
Kay Nerstheimer (*9. September1964 inRathenow)[1] ist eindeutscherPolitiker (Die Heimat, ehemalsAfD).
Nach Angaben der AfD-Kandidatenseite derLichtenberger Wahlkreiskandidaten erlernte Nerstheimer die BerufeMaurer,Koch sowiegeprüfte Schutz- und Sicherheitskraft und studierteBetriebswirtschaftslehre an einerFachschule. Ab 2011 war er als geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft tätig.[2]
Nerstheimer ist wegengefährlicher Körperverletzung,Betrugs,Fahrerflucht,Fahrens ohne Fahrerlaubnis undVerletzung der Unterhaltspflicht sechsfach vorbestraft;[3] außerdem wurde er wegenVolksverhetzung verurteilt.[4]
Nerstheimer ist Vater von drei Kindern.[5]
Nerstheimer kandidierte erstmals bei derWahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 auf der Landesliste derrechtspopulistischen KleinparteiDie Freiheit. 2012 trat er als Vorsitzender derBerliner Sektion derrechtsextremen undislamfeindlichenGerman Defence League (GDL) auf, die er nach eigener Aussage zurMiliz ausbauen wollte.[6] Gegenüber demAfD-Landesvorstand habe er sich „glaubhaft vor seiner früheren Mitgliedschaft distanziert“.[7]
Bei derWahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2016 wurde er alsDirektkandidat der AfD für denWahlkreis Lichtenberg 1 in dasAbgeordnetenhaus gewählt. Vor der Konstituierung der AfD-Fraktion verzichtete er schriftlich auf eineFraktionsmitgliedschaft.[8] Zuvor hatte sich unter anderem AfD-BundesvorstandsmitgliedAlice Weidel gegenüber derFrankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) von Nerstheimer distanziert und einenParteiausschluss nahegelegt.[9] Darüber hinaus hatte dieFAZ berichtet, dass „ranghohe Fraktionsmitglieder […] eine Fraktion ohne Nerstheimer“ anstreben würden.[9]
Anfang Oktober 2016 beschloss der Landesvorstand der Berliner AfD schließlich ein Parteiausschlussverfahren gegen Nerstheimer einzuleiten.[10] Das Bundesschiedsgericht der AfD schloss Nerstheimer letztinstanzlich im Januar 2020 aus der AfD aus.[11]
Am 11. November 2020 verkündete Nerstheimer im Gespräch mitUdo Voigt seinen Eintritt in die NPD, die damit bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 über ein Mandat im Abgeordnetenhaus von Berlin verfügte.
Nerstheimer erregte mehrfach durchrassistische Aussagen Aufsehen, als erSchwarze „Bimbos“ nannte. 2013 bezeichnete er aufFacebook den damaligenBundesaußenministerFrank-Walter Steinmeier undVerteidigungsministerinUrsula von der Leyen als „Hochverräter“. Er verteidigte denKriegsverbrecherErich Priebke in Bezug auf dasMassaker in den Ardeatinischen Höhlen und behauptete am 29. Juli 2013 wahrheitswidrig,[12][13][14] die 335 dort ermordetenZivilisten, darunter 75 Juden,[15] seien „Partisanen“ gewesen. Als solche hätten sie nicht unter dem Schutz desKriegsrechts gestanden, weshalb „die Erschießungen rechtmäßig“ gewesen seien.[16] 2016 bezeichnete ersyrische Flüchtlinge als „widerliches Gewürm“ und Asylsuchende als „Parasiten, die sich von den Lebenssäften des deutschen Volkes“ ernährten. Im selben Jahr teilte er bei Facebookgeschichtsrevisionistische Beiträge und behauptete, es gebe „Wahlfälscher in der BRD“.[16] 2014 bezeichnete er aufTwitter Homosexuelle als „degenerierte Spezies“.[17] Ebenso verwendete er die beiReichsbürgern übliche Formulierung „BRD Treuhandgesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main“.[18] Der ehemaligebelgische PremierministerGuy Verhofstadt (Open VLD) bezeichnete diese Aussagen Nerstheimers als „absolut inakzeptabel“.[19]
Im Juni 2017 wurde aufgrund einesErmittlungsverfahrens wegenhomophober Hetze auf Facebook diepolitische Immunität Nerstheimers aufgehoben.[20] Im entsprechenden Verfahren wegenVolksverhetzung vor demAmtsgericht Tiergarten wurde er im Februar 2018 zu einerGeldstrafe von 70 Tagessätzen verurteilt.[21] Auch nach dem Prozess hielt er an seiner Äußerung fest – dassHomosexualität nicht im Sinne der Biologie sei, könne jeder Kaninchenzüchterverein bestätigen – und kündigte Rechtsmittel gegen das Urteil an.[22] In der anschließenden Berufungsverhandlung verurteilte dasLandgericht Berlin Nerstheimer nur noch zu einer Geldstrafe von 5000 €. Er kündigte an, auch gegen dieses Urteil inRevision zu gehen.[23]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Nerstheimer, Kay |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (NPD, ehemals AfD) |
| GEBURTSDATUM | 9. September 1964 |
| GEBURTSORT | Rathenow |