Kelmis
Seitenversionsstatus
Dies ist eine gesichtete Version dieser Seite
Kelmis | ||
---|---|---|
![]() | ![]() | |
Staat: | Belgien![]() | |
Region: | Wallonien | |
Provinz: | Lüttich | |
Bezirk: | Verviers | |
Gemeinschaft: | Deutschsprachige | |
Koordinaten: | 50° 43′ N,6° 1′ O50.7161111111116.0141666666667Koordinaten:50° 43′ N,6° 1′ O | |
Fläche: | 18,12 km² | |
Einwohner: | 11.352(1. Jan. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 626 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 4720 (Kelmis) 4721 (Neu-Moresnet) 4728 (Hergenrath) | |
Vorwahl: | 087 | |
Bürgermeister: | Daniel Hilligsmann (Elan) | |
Adresse der Kommunal- verwaltung: | Kirchstraße 31 4720 Kelmis | |
Website: | www.kelmis.be |
Kelmis (französischLa Calamine) ist eine Gemeinde derOstkantone in derbelgischenProvinz Lüttich mit 11.352 Einwohnern (Stand 1. Januar 2024). Kelmis ist die nördlichste der neun Gemeinden derDeutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Die frühere deutsche Bezeichnung für Kelmis warAltenberg. Die Gemeinde gehört heute zurEuregio Maas-Rhein. Sie liegt direkt an derdeutsch-belgischen Grenze wenige Kilometer südwestlich vonAachen und umfasst seit derGemeindefusion im Jahr 1977 die OrtschaftenHergenrath,Kelmis undNeu-Moresnet.
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Kelmis besteht aus den OrtenHergenrath,Kelmis (ehemals Altenberg oderNeutral-Moresnet) undNeu-Moresnet (ehemals Preußisch-Moresnet). Sie erstreckt sich am DreiländereckBelgien–Niederlande–Deutschland im Tal derGöhl auf einer Fläche von rund 18,12 km². Die Gemeinde liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zuVaals (NL) im Norden,Aachen (D) im Nordosten,Raeren (B) im Südosten,Lontzen (B) im Süden undPlombières/Bleyberg (B) im Westen. Die nächstgelegenen Städte sind neben Aachen (8 km)Eupen (15 km) undLüttich/Liège (40 km) in Belgien sowieMaastricht (40 km) in den Niederlanden.[1]
Gemeinde- und Bevölkerungsstruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Kelmis hatte am 31. Dezember 2013 als zweitgrößte Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft 10.859 Einwohner. 37,5 % von ihnen hatten nicht diebelgische Staatsbürgerschaft.[2]
Die Gesamtbevölkerung verteilte sich wie folgt auf die einzelnen Ortschaften:
- Kelmis: 5804
- Neu-Moresnet: 2360
- Hergenrath: 2694
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

- Flugzeug
- Maastricht Aachen Airport nahe der niederländischen GemeindeBeek (ca. 45 km Entfernung)
- Flughafen Lüttich (ca. 50 km Entfernung)
- Düsseldorf undKöln/Bonn (jeweils ca. 100 km Entfernung)
- Bahn
- BahnhofHergenrath an derBahnstrecke Lüttich–Aachen, Haltepunkt deseuregioAIXpress (direkte Verbindung mit Aachen und Lüttich)
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
S 41 | Liège-Saint-Lambert –Liège-Guillemins –Pepinster –Verviers-Central –Welkenraedt –Hergenrath –Aachen Hbf | 60 min |
- Bus
- Linie 717 derTEC, die Verviers und Kelmis verbindet.
- Linie 710 derTEC, die Welkenraedt und Kelmis verbindet.
- Linie 396 derTEC, die Eupen und Vaals miteinander verbindet (Haltestellen in Kelmis und Hergenrath)[3]
- Linie 24 desAVV (zu dem Kelmis seit 1979 tariflich zählt), die Kelmis mit Aachen verbindet[4]
- Linie N7, die Nachtverkehrslinie AC-Kelmis
Linie | Betreiber | Verlauf |
---|---|---|
24 | ASEAG | Kelmis (B) –Bildchen Grenze (D) (– Preuswald) –Franziskushospital –Jüdischer Friedhof –Schanz –Elisenbrunnen –Aachen Bushof |
N7 | ASEAG | Nachtexpress:nur in den Nächten vor Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen (Aachen Bushof →)Elisenbrunnen – Karlsgraben –Schanz –Hanbruch –Kronenberg – Preusweg – (Preuswald →)Bildchen Grenze (D) –Kelmis (B) |
396 | TEC Liège-Verviers | Vaals Busstation –Gemmenich –Moresnet –Kelmis –Hergenrath –Astenet –Walhorn –Kettenis –Eupen |
710 | TEC Liège-Verviers | Eupen –Welkenraedt –Kelmis |
717 | TEC Liège-Verviers | Verviers –Henri-Chapelle –Welkenraedt –Kelmis |
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Die heutige Gemeinde Kelmis entstand am 1. Januar 1977 durch dieGemeindefusion aus den damaligen Gemeinden Neu-Moresnet, Hergenrath und Kelmis.
Etymologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Name der Gemeinde leitet sich von demErzGalmei (an dieser Lagerstätte überwiegend silikatisches Galmei, d. h.Kieselzinkerz) ab, das in dieser Gegend als Kelms oder Kelmes bekannt ist und das bereits im frühen Mittelalter dort abgebaut wurde.
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieEyneburg in Hergenrath ist eines der bedeutendsten historischen Gebäude Ostbelgiens. Das 2018 eröffneteMuseum Vieille Montagne imDirektionsgebäude Vieille-Montagne zeigt Exponate zur Entwicklung der Gemeinde Kelmis, ihrenGalmeiabbau und der BetreibergesellschaftVieille Montagne.
Folklore
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Kelmis wird rheinischerKarneval gefeiert, wozu u. a. einRosenmontagszug und amFettdonnerstag der Altweiberumzug derAuw Wiever zählen.
Dialekt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Lokaldialekt, das Kelmiser Platt, gehört derPlatdietsen Sprachgruppe an. Wie verschiedene andere Dialekte im KantonEupen gehört er zur Übergangszone zwischen derNiederfränkischen und derRipuarischen Sprachgruppe und damit zum Limburgischen Sprachraum.
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Neu-Moresnet befindet sich eine Niederlassung derHeimbach-Gruppe ausDüren, die aus einer Übernahme der Firma Bruch & Cie. hervorgegangen ist. Dort werden technische Textilien gefertigt.
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vereine
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Kelmis gibt es zwei Fußballvereine, die dem nationalen belgischen Fußballverband angeschlossen sind. Der 1923 gegründeteRFC Union Kelmis spielt derzeit in der3. Division B (dritte Liga auf nationalem Niveau).[5] Der RFCU ist damit nach derKAS Eupen der zweitranghöchste Fußballverein aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Sportstätten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Kelmis befindet sich das maximal 4000 Zuschauer fassendePrinz-Philippe-Stadion, in dem der RFC Union Kelmis seine Heimspiele austrägt.
In einem ehemaligen Steinbruch zwischen Neu-Moresnet und Hergenrath, an derGöhl und unweit derEyneburg gelegen, befindet sich ein 2005 eingerichtetes Sportkletterareal. Es wird durch die Aachener Sektion desDeutschen Alpenvereins betrieben. Die maximale Felshöhe beträgt 20 m.[6]
Personen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jean Fryns (1910–1965), Bischof vonKindu im Kongo
- Willy Schyns (1923–2001), belgischer Politiker
- Rudolf Pohl (1924–2021), deutscher Prälat, Kirchenmusiker, Domkapellmeister in Aachen sowie Bundesverdienstkreuzträger
- Gottfried John (1942–2014), deutscher Schauspieler, wohnte bis 2008 in Kelmis.[7]
- Eugène Rixen (* 1944), Bischof vonGoiás in Brasilien
- Mathieu Grosch (* 1950), Mitglied des Europäischen Parlaments und von 1991 bis Dezember 2012 Bürgermeister der Gemeinde Kelmis
- Hein Simons (* 1955), Sänger und Schauspieler, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Heintje, lebte bis in die 1980er Jahre mit seinen Eltern in Neu-Moresnet
- Luc Walpot (* 1959), belgischer Journalist undZDF-Korrespondent
- Rolf Schnier (* 1960), Skatclub „ohne 11 La Calamine“, Skatweltmeister 2016 in Las Vegas und Vizeweltmeister mit der belgischen Mannschaft
- Jens Heppner (* 1964), ehemaliger deutscher Radrennfahrer und Sportlicher Leiter. Er wohnt seit Mitte der 90er Jahre erst in Kelmis, seit 2014 in Hergenrath
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑kelmis.be: Geographie (Memento desOriginals vom 17. März 2014 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kelmis.be
- ↑Offizielle Angaben der Gemeinde Kelmis, eingeholt am 20. Februar 2014
- ↑infotec.be:Fahrplan Linie 396 (Memento desOriginals vom 29. April 2016 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.infotec.be
- ↑avv.de: Flyer zu 50 Jahren grenzüberschreitender Nahverkehr (Memento vom 17. März 2014 imInternet Archive)
- ↑Homepage des RFCU Kelmis (Memento vom 24. September 2015 imInternet Archive)
- ↑felsinfo.alpenverein.de: KletterfelsenEyneburg
- ↑Bunte:Gottfried John lebt wieder in Deutschland, abgerufen am 20. Februar 2014