Oganesjan studierte von 1951 bis 1956 Kernphysik amMoskauer Institut für Technische Physik und begann anschließend seine wissenschaftliche Laufbahn am MoskauerKurtschatow-Institut, wo er seit 1958 im Labor für Kernreaktionen tätig war. Im Jahr 1962 wurde er zumKandidat der Wissenschaften promoviert.[3] 1970 erlangte er den sowjetischen akademischen Grad des Doktors entsprechend einerHabilitation. Er war nebenGeorgi N. Fljorow schon seit 1965 maßgeblich an den Arbeiten beteiligt, die zur Entdeckung der kurzlebigen Elemente mitOrdnungszahlen von 102 und höher führten.[1]
Oganesjan gilt als einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet derSchwerionenforschung. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen neben der Synthese und Beschreibung der schweren Elemente die Entwicklung von Ionenbeschleunigern und Methoden zur Erforschung von Reaktionen bei Kernspaltung, radioaktive Ionenstrahlung und der Strahlung geladener Teilchen. Ebenso betreibt er Grundlagenforschung zur Anwendung der Erkenntnisse in modernen technologischen Verfahren, zum Beispiel in der Medizin.[1]
Er entwickelte neue Ideen zur Herstellung der Elemente 102 bis 118 und setzte diese erfolgreich bei der Entdeckung der ElementeRutherfordium,Dubnium,Seaborgium,Bohrium,Nihonium,Flerovium undLivermorium um. Die Entdeckung dieser Elemente kann oft nicht eindeutig seiner Forschergruppe zugeschrieben werden, wesentlich ist jedoch die Schaffung der theoretischen Grundlagen. Zu seinen Erfolgen trug auch die internationale Zusammenarbeit, vor allem mit den Instituten inBerkeley undLivermore,CERN in Genf undGSI in Darmstadt bei.[4]
Zuletzt konnte im Oktober 2006 das Element mit der Ordnungszahl 118 durch seine Forschergruppe nachgewiesen werden. 2016 wurde deshalb von den beteiligten Forschergruppen der NameOganesson (Symbol Og) für dieses Element bei derIUPAC vorgeschlagen[5] und am 30. November 2016 von der IUPAC offiziell zuerkannt.[6] Oganesjan ist damit nachGlenn T. Seaborg erst der zweite Mensch, nach dem zu Lebzeiten ein Element benannt wurde.
Von Juri Oganesjan sind insgesamt über 300 Veröffentlichungen erschienen.[1]
2018 wurde ihm vom Premierminister ArmeniensNikol Paschinjan auch diearmenische Staatsbürgerschaft verliehen.
Er ist im wissenschaftlichen Beratungsgremium vonGANIL undRIKEN.