Wildschwein,Wolf undLuchs. In den Hochlagen gibt es die höchst seltenen ArtenManul,Schneeleopard,Sibirischer Steinbock und Tianshan-Argali. Die Schneeleopardenpopulation brach aufgrund massiver Wilderei in jüngerer Zeit stark ein. Unter anderem durch die vom NABU Kirgisistan, dem Innen- und Umweltministerium eingesetzte Anti-Wilderereinheit BARS gingen die Jagd und der Handel mit geschützten Arten zurück. DreiMurmeltierarten sind in den Hochwiesen weit verbreitet. Seit dem Zusammenbruch der sowjetischen Massenweidetierhaltung nach der Unabhängigkeit nehmen die Wolfbestände wieder zu.
Die Vogelwelt trägt der gebirgigen Lage des Landes Rechnung. Im Land leben Greifvogelarten wie beispielsweiseSchwarzmilan,Gänsegeier,Schneegeier und verschiedene Adler- und Falkenarten. Seit Mitte der 1980er Jahre wandert dieHirtenmaina verstärkt aus Süden nach Kirgistan ein. Vogelzug findet sowohl horizontal (von Norden nach Süden) als auch vertikal (von höher gelegenen Berggegenden hinab bzw. hinauf) statt. DerBienenfresser(Merops apiaster) ist in den Sommermonaten landesweit anzutreffen.
Kirgisistan hatte 2023 7,1 Millionen Einwohner.[19] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug + 1,8 %. Zum Bevölkerungswachstum trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 21,5 pro 1000 Einwohner[20] vs. Sterbeziffer: 4,5 pro 1000 Einwohner[21]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 2,8, die der Region Europa und Zentralasien betrug 1,7.[22] DieLebenserwartung der Einwohner Kirgisistans ab der Geburt lag 2022 bei 72 Jahren[23]. DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 23,7 Jahren.[24] Im Jahr 2023 waren 34,3 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[25] während der Anteil der über 64-Jährigen 4,7 Prozent der Bevölkerung betrug.[26]
DieKirgisen (64,9 % der Bevölkerung) werden aufgrund ihrer Sprache denTurkvölkern zugerechnet und bekennen sich überwiegend zumsunnitischenIslam. Außerdem lebenUsbeken (13,8 %),Russen (12,5 %),Dunganen (chinesische Muslime, 1,1 %),Uiguren (1,0 %),Ukrainer (1,0 %),Tadschiken (0,9 %),Tataren (0,9 %),Kasachen (0,9 %) und Angehörige weitererEthnien wie etwa 57.000Mescheten im Lande. Anfang der 1990er Jahre lebten noch ca. 100.000Kirgisistandeutsche (meistBaptisten undMennoniten) dort; die meisten sind inzwischen nachDeutschland ausgewandert, aber es gibt noch kleine deutsche Gemeinden in Dörfern wie Luxemburg undRot-Front. 1999 gab es noch etwa 20.000 Deutsche (Bevölkerungsanteil 0,4 %) in Kirgisistan; 2007 wurde ihre Zahl auf rund 12.000 geschätzt.
Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem imTschüital im Norden und demFerghanatal im Süden sowie in geringerem Maße in Bergtälern wie dem um den großen SeeYssyk-Köl (kirgisisch Ысыккөл).
Viele Kirgisen sind ausgewandert, vor allem nach Russland.
Kirgisistan ist ein offiziell zweisprachiges Land. Staatssprache istKirgisisch,Russisch hat seit 2001 wieder den Status einer weiteren offiziellen Sprache.[27][28] Zuvor war es bereits zu sowjetischen Zeiten Amtssprache, hatte diesen Status aber nach der Unabhängigkeit verloren.
Kirgisisch ist eineTurksprache und mit demUsbekischen,Kasachischen und entfernter auch mit demTürkischen undAserbaidschanischen verwandt. Es ist aufgrund der kulturellen Tradition alsNationalsprache festgelegt und wird von 71 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen, etwa 4 % sprechen es als Zweitsprache. Daneben nimmt Russisch eine besondere Rolle in Wirtschaft und Kultur ein und dient als Sprache der interethnischen Kommunikation. Viele bekannte Kirgisen, so etwa der SchriftstellerTschingis Aitmatow, bedienten sich hauptsächlich der russischen Sprache. Nur etwa 9 % der Bevölkerung sprechen Russisch als Muttersprache und weitere 34,5 % als Zweitsprache.
Seit der Unabhängigkeit ist die Bedeutung des Kirgisischen gewachsen. Beide Sprachen, Kirgisisch und Russisch, werden heute inkyrillischer Schrift geschrieben. Während für das Kirgisische bis 1926 noch dasarabische Alphabet vorherrschend war, wurde dieses danach kurzzeitig durch daslateinische abgelöst. 1940 erfolgte die Übernahme des bis heute gebräuchlichen kyrillischen Alphabets. Eine Rückkehr zur lateinischen, wie in Usbekistan oder Turkmenistan, oder auch zur arabischen Schrift wurde nach Erlangen der Unabhängigkeit mehrfach diskutiert, jedoch nicht durchgeführt.[28][29][30]
Daneben ist in Kirgisistan aufgrund der großen usbekischen Minderheit auch dieusbekische Sprache verbreitet, besonders im südlichen Landesteil. Diese besitzt keine offizielle Stellung, auch wenn sie von 14 % als Muttersprache gesprochen wird. Von 1,5 % der Einwohner wird Usbekisch als Zweitsprache gesprochen. Etwa 1 % der Einwohner sprechenDunganisch.
Die ersten bekannten Religionen im Gebiet des heutigen Kirgisistan waren derZoroastrismus und derSchamanismus, die bis heute Einfluss auf religiöse Traditionen in Kirgisistan haben. Im 7. und 8. Jahrhundert verbreitete sich zudem derBuddhismus vor allem im Norden des heutigen Kirgisistan bei der Bevölkerung in den Tälern der FlüsseTschüi undTalas. Vereinzelte Überreste einer buddhistischen Kultur in Kirgisistan wie derWallfahrtsortTamga Tasch zeugen bis heute von dieser vergleichsweise kurzen Epoche in der kirgisischen Religionsgeschichte, die durch dieIslamisierung weitestgehend beendet wurde.[31]
Seit der Islamisierung ab dem 10. Jahrhundert ist Kirgisistan vorwiegendmuslimisch geprägt.[32] Die Verbreitung des Islams in Kirgisistan wurde während der Sowjetära durch den staatlich propagiertenAtheismus und die strikte staatliche Kontrolle religiöser Bildung und Kultur stark eingeschränkt. Diese Einschränkungen sorgten für eine verstärkte Differenzierung des Islams in Kirgisistan im Vergleich zur Religionsausübung in den übrigen, nicht-sowjetischen Staaten mit sunnitischer Bevölkerungsmehrheit. So kam es zur Bildung einesVolksislams, der religiöse Traditionen aus der präislamischen Zeit mit dem Islam vereinte und zu einem folkloristischen und weniger institutionalisierten Islam führte. Durch die vorsichtige Liberalisierung der Religionspolitik in derSowjetunion in den 1980er Jahren kam es zu einer Reislamisierung, die sich nach demZerfall der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Kirgisistans beschleunigte. Diese Entwicklung wurde auch durch Einflüsse aus dem islamischen Ausland angetrieben, wobei insbesondere Investitionen ausSaudi-Arabien und derTürkei für den Bau von Moscheen und islamischen Bildungseinrichtungen prägend waren. In der Verfassung der Kirgisischen Republik von 1993 wurde Kirgisistan als säkularer Staat definiert. Insgesamt zielte die kirgisische Politik nach der Unabhängigkeit auf die Etablierung eines moderaten Islams ab, auch um die Ausbreitung desWahhabismus und des fundamentalistischenIslamismus zu unterbinden. Das Zentrum des konservativen Islams in Kirgisistan befindet sich imFerghanatal in der Umgebung vonOsch, wo auch islamistische Organisationen wieHizb ut-Tahrir aktiv sind. Unterschiedliche Quellen beziffern den Anteil der muslimischen Bevölkerung in Kirgisistan auf 75 bis 80 %, dieser gliedert sich wiederum in eine große Mehrheitsunnitischer Muslime derhanafitischen Rechtsschule und wenige Tausendschiitische Muslime. Auch die im Land lebenden Minderheiten derUiguren,Dunganen undUsbeken sind in der Regel Muslime. Bedeutende Unterschiede innerhalb der muslimischen Bevölkerung in Kirgisistan gibt es in der Auslebung des Islams, wobei der Süden Kirgisistans insgesamt als konservativer und stärker religiös geprägt gilt. Im Norden des Landes ist der Islam als Folge der sowjetischen Religionspolitik kaum in der Öffentlichkeit vertreten, sondern stärker im Privaten verwurzelt. Zudem gibt es im nördlichen Landesteil eine größere russische Minderheit, die mehrheitlich dem Christentum angehört. Diese Verschiedenheit ist ein Symptom der Spaltung Kirgisistans in den landwirtschaftlich geprägten, konservativeren und religiöseren Süden und den russisch geprägten, wirtschaftlich stärkeren und weniger religiösen Norden.[33][34][35][36][37]
Russisch-orthodoxe Kirche St. Michael in Osch
Die zweitstärkste religiöse Gruppe ist dasChristentum, mit einem Anteil von 20 % der Bevölkerung bilden Angehörige derRussisch-Orthodoxen Kirche dabei die größte christliche Religionsgemeinschaft. Auch andere christliche Religionsgemeinschaften wie dieZeugen Jehovas, dieNestorianer und dasMormonentum konnten in den letzten Jahren eine gewisse Verbreitung in Kirgisistan erreichen. Die Angehörigen der deutschen Minderheit sind teilsKatholiken, teilsLutheraner. Weitaus kleinere Minderheiten bildenbucharische Juden und Buddhisten.[38][39]
Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2021 5,4 % des Bruttoinlandsprodukts.[40] Im Jahr 2019 praktizierten in Kirgisistan 21,7 Ärzte je 10.000 Einwohner.[41] Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2022 17,3 pro 1000 Lebendgeburten.[42] DieLebenserwartung der Einwohner Kirgisistans ab der Geburt lag 2022 bei 72 Jahren[23] (Frauen: 76,3[43], Männer: 68[44]). Die Lebenserwartung stieg von 68,6 Jahren im Jahr 2000 bis 2022 um 5 %.[23]
Das Gebiet des heutigen Kirgisistan wurde seit dem 8. Jahrhundert von verschiedenen Volksstämmen bevölkert, über deren Sprache nichts Genaues bekannt ist. Vermutlich war ein Teil dieser Stämmeturksprachig. Ab 1219 gehörte es zum MongolenreichDschingis Khans, nach dessen Tod zum ErbeTschagatais, eines Sohnes von Dschingis Khan. Das Gebiet blieb lange mongolisch, bis es im 18. Jahrhundert gelang, gemeinsam mit demKhanat von Kokand weitere Expansionen desDsungarischen Khanats und derQing-Dynastie zu verhindern. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das gesamte Territorium des modernen Kirgisistan Teil des Khanats von Kokand.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eroberte dasRussische Kaiserreich schrittweise das Land. Die russische Dominanz in Kirgisistan dauerte schließlich von 1876 bis zumZusammenbruch der Sowjetunion 1991 an.
In den ersten Jahren der Unabhängigkeit tat sich Kirgisistan als „Insel der Demokratie“ unter denNachfolgerepubliken der Sowjetunion hervor.Scharipa Sadybakassowa wurde 1995 als erste Frau nach der Unabhängigkeit ins Unterhaus des nationalen Parlaments gewählt, im selben Jahr vier Frauen ins Oberhaus.[46]
Der Regierungsstil Akajews wurde ab Ende der 1990er Jahre zunehmend autoritär. Nach derPräsidentschaftswahl in Kirgisistan 1995 wurde durch Referenden zur Verfassungsänderung im Februar 1996 und vor allemim Oktober 1998 die ohnehin starke Stellung des Präsidenten zu Lasten des Parlaments weiter ausgebaut und der Trend zur autoritärenPräsidialdemokratie bestätigt. Der Präsident wurde bei derWahl im Jahr 2000 erneut wiedergewählt, diesmal mit mehr Macht. EinVerfassungsreferendum im Februar 2003 änderte daran wenig. In der Folge kam es häufiger zu Unruhen, in denen sich der ärmere Süden gegen den reicheren Norden erhob.
Aus der „Tulpenrevolution“ gingen der frühere PremierministerKurmanbek Bakijew nach derPräsidentschaftswahl in Kirgisistan 2005 als neuer Staatspräsident und der ehemalige Oberbürgermeister von BischkekFelix Kulow als Regierungschef hervor. Das Tandem hielt jedoch nicht lange, und Kulow ging – Anfang 2007 – in die Opposition. Präsident Bakijew ließ am 21. Oktober 2007 ein erneutes Verfassungsreferendum durchführen. Durch die Verfassungsänderungen – die nach offiziellen Angaben von 75 % der Abstimmenden angenommen wurden – stärkte der Präsident seine Position beim Besetzen von Regierungsposten und beim Auflösen des Parlaments. Nach Annahme der Verfassungsänderungen löste Bakijew das Parlament[47] und die Regierung[48] von PremierministerAlmasbek Atambajew auf.
In den Wochen zuvor war es im Süden Kirgisistans zu schwerenUnruhen zwischen Kirgisen und Usbeken gekommen. Es gab hunderte Tote und Zehn- oder Hunderttausende flüchteten, zumindest kurzzeitig. Die Übergangsregierung warf den Anhängern des gestürzten Präsidenten Bakijew vor, die Spannungen zwischen den beiden Ethnien zu instrumentalisieren, um das Verfassungsreferendum zu verhindern.[51] Rechtzeitig vor der Abstimmung beruhigte sich die Lage wieder.
Der Tianshan ist ein tektonisch aktives Gebirge, weshalbErdbeben häufig vorkommen. Das gesamte Land und die gesamte Bevölkerung sind einem mittleren bis hohen Erdbebenrisiko ausgesetzt. Verbunden mit der geringen wirtschaftlichen Kraft des Landes bedeutet dies eine große Verwundbarkeit für die Bevölkerung.[52] Kirgisistan war von schweren Erdbeben in den Jahren 1885 (Epizentrum:Bjelowodsk, führte zur Aufgabe von Pischpek und Neugründung von Bischkek), 1907 (Epizentrum:Karatag), 1948, 1949 (Epizentrum:Hait),2008 (72 Todesopfer)[53] und2011 (Epizentrum:Ferganatal, mindestens 13 Tote)[54] betroffen.
Durch die großeReliefenergie, die starkeSeismizität, das Klima, die Böden und den vom Menschen verursachten Landnutzungswandel treten immer wieder schwereMassenbewegungen[55] mit zahlreichen Todesopfern auf. Häufig sind nach Erdbeben die meisten Todesopfer nicht durch das Beben, sondern die nachfolgenden Schlamm- oder Gerölllawinen zu beklagen. Diese natürlichen Gefahren werden von schlecht gesicherten Lagerstätten von radioaktivem oder giftigem Abraum aus dem Bergbau noch verstärkt. Hiervon sind vor allem dasMailuusuu-Tal und dasEinzugsgebiet desSyrdarja betroffen.[56] In den Gebirgen Kirgisistans gibt es ca. 2200Gletscher, die im Zuge derglobalen Erwärmung ebenfalls im Rückzug begriffen sind. Immer häufiger stellen durch den Gletscherrückgang gebildete Gletscherseen eine Gefahr dar, da sie hoch oben im Gebirge gebildet werden und bei zunehmender Wasserhöhe ausbrechen und damit ganze Täler überfluten können.[57]
Das politische System Kirgisistans ist republikanisch und semi-präsidial mit schwankender Stärke der Rolle des Präsidenten. Durch eine Reform der Verfassung im Jahr 2010 wandelte sich das System hin zu einem parlamentarischen System, durch erneute Verfassungsänderungen (zuletzt 2021) wurde die Macht der Exekutive und des Präsidenten erneut zuungunsten des Parlamentes verschoben.[59]
Die Verfassung von 1993 war an westlichen Vorbildern orientiert und sah ein gewaltenteilendes Regierungssystem mit einer starken Stellung des Staatspräsidenten sowie einer weiten Palette an Grundrechten vor.
Am 27. Juni 2010 stimmte die Bevölkerung Kirgisistans über eine neue Verfassung ab. Das von der Übergangsregierung ausgearbeitete Grundgesetz sieht eineParlamentarische Republik nach deutschem Vorbild vor.[60] Nach Angaben der Wahlkommission haben sich mehr als 90 % der Abstimmungsteilnehmer für die Verfassungsänderungen ausgesprochen.[61]
DieLegislative liegt beim Einkammerparlament(Dschogorku Kengesch). Dieses besteht aus 120 Abgeordneten. Um den Einzug ins Parlament zu schaffen, muss eine Partei
5 % der Stimmen erzielen (bezogen auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten landesweit) und
in jedem der sieben Gebiete und in den Städten Bischkek und Osch mindestens 0,5 % der Stimmen erreichen (bezogen auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten in jedem Gebiet).[63]
Nach dem Wahlgesetz haben alle kirgisischen Staatsangehörigen ungeachtet ihrer Herkunft, Rasse, Ethnie, religiösen oder politischen Überzeugung und ihres Geschlechts ab 18 Jahren das Recht zu wählen und können ab 25 Jahren selbst gewählt werden. Die Abgeordneten werden ausschließlich über Parteilisten und für fünf Jahre gewählt; die Möglichkeit von Einzelkandidaturen wurde im Jahr 2007 gestrichen.
An der Parlamentswahl 2010 nahmen 29 Parteien teil, von denen fünf in das Parlament einzogen: Die nationalkonservativeAta-Schurt, die sozialdemokratischeSDPK, die pro-russischeAr-Namys, die wirtschaftsliberaleRespublika und die sozialistischeAta Meken. Nachdem eine Koalition aus SDPK, Respublika und Ata Meken nach wenigen Tagen gescheitert war,[64][65] bildete sich Anfang Dezember 2010 eine Dreierkoalition aus SDPK, Respublika und Ata-Schurt.Achmatbek Keldibekow, der Parteichef von Ata-Schurt, wurde Parlamentspräsident, und der SDPK-VorsitzendeAlmasbek Atambajew wurde Regierungschef.[66]
Im Oktober 2020 verstärkte sich der interne Machtkampf, in dessen VerlaufStaatspräsidentSooronbai Dscheenbekow die Regierung entließ, nachdem MinisterpräsidentKubatbek Boronow seinen Rücktritt erklärt hatte. Oppositionsgruppen forderten Neuwahlen und den Rücktritt des Staatspräsidenten.[67] Nach der Parlamentswahl begannen Massenproteste (sieheProteste in Kirgisistan 2020), in deren Folge Dscheenbekow abgesetzt und die Wahlergebnisse annulliert wurden.Sadyr Dschaparow übernahm erst kommissarisch, später, nach der Präsidentschaftswahl, auch offiziell das Amt.
Kirgisistan ist in siebenGebiete (kirgis. облус/oblus, pl. облустор/oblustor; russ. область/oblast) sowie die zwei zu keinem Gebiet gehörenden Städte (шаар/schaar, dt.Stadt)Bischkek undOsch gegliedert. Die Gebiete sind wiederum in 40Rajons (район/rajon, pl. райондор/rajondor) unterteilt. Die Stadt Bischkek ist in vier Rajons unterteilt. Die Rajons wiederum sind in insgesamt 473 Landgemeinden (айыл өкмөтү /ajyl ökmötü, dt.Dorfregierung) und 22 Städte untergliedert.
Kirgisistan ist den wichtigstenMenschenrechtsabkommen beigetreten und garantiert dieGrundrechte in der Verfassung. Nach Einschätzung des deutschen Auswärtigen Amtes (Stand 2012) ist die Durchsetzung der Menschenrechte allerdings in der Praxis durch mangelnde rechtsstaatliche Tradition und eine fehlende unabhängige Justiz erschwert. Die Opposition klagte zunehmend über die Einschränkung derPressefreiheit undMeinungsfreiheit, über Einschüchterung von Regierungskritikern undVetternwirtschaft seit 2008.[73] Noch im Juli 2008 hatten Menschenrechtsaktivisten beimVerfassungsgericht einen Sieg errungen, als dieses einer Klage gegen die Verschärfung des Demonstrationsrechts in Bischkek stattgab.[74] Die EU und Kirgisistan haben seit Oktober 2008 vier Runden des vereinbarten regelmäßigen Menschenrechtsdialogs abgehalten, die letzte am 19. September 2012 in Brüssel.
Die Zustände auf Polizeistationen, in der Untersuchungshaft und in Gefängnissen sind nach Einschätzung des deutschen Auswärtigen Amtes (Stand 2012) in vielen Fällen menschenunwürdig. In der Praxis seien Misshandlungen weiterhin verbreitet. Auch kommt es zu ungerechtfertigten Straßenkontrollen, bei denen häufig Schmiergeld an die Polizei gezahlt werden muss.
In Bezug auf Folter und Misshandlungen meldete auch der UN-Ausschuss gegen Folter gravierende Verstöße. Im Dezember 2013 veröffentlichten Bericht äußerte man sich besorgt über die „anhaltende und weitverbreitete Folter und Misshandlung festgehaltener Personen, insbesondere im Polizeigewahrsam, um Geständnisse zu erzwingen“. Im April 2014 kam der UN-Ausschuss für Menschenrechte zusammen mit dem Antifoltergremium zu dem Ergebnis, dass die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen von kirgisischen Sicherheitsbehörden nicht konsequent und unvoreingenommen aufgeklärt werden und dass die verantwortlichen Täter meist straffrei bleiben.[75]
DieTodesstrafe ist seit 1998 nicht mehr vollstreckt worden. Am 27. Juni 2007 wurde sie per Gesetz in Friedenszeiten endgültig abgeschafft und durch lebenslange Haft ersetzt.
Nach dem11. September 2001 wurden auf einem Stützpunkt naheManas, dem Flughafen vonBischkek, 5000 Soldaten derUSA stationiert. Nach stärkeren Unruhen im Land wurde 2002 beiKant wieder eine Truppenbasis derStreitkräfte Russlands eingerichtet, die auch nach der Errichtung der US-Truppenpräsenz die wichtigste Rolle als Ordnungsmacht im östlichenZentralasien spielt. Ankündigungen, den US-Stützpunkt Manas Mitte 2009 zu schließen, wurden zurückgenommen, nachdem die USA höhere Finanzhilfen zusagten.[76] Nach wiederholtem Druck Russlands auf die Regierung, die Genehmigung für die Nutzung der Basis auslaufen zu lassen, verließen im Juni 2014 die letzten US-Soldaten den Stützpunkt, was angesichts der laufendenUkraine-Krise von kirgisischen Oppositionellen bedauert wurde.[77]
Seit Dezember 2015 zeichnet sich eine bemerkbare Abkühlung in den kirgisisch-russischen Beziehungen ab. Auslöser dieser Tendenz sind die ausbleibenden Investitionen aus Russland für den vertraglich geplanten Aufbau vonStaudämmen auf dem FlussNaryn, die die kirgisische Regierung seit Jahren als ökonomisches Vorzeigeprojekt forciert. Die zögerliche Haltung der russischen Seite in dieser Frage hat Präsident Almasbek Atambajew auf einer Pressekonferenz anlässlich des Siegestages über Nazi-Deutschland am 9. Mai 2016 angeprangert. Zudem beschwerte er sich offen über die wachsende Fremdenfeindlichkeit in Russland. Auch zeigte er sich enttäuscht über die mangelnden Vorzüge der Eurasischen Union für sein Land.[78]
Im Jahr 2010 haben sich aufgrund vonAuseinandersetzungen zwischen Kirgisen und Usbeken im Ferganatal, bei denen hunderte Menschen getötet und zehntausende vertrieben wurden, und des Machtwechsels in Kirgisistan die Beziehungen zum Nachbarland Usbekistan verschlechtert.[79] Auch die Grenzstreitigkeiten um den BergUngar-Too sorgten für eine angespannte Beziehung. Nach dem Amtsantritt Sadyr Dschaparows haben sich die Beziehungen allerdings wieder verbessert.[80]
Seit 2003 unterstützt die Weltbank die ländlichen Gemeinden bei der Erstellung und Durchführung ihrer eigenen örtlichen Investitionspläne, und ein deutsches Projekt, von derKfW finanziert, hat sich 2005 ebenfalls an dieser Aufgabe beteiligt.
Beziehung zu Kasachstan
Seit der Unabhängigkeit 1991 pflegte Kirgisistan gutnachbarschaftliche Beziehungen zu seinem nördlichen Nachbarn Kasachstan. Das Verhältnis verschlechterte sich allerdings mit der Revolution in Kirgisistan im Jahr 2010 massiv, als die kasachische Seite die gemeinsame Grenze geschlossen hatte. Dieser Schritt wurde in Bischkek als vonAstana betriebene Blockade, welche die sozioökonomische Lage innerhalb des Landes verschlimmert hätte, eingestuft. Die kirgisischen Offiziellen warfen der kasachischen Führung außerdem vor, die Flucht des im Zuge der Revolution gestürzten PräsidentenKurmanbek Bakijew organisiert zu haben. Mehrere weitere Streitpunkte, wie etwa das in Kasachstan hergestellteTuberkulosemedikament FS-1, durch dessen Anwendung zwei kirgisische Staatsbürger gestorben sein sollen, oder die Erhöhung der Internetpreise in Kirgistan durch kasachische Internetprovider etc. belasteten in den Folgejahren die beiderseitige Beziehungen zusehends.[81]
2017 erreichten die Spannungen eine neue Eskalationsstufe, nachdem der scheidende kirgisische PräsidentAlmasbek Atambajew seinem kasachischen AmtskollegenNursultan Nasarbajew vorwarf, sich in den laufenden kirgisischen Präsidentschaftswahlkampf einzumischen. Auslöser war Nasarbajews angebliche Äußerung, wonach Kirgisistan eine junge Regierung brauche. Atambajew erwiderte: „Der älteste Präsidentschaftskandidat in Kirgisistan ist 20 Jahre jünger als Nasarbajew. Ich selbst bin 16 Jahre jünger. Wer braucht nun einen jüngeren Präsidenten: Wir oder Kasachstan?“ Das angespannte politische Klima führte zu verschärften Kontrollen an der Grenze zwischen beiden Ländern. Da Kirgisistan gerade wirtschaftlich von Kasachstan abhängig ist, kündigte die Regierung an, in der Zukunft mit Tadschikistan und China enger kooperieren zu wollen, um neue Märkte und Lieferrouten für die kirgisische Ökonomie zu erschließen.[82]
Bei denUnruhen in Kasachstan 2022 wurden auch kirgisische Truppen nach Kasachstan entsendet, um die dortige Regierung zu unterstützen. Dies wurde von vielen Kirgisen negativ aufgenommen. Sie waren um die Beziehung zwischen den beiden Nationen besorgt, Proteste fanden statt und Petitionen wurden unterschrieben.[83]
Das 1991 unabhängig gewordene Land übernahm eine vollkommen auf den Markt der Sowjetunion ausgerichtete Wirtschaftsstruktur. Die Restrukturierung derselben und die Privatisierung der Betriebe wurden zwar in Angriff genommen, auch mit Hilfe internationaler Organisationen wie desIWF und derWeltbank, gerieten aber immer wieder wegen Korruption, politischer Opposition und mangelnden Investoreninteresses ins Stocken. Dennoch bekam die Regierung ein ökonomisches Grundproblem postsowjetischer Staaten, hohe öffentliche Ausgaben bei gleichzeitigem Einbruch der Staatseinnahmen, relativ gut in den Griff. Das Haushaltsdefizit nahm im Laufe der 1990er Jahre stetig ab, sodass 2001 sogar ein kleiner Überschuss vermeldet werden konnte. Die Haushaltsplanung aber blieb problematisch. Naturkatastrophen in den darauffolgenden Jahren erhöhten die öffentlichen Ausgaben und sorgten für ein Haushaltsdefizit 2002 und 2003. Ein großer Schwarzmarkt (geschätzte 40–50 % desBruttoinlandsproduktes), korrupte und inkonsequente Steuereintreibung und niedrige Steuersätze sorgen für beschränkte Haushaltsmittel; Maßnahmen wie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer im Jahr 2004 auf 20 % wurden ergriffen. Kirgisistan ist der zweitärmste Staat – nach Tadschikistan – Zentralasiens.[59]
Eine strenge Währungspolitik konnte die Inflation von über 700 % (1993) und 200 % (1994) auf Werte um 4 % im Jahre 2006 drücken. Dennoch ist die Armut nicht zurückgegangen. Laut derAsian Development Bank leben 25,4 % (2016) der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.[85] Im Jahr 2008 stieg die Inflation wieder auf 25 %.[86] 2016 lag sie nur noch bei 0,4 %.[87] Die Arbeitslosenquote wird 2017 mit 7,4 % angegeben.[88]
Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor sind auch die im Ausland – vor allem in Russland, aber auch in Kasachstan – arbeitenden Kirgisen. Laut Schätzungen haben (vor der globalen Wirtschaftskrise ab 2008) zwischen 500.000 und 800.000 Gastarbeiter Zahlungen nach Kirgisistan überwiesen, die rund 25 % des BIP ausmachten.[89]
Während zu Sowjetzeiten im Norden moderne urbane Zentren gegründet wurden, blieb der Süden mit seiner großen usbekischen Minderheit ländlicher geprägt. Ethnische Konflikte im Süden sowie eine Unterrepräsentanz des Südens in der kirgisischen Politik bergen weiter ein Spannungspotenzial. Diesem wird mit präsidialer Kontrolle über die Provinzgouverneure einerseits sowie Investitionsprogrammen für den Süden andererseits zu begegnen versucht.
Kirgisische Hochweide mit dem Tianshan-Gebirge im Hintergrund
Mit 35 % des BIP ist die Landwirtschaft die Basis kirgisischer Wirtschaft. 75 % des Ackerlandes wurden an die ländliche Bevölkerung verteilt, der Rest – wie auch die Weideflächen – wurde den ländlichen Gemeindeverwaltungen unterstellt, damit sie durch Pachteinnahmen bzw. Nutzungsgebühren eine eigene Finanzquelle haben. 85 % der landwirtschaftlichen Produktion stammen mittlerweile aus Privatbetrieben. In der kirgisischen Landwirtschaft sind nach dem starken Rückgang im Zuge des Zusammenbruchs der UdSSR seit einigen Jahren wieder Zuwächse zu verzeichnen, und die Gesamtproduktion liegt heute deutlich über der der letzten Sowjetjahre. Angebaut werden in den Tälern vorwiegend Weizen, Kartoffeln, Zuckerrüben und Gemüse, im Süden außerdem Tabak und Baumwolle. Problematisch für die Landwirtschaft sind das unbeständige Wetter, zahlreiche Naturkatastrophen und die Knappheit von Düngemitteln, Maschinen und Treibstoff.
Mit über 35 % trägt der Dienstleistungssektor seit einiger Zeit in einem höheren Maße zum BIP bei als die lange dominierende Landwirtschaft. Die Liberalisierung der kirgisischen Wirtschaft führte zum Entstehen unzähliger Familienbetriebe im Einzelhandels- und Nahrungsmittelgewerbe.
Kirgisistan ist touristisch bislang wenig erschlossen. Tourismus findet vor allem in Spezialsegmenten auf niedrigem Niveau statt. So ist das Land bei Extremtourenfahrern ein beliebtes Abenteurerziel. Gleichfalls hat das Land bei Spezialveranstaltern für Studien-, Ethno- und Jagdreisen seinen festen Platz. Mitte der 1990er Jahre engagierten sich die SchweizerHelvetas, eine halbstaatliche Entwicklungsorganisation, und die deutscheGIZ, um in der Region Bischkek, dem Yssyk-Köl und im kasachisch-chinesischen Länderdreieck hochpreisigen, sanften Agro- und Aktivtourismus bei Nomaden zu implementieren. Zielgruppe waren Westeuropäer und Japaner. Zu dieser Zeit trat das Land auf großen Touristikmessen wie derITB auf und bewarb seine Visumfreiheit und demokratischen Strukturen als Schweiz Asiens, meinte damit aber lediglich den Norden bis zum Kasarman-Pass. Der Süden des Landes war zu dieser Zeit der Bischkeker Zentralregierung durch Unruhen inOsch undDschalal-Abad sowie einsickernde Mudschahedin, die ihre Drogenrouten durch Geiselnahmen ausländischer Expats absicherten, weitgehend entzogen.[90] Die Tulpenrevolution 2005 versetzte den touristischen Bestrebungen einen Rückschlag. So beschränkt sich der Fremdenverkehr nach 2010 größtenteils auf die jährlich etwa 400.000 Besucher aus den ehemaligen Sowjetrepubliken und auf junge Abenteuer- und ältere Studientouristen.
Das bekannteste Ziel ist der SeeYssyk-Köl im Norden des Landes. 2006 und 2007 kamen mehr als eine Million Besucher an den See, die meisten aus den ehemaligen Sowjetstaaten. Die beliebtesten Strände sind in der Umgebung der StädteCholpon-Ata, Kara-Oi (Dolinka),Bosteri und Korumdy.[91] Die umliegenden Berge und Gletscher sind Ziel von Trekkingtouren. Bei ambitionierten Bergsteigern beliebt sind die drei Siebentausender des Landes, vor allem derPik Avicenna, der auf seiner Normalroute als „leichtester“ Siebentausender der Erde gilt.
Kirgisistan hat reiche Vorkommen an mineralischen Bodenschätzen. Die Lagerstätten anErdgas,Erdöl undKohle sind hingegen unbedeutend.[92] Das ohnehin beschränkte Potenzial kann aufgrund mangelnder und mangelhafter Anlagen nicht optimal genutzt werden.
Kirgisistan besitzt Uranvorkommen; eine Anlage zur Herstellung von angereichertem Uran ist in Planung. Diese soll von einem russisch-kasachisch-kirgisischenJoint Venture erstellt und betrieben werden; die Gelder kommen zum Großteil aus Russland. Ein erhebliches Problem, das dringend gelöst werden muss, sind die vielen ungesicherten nuklearen Abfalllager aus sowjetischer Zeit; dieWeltbank hat 2004 mit einem ersten Projekt diese Problematik in Angriff genommen.
Des Weiteren besitzt Kirgisistan enorme Vorkommen anSeltenen Erden undGold. In internationalen Geologenkreisen nennt man die Region „Tien Shan Gold Belt“. Sie erstreckt sich über Kirgisistan,Usbekistan undTadschikistan. DasKumtor-Vorkommen mit 18 MillionenUnzen Gold zählt mit zu den größten Goldvorkommen der Welt; es wird vom kanadischen UnternehmenCenterra ausgebeutet.[92] Weitere große Vorkommen: Jerooy (5,6 Millionen Unzen), Taldy-Balak (4,1 Millionen Unzen), Chaarat (4 Millionen Unzen), Kuru-Tegerek (3 Millionen Unzen).[93]
Weitere 15 % des BIP bildet die Industrie, vorrangig die Gewinnung von Gold und in geringerem AusmaßAntimon aus Minen in den abgelegenen Bergregionen des Landes. Die staatseigene GesellschaftKyrgysaltyn überwacht die Tätigkeiten aller Minen.
Mit Ausnahme der Textil- und Nahrungsmittelindustrie können andere Industriebranchen kein oder kaum Wachstum seit den frühen 1990er Jahren nachweisen; im Vergleich zu den anderenGUS-Staaten war der Rückgang der Industrieproduktion um 70 % deutlich.
Als erster GUS-Staat und erster Staat Zentralasiens wurde Kirgisistan 1998 Mitglied derWelthandelsorganisation (WTO) und blieb bis 2015 einziges zentralasiatisches Mitglied.[59] Geschichte und isolierte Lage des Landes binden es aber weiterhin eng an die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken. Die Auslandsverschuldung beläuft sich auf eine Milliarde Euro (das entspricht 85 % des BIP) und ist vor allem auf schlecht geplante und durchgeführte Investitionsprogramme zurückzuführen, die mit ausländischen (insbesondere türkischen und russischen) Krediten in den ersten Jahren der Unabhängigkeit finanziert wurden. Ziel der Regierung war es daher, ausländische Direktinvestitionen ins Land zu bekommen sowie den Exportsektor jenseits des traditionellen Goldexports auszubauen. Dieser sorgt für 40 % der Exporteinnahmen und sogar für über zwei Drittel der Einnahmen aus Exporten in Nicht-GUS-Staaten. Importiert wird hauptsächlich aus China, daneben aus Russland. Chinesische Produkte werden hier weiterverarbeitet und dann exportiert. Kasachstan entwickelte sich zum Hauptexportmarkt zu Lasten Usbekistans, mit dem es wiederholt zu Grenzstreitigkeiten gekommen ist.
DerStaatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 2,35 Mrd.US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 2,04 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich einHaushaltsdefizit in Höhe von 4,8 % desBIP.[95] Die Staatsverschuldung lag 2016 bei 58,5 % des BIP.[96]
2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:[97]
Der ÖPNV wird meist durch zahlreiche privateMinibusse (sogenannteMarschrutki) gewährleistet. Diese verkehren zwar offiziell auf Linien mit Haltestellen, fungieren aber meistens alsSammeltaxis. Dazu kommen in größeren Städten öffentlich betriebene Stadtbuslinien. In den StädtenBischkek,Osch undNaryn gibt es daneben auchOberleitungsbussysteme.
Straße im Landesinneren, ca. 300 km von Bischkek entferntA365 zwischenBalyktschy und Orlowka
Hochgebirge trennen den Norden und den Süden Kirgisistans. Die Verkehrsverbindungen sind grundsätzlich mangelhaft, abgesehen von der Gegend umBischkek. Eine ganzjährig benutzbare Straßenverbindung von Bischkek in den Süden besteht erst seit 2003. In den GebietenOsch,Batken undDschalal-Abad sind die Hauptdurchgangsstraßen durch häufige Grenzübergänge durch usbekisches und tadschikisches Gebiet behindert, da der Straßenbau während der Sowjetzeit ohne Berücksichtigung administrativer Grenzen ausgeführt wurde. Es gibt zwei Straßenverbindungen nach China – denTorugart-Pass und die Route überIrkeschtam –, die im Winter häufig durch schwere Schneefälle und Lawinen blockiert sind.
Das winzige Schienennetz – im Grunde lediglich letzte Ausläufer des ehemaligen sowjetischen Eisenbahnnetzes und heute durch die Grenzen mitKasachstan undUsbekistan durchschnitten – hat eine Länge von nur rund 370 km und spielt kaum eine Rolle im inländischen Verkehr. Dieeingleisige, nicht elektrifizierte Zweigstrecke derTurksib vonLugowoi über Bischkek nachBalyktschy stellt die einzige längere Strecke derKirgisischen Staatseisenbahn (kirgisisch Кыргыз Темир Жолу/Kyrgys Temir Dscholu) dar. Allerdings bestehen fahrplanmäßige Personen- und Frachtverbindungen von Bischkek bis nachMoskau,Nowokusnezk undJekaterinburg.[101]
Auf dem SeeYssyk-Köl besteht geringer Schiffsverkehr.
Die öffentliche Wasserversorgung ist im ganzen Land unzureichend. Selbst Gemeinden, die nahe amYssyk-Köl liegen, haben teilweise nur wenige Stunden am Tag fließendes Wasser. Spannungen bietet zudem dieToktogul-Talsperre. Die Talsperre liegt nahe an der Grenze zu Usbekistan. Deshalb kommt deren Nutzen – Bewässerung und Hochwasserschutz – hauptsächlich Usbekistan zugute, wird aber von Kirgisistan kontrolliert. Aus diesem Grunde gibt es vertragliche Vereinbarungen, aber auch Auseinandersetzungen zwischen beiden Nachbarländern.
KirgisischerManastschi beim Rezitieren des Manas-EposEinFilzteppich mit Mustern in traditionell kirgisischem Stil
Einen zentralen Platz in der kirgisischen Kultur nehmenPferdezucht undJurte ein. Der Stellenwert der Jurte lässt sich leicht an der Tatsache ablesen, dass die Nationalflagge das Gestänge einer Jurte um die obere Rauchabzugsöffnung (denTündük) darstellt. Die Strahlen im Kreis stellen die verschiedenen kirgisischen Stämme dar, die sich unter Manas vereinigt haben.
Filz- undLederbearbeitung haben eine lange Tradition. Aus Filz werden Filzteppiche, sogenannteShyrdaks hergestellt.
DieFalkenjagd, insbesondere mit Adlern, wie auch die Jagd mitWindhunden (insbesondere mit dem einheimischenTaigan) hat auch eine lange Tradition im Land.
Beschbarmak ist das Nationalgericht Kirgisistans, aber auchMantı undPlov spielen eine wichtige Rolle in der kirgisischen Küche.Irmtschuk ist ein von den Kirgisen hergestellter Käse aus Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch mit hohem Nährwert. Das Nationalgetränk ist vergorene Stutenmilch (Kumys).
Die gesungenen Lieder (yr) der kirgisischen Volksmusik werden nach ihren sozialen Anlässen unterteilt. Zum Bereich Landwirtschaft gehörende Arbeitslieder richten sich an die Schutzgeister von Ackerbau und Viehzucht, andere sind Hirtenlieder oder Erntelieder. Religiöse Lieder mit Versen aus dem Koran im MonatRamadan heißenzharamazan, Klagelieder bei Beerdigungen heißenkoshok und Hochzeitsliederzhar-zhar. Bestimmte Lieder werden nur von berufsmäßigen Volkssängern (akyn) gesungen, die sich mit der Langhalslautekomuz begleiten. Dieakyn beweisen ihre stimmliche Virtuosität und ihr Improvisationstalent in Gesangswettbewerben.
Die dreisaitigekomuz mit einem birnenförmigen Korpus gilt als das Nationalinstrument der Kirgisen und wird außer zur Gesangsbegleitung auch solistisch gespielt. Diekyjak (kiak oderkyl kyjak) ist eine zweisaitige Streichlaute, die der kasachischenkobys entspricht. Der Namenszusatzkyl („Pferdehaar“) verweist auf die aus Pferdehaar bestehenden Saiten, die mit einem ebensolchen Bogen gestrichen werden. Zur Unterscheidung von der Lautekomuz wird die Bügelmaultrommeltemir komuz („eisernekomuz“) genannt. Dietemir komuz wird häufig mit einer zweiten Maultrommel oder der Längsflötesybyzgy aus Rohr oder Holz zusammen gespielt. DasDoppelrohrblattinstrumentsurnaj gehört zu dem in Asien weit verbreiteten Kegeloboentypsurnay. Diesurnaj wurde aus der früheren Militärmusik übernommen, wie die zum Typus der langen geraden Naturtrompetekarna gehörendekernej und die kleineKesseltrommeldoolbas.
Bei der Situation der Pressefreiheit im Land gibt es laut der NichtregierungsorganisationReporter ohne Grenzen „erkennbare Probleme“. Im Jahr 2023 ist Kirgisistan auf der Liste der Pressefreiheit von Platz 72 um 50 Plätze auf Rang 122 (von 180) abgestürzt. Hauptgründe dafür sind ein Gesetz gegen „Falschinformationen“, das genutzt wurde, um im Oktober 2022Azattyk, den kirgisischen Dienst vonRadio Free Europe abzuschalten, die zunehmenden Angriffe gegen Journalisten ebenfalls seit 2022, sowie staatliche Zensur von Nachrichtenplattformen und sozialen Netzwerken im Internet.[103]
In Kirgisistan gibt es vier landesweit erscheinendeTageszeitungen. Im Jahr 2020 nutzten 72 Prozent der Einwohner Kirgisistans das Internet.[104] Rundfunksender sind mit Audio-/Video-Streams im Internet unterktrk.kg vertreten. Auf Kurzwelle sind Sendungen des ersten Programms von Kyrgyz Radio Bishkek auch auf den Frequenzen 4010 und 4795 kHz in den Nachmittags-/Abendstunden in Mitteleuropa gelegentlich zu empfangen.
Ein Fernsehvollprogramm liefern unter anderem die beiden FernsehsenderElTR undOshTV.
Das zentrale Werk der kirgisischen Literatur ist das großeManas-Epos, erheblich länger als die Odyssee und seit etwa 1000 Jahren durch mündliche Überlieferung bewahrt und weitergeformt. Es besingt die Taten des mythologischen Helden Manas und seiner Gefährten, die im 10. Jahrhundert im Kampf gegen die benachbartenUiguren die kirgisische Freiheit bewahrten. DieManastschi rezitieren ihn auswendig und haben ein hohes Ansehen. Die moderne Prosaliteratur entstand um 1930. Der bekannteste moderne kirgisische Autor war der in russischer Sprache schreibendeTschingis Aitmatow, der einen Teil seiner Werke ins Kirgisische übertrug.[105] Weniger bekannt ist der Autor und ÜbersetzerSooronbai Dschussujew (1925–2016).
Pferdewettkämpfe sind in Kirgisistan populär. BeimOodarysch versuchen zwei Reiter, sich gegenseitig vom Pferd zu werfen. Bei einem anderen Spiel muss man um einen toten Ziegenbock kämpfen, um ihn ins Ziel zu bringen.[106]
Die Kirgisen konnten seit ihrer Unabhängigkeit bisher vierolympische Medaillenträger feiern. Die mit 48 Aktiven bislang größte Olympiamannschaft stellte Kirgisistan2000 in Sydney; zu denSommerspielen 2016 in Rio de Janeiro sandte Kirgisistan 19 Athleten.
Im Jahre 2015 nahm erstmals die kirgisische E-Sports-Nationalmannschaft der SparteCounter-Strike: Global Offensive an „The World Championships“ teil.[109]
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