Kirchheim am Neckar liegt überwiegend am Rücklauf einer ehemaligen linken Schleife desNeckars, durch die heute derMühlbach zum Fluss zieht, an dessen westlichem Ufer.Heilbronn ist im Nordnordosten in Luftlinie etwa 12 km entfernt, die KreisstadtLudwigsburg im Süden etwa 17 km.
Kirchheim am Neckar wurde im Jahre1003 erstmals in einer Urkunde KönigHeinrichs II. erwähnt. Kirchheim hatte den Status einesReichsdorfes, dessen Bürger keineLeibeigenen waren und keineFrondienste leisten mussten. Mit dem zunehmenden Verfall der kaiserlichen Macht fürchteten die Kirchheimer die Begehrlichkeit des benachbarten Adels und stellten sich um 1400 freiwillig unter den Schutz der Grafen vonWürttemberg.[4] GrafEberhard V. bestätigte 1477 die Rechte Kirchheims in einem Freiheitsbrief gegen Zahlung einer jährlichen Steuer. 1683 erhielt das Dorf die Marktrechte. Bis 1803 war Kirchheim dem Amt Brackenheim unterstellt. Nach der Gründung desKönigreichs Württemberg kam der Ort 1808 zumOberamt Besigheim. 1938, bei der württembergischen Gebietsreform während derNS-Zeit, wurde Kirchheim demLandkreis Ludwigsburg zugeordnet. 1945 wurde der Ort Teil derAmerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten LandWürttemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Der Gemeinderat in Kirchheim besteht aus den 14 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Das Gemeindewappen zeigt in Blau eine eintürmige silberne Kirche mit Dachreiter. Die Gemeindeflagge ist weiß-blau. Wappen und Flagge wurden am 18. April 1966 verliehen.
Mit der Anschlussstelle Mundelsheim derBundesautobahn 81 ist die Gemeinde an das Autobahnnetz angeschlossen. DieBundesstraße 27 verläuft durch Kirchheim.
Ulrich Rebstock (* 1951), Orientalist und Islamwissenschaftler
Tobias Vogt (* 1985), CDU-Politiker und Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. In Kirchheim am Neckar aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er ist seit 2019 für die CDU Gemeinderat in Kirchheim am Neckar.
Kirchheim am Neckar. In:Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.):Beschreibung des Oberamts Besigheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886.Band32). J. B. Müller, Stuttgart 1853,S.235–244 (Volltext [Wikisource]).
Gottlob Grünenwald:So war es... Heimatbuch für Kirchheim/Neckar. 1. Auflage. Gläser & Kümmerle, Bietigheim 1949.
Gottlob Grünenwald:So war es... Heimatbuch für Kirchheim/Neckar. 2. Auflage. Bearbeitet von Jürgen Klooz. Geschichtsverein Kirchheim a. N. (Hrsg.), Druck- und Verlagsgesellschaft Bietigheim 1993.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978,ISBN 3-17-004758-2. S. 400–401
↑Erhard Nietzschmann:Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013,ISBN 978-3-944289-16-8, S. 50.