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Karl Lanz

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Karl Lanz

Karl Lanz (*18. Mai1873 inMannheim; †18. August1921 ebenda; vollständiger Name:Karl Wilhelm Konstantin Philipp Lanz) war ein deutscherMaschinenbauingenieur,Unternehmer und Förderer technischer Innovationen.[1]

Leben

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Nach dem Studium desMaschinenbaus an derTechnischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg trat Karl Lanz 1897 in das Unternehmen seines VatersHeinrich Lanz ein.Lanz & Co. war der bedeutendste Hersteller landwirtschaftlicher Maschinen auf dem europäischen Festland und das größte Unternehmen inBaden. Nach dem Tod des Vaters übernahm Karl Lanz 1905 die Leitung. Er setzte die Geschäftspolitik seines Vaters fort, vollendete den Umzug der Produktionsanlagen nachMannheim-Lindenhof und erweiterte das Unternehmen durch Zukäufe.

Dem väterlichen Vorbild folgend verstand sich Karl Lanz als Förderer neuer Ideen und technischer Innovationen. Zur Förderung desMotorbootbaus veranstaltete er Wettfahrten wie dieRheinwochen 1907 und 1908 sowie dieBodenseewochen 1908 bis 1910, für die Sieger stiftete er Preise. Besonders verpflichtet fühlte er sich den Bemühungen im Bereich der Luftfahrt. Lanz war Mitglied imBerliner Verein für Luftschifffahrt und Präsident desDeutschen Luftflottenvereins in Mannheim. Am 15. April 1908 stiftete er dem Verein für Luftschifffahrt 50.000 Mark, von denen 10.000 Mark der Unterstützung der Versuche deutscherFlugtechniker dienten, 40.000 Mark aber alsLanz-Preis der Lüfte ausgelobt waren. Bewerben konnten sich ausschließlich deutsche Piloten, deren Maschinen in Deutschland konstruiert und gebaut worden waren. Am 30. Oktober 1909 erfüllte derMagdeburger FlugpionierHans Grade auf demFlugplatz Johannisthal in Anwesenheit des Stifters die Bedingungen und bekam die Summe ausbezahlt. Lanz stiftete anschließend noch vier Zusatzpreise.

Am 22. April 1909 gründete Lanz gemeinsam mitJohann Schütte das UnternehmenLuftschiffbau Lanz & Schütte GmbH in Mannheim-Rheinau.[2] Es stellte in den kommenden Jahren 22Starrluftschiffe und imErsten Weltkrieg, vor allem am StandortZeesen, auchFlugzeuge für das Militär her. Lanz’ Rolle beschränkte sich auf die des Investors. Auf die technischen Entwicklungen nahm er keinen Einfluss.

Kurz vor seinem frühen Tod im Alter von 48 Jahren brachte er den legendärenAckerschlepperLanz Bulldog des KonstrukteursFritz Huber heraus. Auf der Kurpfälzer Meile der Innovationen erinnert eine Bronzeplatte an die Konstruktion des Lanz-Bulldog.[3]

Residenzen

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Palais Lanz im Jahr 1917

Das Ehepaar Lanz ließ sich zwischen 1907 und 1913 vom französischen ArchitektenEugène Saint-Ange (1848–1914) in der MannheimerOststadt dasPalais Lanz erbauen, bei dem es sich noch heute um das größte Privathaus Mannheims handelt.[4][5] Das heute viergeschossige Palais ist in großen Teilen erhalten, lediglich im Dachbereich und auf der Rückseite fanden größere Umbauten statt.[6]

1919 schenkte Karl Lanz dasSchloss Marbach amUntersee seiner Frau zum Geburtstag.[7]

Ehrungen

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Straßenschild in Berlin mit Wegweiser zumLilienthal-Denkmal

DieRuprecht-Karls-Universität Heidelberg verlieh Karl Lanz dieEhrendoktorwürde. Er war Ehrenmitglied derHeidelberger Akademie der Wissenschaften, die am 3. Juli 1909 durch eine Spende der Familie Lanz neu gegründet worden war. Die StadtFriedrichshafen verlieh ihm 1910 dieEhrenbürgerwürde.

InBerlin,Bremen,Brühl,Oldenburg,Wildeshausen undKönigs Wusterhausen (OrtsteilZeesen) gibt es Schütte-Lanz-Straßen.

Literatur

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  • H. Schäfer:Lanz, Karl. In:Neue Deutsche Biographie. (NDB).Band 13. Duncker & Humblot, Berlin 1982,ISBN 3-428-00194-X,S. 624–625 (deutsche-biographie.de). 
  • Jürgen Bleibler:Starrluftschiffprojekte in Deutschland 1908 bis 1914. In: W. Meighörner (Hrsg.):Luftschiffe, die nie gebaut wurden. Friedrichshafen 2002, S. 31–53.
  • Dorothea Haaland:Der Luftschiffbau Schütte-Lanz, Mannheim-Rheinau (1909–1925) (2., überarb. Aufl. ed., Südwestdeutsche Schriften, Band 4). Mannheim 1996,ISBN 3-92375-059-5.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. leo-bw:Lanz, Karl Wilhelm Konstantin Philipp, abgerufen am 19. Juni 2013
  2. J. Bleibler:Starrluftschiffprojekte in Deutschland 1908 bis 1914. In: W. Meighörner (Hrsg.):Luftschiffe die nie gebaut wurden. Friedrichshafen 2002, S. 31.
  3. Stadt der Innovationen: Der Siegeszug des „Bulldog“ - Mannheim. In: Die Rheinpfalz. 20. Mai 2022, abgerufen am 3. März 2025. 
  4. Tobias Möllmer:Französischer Architekturimport. Palais Lanz und Villa Bohn. In:Mannheimer Villen. Werner, Worms 2009,ISBN 978-3-88462-289-6,S. 347 ff.  (eingeschränkte Vorschau beiGoogle Bücher)
  5. Palais soll wieder große Zeit erleben auf morgenweb.de, abgerufen am 19. Juni 2013
  6. Villa Karl und Gisella Lanz in Mannheim-Oststadt auf rhein-neckar-industriekultur.de, abgerufen am 19. Juni 2013
  7. Schloss Marbach - Geschichte, abgerufen am 8. März 2022.
Personendaten
NAMELanz, Karl
ALTERNATIVNAMENLanz, Karl Wilhelm Konstantin Philipp (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Maschinenbau-Ingenieur und Unternehmer
GEBURTSDATUM18. Mai 1873
GEBURTSORTMannheim
STERBEDATUM18. August 1921
STERBEORTMannheim
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