Kap Farvel
Kap Farvel | ||
![]() Die Südspitze Grönlands mit dem Kap Farvel in der Bildmitte | ||
Geographische Lage | ||
Koordinaten | 59° 46′ 28″ N,43° 54′ 39″ W59.774444444444-43.910833333333Koordinaten:59° 46′ 28″ N,43° 54′ 39″ W | |
Gewässer 1 | Atlantischer Ozean Labradorsee (Westen) Irmingersee (Osten) |
DasKap Farvel (grönländischNunap Isua,englischCape Farewell, historischniederländischStatenhuk) ist einKap inGrönland. Es wird üblicherweise als südlichster Punkt Grönlands bezeichnet, tatsächlich liegen südlich jedoch noch einige bis zu mehrere Hektar große Inselchen.
Lage
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Kap Farvel ist die Südspitze der großen InselItilleq (Eggers Ø). Mit 59° 46′ nördlicher Breite gilt es als südlichster PunktGrönlands und damit als einer der vier Extrempunkte nebenKap Alexander im Westen,Kap Morris Jesup im Norden undNordostrundingen im Osten. Noch weiter südlich liegen einige kleine Inseln, von denenUummannaq knapp 3′ weiter südlich als das Kap Farvel liegt. 0,5 km nördlich des Kaps befindet sich der BergUummannarsuaq, dessen Name deshalb Teils auch als grönländische Bezeichnung für das Kap Farvel genutzt wird, während dieses eigentlich offiziellNunap Isua („Ende des Landes“) heißt. Das Kap liegt etwa auf demselben Breitengrad wieOslo und etwas südlicher alsHelsinki undSt. Petersburg. Die Südspitze Grönlands trennt imAtlantischen Ozean dieLabradorsee im Westen von derIrmingersee im Osten.[1]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1585 fuhr der englische SeefahrerJohn Davis nach Grönland. Ende Juli passierte er die Südspitze Grönlands und nannte sie späterCape Farewell („Kap Lebwohl“), was später ins Dänische zuKap Farvel übersetzt wurde.[2] Durch holländische Walfänger war um 1700 die BezeichnungStatenhuk geprägt worden.[3]
Obwohl das Kap selbst unbewohnt ist und sich auch keine Spuren menschlicher Besiedelung dort finden lassen, hat sich der Name auf die gesamte Region Südgrönlands ausgeweitet, bis hin zum etwa 50 km nördlich gelegenenPrins Christian Sund. In dieser Region trafen im 19. JahrhundertKitaamiut undTunumiit aufeinander und bildeten so eine ethnische Untergruppe mit dem starkostgrönländisch geprägtenKap-Farvel-Dialekt, der der am stärksten abweichende Dialekt dersüdgrönländischen Dialektgruppe desGrönländischen ist. Die nach Südgrönland gewanderten Tunumiit wurden vor allem in der 1824 durchKonrad Kleinschmidt gegründetenHerrnhuter Missionsstation Friedrichsthal inNarsarmijit aufgenommen.[4]
Im Winter sinken die Temperaturen am Kap Farvel besonders stark. Zudem werden im Dezember und Januar Eismassen aus Ostgrönland nach Süden getrieben, wo sie bis zum Sommer verbleiben. Die klimatischen Verhältnisse sorgen somit durch Stürme undTreibeis für besondere Gefahr für die Schifffahrt.[3] In einer der größten grönländischen/dänischen Schiffskatastrophen sank auf seiner Jungfernfahrt am 30. Januar 1959 das als unsinkbar geltendeFlaggschiff der dänischen Grönlandflotte, dieHans Hedtoft, am Kap Farvel in einem Sturm im vereisten Meer, wobei alle 95 Menschen an Bord zu Tode kamen.[5]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Nunat Aqqi. Karte über die vom Grönländischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen.Oqaasileriffik.
- ↑Eloise McCaskill Popini:John Davis. In:Vilhjálmur Stefánsson (Hrsg.):Encyclopedia Arctica. unveröffentlichtes Manuskript.Band 15, 1947,S. 210 (Online).
- ↑abCape Farewell. In:Vilhjálmur Stefánsson (Hrsg.):Encyclopedia Arctica. unveröffentlichtes Manuskript.Band 14, 1947,S. 316 f. (Online).
- ↑Einar Lund Jensen,Kristine Raahauge,Hans Christian Gulløv:Cultural Encounters at Cape Farewell: The East Greenlandic Immigrants and the German Moravian Mission in the 19th Century (= Meddelelser om Grønland.Band 348). Museum Tusculanum Press, Kopenhagen 2011,ISBN 978-87-635-3165-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑Rasmus Ole Rasmussen:Kap Farvel.Den Store Danske.