Joseph Fassbender

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Joseph Fassbender (*14. April1903 inKöln; †5. Januar1974 ebenda) war ein deutscherMaler undGraphiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Joseph Fassbender war einer der wichtigsten deutschen Vertreter derabstrakten Malerei der Nachkriegszeit und gehörte seit den späten 1940er bis in die 1960er Jahre zu den einflussreichsten Künstlern der Kunstszene des Rheinlands. Bei seiner Kunst handelt es sich um eine eigenständige Position der abstrakten Malerei. Aus demrheinischen Expressionismus kommend entwickelte er eine eigenständige, abstrakte Bild- und Formensprache.

Eigentlich sollte er die elterliche Konditorei übernehmen, studierte aber in den 1920er Jahren von 1926 bis 1928 Malerei mit Schwerpunkt Öl- und Wandmalerei beiRichard Seewald an denKölner Werkschulen, die unter der Leitung des Architekten und DesignersRichard Riemerschmid demWerkbundgedanken folgend über das Rheinland hinaus an Ansehen gewonnen hatten.

1929 feierte Joseph Fassbender erste Erfolge mit dem Erhalt desVilla-Romana-Preis desDeutschen Künstlerbundes für sein Werk "Roter Anker". Der Preis wurde zum ersten Mal nach dem Ersten Weltkrieg verliehen.1934 verfassteEugen Gottlob Winkler sein Eassy "Die Erkundung der Linie" über Fassbenders künstlerisches Arbeiten.1936 wurden seine Beiträge für die Hamburger Ausstellung desDeutschen Künstlerbundes beschlagnahmt.1940 gelang es Fassbender letzte Anklänge der Moderne in Form eines Messestandes auf der Foire Internationale de Bruxelles zu platzieren.1947 gründete Fassbender auf SchlossAlfter in der Nähe vonBornheim zusammen mit den MalernHann Trier undHubert Berke und anderen dieDonnerstag-Gesellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das kulturelle Geschehen im Rheinland nach dem Ende der nationalsozialistischen Unterdrückung wiederzubeleben. 1948/1949 war Fassbender Gründungsmitglied derNeuen Rheinischen Sezession. 1950 erhielt er denKarl Ströher-Preis der Stadt Darmstadt gemeinsam mit Hann Trier.1951 nahm Fassbender an der erstenBiennale von São Paulo teil, 1953 an der Zweiten. 1954 kuratierte Fassbender eine Ferdinand Hodler Ausstellung imKunsthaus Lempertz, das seine Räume zu dieser Zeit an die Generaldirektion der Kölner Museen für bedeutende Wanderausstellungen verlieh. 1954–1955 war Fassbender Gastdozent an derHamburger Landeskunstschule.

Er war als teilnehmender Künstler auf derdocumenta 1 im Jahr 1955, derdocumenta 2 im Jahr 1959 und derdocumenta III im Jahr 1964 inKassel vertreten.

Von 1956 bis 1958 war Joseph Fassbender Leiter der Grafischen Abteilung derWerkkunstschule Krefeld (heute:Hochschule Niederrhein). 1958 wurde Fassbender zum Professor für Malerei und Graphik an derKunstakademie Düsseldorf ernannt. Er blieb Professor bis 1968.1964 bildete Joseph Fassbender gemeinsam mitNorbert Kricke den deutschen Beitrag derBiennale di Venezia innerhalb desDeutschen Pavillon, der zu diesem Anlass von Herbert Selldorf umgestaltet wurde. 1967 war sein BildVerwandlung I auf der WeltausstellungEXPO 67 in Montreal im Pavillon der europäischen Gemeinschaften zu sehen.

Fassbender starb am 5. Januar 1974. Bei der Beerdigung auf demKölner Südfriedhof hielt Hann Trier die Grabrede.[1]

Neben der Malerei gelten seine graphische Arbeit und die Plakat- und Buchgestaltungen sowie dieSignet-Entwürfe als bemerkenswert. Zu seinen größten Werken gehören seine Arbeiten im Rahmen derKunst am Bau.

Ein Teil des Nachlasses von Joseph Fassbender befindet sich imDeutschen Kunstarchiv imGermanischen Nationalmuseum inNürnberg.

Auszeichnungen

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Wiederkehrende Großausstellungen

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Sammlungen

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Werke für den öffentlichen und halböffentlichen Raum

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Schülerinnen und Schüler

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Joseph-und-Anna-Fassbender-Preis

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Fassbenders Frau Anna stiftete denJoseph-und-Anna-Fassbender-Preis, der seit dem Jahr 1990 an Graphiker und Handzeichner über die StadtBrühl vergeben wird.

Werkverzeichnisse

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  • Herzogenrath, Wulf (Hg.), Joseph Faßbender – Malerei zwischen Figuration und Abstraktion, mit einem Werkverzeichnis der farbigen Arbeiten von Uwe Haupenthal, Köln 1988
  • Trier-Franzen, Alice, Angewandte Graphik von Joseph Faßbender (mit einem Werkverzeichnis), Magisterarbeit, Universität Bonn 1989
  • Trier-Franzen, Alice, Das graphische Werk Joseph Faßbenders, mit einem Werkverzeichnis der graphischen Arbeiten, Alfter 1994

Literatur

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  • Günter Aust:Joseph Fassbender (= Monographien zur rheinisch-westfälischen Kunst der Gegenwart.Band 22). Recklinghausen,DNB 450185753. 
  • Marion Euskirchen:Die monumentalen Wandgemälde Joseph Fassbenders in Bonn. In: Bonner Heimat- und Geschichtsverein (Hrsg.):Bonner Geschichtsblätter.Band 53/54, 2004,ISSN 0068-0052,S. 429-449. 

Zeitungsartikel

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Grabstätte in der DatenbankFind a Grave, abgerufen am 29. März 2022.
  2. Joseph Fassbender. Abgerufen am 25. November 2022 (deutsch). 
  3. ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung. Abgerufen am 25. November 2022. 
Personendaten
NAMEFassbender, Joseph
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM14. April 1903
GEBURTSORTKöln
STERBEDATUM5. Januar 1974
STERBEORTKöln
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