
Juris Hartmanis (*5. Juli1928 inRiga,Lettland; †29. Juli2022[1]) war ein lettisch-US-amerikanischerInformatiker, der gemeinsam mitRichard E. Stearns 1993 denTuring Award für seine Forschungsleistungen auf dem Gebiet derKomplexitätstheorie erhielt.
Nach demZweiten Weltkrieg flüchtete Hartmanis zunächst nachDeutschland. Er erwarb einDiplom in Physik an derUniversität Marburg und emigrierte in dieVereinigten Staaten von Amerika, wo er einenMaster-Abschluss inAngewandter Mathematik an derUniversity of Missouri–Kansas City absolvierte. Schließlich erlangte er 1955 amCaltech einenPh.D. in Mathematik beiRobert Dilworth.
In der Folge arbeitete er für dasGeneral Electric Research Laboratory, wo er Prinzipien der Informatik erforschte und lehrte. 1964 veröffentlichten er und Richard E. Stearns das für die Komplexitätstheorie wegweisende und namensgebende PaperComputational complexity of recursive sequences (1965 alsOn the computational complexity of algorithms wiederveröffentlicht), in dem sie unter anderemDTIME und damit generellKomplexitätsklassen sowie ein frühesSpeedup-Theorem einführten. Zusammen mit Phil Lewis führten Stearns und Hartmanis 1965 neben derZeit- auch diePlatzkomplexität ein.
1965 wurde er Professor derCornell University. Zu Hartmanis’ Doktoranden gehörtNeil Immerman (Gödel-Preis 1995).
Hartmanis gehörte demScience Board und demScience Steering Committee desSanta Fe Institute an.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Hartmanis, Juris |
| KURZBESCHREIBUNG | lettisch-amerikanischer Informatiker und Turingpreisträger |
| GEBURTSDATUM | 5. Juli 1928 |
| GEBURTSORT | Riga |
| STERBEDATUM | 29. Juli 2022 |