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KZ Hessental

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KZ-Gedenkstätte Hessental

DasKonzentrationslager Hessental inSchwäbisch Hall-Hessental (Württemberg) war ein vom Sommer 1944 bis April 1945 bestehendesAußenlager desKZ Natzweiler-Struthof imElsass.Das Lager Hessental wurde im Sommer 1944 in einem ehemaligen Barackenlager desReichsarbeitsdiensts am Bahnhof Hessental eingerichtet. Die erste Belegung mit 600 Häftlingen erfolgte am 14. Oktober 1944. Nach zwei weiteren Transporten waren bis Dezember dort 800 Häftlinge untergebracht.

Eisenbahnwagon in der KZ - Gedenkstätte Hessental

Es handelte sich meist umpolnische Juden aus dem RaumRadom, die bei derSelektion an der Rampe desVernichtungslagersAuschwitz für „arbeitsfähig“ erklärt und zunächst in dasKZ Vaihingen/Enz gebracht worden waren. Geleitet wurde das Lager durch denSS-Hauptscharführer August Walling, dem sechs SS-Männer und einige Angehörige derOrganisation Todt unterstanden. Als Wachmannschaften für Arbeitskommandos außerhalb des Lagers dientenLuftwaffensoldaten.

Zum Einsatz kamen die Häftlinge vor allem auf dem Luftwaffen-Fliegerhorst Hessental, auf dem sie Bombenschäden beseitigten und Instandsetzungsarbeiten leisten mussten. Hinzu kamen Arbeitskommandos bei Gleisarbeiten, im Wald, in Steinbrüchen, bei Gewerbebetrieben, Landwirten und bei der Stadt Schwäbisch Hall.

Aufgrund der systematischen Unterernährung und der hygienischen Missstände waren Krankheiten und Seuchen alltäglich. Viele Häftlinge litten an Mangelkrankheiten wieRuhr, im Februar 1945 brach eineTyphusepidemie aus, die über 100 Tote forderte. Hinzu kamen brutale Übergriffe der Wachmannschaften, Misshandlungen und Morde. Unmenschliche Quälereien und Tötungen fanden teilweise in aller Öffentlichkeit vor den Augen der Einwohner von Hessental statt. Im KZ Hessental starben mindestens 182 Häftlinge durch Hunger, Krankheiten und Mord. Die Leichen wurden auf demjüdischen Friedhof Steinbach begraben, wo heute ein Denkmal an sie erinnert.

Angesichts des Vormarschs deramerikanischen Streitkräfte über denRhein in den Raum Nordwürttemberg räumte die SS das Lager am 5. April 1945 und trieb die Insassen imHessentaler Todesmarsch unter dem Kommando desSS-UntersturmführersHeinrich Wicker in Richtung desAußenlagers München-Allach desKZ Dachau. Hierbei kam es erneut zu zahlreichen Morden und Todesfällen durch Entkräftung. Insgesamt fielen dem Todesmarsch etwa 150 bis 200 Häftlinge zum Opfer.

Gedenktafel Hessentaler Todesmarsch

LagerkommandantAugust Walling wurde 1947 von einemfranzösischen Gericht wegenVerbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt, von denen er zehn absaß.

Nach Kriegsende befand sich lange Zeit ein Schrottplatz auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Seit 2001 besteht dort eine Gedenkstätte mit einer Ausstellung in einem Eisenbahnwaggon, die von der Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental e. V. getragen wird. Die Gedenkstätte ist Gründungsmitglied desVerbundes der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler.[1]

Literatur

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  • Michael Sylvester Koziol:Rüstung, Krieg und Sklaverei. Der Fliegerhorst Schwäbisch Hall-Hessental und das Konzentrationslager (=Forschungen aus Württembergisch-Franken. Bd. 27). Thorbecke u. a., Sigmaringen u. a. 1986,ISBN 3-7995-7626-6.
  • Folker Förtsch (Red.):KZ-Gedenkstätte Schwäbisch Hall-Hessental. Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental, Schwäbisch Hall 2001 (erhältlich bei der Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental e. V., s. u.).
  • Tuviah Friedman (Hrsg.):KZ-Gedenkstätte Schwäbisch Hall-Hessental. Institute of Documentation in Israel, Haifa 2005.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. KZ-Gedenkstätten gründen Netzwerk der Erinnerung. 22. Dezember 2018, archiviert vom Original am 22. Dezember 2018; abgerufen am 23. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vgkn.eu 

49.0980833333339.77025Koordinaten:49° 5′ 53,1″ N,9° 46′ 12,9″ O

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