Jelena Dokić, die ab 1998 auf derWTA Tour spielte, emigrierte 1994 mit ihrer Familie nachAustralien. Zwischen 1994 und 2002 trat sie für Australien an, 1999 gewann sie zusammen mitMark Philippoussis denHopman Cup. Ihr größter sportlicher Erfolg war ihre Halbfinalteilnahme in Wimbledon im Jahr 2000. Die beste Platzierung in derWTA-Weltrangliste erreichte Dokić am 19. August 2002 mit Rang 4. Im Mai 2001 war sie auf der Tour „Spielerin des Monats“.
Nach einem Skandal 2001 während derAustralian Open, als Dokić und ihr Vater Damir den Veranstaltern Manipulation bei der Auslosung vorwarfen, kehrte die Familie nachSerbien zurück und Dokić spielte wieder für ihre alte Heimat. Dieser Vorfall war nicht der letzte Streit, an dem der Vater beteiligt war. Auseinandersetzungen mit Turnierveranstaltern, Trainern und Funktionären der WTA sowie private Probleme bremsten den sportlichen Erfolg seiner Tochter.
Dokić trennte sich im November 2005 folgerichtig von ihrem Vater und ging zurück nach Australien. Dort entschuldigte sie sich für die früheren Vorfälle und beteuerte, dass sie wieder unter australischer Flagge spielen wolle. Noch im selben Jahr bestritt sie die Qualifikation bei einem kleinen Turnier im Melbourne Park, um eineWildcard für die Australian Open zu erhalten, was ihr auch gelang.
Beim WTA-Turnier inAuckland im Januar 2006 verlor sie ihr Auftaktmatch gegenJulia Schruff, den geplanten Auftritt inCanberra musste sie wegen Verletzung absagen. Nach ihrem Aus in der ersten Runde in Melbourne gegenVirginie Razzano sagte sie mehrere Turniere ab.2006 trat sie noch bei drei weiteren Turnieren an: Im April verlor sie in der Qualifikation des Challenger-Turniers vonBiarritz mit 5:7, 5:7 gegen die kaum bekannte Italienerin Eleonora Punzo. Bei einem weiteren Challenger-Turnier in Italien erreichte sie als Qualifikantin Runde zwei, in der sie der Rumänin Mădălina Gojnea unterlag. In Wimbledon trat sie mit einer Wildcard an, scheiterte jedoch gleich in der ersten Runde der Qualifikation an der in der Weltrangliste inzwischen ebenfalls weit abgerutschtenAlexandra Stevenson.
2008 gewann Dokić die Internationalen Hessischen Meisterschaften. Am 20. Juli besiegte sie im Endspiel Michelle Gerards aus den Niederlanden mit 6:0, 6:0. Auch bei den ebenfalls mit 25.000 US-Dollar dotierten ITF-Turnieren im Mai in Florenz und Caserta gewann sie den Titel. Zudem zog sie zwischen Mai und Juli zweimal in ein Halbfinale ein.
Am 6. März 2011 gewann Dokić nach fast neun Jahren wieder ein WTA-Turnier. Im Finale vonKuala Lumpur besiegte sieLucie Šafářová, die zwei Matchbälle im Tiebreak des zweiten Satzes und eine 3:1-Führung im dritten Satz nicht nutzen konnte, mit 2:6, 7:69, 6:4.
Nachdem Dokić beimFamily Circle Cup 2012 in der ersten Runde hatte verletzt aufgeben müssen, spielte sie 2012 und 2013 kein Match auf der Tour. Im Mai 2013 trainierte sie einem Interview zufolge für ein Comeback auf kleineren Turnieren;[1] sie trat jedoch bei keinem Turnier an. Nach einer Handgelenksoperation erklärte sie im Oktober 2013, dass sie unterTodd Woodbridge trainiere, um sich für die Australian Open im Januar 2014 um eine Wildcard zu bewerben.[2] Im Dezember trat sie bei der entsprechenden Ausscheidung an, verlor jedoch gleich in Runde eins gegenJarmila Gajdošová.[3] Für denDoppelwettbewerb der Australian Open erhielt sie tatsächlich eine Wildcard, sie kam aber an der Seite vonStorm Sanders nicht über die erste Runde hinaus. Seitdem ist sie auf der Damentour nicht mehr angetreten.
In ihrer 2017 in Australien veröffentlichten AutobiographieUnbreakable beschuldigt Dokić ihren Vater, sie als Vehikel zum Entkommen aus der Armut, in der die Familie nach der Emigration nach Australien lebte, benutzt zu haben und von ihm regelmäßig physisch und psychisch misshandelt worden zu sein.[4]
Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation;n. a. = nicht ausgetragen