Karl Friedrich Schönwälder (*20. Februar1805 inGoldberg i. Schlesien,Regierungsbezirk Liegnitz,Provinz Schlesien; †24. Oktober1888 inGörlitz) war ein deutscher Altphilologe, Historiker und Gymnasiallehrer.
Schönwälder wuchs als ältester Sohn in einer Kaufmannsfamilie mit fünf Kindern auf. Sein Vater († 1820) besaß ein Tuch- undSpezereigeschäft. Schönwälder besuchte zunächst mehrere Jahre lang die städtischeLateinschule, erhielt ab 1816 Privatunterricht und bereitete sich seit Herbst 1819 an derRitterakademie Liegnitz auf das Hochschulstudium vor. Ab Herbst 1824 besuchte er dieUniversität Breslau, wo er Vorlesungen vonWachler undSteffens hörte, zwei Jahre darauf dieUniversität Berlin. Hier erhielt er geistige Anregungen besonders durch die Vorlesungen des PhilosophenGeorg Wilhelm Friedrich Hegel, des evangelischen TheologenPhilipp Konrad Marheineke, des Altphilologen und PhilosophenFriedrich Schleiermacher sowie des auf Kirchengeschichte spezialisierten evangelischen TheologenAugust Neander.
Philosophische Fragen beschäftigten ihn zeitlebens. Seit 1828 wirkte Schönwälder als promovierter Gymnasiallehrer, Oberlehrer und Professor amGymnasium „Illustre Brigense“ inBrieg. Er erteilte in den oberen Klassen vorzugsweise Unterricht in Geschichte und Geographie. Nebenher betrieb er Heimatforschung und veröffentlichte geschichtswissenschaftliche Abhandlungen über Regionen Schlesiens und derOberlausitz.
Um 1836 unternahm Schönwälder eine 15-monatige Auslandsreise nach Griechenland und Italien, während der er erkrankte. Im Herbst 1837 kehrte er nach Brieg zurück. Im April 1839 heiratete er die Tochter seines kurz zuvor verstorbenen Direktors, des Philologen J. Schmieder. Seine Frau gebar ihm einen Sohn, verstarb jedoch nach zehn Jahren an einer chronischer Krankheit. Schönwälder litt im Alter zunehmend an Gehörschwäche. Er ließ sich 1874 als Lehrer pensionieren, behielt jedoch seinen Frohsinn, blieb nach wie vor agil und nahm am öffentlichen Geistesleben teil. Er verweilte noch ein Jahr lang in seiner liebgewonnenenPiastenstadt Brieg und zog 1875 nach Görlitz zur Familie seines Sohns, desArchidiakons Schönwälder. In Görlitz war er noch dreizehn Jahre lang als Sekretär derOberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften tätig, bis zu seinem nach kurzer Krankheit unerwarteten Tod. In den Jahren 1876–1888 hatte Schönwälder als Herausgeber desNeuen Lausitzischen Magazins (Bände 52–64) fungiert.
Personendaten | |
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NAME | Schönwälder, Karl Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Schoenwaelder, Carl Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gymnasialprofessor und schlesischer Heimatforscher, Sekretär der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1805 |
GEBURTSORT | Goldberg i. Schlesien |
STERBEDATUM | 24. Oktober 1888 |
STERBEORT | Görlitz |