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Johann Georg von der Hauben

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Familienwappen

Johann Georg von der Hauben (*6. Dezember1657; †16. August1717 beiBelgrad) war einGraf undFeldmarschallleutnant der kaiserlichenReichsarmee.

Herkunft und Familie

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Er entstammte dem altenPfälzischen Adelsgeschlechtvon der Hauben und war der Sohn des Hans Georg von der Hauben († 1691) sowie seiner Gattin KatharinaMegenzer von Velldorf. Von seinen fünf Brüdern amtiertenJohann Lothar († 1723),[1] Johann Ernst und Johannes († 1700) alsDomherren zu Worms. Der Bruder Johann Carl († 1726) folgte ihm in den Familienbesitztümern nach und der Bruder Johann Friedrich fiel 1709 als kaiserlicherOberst und Kommandeur des MarkgrafLudwig Georg Simpert von Baden-Baden unterstehenden Regiments„Altbaden“, in derSchlacht bei Malplaquet. Die Familie bekannte sich zum katholischen Glauben.

Leben

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Johann Georg von der Hauben war zunächst Ober-Jägermeister in derMarkgrafschaft Baden-Baden. Ab 1691 erscheint er als kaiserlicherGeneraladjutant und diente im baden-badischen Kontingent der Reichsarmee. Am 2. September 1694 erfolgte die Erhebung zum Reichsfreiherrn, mit Datum vom 16. September 1699 verlieh ihm der Pfälzer KurfürstJohann Wilhelm die Ortsherrschaft zuGerolsheim. Durch persönliche Unterstützung des MarkgrafenLudwig Wilhelm, dem sogenannten Türkenlouis, avancierte er am 5. Oktober 1701 zum Oberst. 1704 erhob KaiserLeopold I. den Offizier zumReichsgrafen undKammerherrn. Er kämpfte imSpanischen Erbfolgekrieg und erhielt am 10. Mai 1708 die Beförderung zumGeneralfeldwachtmeister zu Pferde.

Am 3. Mai 1716 wurde Johann Georg von der Hauben Feldmarschall-Leutnant und nahm unter dem Kommando des PrinzenEugen von Savoyen amVenezianisch-Österreichischen Türkenkrieg teil. Im Gefecht beiKarlowitz, am 2. August 1716 verwundet kämpfte er schon drei Tage später in derSchlacht von Peterwardein, wonach ihn KaiserKarl VI. zum Inhaber einesKürassier-Regimentes bestimmte. Bei Karlowitz schoss der General, im Beisein des FeldmarschallsJohann Pálffy, mit der Pistole den kommandierenden türkischenPascha vom Pferd.[2][3]

1717 focht er in derSchlacht von Belgrad. Der ganze Feldzug war auf die Eroberung dieser Stadt ausgerichtet. Mitte Juni begann die Belagerung der mit 30.000 Türken besetzten Festung durch die Truppen Prinz Eugens; am 23. Juli fing man mit der Beschießung an. General von der Hauben besetzte mit seinem Korps zunächstSemlin und leitete dann die Angriffe von der Flussseite her, während HerzogCarl Alexander von Württemberg die von der Landseite befehligte.[4] Anfang August traf ein 200.000 Mann starkes, türkisches Entsatzheer ein und belagerte nun seinerseits die 70.000 christlichen Soldaten. Noch bevor die zahlenmäßig überlegene Entsatzarmee in den Kampf eingreifen konnte, ging Prinz Eugen am 16. August selbst zum Angriff über, der nach langen und erbitterten Gefechten schließlich mit einem überwältigenden Sieg der österreichischen Truppen endete. Das Entsatzheer floh und die Stadt ergab sich am 22. August. Johann Georg von der Hauben gehörte zu den ersten Kriegern, die am 16. August ins Gefecht traten. Frühmorgens traf er mit seinen Männern auf türkische Reiter und es entwickelte sich ein heftiger Nahkampf, wobei er umkam und – wie es im zeitgenössischen Bericht heißt –„erbärmlich zerhaut“ aufgefunden wurde.[5][6]

Der Offizier fand sein Grab auf dem Schlachtfeld. In der Heimat ließ ihm seine Familie, in der katholischen Kirche von Gerolsheim, ein großes Epitaph errichten das dort erhalten ist. Er, Feldmarschall-Leutnant Fürst Joseph Antonvon Lobkowitz undGeneralwachtmeister FreiherrDamian Casimir von Dalberg sind auf christlicher Seite die drei ranghöchsten vor Belgrad gefallenen Soldaten.

Johann Georg von der Hauben war verheiratet mit Amalia EleonoreStaël von Holstein. Durch sie gehörte ihm zeitweise das RittergutHaus Heisingen beiEssen.[7][8][9] Mit seiner Frau hatte er die Tochter Franziska Augusta Antonia (1697–1758),[10] die den bayerischen Grafen Maximilian Joseph I. vonToerring-Jettenbach heiratete (1694–1769). Deren Sohn war derRegensburger bzw.Freisinger FürstbischofMaximilian Prokop von Toerring-Jettenbach (1739–1789).[11] Seiner Tochter vermachte General von der Hauben auch die von ihm erworbenen böhmischen Herrschaften Kronporitschen (Červené Poříčí) und Brzeskowitz (Vřeskovice).[12]

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Überlieferte Inschrift des verschwundenen Epitaphs, lautThesaurus Palatinus (Band 2)
  2. Höchste Welt- und Krieges-Häupter, welche den Fried-brüchigen Türckischen Hochmuth durch zwey Feld-Züge in Ungaren also gedemüthiget, Dillingen, 1718, S. 13;(Digitalscan)
  3. Jean Dumont:Des Grossen Feld-Herrns Eugenii Hertzogs von Savoyen und Käyserlichen General-Lieutenants Helden-Thaten, Band 3, S. 831, Nürnberg, 1720;(Digitalscan)
  4. Johann David Köhler, Christoph Weigel:Gedenckwürdigkeiten des ietzt lauffenden achtzehenden Jahr-Hunderts nach Christi Geburt, Band 1, S. 225, Nürnberg, 1739;(Digitalscan)
  5. Vgl. Dumont 1720, S. 1123;(Digitalscan)
  6. Copia eines Particular-Schreibens von dem herrlichen Sieg, auch nach solchem erfolgten Übergab der Hauptfestung Belgrad, Belgrad, 20. August 1717;(Digitalscan, siehe vorletzte Seite des Dokuments)
  7. Webseite über die Besitztümer der Staël von Holstein (siehe unterHaus Heisingen)
  8. Webseite Uni Köln (Dokument 3321 - AA 002)
  9. Anton Fahne:Forschungen auf dem Gebiete der Rheinischen und Westphälischen Geschichte, Band 3 (Geschichte der Herren Stael von Holstein), Köln 1871, S. 202;(Digitalscan)
  10. Genealogische Seite zur Tochter
  11. PDF-Dokument zu Bischof Maximilian Prokop von Toerring-Jettenbach, mit Nennung der Eltern
  12. Josef František Jaroslav Schaller:Topographie des Königreichs Böhmen, Band 12, Prag, 1789, S. 125 u. 126;(Digitalscan)
Normdaten (Person):Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 17. März 2024.
Personendaten
NAMEHauben, Johann Georg von der
KURZBESCHREIBUNGOffizier der kaiserlichen Reichsarmee im Range eines Feldmarschall-Leutnant
GEBURTSDATUM6. Dezember 1657
STERBEDATUM16. August 1717
STERBEORTbeiBelgrad
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