Khersones

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Khersones
Schiffsdaten
FlaggeRussland Russland
SchiffstypSegelschulschiff
RufzeichenENFI
HeimathafenSewastopol
BauwerftLeninwerft,Gdańsk
Baunummerb810/03
Stapellauf10. Juni 1988
Indienststellung20. März 1989
Schiffsmaße und Besatzung
Länge108,6 m (Lüa)
79,4 m (Lpp)
Breite14,0 m
Tiefgang (max.)6,6 m
Verdrängung2.986t
Vermessung2.284BRZ / 685NRZ
 
Besatzung42 Mann Stammbesatzung
72 Kadetten
Maschinenanlage
Maschine2Hilfsdiesel 6AL 20/24
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat838 kW (1.139 PS)
Höchst­geschwindigkeitkn (17 km/h)
Propeller1
Takelung und Rigg
TakelungVollschiff
AnzahlMasten3
Anzahl Segel26
Segelfläche2.771 m²
Geschwindigkeit
unter Segeln
max. 18 kn (33 km/h)
Sonstiges
KlassifizierungenRussian River Register
Registrier­nummernIMO: 8511835
RRR: 244452[1]

DieKhersones (russisch/ukrainischХерсонес) ist einsowjetischesSegelschulschiff, das nach 1991 unterukrainischer Flagge fuhr und seit der widerrechtlichen Annexion der Krim durch die Russische Föderation 2014 unterrussischer Flagge genutzt wird.

Sie wurde 1988/89 in derLenin-Werft inDanzig gebaut, als Teil einer Serie von sechs Schwesterschiffen,Mir,Pallada,Druzhba,Dar Młodzieży undNadezhda, nach Plänen des polnischen SegelschiffkonstrukteursZygmunt Choreń.Benannt ist sie nach der antiken StadtChersones an der Nordküste desSchwarzen Meeres.

Inhaltsverzeichnis

Daten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieKhersones ist 109,40 Meter lang, 14 Meter breit und hat einenTiefgang von 6,6 Meter. Sie ist einVollschiff mit 2.771 m²Segelfläche und zusätzlich zwei 570 PS Cegielski-Sulzer-Dieselmotoren.

DieKhersones 2005 in Hamburg
DieKhersones vor Lerwick, Shetlandinseln 1995
DieKhersones an der Pier von Lerwick, Shetlandinseln, Ablegemanöver
Zeichnung Khersones
Perspektivisches Bild Khersones

Das Schiff gehört heute dem „Kerch Marine Technological Institute“, das Seeleute ausbildet. Wie die meisten osteuropäischen Schulschiffe nimmt dieKhersones neben den auszubildendenKadetten auchTrainees (zahlende Mitsegler) an Bord. Zur Stammbesatzung gehören 40 Personen.

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

1996 wurde das Schulschiff deutschlandweit bekannt, als es in der Fernsehshow „Wetten, dass..?“ durch die geöffneteLübeckerHerrenbrücke fuhr und mit denRahnocken spezielle Lichtschalter betätigte.

Am 26. Januar 1997 umrundete dieKhersones als erster Großsegler nach denViermastbarkenPamir undPassat im Jahre 1949 dasKap Hoorn unter Segeln. DieKhersones benötigte dazu nur gut sechs Stunden länger als die Rekordzeit derPriwall (5 Tage und 14 Stunden vom 50. zum 50. Breitengrad) aus dem Jahr 1938.[2] Allerdings fuhr dieKhersones in Richtung der vorherrschenden Westwinde (d. h. in West-Ost-Richtung), wohingegen diePriwall das Kap in der üblicherweise schwierigeren und langwierigeren Ost-West-Richtung umrundete (sieheKaphoornier).

2003 erhielt dieKhersones inSewastopol ihren ungewöhnlichen roten Anstrich. Damit wurde sie im selben Jahr auf der Kieler Woche einem größeren Publikum präsentiert.

DieKhersones nahm regelmäßig am größten europäischenWindjammertreffen, derSail inBremerhaven, aber auch an Veranstaltungen derBaltic Sail teil.

Ereignisse im Mai 2006

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieKhersones geriet in den Strudel derOrangen Revolution: Das ukrainische Agrarministerium, dem das Kerch Marine Technological Institute unterstellt wurde, erließ 2006 ein Auslaufverbot für dieChersones. Das Schiff wurde in seinem HeimathafenKertsch an die Kette gelegt. Bereits gebuchte Reisen mussten absagt werden.

Unter russischer Flagge

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Khersones wird seit derAnnexion der Krim 2014 unter russischer Flagge genutzt[3][4]. 2015 wurde sie in einem Dock inSewastopol restauriert.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons:Khersones – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Wolf-Ulrich Cropp:Goldrausch in der Karibik – Auf den Spuren von Sir Francis Drake. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2000,ISBN 3-7688-1175-1. (In dem Buch wird anschaulich die Kap Hoorn-Umrundung des Dreimast-Vollschiffs KHERSONES 1997 beschrieben.)

Belege

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. RRR: 244452@1@2Vorlage:Toter Link/old.rivreg.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019.Suche in Webarchiven) (russisch)
  2. Jungfrau Zeitung (24. Januar 2006): Der Mount Everest für Segler. Kap-Hoorn-Umrunder treffen sich in Interlaken (abgerufen am 22. November 2006)
  3. (russisch)
  4. (russisch)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Khersones&oldid=247466669
Kategorien:
Versteckte Kategorie: