Jean Duvernoy

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Jean Duvernoy (*1917 inMontbéliard; †18. August2010 inToulouse)[1] war ein französischerJurist undMediävist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Jean Duvernoy studierteRechtswissenschaft an derUniversität Grenoble und arbeitete anschließend als Rechtsberater für die StaatsgesellschaftÉlectricité Gaz de France. Neben dieser Tätigkeit hatte Duvernoy als Kenner derlateinischen Sprache ein ausgeprägtes Interesse an der Geschichte derInquisition und derHäresie imMittelalter. Zunächst befasste er sich mit der Bewegung derWaldenser, setzte sich aber später mit denKatharern auseinander.[2]

Aufgrund seiner Beziehungen zumKatholischen Institut von Toulouse, einer von fünfKatholischen Universitäten inFrankreich, erhielt Duvernoy ein Empfehlungsschreiben für dieVatikanische Bibliothek. Dort stieß er auf das Register des InquisitorsJacques Fournier, der im 14. Jahrhundert Bischof vonPamiers war. Duvernoy studierte das Manuskript dieser Inquisitionsprotokolle und edierte 1965 die lateinische Ausgabe unter dem TitelLe Registre d’Inquisition de Jacques Fournier, Évêque de Pamiers (1318–1325) in drei Bänden heraus.[1] Auf dieser Edition beruht dieMonografie des HistorikersEmmanuel Le Roy Ladurie, die er unter dem TitelMontaillou, village occitan de 1294 à 1324 veröffentlichte. Duvernoy publizierte im Jahr 1978 zudem die französische Übersetzung der Inquisitionsakten in drei Bänden.[3]

Jean Duvernoy ist Autor von mehreren Werken über die Katharer und hat zahlreiche Texte transkribiert und übersetzt. 1981 gründete er mitRené Nelli undMichel Roquebert dasCentre d’études cathares. Duvernoy verstarb schließlich im Alter von 93 Jahren und wurde am 24. August 2010 in der protestantischen Kirche von Salin inToulouse beigesetzt.[1]

Werke (Auswahl)

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  • Le régime international du Danube. Impr. Plancher, Bonneville (Haute-Savoie) 1941.
  • MitRené Nelli, Déodat Roché und Ferdinand Niel:Les cathares. Documents et articles. Édition de Delphes, Paris 1964.
  • Le registre d’Inquisition de Jacques Fournier, évêque de Pamiers (1318-1325): manuscrit Vat. latin n° 4030 de la Bibliothèque Vaticane. Ed. Latin, 3 Bde. Privat, Toulouse 1965.
    • Französische Übersetzung: (Civilisation et sociétés 43) La Haye, Paris 1978,ISBN 90-279-7782-8.
  • Le catharisme. La religion des cathares. Privat, Toulouse 1976.
  • Le catharisme. L’histoire des cathares. Privat, Toulouse 1978.
  • MitRobert Lafont, Paul Labal, Michel Roquebert und Philippe Martel:Le catharisme en Occitanie. Fayard, Paris 1982,ISBN 978-2213009124.
  • Dissidents du pays d’Oc, Cathares, Vaudois et Béguins. Privat, Toulouse 1994,ISBN 2-7089-5374-5.
  • La religione dei Catari, Fede, Dotrine, Riti. Mediterranee, Rom 2000,ISBN 978-8827213728.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. abcMichel Jas: Jean Duvernoy (1917–2010), l’inventeur du catharisme historique moderne. Webseite derActualités Unitariennes. Abgerufen am 17. August 2019
  2. Sabrina Rezki: Les Cathares en deuil. Webseite vonLaDepeche.fr. Abgerufen am 17. August 2019
  3. Emmanuel Le Roy Ladurie:Montaillou – Ein Dorf vor dem Inquisitor 1294–1324. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main / Berlin 1986.
Personendaten
NAMEDuvernoy, Jean
ALTERNATIVNAMENDuvernoy
KURZBESCHREIBUNGfranzösischer Historiker und Jurist
GEBURTSDATUM1917
GEBURTSORTMontbéliard,Frankreich
STERBEDATUM18. August 2010
STERBEORTToulouse,Frankreich
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