Karl Lappe

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Karl Lappe

Karl Gottlieb Lappe (*24. April1773 inWusterhusen; †28. Oktober1843 inStralsund) war einpommerscherDichter. Er war Mitbegründer der literarischen WochenzeitschriftSundine.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Karl Lappe war der jüngste Sohn desPfarrers von Wusterhusen (gelegen zwischenWolgast undGreifswald). Nach dem frühen Tod seines Vaters besuchte er ab 1780 die Stadtschule in Wolgast, deren RektorLudwig Gotthard Kosegarten war. Ab 1790 studierte er an derUniversität in Greifswald Theologie, Philosophie und Philologie. Hier lernte er auchErnst Moritz Arndt kennen, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verband.

Nach Abschluss des Studiums war er als Hauslehrer tätig, zuletzt bei Kosegarten selbst inAltenkirchen (Rügen). 1801 wechselte er an dasStralsunder Gymnasium. Für seine Schüler gab er einPoetisches Magazin heraus. Einige seiner Werke befassen sich mit den Ereignissen des Jahres 1813; er wurde als „vaterländischer Freiheitssänger“ verehrt.

1817 musste er den Lehrerberuf nach einer schweren Erkrankung aufgeben. Er ließ sich inPütte nieder und widmete sich fortan der Schriftstellerei und der Erziehung seiner Kinder, die er mit seiner 1801 geehelichten Frau Ulrica, geb. Schindler (* 6. Dezember 1780 inGustow; † 3. Februar 1851 inGreifswald), hatte. Von dieser für ihn sehr glücklichen Zeit zeugen zahlreiche Gedichte. Am 10. März 1824 fiel sein Haus mitsamt seinerBibliothek und den bis dahin im Selbstverlag erschienenen Schriften einerBrandstiftung zum Opfer. Dank der immensen Hilfsbereitschaft von Menschen, die ihn als Heimatdichter schätzten, konnte er ein neues Haus errichten. Nachdem seine beiden Söhne und seine Töchter selbständig geworden waren, verkaufte er im Herbst 1842 das Haus in Pütte und zog nach Stralsund.

Neben Liebesgedichten verfasste Lappe vor allem Gedichte auf seine HeimatVorpommern. Er bereiste dazu nahezu jeden Flecken des Landes. Häufigstes Thema seiner lyrischen Werke war die InselRügen. In seinen Gedichten rühmte er die Schönheit der See, des Landes und seiner Bewohner. Zudem beschrieb er das Leben einiger seiner Landsleute. Zusammen mitFriedrich Joachim Philipp von Suckow gründete er 1827 in Stralsund die literarische WochenzeitschriftSundine.

1843 starb Karl Lappe in Stralsund. Er wurde auf demFrankenfriedhof begraben. Auf seinem von der Freimaurerloge „Sundia zur Wahrheit“ gepflegten Grab wurden Zeilen eines von ihm verfassten Gedichtes eingeprägt: „Schlaf oder Tod, hell strahlt das Morgenroth“. Das Grab ist 1960 beseitigt worden.

Der Karl-Lappe-Verein pflegt in Wusterhusen das Erbe des Dichters. Im dortigen Pfarrhaus gibt es eine ständige Ausstellung zu Leben und Werk Karl Lappes.

Werke

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  • Gedichte (Düsseldorf 1801)
  • Glaube, Hoffnung, Liebe, Freude. Zu einem Kranze für das Leben gewunden (Leipzig 1810)
  • Kampfgedichte aus dem Feldzuge von 1813 (Stralsund 1814)
  • Mitgabe nach Rügen, dem Reisenden zur Begleitung und Erinnerung (Stralsund 1818)
  • Pommer-Buch oder Vaterländisches Lesebuch für die Provinz Pommern (Stralsund 1820)
  • Froschmäuseler
  • Klimms und Gullivers wunderbare Reisen
  • Die Insel Felsenburg oder Das Land der Diamanten. Ein Inbegriff aller Robinsonaden und Seefahrergeschichten (Pest 1820)
  • Kellgren’s prosaische Schriften aus dem Schwedischen
  • Blätter (3 Bände, Stralsund/Berlin 1824–1829)
  • Sämmtliche poetische Werke (5 Bände, Rostock 1836)
  • Blüthen des Alters (Stralsund 1841)
  • Karl Gottlieb Lappe, Stadt oder Land. Nur nicht zu eng die Räume. Gedichte. Hg. von Horst Langer. Greifswald 2012.

Herausgeber

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Übersetzer

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Vertonungen

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Ehrung

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Zur Erinnerung an den berühmten Dichter existiert seit 1997 dieRoute der Norddeutschen Romantik. Der 54 km lange Lehrpfad verbindet vonGreifswald bis nachWolgast insgesamt zehn Lebens- und Motivstationenfrühromantischer Maler und Dichter der Region.

Literatur

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  • Biederstedt:Nachrichten von den jetzt lebenden Schriftstellern in Neuvorpommern und Rügen, Stralsund 1822, S. 72ff.
  • Otto Stelter:Karl Lappes Leben und Dichten. Ein Beitrag zur Pommerschen Geistesgeschichte, Diss. Greifswald 1926.
  • Erich Gülzow:Karl Lappe. In:Pommersche Lebensbilder III. Saunier, Stettin 1939, S. 216–225.
  • Gerd Schubert (Hrsg.):Jahrbuch der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft 2004/2005.
  • Adolf Häckermann: Lappe, Karl. In:Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 704–706.

Weblinks

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Wikisource: Karl Lappe – Quellen und Volltexte
Personendaten
NAMELappe, Karl
ALTERNATIVNAMENLappe, Karl Gottlieb (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Dichter
GEBURTSDATUM24. April 1773
GEBURTSORTWusterhusen
STERBEDATUM28. Oktober 1843
STERBEORTStralsund
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