Das 1715 vom heutigen StadtteilDurlach aus alsbarockePlanstadt gegründete Karlsruhe war Haupt- undResidenzstadt des ehemaligenLandes Baden. Charakteristisch für den ursprünglichen Stadtplan sind die 32 ringsum vomSchloss in die Parkanlagen und denHardtwald derOberrheinebene ausstrahlenden Straßen. Nur das südliche Viertel wurde zentrumsnah bebaut; seinem fächerförmigen Grundriss verdankt Karlsruhe den Beinamen „Fächerstadt“.Friedrich Weinbrennersklassizistische Bauten prägen das Bild der Stadterweiterung aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Markierung des 49. Breitengrads imStadtgartenDer 144 m hoheFernmeldeturm Grünwettersbach steht nahe beim höchsten Punkt der Stadt. Die Antennenspitze erreicht460 m ü. NN.Blick vomTurmberg über Durlach und Karlsruhe bis zumPfälzerwald am Westrand der Oberrheinischen Tiefebene
Das Karlsruher Stadtgebiet liegt vollständigrechtsrheinisch und überwiegend in derOberrheinischen Tiefebene. Es umfasst im Osten mit demTurmberg und den angrenzenden Höhen aber auch den Rand des Hügellands am Übergang vom südlichenKraichgau zumNordschwarzwald. Die Stadtteile Durlach, Wolfartsweier, Hohenwettersbach, Grünwettersbach, Palmbach und Stupferich gehören seit Januar 2021 zumNaturpark Schwarzwald Mitte/Nord.
DerRhein, eine der weltweit wichtigsten Wasserstraßen, bildet die westliche Stadtgrenze, an die sich das LandRheinland-Pfalz anschließt. Die Innenstadt ist gemessen vomMarktplatz 7,5 km vom Fluss entfernt. Die kleinen RheinnebenflüsseAlb undPfinz durchfließen im Stadtgebiet vomSchwarzwald bzw. Kraichgau kommend die Ebene nordwestwärts. Die Stadt Karlsruhe wurde abseits von den Überschwemmungszonen der Flüsse auf derNiederterrasse des Oberrheins (Hochgestade) gegründet, die das Tiefgestade der Rheinauen im Westen und die den Hügeln vorgelagerteKinzig-Murg-Rinne im Südosten und Osten um mehrere Meter überragt. In den Rheinauen liegen mehrereRheinaltgewässer und Baggerseen wie derKnielinger See, der mit 80,5 ha Fläche größte Karlsruher See.[9]
Der tiefste Punkt des Stadtgebiets liegt beim Ölhafen am Rhein auf100 m ü. NN, der höchste im ehemaligen Wildschweingehege außerhalb des StadtteilesGrünwettersbach auf323,2 m ü. NN. Der am höchsten gelegene Karlsruher Wohnort ist der StadtteilPalmbach. Der Marktplatz im Stadtzentrum liegt auf114,9 m ü. NN.
Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 173,46 Quadratkilometer. Sie steht flächenmäßig auf Platz 30 der deutschen Großstädte (siehe hierzu:Liste der Großstädte in Deutschland). Die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 16,8 km, in Ost-West-Richtung 19,3 km.[9]
Karlsruhe ist mit einerJahresmitteltemperatur von 11,0 Grad Celsius[10] eine der wärmsten Städte Deutschlands und mit einer durchschnittlichen jährlichen Sonnenscheindauer von 1805 Stunden[11] auch eine der sonnigsten. Mit 21,4Hitzetagen und 68,0Sommertagen pro Jahr (Durchschnitte der Referenzperiode 1981–2010) weist Karlsruhe in beiden Kategorien den jeweils höchsten Wert aller deutschen Wetterstationen aus.[12] Die gemittelte jährliche Niederschlagssumme von 783 Millimetern (Referenzperiode 1981 bis 2010) liegt hingegen nah am deutschen Durchschnitt von 789 Millimetern.
Die geschützte Lage im Oberrheingraben hat zur Folge, dass in Karlsruhe im Sommer oft eine drückendeSchwüle herrscht. Die Winter sind dagegen meist mild und oft durch den für das Rheintal typischen Hochnebel geprägt. Im langjährigen Mittel hat Karlsruhe 60,7 Frosttage und 11,1 Eistage pro Jahr.[13]
Am 9. und 13. August 2003 wurde in Karlsruhe mit einer absoluten Höchsttemperatur von 40,2 Grad Celsius der damalige, seit 1983 bestehende amtliche deutsche Hitzerekord eingestellt, welcher allerdings nur bis zum Sommer 2015 Bestand hatte. Die tiefste jemals in Karlsruhe registrierte Temperatur betrug −25,4 Grad Celsius und wurde am 18. Januar 1940 gemessen.[14]
Quelle: Temperaturen, Niederschlag und Regentage: DWD, Daten: 2015–2020,[15] Sonnenstunden: Der Internationale Klimaindex,[16] Luftfeuchtigkeit: wetterkontor.de[17]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Karlsruhe
Quelle: Temperaturen, Niederschlag und Regentage: DWD, Daten: 2015–2020,[15] Sonnenstunden: Der Internationale Klimaindex,[16] Luftfeuchtigkeit: wetterkontor.de[17]
Das Stadtgebiet von Karlsruhe ist in 27 Stadtteile unterteilt, die sich weiter in Stadtviertel, früher zum Teil auch alsStadtbezirke bezeichnet, gliedern. Die acht inneren Stadtteile sind in der folgenden Karte in Rottönen markiert, die 19 äußeren Stadtteile in Grün- und Gelbtönen. Abgesehen vonOberreut, derWaldstadt undWeiherfeld-Dammerstock, drei Neubausiedlungen des 20. Jahrhunderts, gehen die äußeren Stadtteile auf ehemals selbständige Städte und Dörfer zurück, die deutlich älter als Karlsruhe selbst sind.
Im Stadtgebiet Karlsruhe bestehen folgende achtNaturschutzgebiete.[18] Damit stehen 728,74 Hektar des Stadtgebiets unter Naturschutz, das sind 4,2 Prozent.
Die17 Landschaftsschutzgebiete in Karlsruhe nehmen etwa 5760 Hektar ein und damit ein Drittel des Stadtgebiets.[19] Sie erstrecken sich über alle Naturräume Karlsruhes. Unmittelbar ans Schloss im Stadtzentrum schließt mit den Parkanlagen desSchlossgartens und dem nördlichenHardtwald ein 15 km langes, bis in den benachbarten Landkreis Karlsruhe reichendes und als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenes Waldgebiet an. Südöstlich des Hauptbahnhofs liegt mit demOberwald ein 583 ha großes Landschaftsschutzgebiet nahe bei der dicht besiedelten Südstadt.
In der näheren Umgebung der erst 1715 imHardtwald gegründeten Planstadt Karlsruhe lagen mehrere Dörfer sowie die StädteDurlach undMühlburg. Diese inzwischen nach Karlsruhe als Stadtteile eingemeindeten Orte haben eine wesentlich längere Geschichte als die heutige Kernstadt.
InKnielingen,Rüppurr und Durlach sind Funde von Beilen und Bronzebarren aus derBronzezeit belegt. 1911 fand man ein Gräberfeld mit zehn Bestattungen aus der jüngerenEisenzeit.[20] Am Rand einer römischen Siedlung im StadtteilGrünwinkel wurden 1922 bis 1927 drei Ziegelöfen und ein Töpferofen freigelegt, die vermutlich vom Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. bis zum Ende des 2. Jahrhunderts betrieben wurden.[21] Ein Gräberfeld mit 44 Bestattungen und viele weitere Spuren wie einzelne Gräber, Ziegelbrennereien oder Münzen weisen auf eine römische Besiedlung hin.
786 wurde der älteste Stadtteil Knielingen erstmals urkundlich erwähnt.[22] DieGrafen von Hohenberg erbauten im 11. Jahrhundert dieBurganlage auf dem Turmberg bei Durlach. 1094 stifteten sie dasBenediktinerkloster Gottesaue, auf dessen Gelände seit dem späten 16. Jahrhundert dasSchloss Gottesaue steht. Das Kloster begünstigte das Wachstum nahegelegener Siedlungen wie Mühlburg, Knielingen oderNeureut. In das Jahr 1196 fällt die erste urkundliche Erwähnung Durlachs als Stadt.[22]
1525 schlossen sich Mühlburg, Durlach und Neureut demBauernaufstand an.Baden-Durlach wurde 1556protestantisch und in der Folge kauften sich die Neureuter 1563 von der Leibeigenschaft frei. Als 1565Markgraf Karl II. seine Residenz von Pforzheim nach Durlach verlegte, erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung.
ImDreißigjährigen Krieg wurdenRintheim, Durlach,Hagsfeld und Mühlburg zerstört. Während desPfälzischen Erbfolgekriegs zerstörten französische Truppen 1689 die Residenzstadt Durlach, Schloss Gottesaue, Rintheim, Mühlburg, Knielingen und Daxlanden, nicht zerstört wurde dagegen Rüppurr.
1699 siedelten sich gefloheneHugenotten in Neureut an. Es entwickelte sich ein neuer Ortsteil, derWelschneureut genannt wurde. Der alte Ortsteil hieß im Gegensatz dazuTeutschneureut.[23]
Karlsruhe ist eine der letzten großen europäischen Stadtgründungen auf demReißbrett.Karl Wilhelm, Markgraf von Baden-Durlach, tauschte die mittelalterliche Enge seiner damaligen ResidenzDurlach gegen eine neue, in Anlage und Geist offene Stadt.
Idealisierte Karlsruher Stadtansicht, Kupferstich von Heinrich Schwarz 1721
Der Legende nach soll Karl Wilhelm bei einem Jagdausritt im Hardtwald eingeschlafen sein. Er träumte von einem prachtvollen Schloss, das sonnengleich im Zentrum seiner neuen Residenz lag, die Straßen der Stadt waren gleichsam die Sonnenstrahlen. Karl Wilhelm ließ sich seine Traumstadt entwerfen (siehe auch:Planstadt) und gründete die nach ihm („Carols Ruhe“) benannte Residenz am 17. Juni 1715 mit der Grundsteinlegung desKarlsruher Schlossturmes.
Die tatsächlichen Motive der Gründung sind nicht überliefert. Die strahlenförmige Anlage, die auch als städtebauliche Verkörperung desAbsolutismus gesehen wird,[24] entspricht der Typologie einesJagdsterns und erschloss den Hardtwald als Jagdrevier. Der Turm diente zunächst als Jagd- und Lustschloss. Erst 1718 wurde Karlsruhe Residenz derMarkgrafschaft Baden-Durlach.[25]
Die Stadtanlage ist bis heute erhalten: Das Schloss liegt im Zentrum eines Kreises, von dem aus strahlenförmig Straßen in die Stadt nach Süden und Alleen durch den Hardtwald nach Norden verlaufen. Vom Schlossturm im Zentrum hat man Einblick in alle Strahlen. Es sind insgesamt 32 Straßen und Alleen. Diese Anzahl entspricht exakt der Einteilung derWindrose. Das südliche Viertel des Vollkreises bildete das bebaute Stadtgebiet und erstreckte sich bis zur Landstraße Durlach–Mühlburg, der heutigenKaiserstraße. Der Grundriss erinnert an einenFächer, weswegen Karlsruhe den Beinamen „Fächerstadt“ führt. Die Straßen waren nach den Mitgliedern des anlässlich der Grundsteinlegung gestiftetenHausordens der Treue benannt. Die ganz auf den Fürsten ausgerichtete Planung sah zunächst weder Rathaus noch Marktplatz vor.
Mit demPrivilegienbrief vom 24. September 1715, der seine Vorstellung einer Modellstadt zusammenfasste und bereits viele Zeichen eines hochmodernen Staats- und Menschenbildes trug, schuf Karl Wilhelm Anreize zur Besiedlung Karlsruhes. In den „Privilegien“ scheint vieles auf, was sich die europäischen Völker in den Revolutionen der Folgezeit, bis ins 20. Jahrhundert hinein, als gutes Recht eines jeden Menschen erkämpften: persönliche Freiheit, wirtschaftliche Freiheiten,Gleichheit vor dem Recht, politische Mitsprache.[26] Am Aufbau Karlsruhes beteiligten sich Menschen aus Frankreich, Polen, Italien, der Schweiz und vielen deutschen Ländern. Der erste Bürgermeister der Stadt,Johannes Sembach, stammte ausStraßburg.
Im Zuge derBadischen Revolution floh GroßherzogLeopold im Mai 1849 nachKoblenz. Bis zur Niederschlagung der Aufständischen inRastatt durch preußische Truppen im Juli war Baden de facto eine Republik. Mit dem ersten deutschen Verwaltungsgericht und damit der in Deutschland erstmaligen Möglichkeit, verbriefte Bürgerrechte gegenüber Rechtsverstößen des Staates einzuklagen, markiert Karlsruhe 1863/64 einen Meilenstein auf dem Weg, aus Untertanen Bürger zu machen.
Vom 3. bis zum 5. September 1860 fand in Karlsruhe derKarlsruher Kongress statt, der erste internationale Fachkongress einer naturwissenschaftlichen Disziplin. 1862 – früher als anderswo – fand die sprichwörtliche badische Liberalität ihren Ausdruck in der bürgerlichenGleichstellung der Juden.
Karlsruhe um 1900 (Blick vom Schlossturm in Richtung Süden)Karlsruhe um 2005 (Blick vom Schlossturm in Richtung Süden)DieKaiserstraße im Jahr 1966, damals noch keine FußgängerzoneIm Stadtgarten um 1912See imStadtgarten undSchwarzwaldhalle während derBundesgartenschau 1967
DieEinwohnerzahl überschritt 1901 die Grenze von 100.000, wodurch Karlsruhe zurGroßstadt wurde. Im Laufe der Zeit wurden zahlreicheNachbargemeinden eingemeindet oder eingegliedert, darunter Durlach, von wo aus die Stadt Karlsruhe gegründet worden war.
ImErsten Weltkrieg war die Stadt mit ihren Rüstungsbetrieben (u. a.Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken) und ihrem Bahnhof das Ziel von 14 Luftangriffen mit insgesamt 168 Toten und 344 Verletzten. Beim schwersten Angriff am 22. Juni 1916 trafen etwa 40 Bomben das Gebiet am Ettlinger Tor, wo gerade eine Aufführung des Zirkus Hagenbeck stattfand. 120 Menschen, davon 71 Kinder, kamen dabei ums Leben.[28]
Vom 3. bis 8. August 1932 fand in Karlsruhe der 21.Deutsche Feuerwehrtag statt. Er war der letzte vor der Naziherrschaft und dem Zweiten Weltkrieg.
Während desZweiten Weltkriegs verlor Karlsruhe an politischer Bedeutung, als das dem Großdeutschen Reich inoffiziell angegliederte Elsass mit Baden zumGau Baden-Elsass, dem geplantenReichsgau Oberrhein vereinigt und dessen politisches Zentrum nachStraßburg verlegt wurde.[29] In derWagner-Bürckel-Aktion wurden die noch im Gebiet dieses Reichsgaus lebenden Juden in das LagerCamp de Gurs verschleppt. Ebenso wurden die vor allem im „Dörfle“ ansässigen Familien derSinti undRoma im Mai 1940 vom Polizeipräsidium am Marktplatz über denHohenasperg nachAuschwitz deportiert.[30]
Zwischen 1940 und 1945 sind 135 Luft- und Artillerieangriffe der Alliierten auf Karlsruhe dokumentiert, darunter 13 Großangriffe mit mehr als 100 Bombern. Mindestens 12.000 Tonnen Spreng- und Brandbomben wurden über der Stadt abgeworfen. 1754 Menschen starben und 3508 wurden verletzt. Karlsruhe wurde, je nach Berechnungsgrundlage, zu 24 bis 38 Prozent zerstört.[31] Am 4. April 1945 besetzte die französischeErste Armee die Stadt nach geringem Widerstand.[31][32]
DieBundesgartenschau 1967 fand in Karlsruhe statt. Zu diesem Anlass wurdenStadtgarten, Zoo und Schlosspark zum Teil erheblich umgestaltet und den Freizeitbedürfnissen der Bürger angepasst.
1969 wurde die Stadt Karlsruhe mit demEuropapreis für ihre hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.
1972 begann die Stadt auf derKaiserstraße, Fußgängerzonen einzurichten. Der heutige Zustand einer durchgehendenFußgängerzone von Kronen- bis Europaplatz wurde 1984 erreicht.
Am 1. Januar 1972 wurden Hohenwettersbach und Stupfericheingemeindet. Wolfartsweier kam am 1. Januar 1973 hinzu. Grötzingen, Grünwettersbach und Palmbach folgten am 1. Januar 1975.[33] Die GemeindeNeureut wurde als letzte am 14. Februar 1975 – trotz heftigen Widerstandes der dortigen Bewohner nach Entscheidung desStaatsgerichtshofs – eingemeindet.[34] Im Volksmund wird noch heute von einer „zwangsweisen Eingliederung“ oder „Zwangseingemeindung“ gesprochen. Seit dem 1. Oktober 2024 führt der Ortsteil Grötzingen die offizielle Zusatzbezeichnung „Historische Künstlerkolonie“ und der Ortsteil Palmbach die offizielle Zusatzbezeichnung „Waldenserort“.[35]Am 7. April 1977 wurde GeneralbundesanwaltSiegfried Buback auf dem Arbeitsweg gemeinsam mit seinem Fahrer und einem Justizbeamten vonTerroristen derRoten Armee Fraktion ermordet.
Am 12. und 13. Januar 1980 wurde im Kongresszentrum die BundesparteiDie Grünen gegründet.
Deutschlands erste echteE-Mails wurden am 2. August 1984 im Rechenzentrum der Karlsruher Universität empfangen und gesendet: Der Karlsruher InternetpionierWerner Zorn beantwortete den offiziellen Willkommensgruß des US-amerikanischenCSNET, einer herstellerübergreifenden Plattform zur elektronischen Kommunikation von Wissenschaftlern.
Vom 20. bis zum 30. Juli 1989 fanden in Karlsruhe die dritten alternativenWorld Games statt, das ist ein internationaler Wettkampf für Sportler und Athleten, deren Sportarten nicht imolympischen Programm vertreten sind. Es nahmen 1965 Sportler in 19 Disziplinen teil.
Am 13. Juni 1995 wurde die Baden-Airport GmbH gegründet. Diese baute im 30 Kilometer südwestlich gelegenenRheinmünster-Söllingen einen ehemaligen kanadischen Militärflugplatz zumFlughafen Karlsruhe/Baden-Baden aus und schloss Karlsruhe damit an das internationale Flugverkehrsnetz an.
2003 wurde im benachbarten Rheinstettener StadtteilForchheim dieMesse Karlsruhe zur Ausrichtung nationaler und internationaler Fach- und Publikumsmessen eröffnet.
Am 7. September 2005 eröffnete mit demECE-EinkaufszentrumEttlinger Tor nach rund zweijähriger Bauzeit das größte innerstädtische Einkaufszentrum Südwestdeutschlands.[36] Etwa vier Jahre zuvor wurde am 27. September 2001 in der ehemaligen Hauptpost amEuropaplatz mit derPostgalerie das erste innerstädtische Einkaufszentrum in Karlsruhe eröffnet.
Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von derBundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.[37] Am 21. Januar 2010 setzten MinisterpräsidentGünther Oettinger, Staatssekretär Rainer Bomba und der Karlsruher OberbürgermeisterHeinz Fenrich im Zuge derKombilösung am Europaplatz den ersten Spatenstich zum Bau desStadtbahntunnels. Am 11. Dezember 2021 wurde durch Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD), Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und für den Bund Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer (FDP) offiziell die Kombilösung eröffnet.[38][39][40]
Im zweiten Quartal 2014 überschritt die Einwohnerzahl von Karlsruhe erstmals die 300.000.[41]
Im Jahr 2015 veranstaltete die Stadt einen Festivalsommer mit dem TitelKA300 zur Feier des 300. Stadtgeburtstages.[42] DieSchlosslichtspiele Karlsruhe, die zum Stadtgeburtstag erstmals stattfanden, haben sich inzwischen zu einer jährlich wiederkehrenden Veranstaltung etabliert.
Von der Gründung bis ungefähr 1810 hatte die Residenzstadt Karlsruhe weniger als 10.000 Einwohner. Um 1850 waren in der damaligen Hauptstadt des Großherzogtums Baden etwa 25.000 Einwohner erreicht. Mit der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte ein schnelleres Bevölkerungswachstum ein. Im Jahre 1901 wurde Karlsruhe mit dem Überschreiten der Grenze von 100.000 Einwohnern zurGroßstadt. Bis 1939 erhöhte sich dieEinwohnerzahl auf rund 190.000, wozu mehrere Eingemeindungen zwischen 1907 und 1938 beitrugen. Einen starken Einschnitt brachte der Zweite Weltkrieg. Durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe sank die Bevölkerungszahl temporär bis auf rund 60.000 im April 1945. Bereits zwei Monate später lag sie wieder über 100.000 und 1950 hatte sich die Zahl auf rund 200.000 gesteigert. Bis 1975 wuchs sie, auch durch weitere Eingemeindungen Anfang der 1970er-Jahre, auf ein Zwischenhoch von 280.000. Bis in die späten 1980er-Jahre sank sie leicht und wurde im Zuge derVolkszählung von 1987 um weitere rund 8000 Personen auf 260.000 korrigiert. Bis 2005 stieg die Einwohnerzahl erneut um 25.000 Personen. Am 31. Dezember 2018 erreichte die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Karlsruhe nach Fortschreibung desStatistischen Landesamtes Baden-Württemberg mit 313.092 (nurHauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) einen historischen Höchststand. Diese Zahl sank in den Jahren darauf wieder unter die Marke von 310.000 Einwohnern.[45] Der Migrantenanteil betrug zum 31. Dezember 2014 18,2 Prozent.[46]
Die Einwohnerentwicklung ist seit längerer Zeit durchGeburtendefizite der deutschen Bewohner geprägt. Obwohl Karlsruhe anhaltende Wanderungsverluste in die umliegenden Städte und Gemeinden zu verzeichnen hatte, wurden in den letzten Jahren auch Wanderungsgewinne durch eingewanderte und deutsche Bürger erzielt. Die wichtigsten Herkunftsländer sind die Türkei (6079), Italien (4267), Rumänien (3083), Polen (2606), Kroatien (2223), Frankreich (1770), Russland (1732), China (1442), Spanien (1239), Ukraine (1169), Bosnien und Herzegowina (1072) sowie Serbien-Montenegro (1067) und Griechenland (976). 18.805 Ausländer (41,1 %) sind Angehörige eines der 26 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Stand 2012). 29.411 deutsche Staatsbürger haben einen Migrationshintergrund.[46]
19.770 und damit 43,2 Prozent der 42.850 Migranten in Karlsruhe leben seit mindestens acht Jahren in der Stadt; 4820 sind in Karlsruhe geboren.[46]
Zum 31. März 2011 hatten in Karlsruhe 160.031 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort.[47] Sie sind zu über 80 Prozent imDienstleistungssektor tätig und zu 19 Prozent im produzierenden Gewerbe. Von den in Karlsruhe Beschäftigten waren im Jahr 2010 ca. 91.500Einpendler. 96.912 in Karlsruhe wohnende Personen waren sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter 30.585 Auspendler.[48] Im Dezember 2011 waren 7.855 Karlsruher arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 5,3 Prozent, verglichen mit 6,6 Prozent im Bundesdurchschnitt.[47] Im Vergleich derkreisfreien Städte in Deutschland hat Karlsruhe eine geringeJugend- und Altersarbeitslosigkeit.[49]
1556 wurde in derMarkgrafschaft Baden-Durlach die lutherischeReformation eingeführt. Als Gründung der Markgrafen von Baden-Durlach war Karlsruhe protestantisch. Um die Umgebung seines neuen SchlossesCarols Ruhe zu besiedeln, schuf Stadtgründer Karl Wilhelm in seinem Privilegienbrief vom 24. September 1715 eine Reihe von Anreizen für Neubürger. An erster Stelle war dieReligionsfreiheit genannt.[50] Schon bald zogen die ersten Katholiken und Juden zu.Karl Friedrich von Baden-Durlach erbte 1771 die Besitzungen der erloschenen LinieBaden-Baden, die katholisch geblieben war, und förderte wie Karl Wilhelm die religiöse Toleranz.
Bis 1987 gab es in Karlsruhe mehr Protestanten als Katholiken. Ende 2017 lag der Anteil der Katholiken bei 28,6 %, der derProtestanten bei 26,0 %. 45,4 % der Bewohner waren konfessionslos oder gehörten einer drittenGlaubensgemeinschaft an.[51] Von 1970 bis 2017 ist dieser Anteil um mehr als 37 Prozentpunkte und seit 2000 um mehr als 15 Prozentpunkte gestiegen.[52] Im Jahr 2024 lag der Anteil der Katholiken bei 22,8 %, der Anteil der Protestanten bei 21,2 % und 56,0 % der Bewohner waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Konfession oder Glaubensgemeinschaft an.[53]
Nach einer Berechnung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Karlsruhe 2011 bei 5,6 % (rund 16.300 Personen).[54]
Karlsruhe ist Sitz derEvangelischen Landeskirche in Baden. Auch derLandesbischof residiert hier. Die evangelischen Gemeindeglieder gehören, sofern sie nicht Mitglied einer Freikirche sind, dem Kirchenbezirk „Karlsruhe und Durlach“ innerhalb desKirchenkreises Nordbaden an. Das Dekanat des Kirchenbezirks befindet sich ebenfalls in Karlsruhe, das Dekanat für den Kirchenbezirk Karlsruhe-Land, zu dem auch der Stadtteil Neureut gehört, ist jedoch in Bruchsal. Der teilselbständigeEvangelische Gemeinschaftsverband AB entstand in Durlach und hatte bis in das 21. Jahrhundert seinen Hauptsitz in Karlsruhe.
Vor derShoa gab es eine große jüdische Gemeinde. Persönlichkeiten wie der Talmud-GelehrteNathanael Weil, der PolitikerMoritz Ellstätter und die ÄrztinRahel Straus stammten aus Karlsruhe. DieKarlsruher Synagogen wurde von führenden Karlsruher Baumeistern errichtet, 1806 vonFriedrich Weinbrenner und der Nachfolgebau 1871 vonJosef Durm. Daneben gab es eine orthodoxe Synagoge vonGustav Ziegler und ein Gemeindehaus vonCurjel & Moser. 1933 lebten laut der Volkszählung vom 16. Juni in Karlsruhe und den heutigen Ortsteilen 3.358 Bürger jüdischen Glaubens.
Die Synagogen wurden in denNovemberpogromen 1938 zerstört, bei derWagner-Bürckel-Aktion im Sommer 1940 893 Juden aus der Stadt insCamp de Gurs inSüdfrankreich deportiert. Das Stadtarchiv erstellte 1988 eine Gedenkliste für die über 1000 Ermordeten. Mit Hilfe freiwilliger Paten wird sie durch Biografien zumGedenkbuch für die Karlsruher Juden ergänzt.[56]
1971 wurde eine neue Synagoge in der Knielinger Allee eingeweiht, 2006 hatte die Jüdische Kultusgemeinde wieder 830 Mitglieder.
Außerhalb des Zirkels verlaufen 32 Straßen bzw. Alleen geradewegs vom Schlossturm, vergleichbar den Strahlen der durch das Schloss verkörperten Sonne. Diese Anzahl entspricht exakt der Kompassrose. Schon die Erstbebauung konzentrierte sich auf die Südseite des Schlosses, so dass die Innenstadt eher einem nach Süden geöffnetenFächer ähnelt. Im Schloss ist heute dasBadische Landesmuseum untergebracht.
Pfarrkirche St. Stephan
Derklassizistische ArchitektFriedrich Weinbrenner prägte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Bild der sich nach Süden über die Kaiserstraße hinweg ausbreitenden Stadt. Noch heute lassen sich viele seiner Werke in der Innenstadt Karlsruhes wiederfinden. DerMarktplatz mitevangelischer Stadtkirche (1807 bis 1815) undRathaus (1821 bis 1825) an der zurVia Triumphalis ausgebauten Nord-Süd-Mittelachse zählt zu den markantesten klassizistischen Platzanlagen in Europa (nach Kriegszerstörungen ab 1950 weitgehend rekonstruiert). Bemerkenswert ist auch diePfarrkirche St. Stephan, die zwischen 1808 und 1814 erbaut wurde und nicht nur zu den Hauptwerken Weinbrenners zählt, sondern einen der bedeutendsten klassizistischen KuppelbautenSüddeutschlands darstellt.
Neues Bauen am Dammerstock
Das Stadtwachstum aufgrund derIndustrialisierung ließ ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neue Stadtviertel wie dieSüdstadt und dieSüdweststadt entstehen, deren Straßenraster nicht mehr dem Fächergrundriss folgte. 1911 begann im StadtteilRüppurr der genossenschaftliche Bau derGartenstadt Karlsruhe. Sie gehört zu den ältesten deutschenGartenstädten auf der Grundlage eines gemeinschaftlichen Haus- und Grundbesitzes. 1928 wurde von der Stadt Karlsruhe ein Wettbewerb zur Bebauung des stadteigenen südlichen Teils desDammerstock-Geländes bei Rüppurr ausgeschrieben, mit der Vorgabe, das Baugelände bis Mitte des Jahres 1929 zu bebauen. Den ersten Preis erhielt der Entwurf vonWalter Gropius, der kurz zuvor die Leitung des Bauhauses aufgegeben hatte. Der Plan sah eine Bebauung in Zeilenbauweise vor, um das Tageslicht für alle Bewohner gleich gut nutzen zu können. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise 1929 wurde nur der erste Bauabschnitt mit 228 Wohnungen fertiggestellt. Dennoch ist die Siedlung eines der wichtigsten Zeugnisse für die Kunst desNeuen Bauens in Deutschland. Der in Karlsruhe geborene ArchitektOtto Bartning erbaute 1935 in seiner Heimatstadt die Markuskirche, 1938 dasFranz-Rohde-Haus und 1949 eine seinerNotkirchen, dieFriedenskirche.
Das Stadtbild Karlsruhes wandelte sich schon vor, aber vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg stark. Nach 1945 wurden zunächst viele Baulücken mit Betonzweckbauten aufgefüllt. Neue Stadtteile wie dieWaldstadt undOberreut entstanden ab den 1950er-Jahren nach dem Leitbild derautogerechten Stadt. DieKriegsstraße wurde zu einer mehrspurigen Schnellstraße durch das Stadtzentrum ausgebaut, die Kaiserstraße dagegen in den 1970er- und 1980er-Jahren Stück für Stück zur Fußgängerzone umgewandelt. Im Laufe der Sanierung des auch alsAltstadt bezeichnetenDörfles in den 1970er-Jahren ergab sich ein Wandel vom großflächigen Abriss der kleinen Häuschen hin zur denkmalgerechten Erhaltung. Nach dem Abzug amerikanischer und französischer Truppenteile in den 1990er-Jahren war die Stadtgestaltung durch die Nutzung von Brach- und Konversionsflächen geprägt. Innenstadtnahe, neue Wohngebiete konnten geschaffen werden, wie die Südstadt-Ost auf der Fläche des ehemaligenGüterbahnhofs undAusbesserungswerkes und dieNordstadt auf dem Gelände der ehemaligen Amerikanersiedlung.
Nach Gründung des Schlosses 1715 entstand nahe dabei auch eine Siedlung, in welcher ab 1718 ein Bürgermeister eingesetzt wurde. Ab 1812 erhielten die Bürgermeister den TitelOberbürgermeister. Amtierender Oberbürgermeister ist seit 1. März 2013Frank Mentrup (SPD), der am 2. Dezember 2012 im ersten Wahlgang mit 55,26 Prozent zum Nachfolger des seit 1998 amtierendenHeinz Fenrich (CDU) gewählt wurde. Erstmals seit 42 Jahren wird der Karlsruher Oberbürgermeister damit nicht mehr von der CDU gestellt.[57][58] Am 6. Dezember 2020 wurde Mentrup im ersten Wahlgang mit 52,6 Prozent der Stimmen erneut zum Oberbürgermeister gewählt.[59] Die Amtszeit des Oberbürgermeisters beträgt acht Jahre.
Darüber hinaus gibt es fünf weitere Bürgermeister:[60]
Aufgabenbereich
Derzeitiger Bürgermeister
Partei
Bemerkung
Personal, Wahlen und Statistik, Bürgerservice und Sicherheit, Kultur
Finanzen, Wirtschaft und Arbeit, Stadtmarketing, Kongresse, Ausstellungen und Veranstaltungen, Tourismus, Versorgung und Häfen, Liegenschaften und Marktwesen
Wappenbegründung: DasWappen ist farblich eine Umkehrung desBadischen Staatswappens, das einen goldenenSchild mit einem roten Schrägbalken zeigt. Der Stadtgründer Karl Wilhelm von Baden hatte das Wappen so vorgeschlagen und empfohlen, denWahlspruch des am Tag der Stadtgründung gestiftetenHausordensFidelitas aufzunehmen. Doch wurde dieserWahlspruch erst ab 1733 imSiegel der Stadt verwendet. Die vom Markgrafen vorgeschlagene Farbgebung ist erst seit 1887 im Gebrauch, zuvor verwendete man die Farbgebung des Staatswappens.
2009 beliefen sich dieErträge (Einnahmen) der Stadt Karlsruhe auf 893,86 Millionen Euro. DieAufwendungen (Ausgaben) des gleichen Jahres betrugen 902,75 Millionen Euro. Eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt ist die Gewerbesteuer. 2009 wurden durch sie 228,9 Millionen Euro eingenommen.[68] Am Ende des Jahres 2008 hatte die Stadt Karlsruhe 159.884.000 Euro Schulden und davon 22.264.000 Euro getilgt.[69] Es wurden keine neuen Schulden aufgenommen.
Der Haushaltsplan 2022/2023 der Stadt Karlsruhe sieht für das Jahr 2022 ordentliche Erträge (Einnahmen) in Höhe von 1.485.604.697 Euro vor.[70] Für 2022 sieht der Haushaltsplan ordentliche Aufwendungen (Ausgaben) von 1.545.211.556 Euro vor. Somit ist derHaushaltssaldo 2022 negativ und beträgt 59.606.859 Euro. Für 2023 sind ordentliche Erträge von 1.538.860.207 Euro und ordentliche Aufwendungen von 1.588.426.635 Euro vorgesehen (Saldo: −49.566.428 Euro).
Für die Jahre 2022 und 2023 beträgt der Hebesatz für dieGrundsteuer A und B bei jeweils 490 Prozent.[70] Der Hebesatz für dieGewerbesteuer liegt für die Jahre 2022 und 2023 bei 450 Prozent.[70] Des Weiteren werden eineHundesteuer in Höhe von 120 Euro pro Hund und Jahr,[71] eine Zwingersteuer von 240 Euro sowie eineVergnügungssteuer, die von der Art der Geräte (mit oder ohne Gewinnmöglichkeit) abhängt, erhoben.[72]
Auf landespolitischer Ebene ist Karlsruhe in die WahlkreiseKarlsruhe I und II unterteilt. In ersterem istUte Leidig (Grüne) Inhaberin dies Direktmandats. Dieses übernahm sie zum 1. Februar 2019 von Bettina Lisbach, die Bürgermeisterin für Umwelt und Klimaschutz der Stadt Karlsruhe wurde.[74] Im Wahlkreis Karlsruhe II gewannAlexander Salomon (Grüne) seit 2016 das Direktmandat.
Im Jahre 2016 wurde in Karlsruhe einBruttoinlandsprodukt (BIP) von 19,505 Milliarden Euro erbracht. Die Stadt belegte damit Platz 19 in derRangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Der Anteil an der Wirtschaftsleistung von Baden-Württemberg betrug 4,1 Prozent. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 63.147 Euro (Baden-Württemberg: 43.632 Euro, Deutschland 38.180 Euro) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. 2016 verzeichnete die Wirtschaftsleistung der Stadt ein nominelles Wachstum von 3,3 Prozent. In der Stadt gab es 2016 etwa 235.500 erwerbstätige Personen.[75] DieArbeitslosenquote lag im September 2020 bei 4,5 Prozent und damit leicht unter dem Durchschnitt von Baden-Württemberg mit 4,6 Prozent und weit unter der bundesweiten Arbeitslosigkeitsquote, welche sich auf 6,2 Prozent belief.[76] 2020 verfügten die Einwohner des Stadtkreises Karlsruhe mit 43.514 Euro über das dritthöchste Durchschnittseinkommen allerbaden-württembergischen Stadt- und Landkreise (lediglich der StadtkreisStuttgart mit 49.375 Euro und derLandkreis Böblingen mit 50.244 Euro wiesen jeweils ein höheres Durchschnittseinkommen auf).[77]
Karlsruhe ist Mitglied der regionalen AktionsgemeinschaftTechnologieregion Karlsruhe. 2009 erreichte Karlsruhe bei der Rangliste derInitiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hinsichtlich der „erfolgreichsten“ Großstädte Deutschlands den sechsten Platz.[78] Bei einer Auswertung des interregionalen Kooperationsnetzwerkes des fünftenForschungsrahmenprogramms der Europäischen Union war Karlsruhe 2009 als einzige Region ohne nennenswerte Beteiligung von Größtunternehmen in der Spitzengruppe der aktivsten Industrieforschungsregionen vertreten.[79]
Die A 8 amAutobahndreieck KarlsruheDie Südtangente als B 10 zwischen Entenfang und Kühlem KrugStraßen- (links) und Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Maxau
DreiBundesstraßen durchqueren Karlsruhe. In Nord-Süd-Richtung verläuft am Ostrand der Rheinebene dieB 3 von Heidelberg über Freiburg im Breisgau an die deutsch-schweizerische Grenze nachWeil am Rhein und entlang der rheinnahen Orte dieB 36 von Mannheim nachRastatt. DieB 10 von Stuttgart nachEppelborn durchquert das Stadtgebiet in Ost-West-Richtung, bevor sie jenseits des Rheins bei Wörth in die A 65 übergeht. Nach Westen ist so und über weitere Teilstücke der B 10 und der A 8 die Verbindung insSaarland gegeben. Im Karlsruher NachbarortPfinztal zweigt dieB 293 von der B 10 nachBretten undHeilbronn ab als Diagonale im Autobahnrechteck A 5 / A 8 / A 81 / A 6.
Bundesstraße 3:Hamburg –Hannover –Kassel – Frankfurt am Main – Darmstadt – Heidelberg –Karlsruhe – Freiburg im Breisgau – Weil am Rhein
Eine wichtige Funktion alsZubringerstraße hat dieSüdtangente. Daneben stellt sie die Ost-West-Verbindung von der A 5 / A 8 zur A 65 her. Sie beginnt beim östlichen Karlsruher StadtteilWolfartsweier zunächst als B 3, führt folglich alsautobahnähnlich ausgebauteKreisstraße westwärts, hat an der Anschlussstelle Karlsruhe-Mitte Verbindung zur A 5 und führt ab der Anschlussstelle „Kühler Krug“ als B 10 weiter zum Rhein. Dort ist die Südtangente bzw. B 10 mit derRheinbrücke Maxau die einzige Karlsruher Straßenverbindung über den Rhein hinweg. In der Diskussion befinden sich Planungen für dieNordtangente als weitere Ost-West-Verbindung und eine zweite Rheinbrücke für den Straßenverkehr.
Von Jahresanfang 2009 bis Ende Februar 2023 gab es in Karlsruhe eineUmweltzone. Sie umfasste die Stadtteile Innenstadt-Ost und -West, Südstadt, Südweststadt sowie Teile von Mühlburg und der Oststadt.[82] Ab 2012 durften ausschließlich Kraftfahrzeuge mit gelber oder grüner Plakette in den Bereich einfahren, ab 1. Januar 2013 war eine grüne Plakette erforderlich.[83] Wegen der verbesserten Luftqualität wurde die Umweltzone zum 1. März 2023 aufgehoben.[84]
Laut Untersuchung des Bundesverbands CarSharing e. V. hatte Karlsruhe im Jahr 2024 mit 5,35Gemeinschaftsautos auf 1.000 Einwohner mit großem Abstand das am besten ausgebaute Angebot an Gemeinschaftsautos aller deutschen Städte über 50.000 Einwohner.[85]
DieFernzüge halten am Hauptbahnhof, einige zusätzlich amBahnhof Karlsruhe-Durlach. Beide Bahnhöfe wurden 1913 bzw. 1911 verlegt. Insbesondere die Lage des 1843 erbauten ersten Karlsruher Bahnhofs zu ebener Erde am Rand der Innenstadt behinderte sowohl den Bahnbetrieb als auch die Entwicklung der Stadt. Er wurde daher in Hochlage südlich desStadtgartens neu errichtet, 1,7 Kilometer vom Marktplatz entfernt. Die alte Bahnhofshalle wurde zunächst als Markthalle genutzt, seit 1975 steht dort dasBadische Staatstheater. 2008 wurde dem Karlsruher Hauptbahnhof die AuszeichnungBahnhof des Jahres verliehen. Auf der südlichen, dem Bahnhofsvorplatz entgegengesetzten Seite des Hauptbahnhofs ist der Ankunfts- und Abfahrtsort für nationale und internationale Fernbusse.
Karlsruhe ist Standort einer von siebenBetriebszentralen derDeutschen Bahn und einesBahnstromumformerwerks. Bis 1997 war dasAusbesserungswerk Karlsruhe in Betrieb. Der Güterbahnhof in Innenstadtnähe wurde bis 1996 stillgelegt, einige Funktionen wie ein Container-Terminal finden sich nun auf dem Gelände des ansonsten weitgehend stillgelegtenRangierbahnhofs. Weitere Gleise für den Güterverkehr finden sich in Karlsruhe-West. Von den zahlreichen Anschlussgleisen wurden die meisten ebenfalls stillgelegt. Nur zumRheinhafen, derRaffinerie und zur Papierfabrik gibt es noch Güterverkehr innerhalb Karlsruhes.
Zweisystem-Stadtbahn im Karlsruher HauptbahnhofZweisystem-Stadtbahn in der FußgängerzoneKaiserstraße, der Haupteinkaufsstraße Karlsruhes (mittlerweile durch den Stadtbahntunnel derKombilösung (Karlsruhe) ersetzt)
Die Innenstadt ist über siebenStraßenbahnlinien oder mehrereStadtbahnlinien von den meisten äußeren Stadtteilen ohne Umsteigen erreichbar; in den Randbezirken ergänzen Busse das Angebot. Ins weitere Umland führen neben drei Einsystem-Stadtbahnlinien auch acht weitere Zweisystem-Stadtbahnlinien. An Systemwechselstellen schalten die Zweisystem-Stadtbahnen zwischen 750 Volt Gleichstrom des Straßenbahnnetzes und 15 kV Wechselstrom des Schienennetzes der Deutschen Bahn AG (DB) um (→ Stadtbahn Karlsruhe). Durch diese hier erfundenen „Tram-Trains“ stiegen seit 1992 die Fahrgastzahlen im Schienennahverkehr in der Region Karlsruhe deutlich an, was zum einen das Interesse anderer Verkehrsbetriebe am „Karlsruher Modell“ weckte. So stiegen beispielsweise die Fahrgastzahlen auf der Strecke Karlsruhe–Bretten nach Inbetriebnahme der Stadtbahn um 560 Prozent. Zum anderen sind jedoch durch die Bündelung der Linien Kapazitätsengpässe in der Innenstadt spürbar.
Sechs Straßen- und Stadtbahnlinien fuhren auf nur einem Gleis pro Richtung durch die FußgängerzoneKaiserstraße. Durch ein umfangreiches städtebauliches Projekt, dieKombilösung, sollte innerhalb eines Jahrzehnts die Situation in der Innenstadt entspannt werden: Dabei werden zunächst im Projektteil Stadtbahntunnel Schienen unter der Kaiserstraße vom Durlacher Tor im Osten bis zum Mühlburger Tor im Westen verlegt sowie als Südabzweig mit höhengleichem Gleisdreieck vom Marktplatz bis zum Kongresszentrum unter der Karl-Friedrich- bzw. Ettlinger Straße. Außerdem wird im Projektteil Kriegsstraße die Hauptverkehrsader für den Straßenverkehr, die bereits jetzt zum Teil tiefer gelegt ist, zu einem Autotunnel bis östlich des Mendelssohnplatzes umgebaut. Danach wird auf dem Kriegsstraßentunnel bis zum Karlstor eine neue Bahntrasse verlegt. Als letzter Teil des Projektes soll die Fußgängerzone zwischen Kronenplatz und Europaplatz sowie ab Marktplatz südwärts straßenbahnfrei werden. Der Stadtbahntunnel mit sieben unterirdischen Bahnhöfen wurde am 11. Dezember 2021 eröffnet.[88]
Die Kombilösung ist umstritten. Die Stadt konnte 2002 im zweiten Anlauf mit 56 Prozent (Wahlbeteiligung: 74 Prozent) die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich bringen,[89] nachdem das Vorgängerprojekt 1996 in einem Bürgerentscheid mit 67 Prozent, bei einer Wahlbeteiligung von 45 Prozent, abgelehnt wurde. Das Projekt wurde in der Stadt weiterhin diskutiert. Ein neuesBürgerbegehren erreichte zwar Ende 2009 die nötige Zahl an Unterschriften (Quorum), scheiterte jedoch auf demRechtsweg.[90] Der Bau des Stadtbahntunnels begann daher im Frühjahr 2010. Die anfängliche Kostenschätzung von 500 Millionen Euro wurde im Jahr 2013 auf knapp 870 Millionen Euro prognostiziert. Dabei handelt es sich, anders als die Anfangsschätzung, nicht um die reinen Baukosten, sondern um die hochgerechneten (auch erstmals indizierten) Herstellungskosten, die u. a. die Finanzierungskosten beinhalten. Insofern sind die Zahlen nicht vergleichbar.[91]
Die innerstädtischen Straßenbahn- und Buslinien sowie die Stadtbahnlinie S2 werden von denVerkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) betrieben. Der Betreiber der Stadtbahnlinien in die Region ist dieAlbtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG).
Austouristischer Sicht erwähnenswert sind außerdem dieSchlossgartenbahn Karlsruhe, die im Sommerhalbjahr an Sonn- und Feiertagen einen Rundkurs im Schlosspark befährt und dieTurmbergbahn am Durlacher Turmberg. Die beiden Freizeitbahnen werden von den VBK betrieben.
Karlsruhe bietet mit seiner Lage in der flachen Rheinebene gute Voraussetzungen zum Fahrradfahren. Der KarlsruherKarl Drais erfand mit derLaufmaschine den Vorläufer des heutigen Fahrrads. Karlsruhe ist Gründungsmitglied derArbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW)[92] und erhielt 2011 aufgrund der Erfolge in der Fahrradförderung als eine der ersten drei Städte in Baden-Württemberg die Landesauszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“.[93]
2002 hatte der Radverkehr in der Stadt Karlsruhe einen Anteil von 16 Prozent im Gesamtverkehr und 18 Prozent im Binnenverkehr.[94] Im Oktober 2005 verabschiedete der Gemeinderat ein20-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs, um Karlsruhe fahrradfreundlicher zu machen.[95] Ziel war es, den Radverkehrsanteil in derVerkehrsmittelwahl bis 2012 auf 21 Prozent und bis 2015 auf 23 Prozent zu steigern. Nach der Mobilitätsuntersuchung lag der Radanteil 2012 bei 25 Prozent und im Binnenverkehr bei 27 Prozent. Entsprechend ist 2013 die Zielsetzung auf 30 Prozent im Jahr 2020 fortgeschrieben worden. Auch zur Verkehrssicherheit und zum Fahrradparken sind die Zielsetzungen gegenüber dem 20-Punkte-Programm angepasst worden, durch einstimmigen Beschluss des Planungsausschusses.[96] 2018 wurden 31 % Radverkehr bei den Wegen der Einwohner im Stadtgebiet festgestellt. Bei der letzten Mobilitätserfassung 2023 hatte der Radverkehr einen Anteil am Modal Split von 34 % am Binnenverkehr. Es gab 2,2 Fahrräder pro Haushalt.[97]
Zur Umfahrung der FußgängerzoneKaiserstraße, die während der Ladenöffnungszeiten für Fahrradfahrer gesperrt ist, wurden dieCityrouten Nord und Süd eingerichtet, die, wie auch andere Straßen imRadroutennetz, teilweise alsFahrradstraßen ausgewiesen wurden. Bei zahlreichen Straßenumgestaltungen wurden zuvor vierstreifige Straßen durchRadfahrstreifen oderSchutzstreifen sowie gesonderte (Links-)Abbiegestreifen für Radfahrer verbessert. An vielen Stellen wurde der Konflikt mit Rechtsabbiegern durch Radfahrstreifen, die links der Rechtsabbiegestreifen liegen, entschärft (radfahrstreifen in Mittellage). Das Radroutennetz ist seit 2010 überwiegend mit Fahrradwegweisung versehen. Bisher sind erst 33 Prozent derEinbahnstraßen für Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet worden. Neben zahlreichen Fahrradparkplätzen in der Innenstadt, in verdichteten Wohngebieten und an Schulen entstanden am Hauptbahnhof zweiFahrradparkhäuser.[98][99]
In Karlsruhe bestand im erweiterten Innenstadtgebiet bis 2013 ein Angebot derDB Rent für dasFahrradverleihsystemCall a Bike flex, das von der Stadt finanziell unterstützt wurde. 2014 wurde dieses System vomFächerrad abgelöst, das in Kooperation mitnextbike betrieben wurde.[102] 2019 wurde darausKVV.nextbike mit dem Karlsruher Verkehrsverbund als Auftraggeber und bis ins Umland reichender Verbreitung.[103]
Karlsruhe wurde vomAllgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) als „fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands“ des Jahres 2018 und 2020, in der Klasse der Städte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern, ausgezeichnet.[104][105] 2022 liegt Karlsruhe wieder auf Platz 2, hinterMünster, aber vorFreiburg im Breisgau.
Mit denRheinhäfen Karlsruhe hat die Stadt – nachMannheim – den zweitwichtigstenBinnenhafen in Baden-Württemberg. Der Hafen war 2017 mit einem Güterumschlag von 7,27 Millionen Tonnen (nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg[106]) auf dem sechsten Platz der deutschen Binnenhäfen.[107] Er ist auf deutscher Seite der südlichsteschleusenfreie Zugang zur Nordsee über denRhein.
Die sechs Becken des auch als Stadthafen bezeichneten Rheinhafens reichen fingerartig bis über drei Kilometer weit vom Fluss stadteinwärts. Ein Sperrtor im Zugangsbecken schützt seit 1987 das Hafengelände, in dem zahlreiche Unternehmen angesiedelt sind, vor Hochwasser.[108] Knapp acht Kilometer rheinabwärts vom Stadthafen liegt der Ölhafen, in dem die Karlsruher Raffinerie ihre Fertig- und Halbfertigprodukte verschifft. Der Ölhafen hat den größeren Anteil am Güterumschlag der Karlsruher Rheinhäfen.
Vom Rheinhafen startet das AusflugsschiffMS Karlsruhe zu Touren nach Straßburg, Speyer und anderen Rundfahrten.
Karlsruher Ingenieure, insbesondereJohann Gottfried Tulla, planten im 19. Jahrhundert dieBegradigung des Oberrheins. Im frühen 19. Jahrhundert angestellte Planungen, einen Schiffskanal vom Rhein bis zur mehrere Kilometer entfernten Stadt zu bauen, wurden nicht realisiert. Das zehn Kilometer nördlich gelegeneLeopoldshafen erhielt diesen Namen (nachGroßherzog Leopold) 1833, nachdem der dortige Hafen regelmäßigen Schiffsverkehr auch für Karlsruhe aufgenommen hatte. Als 1862 dieMaxaubahn von Karlsruhe in die Pfalz eröffnete, baute die Stadt den Hafen Maxau an derRheinbrücke. Er genügte den Anforderungen des Transportwesens nur unzureichend und dient heute als Yachthafen. 1901 ging der vonMax Honsell geplante heutige Rheinhafen in Betrieb, der später mehrfach erweitert wurde. 1909 war der Rhein so weit ausgebaut, dass ein zuverlässiger Schiffsverkehr möglich wurde. Der Ölhafen eröffnete 1963.[109]
Weil in Karlsruhe das Wasserbaulaboratorium der damaligen Technischen Hochschule verfügbar war, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die heutigeBundesanstalt für Wasserbau (BAW) in der Stadt angesiedelt und hat weiterhin hier ihren Hauptsitz.[110]
Die Stadt Karlsruhe ist amFlughafen Karlsruhe/Baden-Baden beteiligt, dem mit jährlich etwa einer Million Passagieren[112] zweitgrößten Verkehrsflughafen in Baden-Württemberg. Er liegt inRheinmünster-Söllingen, etwa 40 Straßenkilometer von Karlsruhe entfernt, und dient unter anderem der BilligfluggesellschaftRyanair als Basis. Größere internationale Flughäfen in der Umgebung sind derFlughafen Frankfurt Main in etwa 130 Kilometern Entfernung und derFlughafen Stuttgart (circa 80 Kilometer). Etwa 100 Kilometer beträgt der Weg zumFlughafen Straßburg.
Als erstes Karlsruher Flugfeld und Ankerplatz fürLuftschiffe diente noch vor dem Ersten Weltkrieg derExerzierplatz im Nordwesten der Stadt. Er wurde ab 1924 für den Linienverkehr zum Flugplatz ausgebaut.[113] Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten die amerikanischen Streitkräfte das stadtnahe Gelände und nutzten es bis 1993 in geringer Intensität als Militärflugplatz. Heute ist es ein Naturschutzgebiet.[114] 1957 startete dieKarlsruher Flughafen GmbH den Betrieb desFlugplatzes Karlsruhe-Forchheim im benachbartenRheinstettener OrtsteilForchheim, etwa 8 Kilometer südlich von Karlsruhe. Er wurde im Jahr 2000 im Rahmen der Umwidmung des kanadischen Militärflugplatzes in Söllingen zum Regionalflughafen aufgegeben. Auf dem Forchheimer Gelände entstand bis 2003 dieMesse Karlsruhe. Der Geschäfts- und Tourismusflugverkehr wurde zum Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden verlagert. In Forchheim verblieb in der Nähe des ehemaligen Flugplatzgeländes das 2004 eröffneteSegelfluggelände Rheinstetten.
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von denStadtwerken Karlsruhe übernommen. Das Trinkwasser für Karlsruhe wird ausschließlich ausGrundwasser gewonnen. Unter der Stadt liegen vier grundwasserführende Kies- und Sandschichten untereinander, die bis in eine Tiefe von über hundert Metern reichen. Momentan werden lediglich die oberen beiden Schichten zur Trinkwassergewinnung genutzt. So werden auch künftigen Generationen ausreichende Wasserreserven vorgehalten.[115]
VierWasserwerke bereiten jährlich 25 Millionen Kubikmeter Rohwasser auf (Durlacher Wald48.99298.4142, Hardtwald49.05218.4186, Mörscher Wald49.05218.3335 und Rheinwald48.92618.2327). Das Wasserwerk Mörscher Wald wird momentan (2021) komplett neu gebaut. Zur Aufbereitung des Rohwassers wird lediglich eineEnteisenung und Entmanganung durchgeführt. Insgesamt gibt es 64 Brunnen, die fünf Wasserschutzgebiete haben eine Gesamtfläche von 183 Quadratkilometern. Neben dem Stadtgebiet von Karlsruhe werden auch einige Umlandgemeinden sowie der „Zweckverband Wasserversorgung Albgau“ versorgt.[116] Die HöhenstadtteileHohenwettersbach,Grünwettersbach,Palmbach undStupferich erhalten ihr Trinkwasser vom „Zweckverband für die Wasserversorgung des Hügellandes zwischen Alb und Pfinz“.[117]
Nach der Aufbereitung gelangt das Trinkwasser in das 913 Kilometer lange Leitungsnetz. Mit einerGesamthärte von 3,25 Millimol pro Liter (18,2 Grad deutscher Härte) fällt das Wasser in den Härtebereich „hart“.[118]
Der Bruttoverbrauchspreis liegt 2025 bei 2,78 Euro je Kubikmeter.[119]
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Karlsruhe. Das 1100 Kilometer lange Kanalsystem befördert das Abwasser zum zentralen Klärwerk49.04548.3608. 57 Prozent sind alsMischkanalisation gebaut, der Rest alsTrennsystem. Die maximale Fließentfernung liegt bei elf Kilometern, die längste Fließzeit beträgt elf Stunden. 52 Pumpwerke fördern Abwasser aus tiefer liegenden Entwässerungsgebieten, bei denen das natürliche Gefälle zu Gewässern oder Sammelkanälen nicht vorhanden oder zu gering ist.
Die Anlage wurde bereits 1913 in Betrieb genommen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Abwasserreinigung hier lediglich mechanisch überRechen. Zu Beginn der 1950er-Jahre wurden Sandfänge, Absetzbecken und Trockenbeete hinzugebaut, seit 1977 wird mit demBelebtschlammverfahren gearbeitet.
Heute werden täglich 64.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt (bei Regen bis zu 340.000 Kubikmeter) und in den Rhein abgegeben. Die Kläranlage hat eine Ausbaugröße von 875.000Einwohnerwerten. Der anfallendeKlärschlamm wird getrocknet und anschließend gemeinsam mit dem Fettfang- und dem Rechengut in einer eigenen Verbrennungsanlage mitWirbelschichtofen verbrannt. Eine vorhergehende Faulung des Klärschlamms mit Klärgaserzeugung findet – anders als bei vielen anderen Anlagen dieser Größenordnung – nicht statt. Die Abwärme des Ofens wird zur Stromerzeugung und für die Trocknung des Schlamms genutzt. Die anfallende Asche (10 Kubikmeter pro Tag) wird als Zuschlagstoff für denVersatz in Bergwerken genutzt.[120]
Das Rheinhafen-Dampfkraftwerk der EnBW. Zwei 233 und 230 Meter hohe Schornsteine sind die höchsten Bauwerke in Karlsruhe.
Mit demdm Drogeriemarkt hat der größte Drogeriekonzern Deutschlands seine Zentrale in Karlsruhe.[122] DieEnBW Energie Baden-Württemberg, ein international agierender Energiekonzern, hat in Karlsruhe ihren Hauptsitz und betreibt hier dasRheinhafen-Dampfkraftwerk. DieMiRO Mineraloelraffinerie in Knielingen ist die zweitgrößte Ölraffinerie in Deutschland. Sie ist Zielpunkt zweier Rohöl-Pipelines, derSüdeuropäischen Pipeline (SEPL) vonFos-sur-Mer (Frankreich) und derTransalpinen Ölleitung vonTriest (Italien). Das UnternehmenCronimet, Händler von Stahlschrott und Legierungselementen, unterhält seinen Hauptsitz im Karlsruher Rheinhafen.Siemens unterhält in Karlsruhe einen seiner größten und ältesten Standorte in Deutschland und ist mit 4500 Mitarbeitern der größte private Arbeitgeber der Stadt.[123]
DieUnited Internet AG, bekannt unter den Marken 1&1,Web.de und GMX, betreibt Europas größtes Rechenzentrum in Karlsruhe.[124] Etwa 40 Prozent aller deutschenWebsites werden in Karlsruhe verwaltet. DerFrankfurter IT-DienstleisterAtruvia (ehemals Fiducia & GAD IT AG) unterhält einen Standort in Karlsruhe und zählt zu den größten privaten Arbeitgebern der Region. Im Umfeld der Universität sind ungefähr 2500 Internet- und Telekommunikationsfirmen entstanden.
Der französische ReifenherstellerMichelin hat in Karlsruhe seine Deutschlandzentrale und ein Reifenwerk und gibt hier die deutsche Ausgabe des Hotel- und RestaurantführersGuide Michelin heraus.Rosenbauer Karlsruhe stellt Drehleitern und Hubrettungsbühnen für Feuerwehren her. DieStadtwerke Karlsruhe sind ein großer Anbieter bei der örtlichen Strom-, Wasser- und Fernwärmeversorgung und betreiben dasHeizkraftwerk West in Mühlburg. In dem am Rhein gelegenen Werk Maxau produziertStora Enso Magazinpapier.[126] In Durlach hat der Hersteller von Arzneimitteln aus pflanzlichen GrundstoffenDr. Willmar Schwabe seine Zentrale. Der KosmetikherstellerL’Oréal betreibt in Karlsruhe sein einziges deutsches Werk, das die größte Produktionsstätte des Unternehmens außerhalb Frankreichs ist.[127] AuchPhysik Instrumente und der LogistikdienstleisterSimon Hegele haben ihren Hauptsitz in Karlsruhe. 1948 wurde im Stadtteil Durlach einer der führenden deutschen Hersteller für professionelle MikrofoneSchalltechnik Dr.-Ing. Schoeps GmbH gegründet und hat dort bis heute seinen Firmensitz und Produktionsstätte.[128] Der SanitärgroßhändlerPfeiffer & May wurde 1906 in Karlsruhe gegründet und zählt mit einem Umsatz von über 680 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2017 zu den wichtigsten Großhandelsunternehmen des Wirtschaftszweiges.
Ebenfalls von großer Bedeutung war die NähmaschinenfabrikGritzner (gegründet 1872 in Karlsruhe-Durlach), die später mit der Pfälzischen Nähmaschinen- und Fahrradfabrik Kayser AG fusionierte und 1957 von derPfaff AG übernommen wurde.
Zu den bekannten regionalen Lebensmittelproduzenten zählte außerdem das UnternehmenEbersberger & Rees (1881–1970er Jahre), das Margarine, Bonbons, Schokolade und Kaffee herstellte.[131]
Hervorgegangen aus dem Standort der Siemens AG wurde 1997 der Siemens Industriepark Karlsruhe gegründet. Das Flächenangebot richtet sich insbesondere an Unternehmen des Hightech- und Dienstleistungswirtschaftszweiges. In derOststadt bestehen das GründerzentrumTechnologiefabrik in einer ehemaligen Nähmaschinenfabrik sowie der neu errichteteTechnologiepark. Hier wird zahlreichenUnternehmensneugründungen (häufig Ableger der Universität) eine erste Heimat geboten.
Südlich von Karlsruhe, inRheinstetten, direkt an derB 36, eröffnete im November 2003 dieKarlsruher Messe- und Kongress-GmbH ihr neues Messegelände, dieMesse Karlsruhe. In den vier jeweils 12.500 Quadratmeter großen Hallen können Ausstellungen, Messen und sonstige Veranstaltungen durchgeführt werden. In derdm-arena finden Veranstaltungen mit bis zu 14.000 Besuchern statt. Die Bruttoausstellungsfläche beträgt etwa 52.000 Quadratmeter. Die Messe löste das innerstädtischeKongresszentrum Karlsruhe als größtes Messe- und Veranstaltungszentrum der Karlsruher Region ab, das über 20.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in vier Hallen sowie den 10.000 Quadratmeter großenFestplatz verfügt. Zum Kongresszentrum gehören die Stadthalle mit Veranstaltungsräumen für 4000 Personen, die Schwarzwaldhalle, das Konzerthaus und die Gartenhalle.
Die 1983 eröffneteEuropahalle ist eine Großsporthalle, die auch für Konzerte und Veranstaltungen mit bis zu 9.000 Besuchern genutzt wurde. Seit Sommer 2014 ist sie aus Brandschutzgründen für Großveranstaltungen gesperrt. Als Ersatz erhielt die dm-Arena zusätzliche Tribünen und Sportanlagen.[132] Eine kleinere Mehrzweckhalle mit 1.200 Plätzen ist die 1977 erbaute Badnerlandhalle Neureut.
Auf demMessplatz an derDurlacher Allee finden die großen JahrmärkteFrühjahrsmess’ undHerbstmess’ sowie Großflohmärkte und Zirkusaufführungen statt.
In der Kriegsstraße befindet sich das Studio Karlsruhe desSüdwestrundfunks (SWR). Von hier wird das RegionalprogrammBaden Aktuell beiSWR4 Baden-Württemberg ausgestrahlt,[133] außerdem werden aus dem Karlsruher Studio Nachrichten/Beiträge/Reportagen aus der Region für alle Wellen des SWR und der ARD produziert. Zudem befindet sich in der Kriegsstraße 130 das Studio Karlsruhe des RadiosendersRadio RPR (Rheinland-Pfälzischer Rundfunk), das redaktionell für den nordbadischen und Südpfälzer Raum zuständig ist.Als privater lokaler Anbieter sendetDie neue Welle (bis 31. Dezember 2006Hit1 – das Reporterradio), das von derLandesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg noch alsHitradio RTL die Lizenz bekommen hatte. Mitte 2003 zog sichRTL jedoch zurück. Ursprünglich war der SenderWelle Fidelitas Lizenzinhaber. Abgesehen von den kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Stationen gibt es noch einFreies Radio, denQuerfunk,[134] der nachmittags, in den Abendstunden und am Wochenende sein Programm sendet. Vormittags und in den frühen Abendstunden wechseln sich auf der Frequenz UKW 104,8 MHz das LernRadio derHochschule für Musik Karlsruhe, das Campusradio desKarlsruher Instituts für Technologie, montags der Sender Radio Fri und der Querfunk ab. Außerdem betreibt der PrivatsenderRadio Regenbogen ein Studio in Karlsruhe.
Das Studio Karlsruhe des SWR in der Kriegsstraße ist Sitz zweier Fernsehredaktionen. DieARD-FernsehredaktionRecht und Justiz produzierte hier fürDas Erste denARD-Ratgeber Recht und berichtet ARD-weit über Rechtsthemen wie die Entscheidungen der hiesigen obersten Gerichte.[135] Die FernsehredaktionBaden Aktuell des SWR stellt in Karlsruhe Berichte aus der Region für dasSWR Fernsehen und die ARD her. Als die dem FilmproduktionsstandortBaden-Baden nächstgelegene Großstadt ist Karlsruhe regelmäßig Schauplatz von Dreharbeiten des SWR, so auch für die in Ludwigshafen und Stuttgart spielendenTatort-Folgen, die ehemaligen in Karlsruhe spielenden Tatorte mit Kriminalhauptkommissar Eugen Lutz und Kriminalhauptkommissarin Hanne Wiegand sowie den Konstanzer Tatort mit Kriminalhauptkommissarin Klara Blum und Kriminalhauptkommissar Kai Perlmann.
Regionale Privatfernsehsender in Karlsruhe sindBW Family.tv (seit Februar 2006) undBaden TV (seit Mai 2011). Nicht mehr auf Sendung sindR.TV (2003 bis 2011) undB.TV Baden (1995 bis 2004).
In Karlsruhe wurden und werden regelmäßig Kinofilme produziert.[136]Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff drehte hier 1972Die Moral der Ruth Halbfass, Maren Ade ihren DebütfilmDer Wald vor lauter Bäumen und Ilker Çatak die LiteraturverfilmungRäuberhände. Gregor Jordan drehte hier im Jahr 2000 die MilitärsatireArmy Go Home! mit Joaquin Phoenix. Gerade in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich das Produktionsaufkommen deutlich erhöht, was sich durch die verstärkte Ansiedlung von Filmproduktionsfirmen wie derkurhaus production oder der Baden-BadenerZiegler Film sowie die Etablierung des Filmhauses auf dem Kreativpark Alter Schlachthof erklären lässt. Dort ist auch das Filmemacher-Netzwerk Filmboard Karlsruhe[137] angesiedelt, das in Kooperation mit der Filmcommission Baden-Baden/Karlsruhe Filmproduktionen betreut.
Des Weiteren gibt es einigekostenlose Wochenzeitungen: Der Verlag der BNN gab auch die SonntagszeitungDer Sonntag heraus und war amKarlsruher Kurier beteiligt, dem dieStadtzeitung Karlsruhe beiliegt, dasAmtsblatt der Stadt Karlsruhe, das online auch über die Startseite der Stadt erreichbar ist. Seit Dezember 2020 wird stattDer Kurier undDer Sonntag dieBadische Woche herausgebracht. Mittwochs wird dasWochenblatt in der Stadt und Region verteilt.Inka,[139]Klappe auf undRaumK sind kostenlose monatliche Nachrichtenmagazine mit dem Schwerpunkt auf kulturellen Veranstaltungen.
Ortsschild im August 2009 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der ersten E-Mail Deutschlands
Karlsruhe spielt in der Entwicklung desInternets in Deutschland eine wichtige Rolle. So wurden an derUniversität Karlsruhe 1984 Deutschlands ersteE-Mails empfangen und von 1994 bis 1998 sämtliche deutschenDomänen verwaltet. Ebenso wurde von Karlsruhe aus die ersteInternetverbindung in die Volksrepublik China hergestellt. Als Ergebnis einer Untersuchung zu aktiven Nutzern, Webangeboten und Internetklima wurde Karlsruhe im Jahre 2003 als „Internethauptstadt Deutschlands“ benannt.[140] Am 6. Mai 2014 wurde in Karlsruhe ein öffentliches, frei zugänglichesWLAN in Betrieb genommen. Damit ist es den Bürgern und Touristen möglich, nach einer Registrierung kostenfrei und zeitlich unbegrenzt drahtlos mit einem WLAN-fähigen Gerät das Internet zu benutzen.[141]
Da die BNN lange Zeit über kein Online-Angebot verfügte, konnte sich unabhängig von dieser das regionale Nachrichtenportalka-news.de etablieren. Dieses erscheint seit dem Jahr 2000 und ist damit eine der ersten, regionalen Online-Tageszeitungen in Deutschland überhaupt. Das 2004 gegründeteStadtwiki Karlsruhe wurde in einer bis 2009 geführten Aufstellung als größtes Stadtwiki der Welt genannt.[142]
Seit dem Jahr 2019 gibt es außerdem das Online-MagazinmeinKA, ein Stadtportal für Karlsruhe und die Region.[143]
Neben den Zeitungen gibt es verschiedene kostenloseStadtmagazine wieKlappe auf,INKA Stadtmagazin oderFRIZZ Das Magazin. Diese sind monatlich in vielen Auslageorten der Stadt Karlsruhe zu finden und beinhalten Veranstaltungshinweise sowie lokale Themen aller Art.
Das vom gemeinnützigen Verein Stadtjugendausschuss e. V. betriebene Internetcafé für Kinder und JugendlicheInfo-Line am Kronenplatz 1 dient Kindern und Jugendlichen als Recherche- und Kommunikationsraum mit der Hilfe einer pädagogischen Kraft. Weitere Medieneinrichtungen des Stadtjugendausschusses e. V. befinden sich in derJubez-Medienwerkstatt sowie in vielen Kinder- und Jugendhäusern des Vereins.
Das Bundesverfassungsgericht hatte seinen ersten Amtssitz ab 1951 imPrinz-Max-Palais. 1969 zog es in den modernen Pavillonbau ein, den der ArchitektPaul Baumgarten an der Stelle des im Zweiten Weltkrieg ausgebranntenTheaters amSchlossplatz errichtete. Der Hauptsitz des Bundesgerichtshofes ist seit 1950 dasErbgroßherzogliche Palais am Südrand derwestlichen Innenstadt, auf dessen Gelände zudem mehrere Neubauten für das Gericht entstanden.
Der Sitz des Generalbundesanwalts in der SüdweststadtDashöchste Karlsruher Hochhaus beherbergt die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg.
Karlsruhe ist Sitz verschiedener Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden. Einige haben ihren Ursprung in der Zeit Karlsruhes als Hauptstadt Badens, zahlreiche andere wurden als Ausgleich für den Verlust der Hauptstadtfunktion nach dem Zweiten Weltkrieg hier angesiedelt.[145]
Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof verfügt seit 1999 über ein eigenes Gebäude in der Brauerstraße. Zuvor war er auf dem Gelände des Bundesgerichtshofs beheimatet.
DerRechnungshof Baden-Württemberg mit Sitz in der Karlsruher Weststadt ist als oberste Landesbehörde den Ministerien gleichgestellt. DieOberfinanzdirektion Karlsruhe wurde 1826 als Steuerdirektion des Großherzogtums Baden gegründet und ist seit 2005 die einzigeMittelbehörde der Steuerverwaltung in Baden-Württemberg, sie wurde 2025 inOberfinanzdirektion Baden-Württemberg umbenannt.[146] Ihr ist die ebenfalls hier angesiedelte Landesoberkasse Baden-Württemberg unterstellt, die zentrale Landes- und Gerichtskasse mit einem durchschnittlichen Geldumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro pro Buchungstag.[147] Die beiden Finanzämter Karlsruhe-Stadt und Karlsruhe-Durlach teilen sich die Zuständigkeit für die Stadt Karlsruhe in Steuerangelegenheiten. Das Finanzamt Karlsruhe-Durlach betreut zudem Teile des Landkreises Karlsruhe.
DasRegierungspräsidium Karlsruhe ist alsMittelbehörde für denRegierungsbezirk Karlsruhe zuständig, in Teilbereichen auch für das gesamte Bundesland. So betreibt es die ebenfalls in Karlsruhe angesiedelteLandesaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, die bis 2014 einzige Erstaufnahmeeinrichtung Baden-Württembergs für Asylbewerber und sonstige Flüchtlinge mit einer Aufnahmekapazität von etwa 1.000 Personen.[149] Als Sitz desVerbands Region Karlsruhe und des Landkreises Karlsruhe, dem die Stadt selbst nicht angehört, beherbergt Karlsruhe auch deren Verwaltungen.
An den St. Vincentius-Kliniken ist der RettungshubschrauberChristoph 43 derDRF Luftrettung stationiert. Das Luftrettungszentrum Karlsruhe besteht seit 1975.[153]
Campus Süd des Karlsruher Instituts für Technologie, Blick vom PhysikhochhausSchloss Gottesaue, Sitz der Hochschule für MusikStaatliche Akademie der Bildenden Künste
Die sieben öffentlichen und zwei privaten Hochschulen in Karlsruhe hatten zum Wintersemester 2013/2014 zusammen etwa 41.800 Studenten.[154] Die Studienschwerpunkte liegen in den naturwissenschaftlich-technischen und künstlerischen Fächern. Mit zahlreichen hier angesiedelten Forschungseinrichtungen weist Karlsruhe eine hohe Forscherdichte auf. Mit dem Thema „Herausforderung Demokratie“ gehörte Karlsruhe zu den zehn deutschen Städten, die den TitelTreffpunkt der Wissenschaft imWissenschaftsjahr 2009 trugen. 2012 trug Karlsruhe den gemeinsam von derKörber-Stiftung, derRobert Bosch Stiftung und derDeutschen Telekom Stiftung vergebenen TitelStadt der jungen Forscher[155] und gewann als eine von zehn Städten den TitelStadt der Wissenschaft 2013.[156] Karlsruhe ist weiterhin „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[157]
DasKarlsruher Institut für Technologie ist eine Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in derHelmholtz-Gemeinschaft. Es hat 22.761 Studenten und 10.107 Beschäftigte.[158] Das KIT ist das größte Forschungszentrum Deutschlands und der größte Arbeitgeber und Ausbilder in Karlsruhe.[159] Es wurde am 1. Oktober 2009 als Zusammenschluss der Universität Karlsruhe und des Forschungszentrums Karlsruhe gebildet. Aus der früheren Kooperation der beiden Einrichtungen ist somit eine Einheit, eine einzige Rechtsperson, geworden. Das KIT genießt ein hohes Ansehen in Fächern wie Chemie, Physik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik sowie Informationswirtschaft. Der PhysikerHeinrich Hertz entdeckte während seiner Professur in Karlsruhe die Existenz derelektromagnetischen Wellen.Ferdinand Braun, Erfinder derKathodenstrahlröhre und Nobelpreisträger für Physik, hatte von 1883 bis 1887 eine Professur in Karlsruhe. Der Chemiker und NobelpreisträgerFritz Haber entwickelte in seiner Zeit als Professor an der Technischen Hochschule dieAmmoniaksynthese,Ferdinand Redtenbacher begründete hier die wissenschaftlichen Grundlagen des Maschinenbaus. Die Karlsruher Universität hatte Deutschlands erste Informatik-Fakultät und war bundesweit eine der ersten drei Universitäten, denen 2006 im Zuge derExzellenzinitiative der TitelElite-Universität verliehen wurde, den sie bis 2012 trug und dann wieder ab 2019.[160]
Hochschule Karlsruhe (HKA), gegründet 1878 alsGroßherzoglich Badische Baugewerkeschule, späterStaatstechnikum, ab 1971 Fachhochschule und seit 2005 Hochschule Karlsruhe (bis 2021 mit dem Zusatz „Technik und Wirtschaft“). Mit etwa 8.200 Studenten (Stand 2013/2014) ist sie die zweitgrößte Hochschule der Stadt.[161]
Pädagogische Hochschule Karlsruhe, gegründet 1958 aus der früheren Lehrerbildungsanstalt (1942–1952) bzw. Hochschule für Lehrerbildung (1936–1942), welche bereits auf das 1768 gegründete Schulseminar in Karlsruhe zurückgeht. Hochschulsatzung seit 1965 und seit 1971 wissenschaftliche Hochschule. Etwa 3.900 Studenten (Stand 2013/2014).[154]
Das Regionalzentrum Karlsruhe derFernuniversität in Hagen, seit 2013 im Stadtzentrum, bietet berufsbegleitende Fernstudiengänge an. Es ist Mitglied im Netzwerk Fortbildung Baden-Württemberg. Ihm sind rund 4500 Studenten in der Region zugeordnet.
DieDuale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe wurde 1979 alsBerufsakademie gegründet. Die etwa 3.000 Studenten (Stand: 2013/2014) aus den Bereichen Wirtschaft und Technik bildet die DHBW gemeinsam mit zahlreichen Partnerunternehmen der Region aus.[162]
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, gegründet 1854 alsMaler-Akademie durch den Prinzregenten, späteren Großherzog Friedrich I. und 1869 durch eine Kunstgewerbeschule erweitert. Unter dem NamenBadische Landeskunstschule fand 1926 der Zusammenschluss beider Schulen statt. Zu den bekannten Professoren gehörtenHans Thoma,Georg Baselitz undMarkus Lüpertz.
DieHochschule für Musik Karlsruhe geht auf die 1812 gegründete Singanstalt zurück. 1837 erfolgte die Gründung einer Musikbildungsanstalt, welche 1910 mit dem Städtischen Konservatorium vereinigt wurde. Hieraus entstand 1920 die Badische Hochschule für Musik, welche das Land Baden-Württemberg 1971 übernahm und seither alsHochschule für Musik führt. Seit 1989 hat sie ihren Hauptsitz inSchloss Gottesaue. Zu den dort wirkenden Professoren gehörte der KomponistWolfgang Rihm.
In Karlsruhe gibt es 20 Grundschulen,[163] 12 Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren[164] und 12 Realschulen[165] sowie 11 allgemeinbildende Gymnasien, 4 berufliche Gymnasien und 5 Gymnasien in freier Trägerschaft.[166]
Die Volkshochschule Karlsruhe, gegründet 1947, ist mit jährlich 3.700 Veranstaltungen (Stand 2006) und über 36.000 Kunden eine der größtenVolkshochschulen Badens. Die VHS Karlsruhe ist auch Trägerin der Abendschulen in Karlsruhe zum Nachholen von Schulabschlüssen und der Jugendkunstschule Karlsruhe.
DieFührungsakademie Baden-Württemberg mit Hauptsitz im KarlsruherSchwedenpalais bietet ein Bildungsprogramm für Führungskräfte aus dem öffentlichen Sektor an. Sie wurde 1986 alsFührungsakademie des Landes Baden-Württemberg gegründet und 2001 als Anstalt des öffentlichen Rechts verselbständigt.[167]
In Karlsruhe sind dreiStaatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung an Beruflichen Schulen, Gymnasien und Realschulen sowie einPädagogisches Fachseminar mit Abteilungen für musisch-technische Fachlehrer und Sonderpädagogik beheimatet.[168]
Eine der zehnBundeswehrfachschulen in Deutschland liegt im Süden der KarlsruherWaldstadt. Die ehemaligeZivildienstschule beim Hauptbahnhof wurde 2011 mit der Aussetzung der Wehrpflicht zumBildungszentrum Karlsruhe, der größten von deutschlandweit 17 solcher Einrichtungen, die auf denBundesfreiwilligendienst vorbereiten.[169]
Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut)
Mit dem Namen Karlsruhes sind hochrangige Einrichtungen verbunden, die in dem im Hardtwald beiEggenstein-Leopoldshafen gelegenen ehemaligen (Kern-)Forschungszentrum Karlsruhe und heutigen Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie angesiedelt sind. Das 1957 gegründeteInstitut für Transurane (JRC-ITU) ist als Forschungsinstitut derEuropäischen Kommission spezialisiert auf die Gebiete nukleare Sicherheit und Sicherung. DieWiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe war von 1971 bis 1990 in Betrieb und ist ebenso im Rückbau wie mehrere Forschungsreaktoren auf dem Gelände.[170]
das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe (CVUA), das Untersuchungen im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung und der Tierseuchendiagnostik in Baden-Württemberg durchführt.
DasGenerallandesarchiv Karlsruhe wurde 1803 als Hauptarchiv des Landes Baden gegründet. Heute hat es in Baden-Württemberg die Aufgabe, für den Regierungsbezirk Karlsruhe die dortigen Amtsarchive vergangener Epochen zu sichern. Dies sind Gerichtsakten, Schriftgut der Landesbehörden, Urkunden, Archive von Klöstern und Ritterorden, Kirchenakten und ähnliches. Daneben werden viele Adels- und Privatarchive verwahrt.
DasSüdwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) bewahrt und erforschtArchitekturunterlagen aus dem südwestdeutschen Raum. Die 1989 gegründete Einrichtung des Landes Baden-Württemberg am Karlsruher Institut für Technologie hat ihren Sitz auf dem KIT-Gelände in der Innenstadt-Ost.[171]
Seit 1885[172] archiviert dasStadtarchiv Karlsruhe stadtgeschichtlich wichtige Unterlagen. Es erforscht die Geschichte Karlsruhes und veröffentlicht Medien über die Stadt und ihre Geschichte.[173] Weitere öffentliche Archive sind das seit 1992 bestehende Kreisarchiv des Landkreises Karlsruhe[174] und das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Landeskirche in Baden.[175]
In den wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken Karlsruhes sind über sechs Millionen Bücher und andere Medien vorhanden.[176]
DieBadische Landesbibliothek ist eine wissenschaftliche Universalbibliothek mit einem Bestand von ca. 2,9 Millionen Medien.[177] Sie ist alsRegionalbibliothek für die Regierungsbezirke Freiburg und Karlsruhe zuständig und nimmt dabei dasPflichtexemplarrecht wahr. Sie hat ihren Ursprung in der um 1500 als Pforzheimer Schlossbibliothek gegründetenMarkgräfisch-Badischen Hofbibliothek. Seit 1987 ist sie in einem vonOswald Mathias Ungers geplanten Neubau in der Erbprinzenstraße untergebracht. Zu den Sammlungen gehören zahlreiche historische Handschriften aus Beständen des Adels und der Klöster des Landes, darunter seit 2001 dieDonaueschinger Nibelungenhandschrift C sowie die DonaueschingerWigalois-Handschrift (Cod. Don. 71).
DieKIT-Bibliothek (Bibliothek des Karlsruher Instituts für Technologie) ist die größte der Karlsruher Hochschulbibliotheken. Sie ist Ende 2009 aus der Universitätsbibliothek Karlsruhe, die 1840 als Bibliothek des damaligen Polytechnikums gegründet wurde, und der Bibliothek des Forschungszentrums Karlsruhe hervorgegangen. Die Bibliothek verfügt über einen Gesamtbestand von über zwei Millionen Büchern und 28.000 Zeitschriften sowie multimediale Dokumente und Mikroformen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaftswissenschaften. Registrierte Benutzer können die KIT-Bibliothek Süd rund um die Uhr nutzen und über ein Selbstverbuchungssystem Bücher entleihen und zurückgeben. Die KIT-Bibliothek betreibt denKarlsruher Virtuellen Katalog, eine Metasuchmaschine für deutsche und internationale Online-Bibliothekskataloge.
Seit 2009 versorgt die KIT-Bibliothek auch die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft mit der Fachbibliothek Hochschule Karlsruhe (FBH) in der Moltkestraße. Die bis dahin gemeinsam von PH und Hochschule Karlsruhe genutzte Hochschulbibliothek Karlsruhe wird seitdem auf den Bedarf der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe ausgerichtet.[178] Die gemeinsame Bibliothek des ZKM und der Staatlichen Hochschule für Gestaltung besitzt etwa 50.000 Bücher mit dem Schwerpunkt bei der Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Bibliotheken der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, der Hochschule für Musik und der Dualen Hochschule stehen in erster Linie den Studenten zur Verfügung.[179]
DasNeue Ständehaus, Sitz der Stadtbibliothek
DieStadtbibliothek Karlsruhe ist die öffentliche Bibliothek der Stadt Karlsruhe mit einem Bestand von über 300.000 Medien. Sie wurde 1921 gegründet und ist seit 1993 im wiederaufgebauten neuenStändehaus beheimatet. Zur Stadtbibliothek gehören Stadtteilbibliotheken in Durlach, Grötzingen, Mühlburg, Neureut und der Waldstadt. Eine ihrer Zweigstellen ist auch die Amerikanische Bibliothek, die 1996 durch eine Schenkung der abgezogenen US-Garnison entstand und über etwa 32.000 englischsprachige Bücher verfügt.[180] Die Stadtbibliothek betreibt darüber hinaus eine Kinder- und Jugendbibliothek imPrinz-Max-Palais und einen Medienbus, der die Randbezirke der Stadt befährt.
Die Kunstbibliothek derStaatlichen Kunsthalle Karlsruhe ist mit etwa 180.000 Bänden eine der großen öffentlich zugänglichen Museumsbibliotheken in Deutschland.[181]
Einige wichtige Kulturpreise werden in Karlsruhe verliehen oder sind mit der Stadt zum Teil stark verwurzelt. So wurde derBambi, der den ältesten deutschen Medienpreis darstellt, 1948 vom Karlsruher Verleger Karl Fritz ins Leben gerufen und in den Jahren 1948–1964 und 1998 in Karlsruhe verliehen. Andere wichtige, verliehene Preise sind u. a.:
DerHermann-Hesse-Preis, als erstmals 1956 in Karlsruhe gestifteter Literaturpreis.
Die Karlsruher Mundart ist eine in den letzten drei Jahrhunderten entstandene Mischung aus denDialekten der umliegenden Regionen. Vom Norden und Osten sindsüdfränkische Einflüsse spürbar, vom Nordwestenpfälzische, vom Südostenschwäbische und vom Südenniederalemannische Einflüsse. Die letztgenannten haben jedoch die geringsten Spuren im „Karlsruherischen“ hinterlassen.
Sprachwissenschaftlich gehört der Dialekt von Karlsruhe zu den südfränkischen Dialekten, umgangssprachlich wird die Mundart alsBadisch oder„Brigandedeutsch“ bezeichnet.
Eine sprachliche Besonderheit ist der „Karlsruher Akkusativ“, der sich dadurch auszeichnet, dass die Karlsruher ihn nicht verwenden: „Des macht kein guter Eindruck.“
DasBadische Staatstheater Karlsruhe umfasst als Mehrspartentheater Oper, Ballett und Schauspiel sowie das 2011 gegründeteJunge Staatstheater. Es befindet sich in Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg, die Stadt Karlsruhe trägt die Hälfte des Zuschussbedarfs. Seit 1975 ist es in einem Neubau am Ettlinger Tor beheimatet mit großem Haus (1.000 Plätze), kleinem Haus (350 Plätze) undStudio (150 Plätze, seit 2011). Das Staatstheater ging aus dem Großherzoglichen Hoftheater hervor, dessen Gebäude am Schlossplatz 1944 bei einem Luftangriff zerstört wurde. Das TheaterDie Insel in der Karlstraße ist seit 1997 Spielstätte des Staatstheaters, zuvor war es ein eigenständiges Privattheater. Am Staatstheater finden jährlich dieHändel-Festspiele Karlsruhe statt.
Jährlich am letzten Samstag in den Sommerferien findet dieKarlsruher Theaternacht statt.[184]
Daneben gibt es in Karlsruhe mehrere Privat-, freie und Amateurtheater:
Das größte Karlsruher Kino ist derFilmpalast am ZKM. Es verfügt über zehn Kinosäle mit insgesamt fast 3000 Plätzen. Karlsruhes ältestes Kino, das FilmtheaterSchauburg, zeigt neben aktuellen Blockbustern auch alternative Filme und Originalfassungen und veranstaltet im Sommer Freiluftkinovorführungen am Schloss Gottesaue. In beiden Häusern ist, wie auch im KinoUniversum-City am Europaplatz, eine wöchentlicheVorschau im Angebot. Das KinoDie Kurbel, das 2010 nach mehr als 50 Jahren geschlossen hatte, eröffnete im gleichen Jahr als Kinogenossenschaft neu, musste jedoch im August 2018 endgültig schließen.[185][186][187] An dieses angeschlossen war das kommunale KinoKinemathek Karlsruhe im Studio 3, welches nun unabhängig besteht und weiterhin Filme zeigt. Auch gibt es regelmäßige, von der studentischen Kulturgruppe AFK an der Universität Karlsruhe organisierte Vorführungen.
Das Jugend- und Begegnungszentrum (Jubez) am Kronenplatz wird vom Stadtjugendausschuss e. V. betrieben. In ihm werden Konzerte und andere Bühnenveranstaltungen sowie ein breites Spektrum an Lehrgängen und Kursen angeboten. DasKulturzentrum Tollhaus bietet ein fast täglich wechselndes Kulturprogramm aus den Bereichen Musik, Tanz, Kabarett, Zirkus, Comedie und Figurentheater an. Weitere Kulturzentren sind das Kulturzentrum Tempel in Mühlburg, das Kulturhaus Gotec, der Musikclub Substage, der KOHI-Kulturraum e. V. und die Orgelfabrik Durlach.
Im studentischen Kulturleben engagieren sich der Arbeitskreis Kultur und Kommunikation (AKK) mit Veranstaltungsort im Alten Stadion der Universität und das studentisch organisierte Kultur- und KommunikationszentrumZ10.
DerBachchor Karlsruhe ist der älteste und größte Oratorienchor der Stadt Karlsruhe. Bis 1996 fast ausschließlich auf Oratorienwerke spezialisiert, ist der Chor mittlerweile auch in der modernen Chorliteratur zuhause. Er gehört mit demCoroPiccolo zurevangelischen Stadtkirche.Die Schrillmänner – schwuler Chor Karlsruhe ist ein deutscherMännerchor vonHomosexuellen. Er wurde 1988 gegründet mit dem Ziel schwulerEmanzipation.Fetz Domino ist ein Gospelchor mit Band aus Karlsruhe. Sein Stil ist eine Mischung aus Gospel, Soul, Pop und Lobpreis. DerOratorienchor Karlsruhe an der Christuskirche gehört zu den traditionsreichsten Chören Karlsruhes. Er widmet sich der ganzen Bandbreite klassischer und moderner Chormusik. Neben der oratorischen Literatur studiert der Chor anspruchsvolleA-cappella-Werke ein und wirkt bei der Gestaltung festlicher Kantatengottesdienste an der Christuskirche mit.
DieBadische Staatskapelle Karlsruhe ist das Konzert- und Opernorchester des Badischen Staatstheaters. Ihre Ursprünge gehen auf eine 1662 erwähnte Hofkapelle der Markgrafen von Baden-Durlach zurück. Das KammerorchesterEnsemble 13, das 1973 von Manfred Reichert gegründet wurde, wirkte unter anderem bei Uraufführungen von Werken vonWolfgang Rihm,Luigi Nono undIannis Xenakis mit. Das 1981 gegründetePolizeimusikkorps Karlsruhe ist mit über 70 Musikern (Stand 2012) das größte Polizeiorchester Deutschlands.
Weitere Orchester in Karlsruhe sind:
dasAkademische Kammerorchester Karlsruhe
dasSinfonieorchester der DHBW Karlsruhe.
dasBartholdy-Orchester
dasCollegium Bismarckianum (Orchester ehemaliger Mitglieder desKammerorchesters des Bismarckgymnasiums)
Karlsruhe verfügt über eine lebendige Live-Clubszene mit zahlreichen Auftrittsmöglichkeiten. Im Jahr 2002 wurde eine übergreifende Initiative zur Popmusikförderung in Karlsruhe und der Region ins Leben gerufen. Die Stadt und die Initiative sind Partner im Regionet-Projekt derPopakademie Baden-Württemberg in Mannheim. Der Nachwuchsbandwettbewerbnew.bands.festival wird unter verschiedenen Namen seit mehr als 25 Jahren in Kooperation mit den Veranstaltern vonDas Fest durchgeführt.
Mit dem Musikclub Substage, der alten Hackerei, dem NCO-Club und der Stadtmitte gibt es auch Bühnen, auf denen regelmäßig Künstler und Gruppen aus der Metal- und Hardcoreszene spielen. Zudem gibt es mit dem jährlich stattfindenden Knockdown Festival ein eintägiges Indoor-Metal-Festival in derSchwarzwaldhalle.[188] Von 2006 bis 2018 gab es mit dem New Noise Festival auch ein, zuletzt dezentrales, Hardcore-Festival im Freien und im Inneren.[189]
DasZentrum für Kunst und Medien (kurz ZKM) wurde 1997 in Karlsruhe eröffnet und gilt als größte Einrichtung für Medienkunst weltweit. Es versteht sich als Plattform der Begegnung von Kunst, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und wird zu den wichtigsten Kunstmuseen weltweit gezählt.[190] Neben Forschungseinrichtungen beinhaltet es das Medienmuseum und dasMuseum für Neue Kunst (kurz MNK). Im Hallenbau des ZKM, einer ehemaligen Munitionsfabrik, ist auch dieStädtische Galerie untergebracht. Das ZKM wurde 2010 von 233.264 Personen besucht.[191]
DasBadische Landesmuseum imSchloss Karlsruhe ist das große kultur-, kunst- und landeshistorische Museum des badischen Landesteils Baden-Württembergs. Im Jahr 1921 wurde es zum ersten Mal eröffnet. Durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es 1953 erneut aufgebaut und war 3 Jahre danach wieder begehbar. Es ist oft Schauplatz von Sonderausstellungen, darunter regelmäßigGroße Landesausstellungen. Ein Herzstück der Sammlung, die kulturhistorische Exponate aus über 5000 Jahren umfasst, ist die „Türkenbeute“ des MarkgrafenLudwig Wilhelm von Baden-Baden. Das Landesmuseum hatte 2010 über 180.000 Besucher.[191]
DasStaatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe (kurz SMNK) ist ein naturwissenschaftliches Forschungsmuseum. Seine Ursprünge liegen bei den Mitte des 18. Jahrhunderts angelegten markgräflich-badischen Sammlungen von Kuriositäten und Naturalien. Die Dauerausstellungen zeigen neben Fossilien, Mineralien, Präparaten von einheimischen und exotischen Tieren auch lebende Tiere im Vivarium. Es wurde 2010 von 162.545 Personen besucht.[191]
DieStaatliche Kunsthalle Karlsruhe ist ein Museum der bildenden Kunst und beherbergt Gemälde von vornehmlich deutschen, französischen undniederländischen Meistern aus insgesamt acht Jahrhunderten. Den Grundstock der Sammlung bilden 205 meist französische und niederländische Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts, die Markgräfin Karoline Luise zwischen 1759 und 1776 erwarb. 2010 hatte die Staatliche Kunsthalle 96.216 Besucher.[191]
Die 1901 gegründeteStaatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe war die einzige Keramikmanufaktur Deutschlands. Die Produktion wurde 2023 eingestellt. DasMuseum in der Majolika Manufaktur bietet einen Überblick über das Werk der großherzoglichen, später staatlichen Manufaktur.
ImStändehaus erinnert heute eine „Erinnerungsstätte Ständehaus“ an die frühere Nutzung alsParlament.
DieGünther-Klotz-Anlage ist ein Ort der Erholung.Das Fest zieht jedes Jahr zehntausende Besucher in die Günther-Klotz-Anlage.
Viele Veranstaltungen finden jährlich statt. Insbesondere „Das Fest“ erlangte bundesweite Bekanntheit, da es eine der größten Open-Air-Veranstaltungen darstellt. Weitere erwähnenswerte Feste und Darbietungen seien im Folgenden genannt.
Schon vor dem Beitritt zumRheinbund 1806 wurden in Karlsruhe die erstenKasernen eingerichtet und dieEinquartierung für Friedenszeiten aufgehoben. 1803 wurde an der östlichenKaiserstraße dieDragoner-Kaserne errichtet, 1804 entstand östlich des Mühlburger Tores (heutiger Europaplatz) die Infanterie-Kaserne, die 1827 fertiggestellt und bereits 1899 abgerissen wurde. Ab 1818 wurde das Gottesauer Schloss zur Artilleriekaserne.[196] Bereits 1845 wurde ein Militärhospital eingerichtet. Mit der Fertigstellung des vorderen Gebäudes in der Kaiserallee 1843 wurde die neueGrenadier-Kaserne begonnen und 1898 fertiggestellt. In der verlängertenMoltkestraße wurde 1892 die Königlich-PreußischeKadettenanstalt Karlsruhe errichtet, die 1919 an das Land übergeben wurde und heute Sitz derOberfinanzdirektion Karlsruhe ist. Westlich der Kadettenanstalt wurde 1895 dieInfanterie-Kaserne erbaut. In der Hertzstraße wurde 1906–1907 die Telegraphen-Kaserne erbaut, die nach 1945 Sitz der Technischen Universität wurde, bis die alten Gebäude an der Kaiserstraße wieder aufgebaut waren.[197][198][199] Bis 1936 gehörte Karlsruhe zur entmilitarisierten Zone, wurde danach sofort wiederGarnisonsstadt. Bereits 1937 wurden Rhein-Kaserne und dieMackensen-Kaserne neu gebaut.[200]
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Karlsruhe bis zum Jahre 1995 ein Truppenstandort für die amerikanischen Streitkräfte. Die Stationierung fand im Rahmen der Besatzung und später desNATO-Auftrags derUnited States Army statt. Die Kasernengebäude werden heute ausschließlich zivil genutzt. So wurden die Wohnblocks in derNordstadt renoviert, um ein Stockwerk erweitert und in Miet- bzw. Eigentumswohnungen umgewandelt. In ihr waren die516. Sig Gp, die29. Sig Bn, die17. Sig Bn, und die532. FA Obsr Bn stationiert. Die Neureuter Kaserne war die einzige Kaserne in Karlsruhe, die von den Amerikanern nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gebaut wurde. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bis zum Jahre 1991 war das135eme Régiment du Train in Karlsruhe stationiert und war unter anderem in der Infanterie-Kaserne untergebracht, welche in dieser Zeit durch die französische Armee in General-Pagezy-Kaserne umbenannt wurde. Ein zweiter Standort war die Grenadier-Kaserne in der Kaiserallee.
Nach Gründung derBundeswehr bezogen am 27. Februar 1957 erste Einheiten die Karlsruher Dragoner-Kaserne. Im Rahmen der NATO übernahmen Einheiten der Bundeswehr Aufgaben der anderen NATO-Streitkräfte. So wurde am 1. April 1958 im Rheinhafen die Einheit K derUS Navy Rhine River Patrol offiziell von der Flusspionierkompanie 791 der Bundeswehr abgelöst. Dies war die erste übertragene Aufgabe derStreitkräfte der Vereinigten Staaten an die Bundeswehr seit der Besatzungszeit. Von der Bundeswehr wurden weitere Kasernen neu gebaut. So in der Rintheimer Querallee und in der Kirchfeldsiedlung. Die darüber hinaus in der Kantstraße 1a von den beiden hier vormals vorhandenen Kammern des Truppendienstgerichtes Süd genutzte Villa wurde 2012 an dieBundesanstalt für Immobilienaufgaben abgegeben.[201]
Heimspiel desKarlsruher SC im WildparkstadionDie Europahalle
Die wichtigsten Sportstätten der Stadt sind das FußballstadionWildparkstadion und die GroßsporthalleEuropahalle, die jedoch seit 2014 aus Brandschutzgründen nur eingeschränkt nutzbar ist. Vor ihrer Fertigstellung 1983 war dieSchwarzwaldhalle Schauplatz sportlicher Großveranstaltungen, etwa derRinger-Weltmeisterschaften 1955.[202] Seit 2003 ist die DM-Arena derMesse Karlsruhe ein weiterer Veranstaltungsort.
1989 fanden dieWorld Games, die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, mit 1965 Teilnehmern in 19 Sportarten in Karlsruhe statt. 2008 war Karlsruhe Austragungsort derSpecial Olympics, Deutschlands größtem Sportereignis für Menschen mit geistiger Behinderung. 2021 bewarb sich die Stadt alsHost Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation derSpecial Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin fürSpecial Olympics Schweiz ausgewählt.[203] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[204]
Einer der größten Sportvereine in Karlsruhe ist dieSektion Karlsruhe des Deutschen Alpenvereins, mit dem DAV Kletterzentrum Karlsruhe (Art of Climbing) und mehreren Alpenhütten. Sie wurde 1870 gegründet.
Das aktuell erfolgreichste Basketball-Team der Stadt sind diePS Karlsruhe Lions, die nach mehreren Aufstiegen in Serie seit 2017 in derProA-Liga spielen, in der sie 2018 bereits die Playoffs erreichten. Sie tragen ihre Heimspiele in der Lina-Radke-Halle aus.
Mit demKarlsruher FV, Deutscher Meister 1910, gab es in der Frühzeit des Fußballsports einen zweiten, ähnlich bedeutenden Verein, der nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Die Frauenfußballmannschaft desASV Karlsruhe-Hagsfeld spielte von der Saison 2007/08 bis zur Saison 2009/10 in der2. Fußball-Bundesliga.
Die Stadt Karlsruhe beging ihre Fahrradtradition (siehe AbschnittRadverkehr) wiederholt mit der Ausrichtung von Radsport-Großereignissen.1987 war Karlsruhe Startort und2005 Ziel einerTour-de-France-Etappe. Die Stadt war2004 Ausgangspunkt und2006 Zielort des wichtigsten deutschen Etappen-Straßenrennens, derDeutschland Tour. Von 1996 bis 2003 fand hier jährlich einPaarzeitfahren mit Radprofis aus der Weltspitze statt.[205] Für Radsportler bietet die Karlsruher Umgebung sowohl flache Trainingsrouten als auch Bergstrecken im nahenNordschwarzwald.
Zwei bedeutende, jährlich stattfindende Leichtathletik-Ereignisse finden in Karlsruhe statt.
Die wichtigste Leichtathletik-Veranstaltung der Stadt ist dasINIT Indoor-Meeting. Das von dem Leichtathletik-WeltverbandesWorld Athletics alsWorld Indoor Tour Gold eingestufte und damit höchstklassige deutsche Hallenmeeting findet seit 1985 statt. Bis 2014 fand dasINIT Indoor-Meeting in der Europahalle statt. Zwischen 2015 und 2023 fand das internationale Leichtathletik-Meeting in der Messe Karlsruhe (Halle 2) statt. Ab 2025 kehrt das Event in die Europahalle zurück.[206]
Der seit 1983 jährlich im September ausgetrageneBaden-Marathon ist ein großer City-Marathon.
Aus Karlsruhe stammtRegina Halmich, die von 1995 bis 2007 Boxweltmeisterin war. Die ehemaligen Boxweltmeister und OlympiateilnehmerMarkus Bott undSven Ottke starteten für den Karlsruher SC. Weitere erfolgreiche Boxer des Vereins warenHorst Rascher undAlexander Künzler.
Im Stadtteil Grünwettersbach spielt derASV Grünwettersbach seit der Saison 2015/16 in derTischtennis-Bundesliga. Zudem verfügt der Verein über eine Mannschaft in der 3. Bundesliga Süd.
Der TennisvereinTC Rüppurr im Süden der Stadt hatte eine lange Tradition der Zugehörigkeit zur Tennis-Bundesliga der Herren, bis das Damenteam im Jahre 2005 in die Bundesliga aufstieg und man sich auf dessen Förderung verlegte. In den darauffolgenden Jahren 2006 und 2007 konnten die Damen den deutschen Meistertitel erringen und in den Jahren 2008, 2015, 2016 und 2018 wurde der zweite Tabellenplatz erreicht.
Der KarlsruherRock-’n’-Roll-ClubRRC Golden-Fifties Karlsruhe e. V. ist einer der größten deutschen Rock-’n’-Roll-Clubs. Aushängeschild des Vereins sind die Boogie-Formation „Boogie@Motion“ (Weltmeister 2007, Vizeweltmeister 2005, deutscher Vizemeister 2005 und 2006) sowie die Rock-’n’-Roll-Formation „Gofi-Team“ (deutscher Vizemeister 2004 und Vizeweltmeister 2003 und 2004). In der Vergangenheit richtete der Verein in Zusammenarbeit mit der KMK wiederholt bedeutende internationale Turniere in der Europahalle aus.
Die Kanurennsportler des VereinsRheinbrüder Karlsruhe erreichten zahlreiche deutsche Meistertitel und mehrere Medaillengewinne bei Weltmeisterschaften.
DerTSV Grünwinkel 1862 e. V. ist vor allem im BereichIndiaca erfolgreich und kann einige Meistertitel sowie die Ausrichtung des, einmal im Jahr stattfindenden, Beachindiaca-Turniers verzeichnen, welches zu den größten deutschlandweit zählt.
Dem MTV Karlsruhe angeschlossen wurde 1982 dieUltimate-Frisbee-Abteilung und ist seitdem in den obersten Ligen zunächst der Open-, später auch derMixed- und Frauendivisionen, sowie international aktiv.[207] Bis 2004 führte Karlsruhe die ewige Bestenliste an.[208] Zuletzt konnte das Mixed-TeamColorado 2018, 2019[209] und 2024[210][211] den deutschen Meistertitel erlangen.
DieKIT SC Engineers (bis August 2013 Karlsruhe Engineers) sind eine weitere American-Football-Mannschaft.
Mit dem Karlsruher SV hat Karlsruhe einen Verein, der in der 3. Rugby-Bundesliga spielt.
Karlsruhe ist Sitz desReitinstituts von Neindorff, gegründet vonEgon von Neindorff, einer der wichtigsten Stätten der Bewahrung und Ausbildung in klassischerReitkunst.
Der TanzSportClub TSC Astoria Karlsruhe e. V. hat eine Rollstuhl-Tanzgruppe, die von der Deutschen Vizemeisterin imRollstuhltanz Standard und Latein Andrea Naumann trainiert wird.[212]
In Karlsruhe gibt es eine großeSportkletterszene. Dies ist vor allem den nahegelegenen Sportklettergebieten wieBattert,Murgtal, Südpfalz oder Schriesheim zu verdanken. Zwei Kletterhallen ermöglichen das Training auch im Winter. NebenThe Rock, einer privat betriebenen Halle beim Westbahnhof, hat derDAV Sektion Karlsruhe sein Kletter- und Sektionszentrum im Traugott-Bender-Sportpark in der Waldstadt.
Karlsruhe ist der Geburtsort der modernen Variante des slawischen SpielsGorodki mit leichten Wurfstöcken aus robustem Plastik. Hier gibt es zwei der modernsten Spielplätze der Welt. 2006 fand in Karlsruhe die Gorodki-Weltmeisterschaft statt. Teilnehmerländer waren Belarus, Deutschland, Finnland, Russland, Schweden und Ukraine.
Die RocKArollers sind dasRoller Derby Team desSSC Karlsruhe. Es wurde 2010 gegründet, ist seit 2015 Vollmitglied derWFTDA und spielt ebenfalls seit 2015 in der 3. Bundesliga Süd.[213][214]
Die TackleTiger sind das KarlsruherJugger Team. Sie wurden 2013 gegründet und nehmen seitdem an zahlreichen Turnieren und Meisterschaften in Deutschland und Europa teil. Seit 2015 gibt ein zweites Team – Die KuschelKätzchen – um auch weniger erfahrenen Spielern die Möglichkeit zu geben Spielerfahrung zu sammeln.[215][216]
Mit demGrenke Chess Open findet an Ostern (jährlich von 2016 bis 2019 sowie seit 2024) das größte offeneSchachturnier Europas in Karlsruhe statt.
Dorothea Wiktorin (Hrsg.):Atlas Karlsruhe – 300 Jahre Stadtgeschichte in Karten und Bildern. Emons, Köln 2014,ISBN 978-3-95451-413-7.
Stadt Karlsruhe Stadtarchiv (Hrsg.):Karlsruhe. Die Stadtgeschichte. Badenia, Karlsruhe 1998,ISBN 3-7617-0353-8 (PDF; 54,4 MB).
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Hubert Doerrschuck, Herbert Meininger:Karlsruhe. Stadtgeschichte und Bilddokumentation. G. Braun, Karlsruhe 1984,ISBN 3-7650-8041-1.
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Horst F. Pampel:Karlsruhe – Zwischen den Zeilen der Chronik. Karlsruhe o. J. (1988).
Horst F. Pampel:Karlsruhe – 275 Jahre Perspektiven, Perioden und Persönlichkeiten. Karlsruhe o. J. (1990).
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Heinz Schmitt (Hrsg.):Alltag in Karlsruhe. Vom Lebenswandel einer Stadt durch drei Jahrhunderte. Badenia-Verlag, Karlsruhe 1990,ISBN 3-7617-0262-0.
Armin G. Meyer, Sabine Meyer-Carillon:Ortsfamilienbuch Karlsruhe. Teil 1:Hof und Hofdienerschaft: Carlsburg in Durlach, Schloss Augustenburg in Grötzingen, markgräflicher Hof zu Basel 1688–1743 und Hof-Gemeinde Karlsruhe 1750–1761. Cardamina Verlag Susanne Breuel, 2014,ISBN 978-3-86424-162-8.
Armin G. Meyer, Sabine Meyer-Carillon:Ortsfamilienbuch Karlsruhe. Teil 2:Reformierte Gemeinde 1722–1821. Cardamina Verlag Susanne Breuel, 2014,ISBN 978-3-86424-182-6.
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