Karl Friedrich Becker; auchCarl Friedrich undCarolus Fridericus (*11. März1777 inBerlin; †15. März1806 ebenda) war eindeutscher Pädagoge und Historiker.
Becker besuchte zunächst das BerlinerFriedrich-Wilhelms-Gymnasium und studierte anschließendPhilosophie undGeschichte an derUniversität Halle, unter anderem beiFriedrich August Wolf. Nach dem Abschluss als Dr. der Philosophie arbeitete er alsHauslehrer inCottbus. Dort wurde er in dieFreimaurerlogeZum Brunnen in der Wüste aufgenommen. Von 1798 bis 1800 war er Mitglied des Seminars für gelehrte Schulen in Berlin, eine Stellung, die er aufgrund von gesundheitlichen Problemen aufgeben musste. Er widmete sich bis an sein Lebensende fortan literarischen, besonders geschichtlichen, Arbeiten. Die Bedeutung seiner Werke zeigt sich auch darin, dass dieWeltgeschichte für die Jugend von George P. Upton (1834–1919) unter dem TitelLife Stories for Young People ins Englische übersetzt wurde und in mehreren Bänden in den Vereinigten Staaten erschien. Darunter beispielsweiseGods and heroes of Greek Mythology[1]Argonauts oderExpedition and Labors of Hercules und dieErzählungen aus der Alten Welt für die Jugend überAchilles oderUlysses of Ithaca.[2] Es gab auch schwedische Übersetzungen, bei denen für die ersten Auflagen der „zweckdienliche Aufbau und seine lebhafte Aufmachung“ gelobt wurden. Die später erfolgten Anpassungen hätten zwar den wissenschaftlichen Wert erhöht, aber dadurch den „ursprünglichen populären Charakter und angenehmen Stil ausgelöscht“.[3] Es gab auch in Deutschland Kritik, dass die Darstellung in den Neuauflagen der Weltgeschichte „für die Jugend zu ausführlich“ sei.[4] Noch 1801 hatte dieAllgemeine Literatur-Zeitung lobend hervorgehoben:
„Wir bestätigen für die Fortsetzung das über den ersten Theil gefällte günstige Urtheil. Die kluge Auswahl der wichtigern Begebenheiten nach der Fassungskraft junger Leute, und der vom Sachkenntniss zeugende, ungeschmückte, ober reine und lebhafte Vortrag derselben müssen den Beyfall jedes Lehrers erhalten, der um ein historisches Lesebuch für jüngere Schüler verlegen ist.“[5]
Becker starb, nur vier Tage nach seinem 29. Geburtstag, am 15. März 1806 in Berlin. Sein erhaltenes Grabmal mit einer Stele aus Sandstein befindet sich auf demFriedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirche inBerlin-Kreuzberg.[6] In einem Nachruf heißt es:
„Sein Charakter war edel, und von feinen Bekannten allgemein geschätzt. Viele nahmen Theil in feinem sechsjahrigen Leiden, welches er mit großer Ruhe ertrug.“
Personendaten | |
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NAME | Becker, Karl Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Becker, Carl Friedrich; Becker, Carolus Fridericus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geschichtsschreiber |
GEBURTSDATUM | 11. März 1777 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 15. März 1806 |
STERBEORT | Berlin |