
Juan José Ibarretxe Markuartu (*15. März1957 inLlodio, ProvinzÁlava) ist einspanischer Politiker.
Er ist Mitglied der Baskischen Nationalen Partei (EAJ/PNV) und war vom 2. Januar 1999 bis zum 4. Mai 2009 der Ministerpräsident (baskischlehendakari) derAutonomen RegionBaskenland.
Ibarretxe hat einen Abschluss inWirtschaftswissenschaften derUniversität des Baskenlandes. Er ist verheiratet mit Begoña Arregui und hat zwei Kinder.

Ibarretxe war von 1983 bis 1987Bürgermeister seiner Heimatstadt Llodio. Von 1984 bis 1995 und von 1998 bis 2009 war er Mitglied des baskischen Regionalparlamentes. Von 1994 bis 1999 war er unter seinem VorgängerJosé Antonio Ardanza Vizelehendakari und Minister für Finanzen und öffentliche Verwaltung des Baskenlandes.[1]
2003 sorgte Ibarretxe mit einem Plan zur schrittweisen Ausweitung der Autonomie bis hin zur Unabhängigkeit des Baskenlandes für heftige innenpolitische Diskussionen in Spanien. Das von ihm vorgebrachte neue Autonomiestatut, der sogenanntePlan Ibarretxe, wurde allerdings im Januar 2005 vom spanischen Parlament deutlich abgewiesen. Bei den Regionalwahlen am 17. April 2005 verlor Ibarretxes Parteienkoalition die Mehrheit. Dennoch wurde Ibarretxe als Vorsitzender der stärksten Partei mit der Regierungsbildung beauftragt.
Am 23. Juni 2005 wurde Ibarretxe mit einfacher Mehrheit zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten gewählt. Er erhielt im zweiten Wahlgang 34 Stimmen, sein GegenkandidatPatxi López von den spanischen Sozialdemokraten (PSOE) nur 33 Stimmen. Tags zuvor wurde bei der Abstimmung das gleiche Ergebnis erzielt, doch war dabei eine absolute Mehrheit von 38 Stimmen notwendig.
Ibarretxe konnte nur mit Hilfe des umstrittenen kommunistischenPCTV/EHAK gewählt werden, der ihm zwei seiner insgesamt neun Stimmen gab, damit Ibarretxe nicht gegen López verlor. Ibarretxe vereinigte die Stimmen seinesPNV, derEusko Alkartasuna (zusammen 29 Stimmen) und derEzker Batua (3 Stimmen) auf sich. López erhielt 18 Stimmen von seinem PSOE und 15 Stimmen vom konservativenPartido Popular (PP). Der PCTV, der verdächtigt wird, der baskischen TerrororganisationETA bzw. deren verbotener politischer OrganisationBatasuna nahezustehen, unterstützte Ibarretxe, weil er im Gegensatz zu López für die Unabhängigkeit des Baskenlandes eintritt.
Bei den Wahlen am 1. Mai 2009 behielt der PNV zwar mit knappem Vorsprung vor dem PSOE die Mehrheit der Stimmen. Aufgrund einer Allianz mit derPartido Popular (PP) wurde jedoch der SozialistPatxi López am 5. Mai 2009 zum Lehendakari (Präsidenten des Baskischen Parlaments) gewählt, womit die drei Jahrzehnte dauernde Regierungszeit der Nationalisten beendet wurde.
Ibarretxe schied im Mai 2009 aus dem neugewählten Parlament aus.[1]
Nach seinem Rückzug aus der ersten Linie der baskischen Politik war Ibarretxe wissenschaftlich tätig. Er war 2009 Gastprofessor an derInteramerican University of Puerto Rico und wurde 2010 an der Juristischen Fakultät derUniversität des Baskenlandes (UPV/EHU) mit einer Dissertation des TitelsPrincipio ético, principio democrático y desarrollo humano sostenible: fundamentos para un modelo democrático promoviert.[2] 2013 wurde er Gründungsdirektor desAgirre Lehendakaria Center for Social and Political Studies,[3][4] der sich zum Ziel gesetzt hat, die sozioökonomische Transformation, die das Baskenland in den letzten Jahrzehnten erfahren hat, zu dokumentieren und als Modell für soziale Innovation und Demokratisierung auch in anderen Ländern nutzbar zu machen.[5]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Ibarretxe, Juan José |
| ALTERNATIVNAMEN | Ibarretxe Markuartu, Juan José (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | spanischer Politiker |
| GEBURTSDATUM | 15. März 1957 |
| GEBURTSORT | Llodio, ProvinzÁlava |