Seinen Durchbruch hatte er 1971 mitTake Me Home, Country Roads. MitSunshine on My Shoulders,Annie’s Song, Thank God I’m a Country Boy undI’m Sorry erreichte er zwischen 1973 und 1975 Platz eins derUS-Single-Charts.Leaving on a Jet Plane,Rocky Mountain High undBack Home Again sind weitere seiner bekannten und erfolgreichen Kompositionen.
Henry John Deutschendorf jr. wurde 1943 in Roswell in New Mexico geboren, wo seindeutschamerikanischer Vater als Luftwaffenpilot in derAir-Force-Base stationiert war. Seine Kindheit war von zahlreichen Ortswechseln geprägt, die der Beruf seines Vaters mit sich brachte. Nach einem Umzug nachTucson lernte er mit elf Jahren auf einer altenGibson, die er von seiner Großmutter geschenkt bekommen hatte,Gitarre zu spielen. Er sang im Kirchenchor und spielte in lokalen Rockbands.
Während eines Architekturstudiums inLubbock,Texas hatte er seine ersten Auftritte. Seine Begeisterung für die Musik war so groß, dass er 1964 das Studium abbrach und nachLos Angeles zog, um sich der dortigen Folk-Szene anzuschließen. Hier arbeitete er tagsüber als technischer Zeichner, abends spielte er in Folk-Clubs. Seinen Namen „Deutschendorf“ änderte er in „Denver“, nach der Hauptstadt des US-BundesstaatesColorado.
Zunächst tingelte er durch Cafés und Clubs, bis ihn Folk-Impresario Randy Sparks für das Ledbetter’s engagierte. 1965 bemühte er sich um einen freigewordenen Platz im Chad Mitchell Trio, setzte sich gegen 250 Mitbewerber durch und wurde engagiert. Chad Mitchell verließ bald darauf das Trio, und die Gruppe nannte sich von nun an Denver, Boise and Johnson. 1967 heiratete Denver Ann Marie Martell, genannt Annie. Zwei Jahre später trennte sich die Band, und Denver zog mit seiner Frau nachAspen in dieRocky Mountains.
Sein ManagerJerry Weintraub vermittelte Denver 1969 einen Schallplattenvertrag beiRCA. Im selben Jahr erschien sein erstes AlbumRhymes and Reasons. Es verkaufte sich schlecht, enthielt aberLeaving on a Jet Plane, das Ende 1969 durchPeter, Paul and Mary bekannt wurde undPlatz eins der US-Hitparade erreichte. Auch die FolgeproduktionenTake Me to Tomorrow undWhose Garden Was This? aus dem Jahr 1970 erhielten zwar gute Kritiken, waren aber nicht so erfolgreich wie das nächste AlbumPoems, Prayers, Promises aus dem Jahr 1971 mit seiner ersten HitsingleTake Me Home, Country Roads. Der Song eroberte in zahlreichen Ländern die Hitparaden, wurde weltweit zu einem der bekanntesten Hits der1970er Jahre und zu einemEvergreen der Country-Musik. Für die Single erhielt Denver Gold, für das Album Platin.
Das fünfte AlbumAerie aus dem Jahr 1972 etablierte Denver endgültig unter den profiliertenSinger-Songwritern.John Denver’s Greatest Hits erschien im November 1973 und war so erfolgreich, dass sich der Sampler zwei Jahre lang in den Hitlisten hielt. Ebenfalls 1973 zeichnete dieBBC sechs Episoden derJohn Denver Show auf, die Denver mit seinen beiden Freunden Bill und Taffy Danoff und wechselnden Stargästen wieDavid Essex,Donovan undPaul Williams moderierte.[1] In den folgenden Jahren eroberte Denver mit Songs wieRocky Mountain High,Sunshine on my Shoulders,Thank God I’m a Country Boy oderCalypso immer wieder Top-Positionen in den Charts.
John Denver (1995)
Neben den eingängigen Melodien war es vor allem die natürlich-freundliche Ausstrahlung Denvers, die auch über Schallplatte den Zuhörer erreichte. Alle folgenden Alben und Singles waren erfolgreich. Der seiner Frau gewidmeteAnnie’s Song schaffte es auf Platz eins der Pop-Hitparade. MitBack Home Again konnte er 1974 erstmals die Spitze der Country-Charts erobern. In diesem Jahr verkaufte Denver mehr Schallplatten als irgendein anderer Interpret.
1975 wurde er mit den Preisen „Entertainer of the Year“ und „Song of the Year“ derCountry Music Association ausgezeichnet. Das gleichnamige Album wurde Country-Album des Jahres, und von derAcademy of Country Music wurde er zum besten Sänger des Jahres gewählt. Neben seinen musikalischen Aktivitäten hatte Denver einige Auftritte als Schauspieler (darunter Hauptrollen inOh Gott 1977 undFoxfire 1987) sowie zahlreiche Fernsehauftritte wie beispielsweise in derMuppet Show, und er war fünfmal Gastgeber bei der Verleihung derGrammy Awards.
Im Februar 1995 nahm Denver inNew York City in denSony-Music-Studios ein zweistündiges Live-Album vor einem internationalen Publikum auf. DasWildlife Concert wurde mit Hilfe des GitarristenJames Burton und dem SaxofonistenJim Horn aufgenommen und war mit einer Reise durch 30 Jahre Musik ein großer Erfolg. 1996 wurde Denver in dieSongwriters Hall of Fame aufgenommen.
Bereits auf seinen Alben der 1970er Jahre hatte Denver immer wieder Umweltthemen aufgegriffen. In den1980er Jahren verstärkte er seinen Einsatz gegen Umweltzerstörung. Er arbeitete aktiv bei mehreren ökologischen und humanitären Projekten mit. 1985, noch zur Zeit desKalten Krieges, wurde er als einer der ersten westlichen Musikstars in dieSowjetunion eingeladen. Durch diesen Besuch wurde er zu dem AbrüstungssongLet Us Begin inspiriert. Ein Jahr später unternahm er eine größere Tournee durch die UdSSR. 1992 folgte eine Tournee durchChina.
Denvers Vater, Henry John Deutschendorf sr., starb 1982 im Alter von 62 Jahren. Seine Mutter, Erma Louise Deutschendorf Davis, starb 2010 im Alter von 87 Jahren. Denver hat einen fünf Jahre jüngeren Bruder, der in Kalifornien lebt.
Denver war zweimal verheiratet: von 1967 bis 1982 mit Annie Martell und von 1988 bis 1992 mit der australischen Schauspielerin Cassandra Delaney. Aus erster Ehe hatte er zwei Adoptivkinder: einen Sohn (* 1974) und eine Tochter (* 1976). Aus zweiter Ehe stammt eine leibliche Tochter (* 1989).
Denver war ein begeisterter Flieger, der beim Absturz mit seinem neu erworbenenLeichtflugzeugRutan 61 Long EZ ums Leben kam. Am 12. Oktober 1997 flog Denver nach mehreren Start- und Landemanövern über dieMonterey Bay in Kalifornien. Er hatte angenommen, die Tankfüllung würde für die geplante Flugstunde ausreichen. Dies war nicht der Fall, und in 500Fuß Flughöhe stoppte der Motor.
Bei seinem Flugzeugmodell befand sich der Schalter, um zwischen den Tanks zu wechseln, hinter dem linken Sitz. Dieser war zudem sehr schwergängig und hatte keine Markierungen für die korrekte Stellung. Denver versuchte, den Schalter hinter sich umzulegen. Dafür musste er den Oberkörper drehen, wobei er das Steuer verriss und abstürzte.[2] Er starb im Alter von 53 Jahren.
Der Flugzeugtyp war für die je nach Konfiguration falsch angeordneten Tankwahlschalter bekannt. Zum Zeitpunkt des Absturzes war Denver nicht im Besitz einer gültigenFluglizenz, die ihm wegen fehlender medizinischer Tauglichkeit aufgrund von Alkoholproblemen entzogen worden war. LautObduktion war Denver beim Unfall aber weder durch Alkohol, Drogen oder Medikamente noch durch gesundheitliche Probleme beeinträchtigt gewesen.
Gedenktafel für John Denver am Strand im kalifornischenPacific Grove
2007 ernannte das Parlament von Colorado seinen SongRocky Mountain High zur zweiten offiziellenHymne des Bundesstaats. Im September desselben Jahres wurde am Strand beiPacific Grove in Kalifornien zu Ehren Denvers an der Stelle des Flugzeugabsturzes eine Gedenktafel aus Bronze auf einem großen Stein eingeweiht.
Im März 2014 wurde der SongTake Me Home, Country Roads vom Parlament inWest Virginia zur offiziellen Hymne erklärt.[3] Im Oktober des Jahres wurde er mit einem Stern auf demHollywood Walk of Fame geehrt.[4] In der Colorado Music Hall of Fame ist Denvers Karriere eine Ausstellung gewidmet. Die von Fans finanzierte Bronzestatue „Spirit“, die Denver mit einem Adler darstellt, ist dort ebenfalls zu finden.[5]
↑Close-Up: The John Denver Crash. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Februar 2010; abgerufen am 27. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.avweb.com