Kahles Kreuzlabkraut | ||||||||||||
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Kahles Kreuzlabkraut (Cruciata glabra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cruciata glabra | ||||||||||||
(L.)Ehrend. |
DasKahle Kreuzlabkraut (Cruciata glabra)[1] ist eine Pflanzenart aus der GattungFärberröten (Rubia) innerhalb der Familie derRötegewächse (Rubiaceae).
Das Kahle Kreuzlabkraut ist eng mit dem in Mitteleuropa meistverbreitet vorkommendenGewimperten Kreuzlabkraut (Cruciata laevipes) verwandt. Es unterscheidet sich von diesem unter anderem durch kahle Blütenstiele und fehlende Hochblätter.
Das Kahle Kreuzlabkraut wächst als sommergrüne,[1]ausdauerndekrautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern. Es wird ein kriechendesRhizom gebildet. Der aufsteigende oder aufrechteStängel wirkt zart und ist im Querschnitt vierkantig, kahl oder im unteren Teil auch schwach behaart.
Die hellgrünenLaubblätter sitzen jeweils zu viert in einemQuirl. Sie sind von ei-länglicher bis elliptischer Form, vorn stumpf oder etwas spitzlich, deutlich dreinervig und am Rand bewimpert.
Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Die Blüten sitzen in drei- bis neunblütigen Quirlen jeweils oberhalb an den Blattwirteln. Die zwittrigenBlüten sind vierzählig. Die vierspaltige Krone hat eine Breite von etwa 2 Millimetern und ist gelb bis grünlichgelb gefärbt; sehr selten kann sich auch ganz weiß sein.
Die kahlen Blütenstiele sind zur Fruchtzeit herabgebogen. Die Frucht ist bei einer Breite von etwa 2,5 Millimetern fast zweikugelig geformt, glatt und wird zuletzt schwärzlich.
DieChromosomenzahl beträgt 2n = 22 oder 44.[2]
Beim Kahlen Kreuzlabkraut handelt es sich um einenmesomorphenHemikryptophyten.[1]
Cruciata glabra ist vom nordwestlichen Afrika und vonSüdwesteuropa über dieSüdschweiz, Österreich,Südpolen bis zurBalkanhalbinsel und demKaukasusraum undSüdrussland verbreitet.[3] Sie ist ein gemäßigt-kontinental-submediterranesFlorenelement. InMitteleuropa kommt sie meist selten vor. In Deutschland ist das Kahle Kreuzlabkraut selten und zerstreut vor allem im mittleren und südlichen Gebiet zu finden. In Österreich ist es in allen Bundesländern zerstreut auftretend. In der Schweiz kommt es vor allem imTessin undGraubünden vor.
Cruciata glabra wächst an Wald-, Weg- und Wiesenrändern sowie in lichten Wäldern. Es bevorzugt frische und nährstoffreiche Lehmböden. Es kommt in Mitteleuropa vor allem in Origanetalia-Gesellschaften oder Carpinion-Gesellschaften vor.[2]
Die ökologischenZeigerwerte nachLandolt & al. 2010 sind in derSchweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]
Die Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen (Basionym)Valantia glabraCarl von Linné inSpecies Plantarum, 2. Auflage, 1762–1763, S. 1491. Die Neukombination zuCruciata glabra wurde 1852 durchFriedrich Ehrendorfer veröffentlicht. WeitereSynonyme fürCruciata glabra(L.) Ehrend. sind:Valantia bauhini(Roem. & Schult.) Schur nom. superfl.,Galium glabrum(L.) Röhl. nom. illeg.,Galium bauhiniRoem. & Schult.,Galium vernum var.bauhini(Roem. & Schult.) DC.[5][3]
VonCruciata glabra gibt es je nach Autor etwa vier Unterarten:[3]