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Johan Cesar Godeffroy (Kaufmann, 1781)

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Johann Cesar Godeffroy

JohanCesar Godeffroy (*15. Oktober1781 inHamburg; †3. Juli1845 ebenda[1]) war ein deutscherKaufmann undReeder aus Hamburg.

Leben

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Cesar Godeffroy entstammte derhugenottischen FamilieGodeffroy. Er war der älteste Sohn des gleichnamigen Hamburger KaufmannsJohan Cesar Godeffroy (1742–1818) und dessen Ehefrau Antoinette Magdalena, geborene Matthiessen (1762–1818).

Nach seiner Schulausbildung und Lehrzeit begab sich Godeffroy zunächst auf eineGrand Tour nachItalien[2] und trat in das väterlicheHandelsunternehmen ein, das ab 1. Januar 1806 unterJoh. Ces. Godeffroy & Sohn firmierte.[3] Godeffroy wurde am 8. September 1809 Hamburger Bürger.[4] Zur Zeit derKontinentalsperre liefen die Geschäfte schlecht und die Erlöse der Firma brachen im Vergleich zu den Vorjahren auf ein Zwanzigstel ein.[5] Während der zweitenfranzösischen Besetzung Hamburgs 1813 verlegte die Familie ihren Wohnsitz und das Geschäft nachKiel, wo der älteste Sohn geboren wurde. Nach dem Abzug der französischen Besatzung liefen die Geschäfte in Hamburg nur langsam wieder an, und Godeffroy besaß zunächst nur zwei Schiffe. Bis 1828 stieg die Zahl auf fünf Schiffe an, wodurch das Unternehmen gemessen an der Anzahl der Schiffe an fünfter Stelle in Hamburg lag.

Nach dem Tod seines Vaters im Mai 1818 nahm er Eduard Ferdinand Faerber, der bereits als Prokurist im Unternehmen tätig war, und Johann Heinrich Bohnenberg als Teilhaber auf.[3] Associé Bohnenberg verstarb am 16. Oktober 1819.[6] Die Teilhaberschaft mit Faerber bestand bis 31. Dezember 1831.[7] Faerber ging dann nachMexiko-Stadt und etablierte dort die Firma „Faerber & Godeffroy“, was Godeffroy mit einer finanziellen Hilfe in Höhe von 100.000Mark Banco unterstützte. Faerber vertrat als Konsul die Interessen von Hamburg und als Generalkonsul für Mexiko die von Bremen. Im Juni 1841 kehrte er nach Hamburg zurück.

1844 erzielte J. C. Godeffroy & Sohn mehr Einnahmen durch die Reederei als durch den Handel. In Godeffroys Sterbejahr 1845 stieg das Unternehmen zur größten Reederei in Hamburg auf. Er hinterließ ein Vermögen in Höhe von 625.412 Mark Banco, das sind ca. 125.000 Mark Banco mehr, als er 1818 geerbt hatte.

DasLandhaus J. C. Godeffroy an der Elbchaussee

Cesar Godeffroy führte ein Leben, das ihm viele Annehmlichkeiten gestattete. Er achtete aber stets darauf, dass er nicht mehr ausgab, als er verdiente und führte dazu sehr genau Buch.[8] Zur Geselligkeit wurde zu Godeffroys Lebzeiten mit Freunden und Bekannten Karten gespielt.[9] Cesar Godeffroy gewann dabei viel Geld, verlor es aber auch im Laufe der Jahre wieder.

Godeffroy heiratete am 23. November 1810 Sophie Lucie Meyer, verwitwete von Witzendorff (1786–1842). Aus der Ehe gingen eine Tochter und vier Söhne hervor. Die Tochter Helene (1811–1894) war seit 1833 mit dem Kaufmann William Brancker (1797–1882) verheiratet, der nach 1837 mit Kapital von Godeffroy inNew York die Firma Brancker, Godeffroy & Co. gründete. Die Söhne waren der bekannteste NamensträgerCesar Godeffroy (1813–1885),Adolph Godeffroy (1814–1893),Gustav Godeffroy (1817–1893) und Alfred Godeffroy (1824–1898), der Kaufmann inSan Francisco war.

Literatur

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  • Claus Gossler:Godeffroy, Johan Cesar V. In:Franklin Kopitzsch,Dirk Brietzke (Hrsg.):Hamburgische Biografie.Band 5. Wallstein, Göttingen 2010,ISBN 978-3-8353-0640-0,S. 142–144. 
  • Bernhard Koerner (Hrsg.):Deutsches Geschlechterbuch. 27. Band. Starke, Görlitz 1914,S. 24. 
  • Kurt Schmack:J. C. Godeffroy & Sohn Kaufleute zu Hamburg. Leistung und Schicksal eines Welthandelshauses. Broschek, Hamburg 1938,DNB 576039713. 
  • Richard Hertz:Das Hamburger Seehandelshaus J.C. Godeffroy und Sohn (1766‒1879). In:Veröffentlichung des Vereins für Hamburgische Geschichte.Band 4. Georg Westermann, Hamburg, Braunschweig 1922,DNB 570331633. 

Einzelnachweise

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  1. Abweichend zum Eintrag imDeutschen Geschlechterbuch, Neunter Hamburger Band, S. 293, der „Hamburg“ als Sterbeort angibt, ist in der Todesanzeige für „Johan Cesar Godeffroy“ in denHamburger Nachrichten vom 5. Juli 1845, Seite 4 als Ort des Todes der „Landsitz zu Dockenhuden“ genannt. Die Anzeige ist unterzeichnet mit „Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln“.
  2. Der Autor führt keine Belege für eine Grand Tour an! Zitiert nach Claus Gossler: „Godeffroy, Johan Cesar V.“ In:Hamburgische Biografie. Band 5. (Göttingen 2010).
  3. abProclamata (Hamburg, den 4. Januar 1819). In:Privilegirte wöchentliche gemeinnützige Nachrichten von und für Hamburg [Hamburger Nachrichten]. 26. Januar 1819, S. 5
  4. Verzeichnis, welche Bürger geworden. In:Privilegierte wöchentlich gemeinnützige Nachrichten von und für Hamburg [Hamburger Nachrichten]. 16. September 1809, S. [3], (Digitalisat)
  5. Kurt Moriz-Eichborn:Das Soll und Haben von Eichborn & Co in 175 Jahren: ein schlesischer Beitrag zur vaterländischen Wirtschaftsgeschichte. W. G. Korn, Breslau 1903,S. 149. 
  6. Proclamata (Hamburg, den 27. Februar 1822). In:Privilegirte wöchentliche gemeinnützige Nachrichten von und für Hamburg [Hamburger Nachrichten]. 4. Oktober 1822, S. 2
  7. Proclamata (Hamburg, den 11. September 1834), in:Privilegirte wöchentliche gemeinnützige Nachrichten von und für Hamburg [Hamburger Nachrichten]. 19. Dezember 1834, S. 3
  8. Kurt Schmack, S. 25 und Richard Hertz, S. 15, Fußnote 54.
  9. „Während vieler Jahre scheinen sich Leute wie Matthiessen[Conrad Johann] Matthiessen, [Martin Anton] Heckscher [(1762–1823)], [Johann Ludwig Barthold] Heise ([1749–1812)], [François Diedrich] Bertheau [(1734–1826)], Parish, Hüffel, Gerkens, Thornton, Texier und Tiedemann regelmässig zum Spiel getroffen zu haben.“ Zitat aus: Paul The. Hoffmann:Die Elbchaussee. Ihre Landsitze, Menschen und Schicksale. Broschek, Hamburg 1937, Fußnote 399, S. 239.
Personendaten
NAMEGodeffroy, Johan Cesar
ALTERNATIVNAMENGodeffroy, Johann Cesar; Godeffroy, Johan Cesar V.
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Kaufmann und Reeder
GEBURTSDATUM15. Oktober 1781
GEBURTSORTHamburg
STERBEDATUM3. Juli 1845
STERBEORTHamburg
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