Keke Rosberg kam als ältestes von drei Kindern des Tierarztes Lars Erik Rosberg und dessen Frau, Lea Aino Marjatta Rosberg, geborene Lautala, in Schweden zur Welt. Seine Kindheit verbrachte er inOulu in Nordfinnland sowie inIisalmi. Er begeisterte sich schon früh für den Rennsport, da seine ElternRallyes fuhren. Ursprünglich hatte er beabsichtigt, Zahnarzt zu werden. Ab 1965 nahm Rosberg an Automobilrennen teil. Im Jahr 1973 gewann er die Gesamtwertung derFormel V. Über diverse Nachwuchsformeln schaffte er 1978 schließlich relativ spät den Sprung in die Formel 1, wo er bis 1986 blieb, bevor er sich anderen Rennsportserien wie derDTM zuwandte.
Rosberg startete in seiner ersten Saison 1978 für zwei verschiedene Teams. Zunächst fuhr er für dasTheodore-Team fünf Rennen, bevor er für drei Läufe beim deutschen UnternehmerGünter Schmid und dessenATS-Team anheuerte. Danach wechselte er zurück zu Theodore, wo mitFahrzeugen vonWalter Wolf Racing bei vier Rennen ohne Erfolg antrat. Für die letzten beiden WM-Läufe kehrte Rosberg wiederum zu ATS zurück, blieb jedoch auch dort erfolglos. Als Werksfahrer für Walter Wolf Racing bestritt er die folgende Saison 1979. Nach zwei Jahren und 16 Grand Prix stand für Rosberg nicht ein einziges Punkteresultat zu Buche.
Als Wolf im Winter 1979/80 den Rennbetrieb einstellte, übernahm das mitbrasilianischerLizenz fahrende TeamFittipaldi Automotive Wolfs Autos und die technische Ausrüstung. In diesem Zusammenhang kam auch Rosberg von Wolf zu Fittipaldi, wo er für dieSaison 1980 ein Cockpit als Nummer-2-Fahrer neben dem TeamchefEmerson Fittipaldi erhielt. Beim ersten Saisonrennen inArgentinien kam Rosberg imFittipaldi F7 als Dritter ins Ziel und erreichte damit nicht nur seine erste Podiumsplatzierung in der Formel 1, sondern auch das bis dahin zweitbeste Ergebnis des Fittipaldi-Teams. Zusammen mit dem fünften Platz inItalien imFittipaldi F8 erzielte Rosberg 1980 sechs Weltmeisterschaftspunkte und schloss die Saison auf Rang 10 der Fahrerwertung ab. Emerson Fittipaldi wurde 15. und beendete mit Ablauf dieser Saison seine aktive Rennfahrerkarriere in der Formel 1.1981 blieb Rosberg bei Fittipaldi und nahm nun die Rolle des Nummer-1-Fahrers ein; an seiner Seite startete der brasilianische DebütantChico Serra. In diesem Jahr fuhr Rosberg mit dem aktuellenFittipaldi F8C keine Weltmeisterschaftspunkte ein. Er kam insgesamt nur dreimal ins Ziel und verpasste fünfmal die Qualifikation. Mit Ablauf der Saison 1981 endete Rosbergs Verbindung zu Fittipaldi. Rosberg bot sich für die Saison 1982 beiOsella an, wurde allerdings vom französischen Sponsor des Teams nicht akzeptiert.[1]
Rosberg im Williams FW09 beim Grand Prix in Dallas 1984
Nachdem Ex-WeltmeisterAlan Jones Ende der Saison 1981 seinen Rücktritt beiWilliams erklärt hatte, wurde Rosberg kurzfristig und gewissermaßen als „Notnagel“ von Frank Williams ins Team geholt. Er sollte dort den ArgentinierCarlos Reutemann bei der Jagd nach dem Titel unterstützen. Als jedoch auch Reutemann nach zwei Rennen der neuen Saison plötzlich keine Lust mehr aufs Rennfahren verspürte, stand Rosberg unverhofft im Rampenlicht. Er rechtfertigte das Vertrauen und wurde 1982 mit nur einem einzigen Sieg aus 16 Rennen Weltmeister. Mit dieser Leistung egalisierte er den Rekord vonMike Hawthorn aus dem Jahr 1958, der bis heute steht.
In den Folgejahren blieb Rosberg dem Williams-Team treu und gewann weitere Große Preise. 1985 war der Honda-betriebene Turbomotor ab Saisonmitte überall konkurrenzfähig; Rosberg gewann zwei Große Preise und wurde noch einmal WM-Dritter, bevor er für 1986 beiMcLaren-TAG-Porsche neben WeltmeisterAlain Prost anheuerte.
Rosberg im McLaren MP4/2C beim Großen Preis von Italien 1986
In seiner letzten Saison schaffte er einen zweiten Platz inMonaco und gab nach einer Pole-Position beimGroßen Preis von Deutschland seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekannt. Bei seinem letzten Rennen, demGroßen Preis von Australien, schied er nach einem Reifenschaden in Führung liegend aus und verhalf so seinem Teamkollegen Prost zum Weltmeistertitel. Insgesamt absolvierte Rosberg 114 Grand Prix, von denen er fünf gewann.
Der Finne blieb dem Rennsport als Promoter und Manager treu, bis er 1990 als Pilot zurückkehrte.1990 und1991 startete er in derSportwagen-Weltmeisterschaft für das Team vonPeugeot. Ab 1992 startete er in derDeutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) für das Team AMG-Mercedes und im Jahr 1993 wechselte er innerhalb der Serie zu Opel, bevor er 1994 sein eigenesTeam gründete. Sein letzter Einsatz als aktiver Fahrer war am 15. Oktober 1995 beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim auf einem Opel Calibra. Ihm zu Ehren gab es vomOpel Calibra neben dem DTM-Sondermodell auch eine auf 1000 Fahrzeuge limitierte[2] Keke-Rosberg-Edition.[3]
Als Manager platzierte Keke Rosberg seine finnischen LandsleuteJJ Lehto undMika Häkkinen als Fahrer in der Formel 1. Bis März 2002 arbeitete Rosberg als Manager von Häkkinen, der mit McLaren-Mercedes zweimal die Formel-1-Weltmeisterschaft gewann.
Mit dem Start derFormel-1-Weltmeisterschaft 2008 wurde Keke Rosberg als NachfolgerHans-Joachim Stucks Formel-1-Experte beim MünchenerPay-TV-SenderSky.[4] Seit April 2009 ist Keke Rosberg auch Botschafter für denNürburgring. Er repräsentiert als solcher weltweit die Traditionsrennstrecke und ihre Angebote.
Keke Rosberg ist seit 1983 mit seiner Frau Sina verheiratet. Der gemeinsame SohnNico (* 1985) ist ebenfalls Rennfahrer und startete von 2006 bis 2016 in der Formel 1, in der er 2016 auch Weltmeister wurde.
Rosberg war aber nicht nur erfolgreicher Rennfahrer, sondern auch begeisterterHandballspieler, der regelmäßig bei den Alten Herren der SG Walldorf Astoria trainierte. Die Verbindung zur nahe am Hockenheimring gelegenen SG Walldorf Astoria kam wohl durch den Orthopäden und damaligen Formel-1-Rennarzt Norbert Hofmann mit seiner Praxis inWalldorf zustande, der selbst Mitglied bei den Walldorfer Handballern war. Während Rosberg mit den Walldorfer Handballern übers Feld rannte, patrouillierte draußen um die Halle die Security.[5]