Kaleb
Kaleb, der SohnJefunnes, ist imAlten Testament in der Zeit der Wüstenwanderung derIsraeliten nach demAuszug aus Ägypten zunächst Kundschafter des StammesJuda. Später erhält er Erbbesitz inHebron inKanaan. Er wird hauptsächlich in den BüchernNumeri,Deuteronomium,Josua undRichter erwähnt. Er gilt als Vorbild für die Treue zuJHWHs Verheißungen, die das übrigeVolk Israel fortlaufend verweigerte und verriet.
Eine weitere Person gleichen Namens wird u. a. in1 Chr 2,9 EU erwähnt.
Etymologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Derhebräische Personenname כָּלֵבkālev ist die Kurzform einer Genitivverbindung bestehend aus Grundwort (כָּלֵבkālev „Hund“) und Bestimmungswort, welches zugleich dastheophore Element bildet, in der Kurzform aber ausgefallen ist. Es ergibt sich die Bedeutung „Hund des (Gottes)“. „Hund“ ist hier als „Diener“ zu verstehen.[1]
Martin Noth nimmt einen Einwortnamen („Hund“) an und übersetzt den Namen mit „hundswütig / toll“. Dies wäre dem Namen selbst nach grammatikalisch auch möglich, aber da Parallelen inakkadischen (Kal-bi-dAMAR.UD „Hund desMarduk“),amurritischen (Ka-al-ba-DINGIR „Hund desEl“) undphönizischen (Klb’lm „Hund der Götter“) Personennamen existieren, ist die Annahme einer Genitivverbindung wahrscheinlicher.
DieSeptuaginta gibt den Namen als ΧαλεβChaleb wieder.
Kaleb, Sohn Jefunnes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach der Numeri-Erzählung war Kaleb einer der Kundschafter, dieMose von der WüsteParan (heuteNegev) aus in das besiedelte LandKanaan entsandte. Während die übrigen Kundschafter das Volk mit dem Gerücht erschreckten, das Land sei uneinnehmbar und vonRiesen bewohnt, wagte es Kaleb, nebenJosua als einziger das Volk zu ermutigen, bei der Eroberung fest auf die Zusage ihres Gottes zu vertrauen, und wurde dafür fastgesteinigt. Erst eineOffenbarung Gottes habe ihn gerettet und die Autorität des Mose wiederhergestellt. Während Gott dem größten Teil der Wüstengeneration Israels danach die Einnahme des Landes Kanaan verwehrte, erhielt Kaleb die Zusage:
- „Nur meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist, und seine Nachkommen sollen es einnehmen, während die Amalekiter und Kanaaniter in der Ebene wohnen bleiben.“ (Num 14,24f LUT)
45 Jahre später wurde nach demBuch Josua diese Zusage erfüllt: Kaleb gelang in hohem Alter die Eroberung vonHebron, einer alten kanaanäischen Stadt imGebirge Juda (Jos 14,6-15 EU). Kaleb ist der Stammvater der Kalebiten, die in der Gegend von Hebron siedelten.Er hatte eine Tochter namensAchsa (Jos 15,16 LUT).
Kaleb, Sohn Hezrons
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In1 Chr 2,9 EU ist Kaleb der jüngste SohnHezrons, seine Brüder heißen Jerachmeel und Ram. Kaleb ist ein Enkel desPerez und Urenkel des Juda. Er heiratet Asuba und zeugt eine Tochter namens Jeriot (1 Chr 2,18 EU). Nach Asubas Tod heiratet er Efrata, die den Sohn Hur gebärt (1 Chr 2,19 EU). Nach dem Tod seines Vaters Hezron heiratet er dessen Frau Abija, aus der Verbindung geht ein Sohn namens Aschhur hervor (1 Chr 2,24 EU). In1 Chr 42 EU werden schließlichMescha und Marescha als seine Söhne genannt. Ferner sind nach1 Chr 2,46 EU Haran, Moza und Gases Söhne Kalebs und seiner Nebenfrau Efa, und Scheber und Tirhana und Schaaf und Schewa Söhne seiner Nebenfrau Maacha (1 Chr 2,48–49 EU). Zudem wird eine Tochter namens Achsa in1 Chr 2,49 EU erwähnt.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Siegfried Kreuzer: Kaleb. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992,ISBN 3-88309-035-2, Sp. 963–964 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
- Martin Noth:Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung, Stuttgart: Kohlhammer, 1928, 230.248.
- Hans Rechenmacher:Althebräische Personennamen. Münster 2012, 35.164.208.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Wilhelm Gesenius:Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013,ISBN 978-3-642-25680-6,S. 545.