
John Matthew Martinis (*1958[1]) ist ein US-amerikanischer Physiker, der sich mitSupraleitung und Experimenten zurQuanteninformatik mit supraleitenden Systemen befasst. Er ist emeritierter[2] Hochschullehrer an derUniversity of California, Santa Barbara (UCSB) undChief Technology Officer von Qolabs. 2025 wurde ihm gemeinsam mitJohn Clarke undMichel Devoret derNobelpreis für Physik für die Beobachtung desMakroskopischen Quantentunnelns zuerkannt.[3]
Martinis studierte ab 1976 an derUniversity of California, Berkeley mit dem Bachelor-Abschluss 1980 und der Promotion 1987. In seiner Dissertation demonstrierte er supraleitendeQubits. AlsPost-Doktorand war er amCommissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA) inSaclay und danach amNational Institute of Standards and Technology (NIST) in Boulder. Dort war er an der Entwicklung einesJohnson Noise Thermometer (JNT), basierend aufJohnson-Rauschen und unter Verwendung supraleitender Elektronik beteiligt,[4] das auf seine Idee zur Verwendung pulsgesteuerterJosephsonkontakt-Arrays zur Synthese von Wellenformen zurückging und zur Messung derBoltzmann-Konstante diente (2000, 2005).[5] 2004 wechselte er als Professor an dieUniversity of California, Santa Barbara (UCSB).[6]
Von 2014 bis 2020 forschte Martinis als Leiter der Hardware-Gruppe inGooglesQuantum Artificial Intelligence Lab am Bau einesfehlertolerantenQuantencomputers.[7] Die Google-Forschungsgruppe um Martinis veröffentlichte 2019 ein Experiment, mit dem die Forscher erstmals real demonstrierteQuantenüberlegenheit („quantum supremacy“) behaupten.[8]
Im Herbst 2020 schloss sich Martinis dem vonMichelle Simmons gegründetenaustralischen Quantum-Computing-StartupSilicon Quantum Computing, das einen Quantencomputer aufSilizium-Basis entwickeln will, als Berater an.[9]
Seit 2023 ist erChief Technology Officer und Mitgründer desStart-upsQolab[10] mit dem Ziel einenutility scale Quantencomputer auf Basis supraleitender Qubits zu bauen.[11]
2010 erhielt er mit Andrew Cleland den Science Breakthrough of the Year derAmerican Association for the Advancement of Science für den ersten Nachweis des Quantenverhaltens eines mechanischen Oszillators (sieheQuantenmaschine). 2014 erhielt Martinis denFritz London Memorial Prizefür grundlegende experimentelle Fortschritte und Pionier-Leistungen in der Quantenkontrolle, Quanteninformationsverarbeitung und Quantenoptik mit supraleitenden Qubits und Mikrowellen (Laudatio).[12] 2021 wurde ihm derJohn Stewart Bell Prize des CQIQC derUniversity of Toronto verliehen.[13] Er ist Fellow derAmerican Physical Society. 2025 wurde er gemeinsam mitJohn Clarke undMichel Devoret mit demNobelpreis für Physik ausgezeichnet.
| Personendaten | |
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| NAME | Martinis, John M. |
| ALTERNATIVNAMEN | Martinis, John Matthew |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Physiker |
| GEBURTSDATUM | 1958 |