Kaiserlich und königlich


Die Bezeichnungkaiserlich und königlich, abgekürztk. u. k. (auchk. und k., seltenk. & k.), wurde in der 1867 aus demKaisertum Österreich entstandenenÖsterreichisch-Ungarischen Monarchie (vomAusgleich mit demKönigreich Ungarn an) für die gemeinsamen Einrichtungen beider Reichshälften, also derGesamtmonarchie, eingeführt. Sie ist von der Bezeichnungkaiserlich-königlich (abgekürzt k. k.) zu unterscheiden.
Das erstek (kaiserlich) stand als Kürzel für den TitelKaiser von Österreich, das zweitek (königlich) für den TitelApostolischer König von Ungarn des Monarchen aus dem HauseHabsburg-Lothringen. Dasu zwischen den zweik wird trotz der verkürzten Form voll ausgesprochen; die korrekte Aussprache lautet somit [ˈkaː ʊnt ˈkaː].
Kennzeichen der Doppelmonarchie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die bisherigen „Prärogativen der Krone“ wurden ab 1867 dann „Pragmatische Angelegenheiten“ genannt, da sie aufgrund der weiterhin gültigenPragmatischen Sanktion gemeinsam besorgt werden mussten.
- Der Monarch selbst wurde alsSeine k. und k. apostolische Majestät bezeichnet.
- Die Erzherzöge und Erzherzoginnen waren mit dem Prädikatk. u. k. Hoheit ausgestattet.
- DasMinisterium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußeren, der Minister und die Vertretungen (Gesandtschaften, Konsulate) im Ausland wurden alsk. u. k. bezeichnet.Friedrich Ferdinand von Beust, der erste Amtsinhaber 1867–1871, trug den Titel „Reichskanzler“, der auf ungarischen Wunsch ab 1871 nicht mehr vergeben wurde. SieheAußenminister und Vorsitzende des gemeinsamen Ministerrates.
- Das ursprüngliche Reichsfinanzministerium, seit 1903 Gemeinsames Finanzministerium, und sein Minister warenk. u. k. (das Ministerium war ausschließlich für die Finanzierung der gemeinsamen Angelegenheiten zuständig; in beiden Reichshälften bestanden eigene Finanzministerien für deren Angelegenheiten). SieheListe der Finanzminister Österreich-Ungarns (1867–1918).
- Diegemeinsame Kriegsmarine wurde offiziell alsk. u. k. bezeichnet.
- DieGemeinsame Armee, in Friedenszeiten nur „(gemeinsames) Heer“ genannt, wurde auf ungarischen Wunsch ab 1889 als k. u. k. geführt. Bis dahin war regelwidrig die Bezeichnungk. k. verwendet worden. (Die Bezeichnungk. u. k. Armee wurde nur im Krieg eingesetzt.)
- Letztlich führte Franz Joseph am 20. September 1911 bei einem Ministerwechsel den Begriff „Kriegsminister“ statt des bisher verwendeten Titels „Reichskriegsminister“ ein.[1] Das Ministerium wurde nun alsk. u. k. Kriegsministerium bezeichnet. Siehek.u.k. Kriegsminister.
- Der gesamte HofstaatSeiner Kaiserlichen und Königlich Apostolischen Majestät gehörte zu den gemeinsamen Einrichtungen, vom k.u.k.Obersthofmeister über drei der vier Leibgarden des Monarchen (dieköniglich-ungarische (k.u.) Leibgarde fiel nicht darunter), die k.u.k.Burghauptmannschaften in Wien und Budapest und die anderen vom Monarchen benützten Schlösser.[2]
Kennzeichen getrennter Institutionen
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Die Abkürzungk. u. k. wird heute oft mit der Abkürzungk. k. verwechselt, ist aberstaatsrechtlich klar von dieser zu unterscheiden;k. k.(kaiserlich-königlich), zuvor für Einrichtungen desGesamtstaates verwendet, bezeichnete ab 1867/68 nur die Behörden und staatlichen Einrichtungen der westlichen Reichshälfte der Monarchie, des kaiserlichen Österreichs (Cisleithanien). Bei dieser Abkürzung steht das zweitek. (königlich) für die Königstitel der Habsburger, vor allem alsKönig vonBöhmen. Der Monarch trug in Altösterreich außerdem den TitelKönig von Dalmatien und vonGalizien und Lodomerien sowie den EhrentitelKönig von Jerusalem.
Die Institutionen derungarischen Reichshälfte (Altungarn oderTransleithanien) wurden mit den Abkürzungenm. k.(magyar királyi) undk. u. oderkgl. ung. (königlich ungarisch) bezeichnet. Der Monarch trug in Altungarn zudem den TitelKönig von Kroatien und Slawonien.
Vorgeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1804–1867 bestand nur die Abkürzungk. k. (für den Begriffkaiserlich-königlich). Das erstek. bezog sich bis 1806 auf die beim Hause Österreich liegende Würde des erwählten römischen Kaisers, das zweite auf das Königtum der Habsburger in den Ländern der Stephans- und der Wenzelskrone und in den sonstigen Königreichen. Seit dem Ende desHeiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bezog sich das erstek. auf den durchFranz II./I. im Jahre 1804 angenommenen Titel eines Erbkaisers im Kaisertum Österreich.
Nachleben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die k. u. k. Monarchie wird gelegentlich scherzhaft als „Kakanien“ bezeichnet, das Leben in ihr als „kakanisch“. Damit verbindet man unter anderem die Baukunst in den Städten, die bunten militärischen Uniformen, die Vielsprachigkeit des Staates, das Gesellschaftsleben der damaligen Zeit und die Kaffeehaustradition. Dieser Ausdruck wurde – nach dem Untergang der Monarchie – vonRobert Musil in seinem RomanDer Mann ohne Eigenschaften geprägt.[3] Er findet sich imÖsterreichischen Wörterbuch mit dem Vermerk „scherzh.“ und imDuden.
In den 1970er Jahren wurde in Anlehnung an die früheren Beziehungen „K.u.K.“ auch als Abkürzung fürKreisky undKádár übernommen, unter denen sich die politische Situation etwas entspannte.[4]
Die Bezeichnungen in den anderen Sprachen der Monarchie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]deutsch | tschechisch | ungarisch | polnisch | slowenisch | kroatisch | rumänisch |
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k. u. k. | c. a k. –císařský a královský | cs. és kir. –császári és királyi | C. i K. –Cesarski i Królewski | c. in kr. –cesarski in kraljevski | c. i kr. –carski i kraljevski | i. s. c.– chezăresc și crăiesc /împărătesc și crăiesc |
k. k. | c.k. –císařsko-královský | cs. kir. –császári-királyi | C. K. –cesarsko-królewski | c. kr. –cesarsko-kraljevski | c. kr. –carsko kraljevsko | c. c. –cezaro-crăiesc /chezaro-crăiesc |
k. u. | král. uher. –královský uherský | m. kir. –magyar királyi | królewski węgierski | kr. ug. –kraljevsko ugarsko |
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Österreich-Ungarn oder das Scheitern einer Utopie. In: Serie Kakanische Ansichten, Teil 1. Deutschlandfunk, 14. November 2010, abgerufen am 14. November 2010.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑TageszeitungWiener Zeitung vom 22. September 1911, S. 1.
- ↑SieheHof- und Staatshandbuch der österreichisch-ungarischen Monarchie, Ausgabe von 1900.
- ↑Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Erstes Buch - Kapitel 9 (Projekt Gutenberg)
- ↑Gábor Ujváry,Das ungarische Wien (Memento vom 9. November 2012 imInternet Archive),Balassi-Institut, abgerufen am 29. November 2012.