Kerstin Lillemor Ekman (Aussprache [ˌɕæʂːtin ˈeːkman], *27. August1933 inRisinge,Östergötlands län) ist eine der angesehenstenSchriftstellerinnenSchwedens.
Kerstin Ekman wurde inFinspång geboren und wuchs inKatrineholm auf.[1] Sie studierte an derUniversität Uppsala skandinavische Sprachen, Deutsch, Pädagogik und als Hauptfach Literaturgeschichte. 1957 erwarb sie ihrenMag. phil.[2] Danach arbeitete sie einige Jahre als Lehrerin an einer Volkshochschule und in der Dramaturgie einer schwedischen Filmgesellschaft. Sie führte gelegentlich selber Regie, bearbeitete jedoch hauptsächlich Drehbücher und widmete sich insbesondere den Filmdialogen.[2] 1959 debütierte sie mit dem KriminalromanTrettio meter mord (dt.Der Tod filmt mit). Weitere Kriminalromane folgten, aber Ende der 1960er Jahre entfernte sie sich zunehmend von diesem Genre. Mit dem DokumentarromanMenedarna (die Meineide) 1970 und der Schilderung der WildnisMörker och blåbärsris (dt.Mittsommerdunkel) 1972 gelang ihr der literarische Durchbruch, der in derVallmsta-Tetralogie, bestehend ausHäxringarna 1974 (dt.Hexenringe),Springkällan 1976 (dt. DieSpringquelle),Änglahuset 1979 (dt.Das Engelhaus) undEn stad av ljus 1983 (dt.Stadt aus Licht) gipfelte. Die Tetralogie schildert die (industrielle) Entwicklung einer mittelschwedischen Kleinstadt (nach dem Vorbild Katrineholms) durch ein Jahrhundert; dabei stehen die Schicksale der Frauen im Mittelpunkt.
1978 wurde Ekman in dieSchwedische Akademie gewählt. Weil sie der Schwedischen Akademie vorwarf, zu große Zurückhaltung während der Attacken aufSalman Rushdie zu üben, zog sie sich 1989 wie auchWerner Aspenström undLars Gyllensten aus der Arbeit der Akademie zurück. Ekman sah sich seither dezidiert nicht mehr als Mitglied, während die Regeln der Akademie eine Aufkündigung der Mitgliedschaft bis im Jahre 2018 nicht vorsahen. Am 7. Mai 2018 wurde ihr Austrittsgesuch schließlich bewilligt. Von 1978 bis 1986 und wieder von 1993 bis 2021 war sie Mitglied desSamfundet De Nio.
Ende der 1970er Jahre zog Ekman mit ihrem Mann, der einen Ruf an dieMittuniversitetet (Sundsvall,Östersund undHärnösand) erhalten hatte, nachNorrland. Die nordische Landschaft, die Menschen in Norrland, aber auch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Modernisierung der Gesellschaft blieben ein wichtiges Thema ihres literarischen Schaffens. Dabei gilt ihr besonderes Interesse der Gestaltung der Schicksale derer, die aus den Modernisierungsprozessen sowohl freiwillig als auch unfreiwillig ausgeschlossen sind.Händelser vid vatten 1993 (dt.Geschehnisse am Wasser) und die 2003 vollendete TrilogieVargskinnet (Der Wolfspelz) – bestehend aus den RomanenGuds barmhärtighet (dt.Am schwarzen Wasser),Sista rompan (dt.Die letzten Flöße) undSkraplotter (dt.Zeit aus Glas) – spielen in einem Gebirgsdorf inJämtland. Die Romane schildern die Entwicklung der kleinen Siedlung im 20. Jahrhundert; auch hier wieder vor allem durch die Schicksale von Frauen aus drei Generationen.
Anmerkung: Sämtliche der seit 1988 erschienenen aufgezählten Übersetzungen ins Deutsche stammen vonHedwig M. Binder.
Personendaten | |
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NAME | Ekman, Kerstin |
ALTERNATIVNAMEN | Ekman, Kerstin Lillemor (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | schwedische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 27. August 1933 |
GEBURTSORT | Risinge |