Keimblatt
AlsKeimblätter bezeichnet man in derEntwicklungsbiologie derGewebetiere eine ersteDifferenzierung einesEmbryos in verschiedeneZellschichten, aus denen sich anschließend unterschiedliche Strukturen,Gewebe undOrgane entwickeln. Die Keimblätter entstehen bei derGastrulation aus derBlastula.
Diebilateralsymmetrischen Tiere sindtriploblastisch, d. h., sie bilden drei Keimblätter aus:
Für dieStämme derNesseltiere undRippenquallen wurde früher angenommen, dass siediploblastisch seien, also lediglich zwei Keimblätter bilden. Zumindest bezüglich der Nesseltiere deuten jedoch Forschungsergebnisse darauf hin, dass auch diese vermutlich ein Mesoderm als drittes Keimblatt aufweisen, aus demMesogloea und Muskulatur entstehen.[1]
Die Umwandlung von Zellen eines Keimblattes in Zellen eines anderen wird alsTransdifferenzierung bezeichnet.
Erste Grundzüge einer Keimblättertheorie formulierteCaspar Friedrich Wolff 1768 in einer Abhandlung über die Entwicklung des Darmkanals in bebrüteten Hühnchen. Im Jahr 1817 stellteChristian Pander und 1827Karl Ernst von Baer Keimblättertheorien auf.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Cleveland P. Hickman, Allan Larson, Larry S. Roberts, David J. Eisenhour:Zoologie. Pearson Deutschland, Hallbergmoos 2008,ISBN 978-3-8273-7265-9,S. 245–246.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Katja Seipel & Volker Schmid (2006): Mesodermal anatomies in cnidarian polyps and medusae.International Journal of Developmental Biology 50: 589-599.
- ↑Paul Diepgen,Heinz Goerke:Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 30–31.