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Japan

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Dieser Artikel behandelt den Staat; zur Band sieheJapan (Band).
Japan
日本国

Nihon-koku/Nippon-koku
FlaggeSiegel
AmtsspracheJapanisch
HauptstadtTokio(de facto)
Tokiound 7 weitere Präfekturen
=„Hauptstadtgebiet“ (de jure)
Staats- und Regierungsformparlamentarische Monarchie
StaatsoberhauptAmt nicht vorhanden(de jure)
KaiserNaruhito(de facto)
RegierungschefPremierministerin
Sanae Takaichi
RegierungRegierungTakaichi
Parlament(e)Kokkai (Shūgiin undSangiin)
Fläche377.975[1](61.) km²
Einwohnerzahl127.753.041(12.) (2024)[2][3]
Bevölkerungsdichte335,8(26.) Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung−0,4 %(Schätzung für das Jahr 2024)[4]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2024[5]
  • 4,0 Billionen USD(4.)
  • 6,5 Billionen USD(5.)
  • 32.443 USD(40.)
  • 52.688 USD(41.)
Index der menschlichen Entwicklung (HDI)0,925(23.) (2023)[6]
WährungYen (¥/JPY)
Errichtung11. Februar660 v. Chr.(mythologisch und gesetzlich)
3. Mai 1947(Inkrafttreten derNachkriegsverfassung)
Unabhängigkeit28. April 1952(Ende der Besatzungszeit und volle Souveränität)
National­hymneKimi Ga Yo
Nationalfeiertag23. Februar (Geburtstag des Kaisers)
ZeitzoneUTC+9 (JST)
Kfz-KennzeichenJ
ISO 3166JP, JPN, 392
Internet-TLD.jp
Telefonvorwahl+81
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/TRANSKRIPTION
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Japan (amtlicher deutscher Name;[7]japanisch日本, ausgesprochen alsNihon oderNippon;anhören/?) ist ein14.125 Inseln umfassenderostasiatischer Staat, angrenzend an denPazifik, der indirekt im Norden und Nordwesten anRussland, im Westen anNord- undSüdkorea und im Südwesten anTaiwan undChina grenzt. Er ist flächenmäßig der viertgrößte und bevölkerungsmäßig der zweitgrößteInselstaat der Welt.De-facto-Hauptstadt undgrößte urbane Siedlung ist das als politische Einheit imZweiten Weltkrieg abgeschaffteTokio;de jure existiert ein „Hauptstadtgebiet“ aus achtPräfekturen inklusiveTokio.

Die Bildung des japanischen Staatswesens begann im 5. Jahrhundert unter kulturellem Einfluss deschinesischen Kaiserreichs. Seit dem 16. Jahrhundert stand Japan im Kontakt mit dem Westen und stieg seit dem 19. Jahrhundert zurGroßmacht auf, erwarb ihre ersteKolonieTaiwan, expandierte nachNordostchina undKorea, nahm an beidenWeltkriegen teil und beherrschte kurzzeitig große TeileSüdost- und Ostasiens. DasJapanische Kaiserreich war bis 1947 eine nach demmonarchischen Prinzip ausgerichtete, zum Teil anpreußisches Vorbild angelehnte,konstitutionelle Monarchie mit demjapanischen Kaiser als Staatsoberhaupt. Seine aggressive Expansionspolitik in derRepublik China im Vorfeld und während des Zweiten Weltkrieges (Pazifikkrieg) führte schließlich zur Niederlage an der Seite derAchsenmächte im August 1945. In dem seit 1947 unterDouglas MacArthurs Besatzungsregierung gestalteten japanischen Staat ist derSouverän das Volk. Höchstes Organ der Staatsgewalt ist das Parlament, dessen zwei Kammern seither direkt vom Volk gewählt werden. Das Kaisertum wurde nicht abgeschafft, aber der Kaiser als „Symbol des Staates“ auf zeremonielle Aufgaben ohne eigenständige Autorität in Staatsangelegenheiten reduziert. Außer Japan gibt es weltweit keinen Staat mehr, dessen Staatsoberhaupt einKaiser ist.

Japan wird zu den dichter besiedelten Ländern Asiens gezählt und liegt mit knapp 123 Millionen Einwohnern auf Platz zwölf derbevölkerungsreichsten Länder der Erde. Die meisten Einwohner praktizieren denShintoismus undBuddhismus, jedoch bekennen sich viele nicht zu einer offiziellen Religion.

Als erstes modernisiertesIndustrieland Asiens hat Japan eine sehr hoch entwickelteVolkswirtschaft und war amnominellen BIP gemessen gegenEnde der Sowjetunion in den späten80ern bis zum wirtschaftlichen Aufschwung derVolksrepublik China Anfang der 2000er Jahre kurz die weltweit zweitgrößte Wirtschaftsmacht hinter denVereinigten Staaten, mit denen es militärisch verbündet ist. Japan ist als Mitglied derGruppe der Sieben eine der größten Industrienationen und Teil derOECD. DasEntwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Japan zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung.[6] Es ist das Land mit derhöchsten Lebenserwartung und demdrittgrößten Volksvermögen.

Mit der Erforschung und Lehre der Sprache undKultur Japans in seiner geschichtlichen Entwicklung beschäftigt sich dieJapanologie.

Geographie

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Hauptartikel:Geographie Japans
Siehe auch:Liste japanischer Inseln
Satellitenaufnahme Japans 1999

Japan ist ein Inselstaat, der im Wesentlichen aus einer Inselkette besteht, die sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt. Japan besteht aus insgesamt 14125 Inseln, die sich entlang der Pazifikküste erstrecken. Es ist über 3000 Kilometer lang und reicht vomOchotskischen Meer bis zurPhilippinensee. Es ist das viertgrößte Inselland der Welt und das größteOstasiens. Sein Gesamtgebiet umfasst eine Fläche von 377.980,29 km² (2025).[1]

Die vier großen Hauptinseln sindHokkaidō im Norden, die zentrale und größte InselHonshū sowie daran nach Süden anschließend die InselnShikoku undKyūshū. In der Literatur wird zusätzlich als fünfte Hauptinsel das deutlich kleinere und noch weiter südlich gelegeneOkinawa gezählt. Dazu kommen 14125 kleinere Inseln (von min. 100 m Umfang bei Hochwasser),[8] die sich vor allem in derSeto-Inlandsee, in der Kette derRyūkyū-Inseln undNampō-shotō konzentrieren. Honshū ist etwas größer alsGroßbritannien. Insgesamt hat Japan eine Küstenlänge von 33.574 km, was zum Vergleich etwa 84 % des Erdumfangs entspricht.[9]Wegen seiner vielen abgelegenen Inseln hat das Land die achtgrößteAusschließliche Wirtschaftszone in der Welt mit einer Fläche von 4.470.000 km².[10] Japan hat keine Landgrenzen zu anderen Staaten. Benachbarte Staaten sindRussland,Nordkorea,Südkorea,China undTaiwan.

Über den gesamtenArchipel verläuft eine Gebirgskette, die mehr als zwei Drittel der Landfläche Japans ausmacht. Der höchste Berg ist derFujisan auf der HauptinselHonshū mit 3776 m über demMeeresspiegel. Landwirtschaft, Industrie und Besiedlung sind auf rund 20 % der Landfläche beschränkt. In den großen Ebenen haben sich die Hauptballungsgebiete entwickelt:Kantō (mitTokio undYokohama in derKantō-Ebene),Kansai bzw.Keihanshin (mitOsaka,Kyōto undKōbe in derOsaka-Ebene),Chūkyō (mitNagoya in derNōbi-Ebene) undKitakyūshū-Fukuoka in derTsukushi-Ebene. Aufgrund des Mangels an Flachland werden Berghänge durchTerrassenfeldbau kultiviert.

Geologie

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In Japan treffen viertektonische Platten aufeinander:

  1. dieNordamerikanische Platte im Norden
  2. dieEurasische Platte im Westen,
  3. diePhilippinische Platte im Süden
  4. diePazifische Platte im Osten,

die sich mit einigen Zentimetern pro Jahr gegeneinanderbewegen. Teile der Pazifischen Platte schieben sich dort unter die KontinentalplatteEurasiens, was zuVulkanismus und häufigenErdbeben führt. Die anhaltende Bewegung (Subduktion) der Krustenteile, die zu einer langsamen Verkleinerung desPazifiks führt, lässt deren großräumigeVerschweißung nicht zu, im Gegensatz etwa zuIndien und den sog.Terraneen anderer Kontinentalränder.

Von den etwa 240 Vulkanen despazifischen Feuerringes sind 40 aktiv. In der gesamten Region gibt es nahezu täglich leichtere Erdbeben, in größeren Abständen auch schwere (z. B.Großes Kantō-Erdbeben 1923,Erdbeben von Kōbe 1995 oder dasTōhoku-Erdbeben 2011). Jedes Jahr findet zum Jahrestag des Kanto-Erdbebens im September eine Übung zumKatastrophenschutz statt.Besonders Tokio ist einem hohen Erdbebenrisiko ausgesetzt (sieheErdbeben in Tokio).

Am 11. März 2011 erschütterte ein heftiges Erdbeben den ganzen Staat. DasTōhoku-Erdbeben war das stärksteErdbeben in der japanischen Geschichte mit einer Stärke von 9,0MW.[11] Durch das Beben wurden einTsunami sowie eine Seriekatastrophaler Unfälle im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ausgelöst.

In den letzten tausend Jahren starben in Japan über 160.000 Menschen durch Tsunamis. Das Land verfügt heutzutage durch Messbojen im Pazifik über ein effektives Tsunami-Frühwarnsystem. Für die Bevölkerung finden regelmäßig Trainingsprogramme statt, viele Küstenstädte schützen sich durch das Errichten hoher Deiche. Diese Wälle aus Stahlbeton sind teilweise 10 Meter hoch, bis zu 25 Meter tief und mit Metalltoren ausgestattet.

Klima

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Die Inselkette befindet sich mehrheitlich in denSubtropen, mit einem Klima vergleichbar zuSüdchina und densüdlichen USA. Laut derKöppen-Geiger-Klassifikation liegt der Großteil des Landes in derhumid-subtropischen KlimazoneCfa. Die Insel Hokkaidō und die nördlichste Spitze von Honshu liegen in der gemäßigt-kontinentalenD Klasse, in der die Temperaturen der Wintermonate unter Null fallen. Im späten Juni und frühen Juli fällt im Süden ein Großteil desJahresniederschlages alsmonsunartige Regenfront (梅雨前線,baiu zensen).

Im Frühsommer beginnt dieTaifun-Saison, bei der vor allem der Süden und der Südwesten Japans von über dem Pazifik entstehenden Wirbelstürmen betroffen sind (z. B. vonTaifun Tokage undTaifun Conson im Jahr 2004). Statistisch gesehen erreichen Japan die meisten Taifune im September, obwohl sie im Pazifikraum im August am häufigsten sind. Der stärkste je aufgezeichnete Taifun Japans war derIse-wan-Taifun von 1959. Über 5000 Menschen kamen ums Leben. Die Winde tragen auch dazu bei, dass Japan verstärkt vontransnationaler Umweltverschmutzung betroffen ist.

Insgesamt können sechs Hauptklimaregionen innerhalb Japan identifiziert werden:

Flora und Fauna

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Hauptartikel:Flora und Fauna Japans
Kirschblüten desYoshino-yama waren Gegenstand vieler Theaterstücke und Waka-Gedichte
Japanmakaken in einer heißen Quelle imJigokudani-Affenpark

Japan ist zu großen Teilen (68,4 %) vonBergwäldern bedeckt.[12] Im Inland findet sich eine Reihe von Gebirgsketten, die dieWaldgrenze überschreiten. Durch die Position als vorgelagerte Inselkette hat sich eine zwar mit „Kontinentalasien“ verwandte, aber dennoch vielfach eigenständige Flora und Fauna entwickelt. DieOgasawara-Inseln (auch: Bonin-Inseln), 1000 km südöstlich von Tokio, werden wegen ihrerendemischen Arten oft mit denGalapagosinseln verglichen.

Japan hat neun Ökoregionen, die das Klima und die Geographie der Inseln widerspiegeln. Sie reichen von subtropischen feuchten Laubwäldern auf den Ryūkyū- undOgasawara-Inseln über gemäßigte Laub- und Mischwälder in den milden Klimaregionen der Hauptinseln bis hin zu gemäßigten Nadelwäldern in den kalten, winterlichen Teilen der Nordinseln.[13] Es gibt über 90.000 Tierarten, darunter derBraunbär, derJapanmakak, der japanische Waschbärhund, die große japanische Feldmaus und derJapanische Riesensalamander.[14] Die Hauptinseln und die nahegelegenen Nachbarinseln sind Teil derPaläarktischen Florenregion. DieRyūkyū-Inseln sind Teil derIndomalaiischen Region, während die Ogasawara-Inseln zuOzeanien gerechnet werden.

Säugetiere
An Großsäugetieren gibt es unter anderem denBraunbären aufHokkaidō, aufHonshū denasiatischen Schwarzbären, denSikahirsch und denjapanischen Serau (eine Ziegenantilope). Unter den einheimischen Arten findet sich derJapanmakak auf den drei Hauptinseln Honshū, Shikoku und Kyūshū, sowie auf etlichen vorgelagerten Inseln. Mit einer Verbreitung bis zurShimokita-Halbinsel in derPräfektur Aomori bildet er damit die nördlichsteAffenpopulation der Welt.
Die starke Besiedlung an den Küsten und in den Ebenen hat dazu geführt, dass einige Säugetierartenausgestorben sind, so derHonshū-Wolf (Canis lupus hodophilax), derJapanische Seelöwe (Zalophus japonicus), derSeeotter und derFischotter.Hunde undKatzen gibt es in einer breiten Auswahl an Rassen. Als typisch japanischeHunderasse wird derShiba Inu angesehen.
Vögel
In Japan sind über 500 verschiedene Vogelarten gesichtet worden. Da die Inselgruppe in jeder Richtung von Meer umgeben ist, gehört eine Vielzahl davon zumWassergeflügel. Das Land stellt eine wichtige Zwischenstation fürZugvögel dar. InSibirien brütende Vögel finden hier ihr Winterquartier, während die im Lande brütenden Vögel im Winter in RichtungSüdostasien ziehen. Auf diese Weise findet eine Vielzahl von Vogelarten ihren Weg nach Japan. In den Städten finden sichKrähen (besonders dieRabenkrähe),Spatzen,Tauben undRauchschwalben. Nationalvogel ist derBuntfasan. DerNipponibis ist in freier Wildbahn ausgestorben. Allerdings leben immer noch einige hundert in einem Schutz- und Aufzuchtszentrum auf Sado sowie in freier Wildbahn in derShaanxi-Provinz in China.
Meeresbewohner
DieKüstengewässer sind von kalten und warmenMeeresströmungen durchzogen, die an ihren Berührungslinien gute Wachstumsbedingungen fürPlankton bieten. Das Land liegt an einer Belastungskante derLithosphäre, durch deren Verschiebungen sich eine zerklüftete Küstenlinie gebildet hat. Dadurch bietet sich ein guter Lebensraum für eine Vielzahl von Fischarten. Die Gewässer vor derSanriku-Küste (PräfekturenMiyagi undIwate) und die nördlich anschließenden Meeresgebiete bis zu denKurilen sind einer der drei reichsten Fischgründe in der Welt. In den Flüssen gibt es eine reichhaltige Zahl von Fischarten, begünstigt durch das regenreicheKlima. In denBrackwassergebieten der Flussmündungen gibt es eine Vielzahl vonMuscheln. Problematisch ist dieGewässerverschmutzung und die Betonierung derFlussbetten, die zu einem Aussterben zahlreicher Arten geführt hat. In den 1970er Jahren gab es eine starkeUmweltbewegung, die erste Erfolge dagegen verbuchen konnte. Wegen seiner Politik, denWalfang mit Beharrlichkeit gegenTierschutz-Organisationen zu verteidigen, gerät Japan immer wieder in die Kritik.[15]
Kulturpflanzen
Wichtigste Kulturpflanze ist der ausKorea eingeführteReis, genau genommenOryza sativa japonica (Kurzkornreis). DasStroh wird für die Herstellung vonTatami verwendet. Historisches Arme-Leute-Essen ist dieHirse, da der Reis als Steuer entrichtet werden musste. Ebenfalls werden verschiedene Bohnensorten angebaut, unter anderem dieAdzukibohne, und eine Reihe von Gemüsen, darunterIngwer,Rettich undSpinat. Heimisch sind außerdem verschiedeneZitruspflanzen wie dieAmanatsu, darüber hinaus wurde eine Reihe von Obst- und Gemüsesorten eingeführt. Zur traditionellenjapanischen Küche gehören außerdemSeetang (beispielsweiseNori) und Meeresalgen (Wakame). Traditionelle Häuser werden unter anderem aus dem Holz derSicheltanne gebaut. Von nationaler Bedeutung sind dieTeepflanze und verschiedeneBinsenarten zur Herstellung der Tatami-Matten (Flatterbinse und Dochtbinse).

Reptilien

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In Japan finden sich 97Reptilienarten, darunter auchGiftschlangen.
  • Der Shiba-Inu, eine beliebte Hunderasse
    DerShiba-Inu, eine beliebte Hunderasse
  • Wälder bedecken 66 % der Landesfläche
    Wälder bedecken 68 % der Landesfläche
  • Die Koi werden in Japan als Zierfische gezüchtet
    DieKoi werden in Japan als Zierfische gezüchtet
  • Die Japanische Rotkiefer ist der am weitesten verbreitete Nadelbaum Japans
    DieJapanische Rotkiefer ist der am weitesten verbreitete Nadelbaum Japans

Schutzgebiete

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Hauptartikel:Nationalparks in Japan

Ein großes Netzwerk vonNationalparks wurde eingerichtet, um wichtige Bereiche der Flora und Fauna zu schützen.[16] Diese werden vom Umweltministerium kontrolliert und verwaltet, während kleinere und weniger bekannte seminationale Parks, die direkt von den Präfekturen verwaltet werden und immer unter der Aufsicht des Ministeriums stehen.[17] Zum 31. März 2017 gab es in Japan mit der Ausweisung desAmamiguntō-Nationalparks 34 Nationalparks[18] und 56Quasi-Nationalparks. Die Fläche der ersteren umfasst 21.949 km² (5,8 % der Landesfläche)[19], während die letztere 13.614 km² (3,6 % der Gesamtfläche) umfasst. Darüber hinaus verteilen sich die 309 Präfekturparks auf eine Fläche von 19.608 km² (5,2 % der Gesamtfläche).[20]

Neben den Parks sind 53 Feuchtgebiete alsRamsar-Gebiete ausgewiesen.[21]Fünf Welterbe sind aufgrund ihres außergewöhnlichen natürlichen Wertes in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden.[22]

Verwaltungsgliederung

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Regionen in der verbreiteten, traditionellen Acht-Regionen-Gliederung und Präfekturen Japans
Regionen in der verbreiteten, traditionellen Acht-Regionen-Gliederung und Präfekturen Japans
Die 20 „Großstädte per Regierungserlass“

Japan ist einunitärer Staat, der lediglich klar umrissene Aufgaben an die untergeordneten Gebietskörperschaften weitergibt. Über die Frage, wiezentralistisch Japan in der Nachkriegszeit ist, diskutierte die Forschung. Besonders die finanzielle Abhängigkeit der Gebietskörperschaften war lange extrem groß („30 %-Autonomie“), in den letzten Jahrzehnten gab es einige Reformversuche zur fiskalischen Dezentralisierung.

Das Land gliedert sich in drei Verwaltungsebenen, die Zentralregierung in Tokio, die 47 Präfekturen (todōfuken) und die kommunale Ebene (shikuchōson): Kreisfreie Städte (shi), Kleinstädte (chō odermachi), Dörfer (mura oderson) sowie in derPräfektur Tokio die23 „[Sonder-]Bezirke“ ([tokubetsu-]ku).

Eine Grobunterteilung bilden dieacht Regionen, die aus einer oder mehreren Präfekturen bestehen. Sie sind keine Gebietskörperschaften, werden aber von der Verwaltung für bestimmte Zuständigkeitsbereiche (Außenstellen der Zentralregierung, regionale Gouverneurskonferenzen, Gerichtsbezirke) genutzt. Verschiedene Reformpläne für einDōshūsei sehen eine stärkere Rolle für die Regionen – in bestehender oder leicht veränderter Aufteilung – vor, um die Handlungsfähigkeit lokaler Regierungen zu erhöhen.

Bis in die 1920er Jahre existierten die Landkreise (gun) als Verwaltungsebene zwischen Präfekturen und ländlichen Gemeinden (machi undmura). Sie waren im 19. Jahrhundert aus vormodernen Bezirken (kōri) hervorgegangen und werden bis heute für Ortsangaben zum Beispiel in Postadressen genutzt.

EbeneVerwaltungFührung der ExekutiveParlament
[Zentral-]Staat
(kuni)
Zentralregierung
(chūō-seifu)
Premierminister, Kabinett
(naikakusōridaijin, naikaku)
Parlament
(kokkai)
Präfekturen
(to-dō-fu-ken)
Präfekturregierung
(kenchō, fuchō, tochō, dōchō)
Gouverneur
(chiji)
Präfekturparlament
(kengikai, fugikai, togikai, dōgikai)
Gemeinden
(shi-[ku-]chō-son)
Stadt-/Gemeindeverwaltung
(shiyakusho, kuyakusho, machiyakuba, murayakuba)
Bürgermeister
(shichō, kuchō, chōchō, sonchō)
Stadt-/Gemeinderat
(shi[gi]kai, kugikai, chōgikai, songikai)

Präfekturen

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Hauptartikel:Präfektur (Japan)

Die Präfekturen sind innerhalb der ihnen zustehenden Aufgaben relativautonom und üben gemäß Kapitel acht der Verfassung lokaleSelbstverwaltung aus. Finanziell sind sie stark auf die Zuweisungen der Zentralregierung angewiesen.

Die Präfekturen sind in Größe und Bevölkerungsdichte sehr unterschiedlich. Die meisten entfallen auf die Hauptinsel Honshū, während beispielsweise die zweitgrößte Insel Hokkaidō nur eine einzige Präfektur hat. Innerhalb der präfekturalen und der kommunalen Ebene gibt es – im Gegensatz zum nationalenParlamentarismus – ein präsidentielles System, innerhalb dessen einerseits die Regierungs- und Verwaltungschefs und andererseits die Gemeindeversammlungen und Präfekturparlamente autonom gewählt werden.

Gemeinden

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Hauptartikel:Gemeinde (Japan)

Die kommunale Selbstverwaltung wurde bereits im Kaiserreich Ende der 1880er Jahre nach preußischem Vorbild gestaltet und nach dem Pazifikkrieg unter alliierter Besatzung in die heutige Form gebracht, als das Recht aufSelbstverwaltung auch auf die Präfekturen ausgedehnt wurde.

Einen Sonderstatus unter den Gemeinden haben die 20 „Großstädte per Regierungserlass“ (seirei shitei toshi). Voraussetzung für die Ernennung sind unter anderem eine Mindestbevölkerung von 500.000 Einwohnern sowie die Zustimmung von Stadtrat und Präfekturparlament. Dieseirei shitei toshi sind in [Stadt-]Bezirke (Ku) unterteilt und übernehmen verschiedene Verwaltungsaufgaben, die sonst den Präfekturen zustehen. Die Städte sind absteigend nach Bevölkerungszahl:Yokohama,Osaka,Nagoya,Sapporo,Kōbe,Fukuoka,Kyōto,Kawasaki,Saitama,Hiroshima,Sendai,Kitakyūshū,Chiba,Sakai,Niigata,Hamamatsu,Kumamoto,Sagamihara,Shizuoka undOkayama. Obwohl einige Bezirke der Präfektur Tokio die nötige Bevölkerungszahl überschreiten, können sie sich als „Sonderbezirke“ nicht um diesen Status bewerben.

Städte

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DieMetropolregion Tokio istdie bevölkerungsreichste Metropolregion der Welt

Im Jahr 2023 lebten 92 Prozent der Einwohner Japans in Städten.[23] Die größten Städte Japans sind:

RangNamePräfekturRegionEinwohner (2020)Metropolregion
(nachMIC-Def.)
Erweiterte
Metropolregion (2015)
01TokioTokioKantō9.744.534Kantō/Tokio37.273.866
02YokohamaKanagawaKantō3.778.318Kantō/Tokio37.273.866
03OsakaOsakaKinki2.754.742Kinki/Keihanshin19.302.746
04NagoyaAichiChūbu/Tōkai2.333.406Chūkyō9.363.221
05SapporoHokkaidōHokkaidō1.975.065Sapporo2.636.254
06FukuokaFukuokaKyūshū1.613.361Kitakyūshū-Fukuoka5.538.142
07KawasakiKanagawaKantō1.539.081Kantō/Tokio37.273.866
08KōbeHyōgoKinki1.527.022Kinki/Keihanshin19.302.746
09KyōtoKyōtoKinki1.464.890Kinki/Keihanshin19.302.746
10SaitamaSaitamaKantō1.324.591Kantō/Tokio37.273.866

Volkszählungen 2020 und 2015

Siehe auch:Liste der Städte in Japan

Bevölkerung

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Demografie

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Hauptartikel:Demografie Japans
Bevölkerungsentwicklung (Jahr 500 bis 2023)
Japan ist die älteste Gesellschaft weltweit

DieVolkszählung aus dem Jahr 2010 weist eine Gesamtbevölkerung Japans von 128.056.026 Menschen aus.[3] Die Einwohnerzahlen sind aber seit Jahren rückläufig, so gab dasMinisterium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation am 31. März 2015 eine Gesamtbevölkerung von 126.659.683 an.[24][25] 2050 soll die Einwohnerzahl noch 107 Millionen betragen, womit Japan bis Mitte des Jahrhunderts 20 Millionen Einwohner verlieren würde.[26]

Die Gesellschaft istethnisch weitgehendhomogen. Der Anteil der Ausländer an der Bevölkerung lag 2014 bei 2 Prozent, steigt jedoch stetig an.[27]

DieLebenserwartung der Einwohner Japans ab der Geburt lag 2022 bei 84 Jahren[28] (Frauen: 87,1[29], Männer: 81,1[30]). 2023 lag sie bei 84,71 und ist laut der UN somit das Land mit der zweithöchsten Lebenserwartung nachHong Kong (85,51), gefolgt vonSüdkorea (84,33) und Französisch-Polynesien. Kleinstaaten wieMonaco undSan Marino sind aus der Rechnung ausgeschlossen worden.[31]

Probleme der Gesellschaft sindÜberalterung,Jugendarbeitslosigkeit und ein Rückgang derGeburtenziffer.[32] DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 48 Jahren,[33] womit sie die älteste Gesellschaft der Welt war.[26] Politisch und gesellschaftlich scheint es unmöglich, eine verstärkte Immigration zuzulassen.[34]

Siehe auch:Gesellschaft Japans,Frauen in Japan undSoziales Verhalten in Japan

Minderheiten

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Sprache und Schrift

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Hauptartikel:Japanische Sprache undJapanische Schrift

Die Landessprache ist Japanisch und wird von nahezu der gesamten Bevölkerung und den meisten Minderheiten gesprochen. Es existieren etwa vier bis fünfregionale Dialekte, die auch weiter untergliedert werden. In der Schule wird als Fremdsprache am häufigstenEnglisch gelehrt, es wird jedoch häufig kritisiert, dass sich der japanische Englischunterricht zu sehr auf das Bestehen desTOEIC-Tests konzentriere und nur unzureichende Kommunikationsfähigkeiten vermittele. Die zweithäufigste Fremdsprache istChinesisch.

Die japanische Sprache verwendet neben denchinesischen Schriftzeichen (Kanji) zwei eigene Silbenschriftsysteme (Hiragana undKatakana), die von chinesischen Schriftzeichen abgeleitet sind. Ortsnamen auf Straßenschildern, Bahnhöfe und Ähnliches sind meist in Kanji und in lateinischer Umschrift (Rōmaji) beschildert.

Minderheitensprachen autochthoner Völker sind das nicht mit dem Japanischen verwandteAinu im Nordteil der Insel Hokkaido und die mit dem Japanischen verwandten, aber eine eigenständige Gruppe bildendenRyūkyū-Sprachen auf den gleichnamigen Inseln.

Religion

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Hauptartikel:Religion in Japan undPolytheismus
Tor zumNishi-Honganji,Kyōto

DerShintō (von chin. 神道 shéndào) bezieht sich auf den indigenen Volksglauben der Japaner und wird in der heutigen Zeit oft verwendet, um ihn vom als fremd wahrgenommenenBuddhismus zu unterscheiden. Jedoch wurde Shintō im prä-Meiji Japan größtenteils synonym zum Buddhismus verwendet. Entsprechend bekennen sich viele überschneidend sowohl zum heutigen Shintō als auch zum Buddhismus, eine konkrete Zuordnung und Mitgliedschaft im Sinne derabrahamischenWeltreligionen ist demnach nicht möglich.

Shintō (dt. „Weg derGötter) – oft auch als Shintoismus bezeichnet – fasst denGlauben an die Götter (unter anderem auch vergöttlichte Ahnen) und die Naturkräfte zusammen. Shintō istpolytheistisch ohne Gründer und ohne festgelegte Lehren und beruht daher auf einem anderen Religionskonzept als die monotheistischenSchriftreligionen. Im Mittelpunkt steht die SonnengöttinAmaterasu, von der sich die Herrscherfamilie herleitet.

Der Buddhismus in Japan wird oft dem „Mahayana-Buddhismus“ zugeordnet. Zu den bekanntesten buddhistischen Schulen in Japan zählen derZen-Buddhismus, derAmitabha-Buddhismus und derNichiren-Buddhismus. Die Grundlage der buddhistischen Lehren (Sutras) wurden gleichermaßen von überlieferten Texten aus Korea, und später auch aus China übernommen.

DasChristentum spielte in der Geschichte vor allem im 16. und 17. Jahrhundert eine gewisse Rolle, nimmt aber heute nur noch eine Randstellung ein.

Ein wichtiges Element stellen die „Neuen Religionen“ dar, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker ausbreiten und oft eine eigenwillige Mischung aus Shintō, Buddhismus und anderenWeltreligionen propagieren. Seit dem Zweiten Weltkrieg herrscht gegenüber diesen Richtungen eine besonders große religiöse Toleranz, sodass gegenwärtig rund 300 solcher Glaubensgemeinschaften amtlich gelistet sind.

Gesundheit

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Bereits vor der Öffnung Japans gegenüber dem Westen war die japanische medizinische Wissenschaft innovativ. So führte die erste Operation unter Vollnarkose 1804Hanaoka Seishū durch.Als Begründer der modernen westlichen Medizin in Japan geltenErwin Bälz undJulius Scriba.

Japan gehört zu den Ländern, die universelle Gesundheitsvorsorge für ihre Staatsbürger zur Verfügung stellen. Jeder Bewohner muss gesetzlich versichert sein. Gesundheitliche Dienstleistungen werden entweder durch regionale oder nationale öffentliche Krankenhäuser oder durch private Krankenhäuser und Kliniken erbracht. Patienten haben universellen Zugang zu jeder Einrichtung, obwohl Krankenhäuser für Personen ohne eine Überweisung tendenziell höhere Gebühren erheben. Öffentliche Krankenversicherungen decken die Kosten für die meisten Bürger ab und zahlen 70 % oder mehr für jede Pflege und jedes verschriebene Medikament. Für den Rest sind die Patienten selbst verantwortlich. Der Anteil, der privat gezahlt wird, orientiert sich am verfügbaren Einkommen der Person und kann maximal 30 % betragen. Die privateKrankenzusatzversicherung ist nur zur Deckung der Zuzahlungen oder nicht gedeckten Kosten verfügbar und leistet in der Regel eine feste Vergütung pro Tag im Krankenhaus. Viele Krankenversicherungen laufen in Japan über den Arbeitgeber. 2015 gab Japan 10,9 % seiner Wirtschaftsleistung für das Gesundheitssystem aus, wovon 84,1 % staatlich finanziert wurden. Als größtes Problem des Gesundheitswesens gilt die zukünftige Finanzierung, da aufgrund der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft mit stark wachsenden Kosten gerechnet werden muss.[35][36]

Japan schneidet im internationalen Vergleich bei verschiedenen Gesundheitsindikatoren hervorragend ab. DieLebenserwartung der Einwohner Japans ab der Geburt lag 2022 bei 84 Jahren[28] (Frauen: 87,1[37], Männer: 81,1[38]). Seit dem Jahre 1960 konnte die durchschnittliche Lebenserwartung um mehr als 16 Jahre gesteigert werden (Universelle Krankenversicherung existiert seit 1961). Das Land hatte einen der niedrigsten Anteile von übergewichtigen Personen unter den Industrieländern. DieKinder- und Müttersterblichkeit ist vergleichsweise sehr niedrig und weniger als 0,1 % der Bevölkerung sindHIV-Positiv. Als weniger leistungsfähig dagegen gilt das Gesundheitswesen im Hinblick aufpsychische Erkrankungen. Das Land hat eine der höchstenSuizidraten und trotz eingeleiteter Reformen wenden zahlreiche Psychiatrien und psychiatrische Einrichtungen veraltete Methoden im Umgang mit Patienten an.[39][40]

Entwicklung der Lebenserwartung[41]
ZeitraumLebenserwartung in
Jahren
ZeitraumLebenserwartung in
Jahren
1950–195562,81985–199078,5
1955–196066,41990–199579,4
1960–196569,21995–200080,5
1965–197071,42000–200581,8
1970–197573,32005–201082,7
1975–198075,42010–201583,3
1980–198577,02015–202084,4

Landesnamen

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Der moderne Landesname setzt sich aus den chinesischen Zeichen (Ausspracheni, „Tag, Sonne“) und (Aussprachehon, „Ursprung, Wurzel, Beginn“) zusammen. Japan ist im Westen auch als das „Land der aufgehenden Sonne“ bekannt. Der Begriff kann sowohl alsNippon (にっぽん) als auchNihon (にほん) ausgesprochen werden:Nippon stellt die konservative Aussprache in formellen Kontexten dar, die auf japanischem Geld und Briefmarken sowie bei internationalen Veranstaltungen verwendet wird, kommt in der Alltags- undUmgangsspracheNihon häufiger vor.

Die Nomenklatur des Landesnamens entstammt der offiziellen Korrespondenz der japanischen Herrscher mit der chinesischenSui-Dynastie (6.–7. Jahrhundert) und bezieht sich auf die von China aus gesehen östliche Lage des Landes. Dierein-japanische Lesung anstelle dessinojapanischenNihon oderNippon istHi no Moto (no Kuni) (日[の]本([の]国)). Ursprünglich wurde das LandWakoku (倭国, „Land der Wa“) genannt, Wa () ist somit das erste überlieferteDemonym für Japaner. Das Schriftzeichen entspricht der semantischen Lesung von „Zwerg“, dieses wurde später in Japan als abwertend und diskriminierend aufgefasst und durch das homophone „Harmonie“ ersetzt. Yamato entspricht dem Namen der Region um die ehemalige HauptstadtNara, aus der auch die japanische Herrscherfamilie stammt. Die Verwandtschaft zum phonosemantisch ähnlichen Wa-LandYamatai ist ungeklärt.

Der Name „Japan“ ist einExonym, das sich von dermittelchinesischen Aussprache der Schriftzeichen ableitet. So gab etwaMarco Polo den chinesischen Begriff für Japan (chinesisch 日本國 / 日本国,Pinyinrìběnguó) alsCipangu wieder. Das älteremalaiische Wort für Japan,Jepang (heuteJepun), wurde ebenfalls einem vermutlich südchinesischen Dialekt entlehnt. Portugiesische Händler, die im 16. Jahrhundert inMalakka auf den BegriffJepang stießen, brachten ihn dann mit nach Europa. Im Englischen findet sich der Landesname in der Schreibweise „Giapan“ zum ersten Mal in einem Brief aus dem Jahr 1565.

Mythologische Namen sindToyo-ashi-hara no chi-aki no naga-i-ho-aki no mizu-ho no kuni (豐葦原之千秋長五百秋之水穗國, dt. „Land der üppigen Schilfgefilde, 1000 Herbste, langen 500 Herbste und der fruchtbaren Reisähren“) imKojiki,Toyo-ashi-hara no chi-i-ho-aki no mizu-ho no kuni (豐葦原千五百秋瑞穂之地, dt. „Land der üppigen Schilfgefilde, der 1500 Herbste und der fruchtbaren Reisähren“) imNihonshoki, kurz auchToyoashihara no kuni (豊葦原国) undMizuho no kuni (瑞穂国),Ashihara nonaka-tsu-kuni (in Kojiki und Nihon Shoki:葦原中國, dt. „Land der Mitte [zwischen dem HimmelTakamanohara und der UnterweltYomi no kuni] der Schilfgefilde“) sowieŌyashima no Kuni (Kojiki:大八嶋國, Nihon Shoki:大八洲國, dt. „Land der großen acht Inseln“), kurz auchYashima.

Der zweite Bestandteilkoku („Land, Staat“) im offiziellen LandesnamenNihon-koku, aus dem sich der vollständige Name „Staat Japan“ oder „Japanischer Staat“ ergibt, wird in europäischen Sprachen oft nicht übersetzt. Dort wird der amtliche Landesname meist nur als „Japan“ ohne Zusatz wiedergegeben.

Geschichte

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Hauptartikel:Geschichte Japans undPeriodisierung der japanischen Geschichte
Jōmon-Periode
In der Zeit von 10.000 v. Chr. bis etwa 300 v. Chr. wanderten Menschen (vermutlich) aus Zentralasien,Sibirien und dem südpazifischen Raum in das Gebiet des heutigen Japan ein.
Yayoi-Periode
Erste bestätigte Kontakte mit demchinesischen Reich gab es von etwa 300 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr.
Kofun-Periode
Hōryū-ji (Baujahr 607)
GroßeSchlüsselgräberanlagen stammen aus der Kofun-Periode von etwa 300 bis 710 n. Chr. Es gab einen engen politischen Kontakt mit dem NachbarlandKorea und Einwanderung von Korea nach Japan. Ab dem 5. Jahrhundert fand die Übernahme derchinesischen Schrift statt.
Nara-Epoche (710–794)
In der Nara-Periode wurde derBuddhismus stark gefördert. DieStaatsform lehnte sich an daschinesische Vorbild an.
Heian-Epoche (794–1185)
Aufschwung der höfischen Kultur inHeian-kyō (Kyōto), vor allemDichtung undLiteratur. Die Macht desKaisers wurde allmählich geschwächt und Kriegerfamilien etablierten sich. Zum Ende der Heian-Periode begründete dieMinamoto-Familie das ersteShōgunat.
Kamakura-Epoche (1192–1333)
Während der Kamakura-Periode unternahmKublai Khan zweiInvasionsversuche in Japan, die jedoch durch später als göttlich interpretierteTaifune (Kamikaze,Götterwind) verhindert wurden.
Samurai Foto vonFelice Beato
Muromachi-Epoche (1333–1573)
Die mächtigen unabhängigenDaimyō unterhielten ihre eigenen Armeen mitSamurai. DasShōgunat verlor die Kontrolle, und die „Zeit der streitenden Reiche(sengoku jidai) begann.
Sengoku-Epoche (1477–1600)
Japan im Jahre 1570 (Sengoku-Zeit)
Die drei Reichseiniger (Oda Nobunaga,Toyotomi Hideyoshi,Tokugawa Ieyasu) beendeten in derAzuchi-Momoyama-Epoche (1568 bis 1603) den über 100-jährigenBürgerkrieg. Vor der folgenden Abschließung Japans liegt dieEpoche des Namban-Handels, des Handels mit Portugiesen, Spaniern und Niederländern von 1543 bis 1639.
Edo-Ära (1603–1867)
Während derAbschließung Japans in der Edo-Zeit waren Aus- und Einreise für Japaner und Ausländer verboten. Mit Ausnahme von beschränktem Austausch mit China und den Niederlanden, denen 1639 als einzigen Europäern der Aufenthalt in Japan auf der künstlichen InselDejima vorNagasaki gestattet wurde, bestand kaum Kontakt zu anderen Staaten. DieTokugawa-Familie behielt für über 250 Jahre die Kontrolle über die anderenDaimyō. Diese Periode war von großem Wohlstand für das japanische Volk geprägt. Die Bevölkerung wuchs stetig. Das heutigeTokio wuchs in dieser Zeit zur größten Metropolregion der Welt. 1854 segelte US-KommodoreMatthew Perry mit seiner Flotte von vier Kriegsschiffen unbehelligt in den Hafen des heutigen Tokio, um einen Brief des US-PräsidentenMillard Fillmore zu übergeben, in dem dieser die Tokugawa-Regierung zum offenen Handel mit denVereinigten Staaten auffordert. Die Leichtigkeit, mit der Perry in den Hafen einlaufen konnte, offenbarte die Schwäche des Tokugawa-Regimes. Dies führte zu einem Aufstand regionaler Herrscher und mündete letztlich in eine Wiedereinsetzung des Kaisers, dem nur wenig reale politische Macht verliehen wurde.
Meiji-Ära (1868–1912)
KaiserMeiji (1868–1912). In seinem Namen wurde während derMeiji-Restauration am Ende desTokugawa-Shogunats formell die kaiserliche Herrschaft hergestellt
Die Reform des Kaiserhauses unter demMeiji-Tennō ab 1868 (Meiji-Restauration undModerne) beendete die Zeit des Kriegeradels und läutete die Moderne ein. Das ab 1868europäisierte Land erhielt eine moderneVerfassung und ein Parlament, so dass Japan einekonstitutionelle Monarchie wurde.Korea wurde 1910 von Japan kolonialisiert, wodurch die Beziehungen noch heute belastet werden.
Taishō-Ära (1912–1926)
ImErsten Weltkrieg (1914 bis 1918) stand Japan auf Seiten derEntente und übernahm nach Kriegsende deutsche Territorien. Die Taishō-Ära war durch kulturelle Dynamik und wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet. Es war eine Zeit der demokratischen Experimente mit einem parlamentarischen System. Letztendlich scheiterte dieDemokratie durch Instabilität, ganz ähnlich wie Deutschland während derWeimarer Republik. Das Militär übernahm mehr und mehr die faktische Kontrolle.
Shōwa-Ära Teil 1 (1926–1945)
Japanisches Kaiserreich, 1939
1931 besetzte Japan den NordostenChinas und gründete 1932 den abhängigen StaatMandschukuo (Mandschurei). 1937 eroberte Japan weitere Territorien vonChina. Japan vertrieb mit UnterstützungSiams und diverser Einheimischer die europäischenKolonialmächte aus den südostasiatischen Ländern, um sein eigenesKolonialreich auszubauen. Die USA sahen ihre Interessen in Asien (vor allem ihre Kolonien wie die Philippinen) gefährdet und reagierten mit zahlreichen Sanktionen, einemEmbargo und dem Einfrieren japanischen Vermögens im Ausland. Im Dezember 1941 griffen daraufhin japanischeTruppen den US-StützpunktPearl Harbor aufHawaii an. Damit weitete sich derZweite Weltkrieg auf denPazifischen Ozean aus. Nicht nur in China, sondern auch in den anderen japanischen TerritorienSüdostasiens verübte JapanKriegsverbrechen, z. B.Zwangsprostitution, dasMassaker von Nanking und Experimente an Menschen durch dieEinheit 731. Bis 1945 gelang esalliierten Truppen Gebiete nahe den japanischen Inseln zu erobern, doch besonders auf kleineren Inseln – auch fernab des japanischen Kernlandes – tobten noch heftige Kämpfe. Der Kaiser sowie der Premierminister und seine Anhänger wollten Friedensverhandlungen aufnehmen, doch das Militär hatte mehr Macht. Am 6. August 1945 warfen die US-Amerikaner eineAtombombe über der StadtHiroshima und am 9. August eine weitere überNagasaki ab. Noch heutzutage leiden viele Menschen und ihre Nachkommen unter den Folgen derStrahlenkrankheit (Hibakusha). Nach denAtombombenabwürfen und dem Kriegseintritt der Sowjetunion am 8. August 1945kapitulierte Japan am 15. August 1945 bedingungslos, der Kaiser verlas um 12.00 Uhr mittags den „kaiserlichen Erlass zur Beendigung des Krieges“, der im Radio übertragen wurde.
Shōwa-Ära Teil 2 (1945–1989)
Nach der Kapitulation begann der Wiederaufbau, zunächst unter derAlliierten Besatzung, die 1952 offiziell beendet wurde. Vom ehemaligen KriegsgegnerVereinigte Staaten wurde Japan als Vorposten gegen denKommunismus in das westliche Bündnissystem integriert. Obwohl nicht in denMarshallplan eingebunden, erhielt Japan unter anderem durch dasGARIOA-Programm wirtschaftliche Aufbauhilfe von den Vereinigten Staaten. Es setzte vor allem mit Beginn desKoreakrieges eine rasante wirtschaftliche Entwicklung („japanisches Wirtschaftswunder“) ein, in derjapanische Firmen Schritt für Schritt Marktanteile in allen wichtigenSchlüsselindustrien erobern konnten. Japan erwies sich als stabile, friedlicheDemokratie.
Heisei-Ära (1989 bis 2019)
Faule Bankenkredite und überbewertete Immobilien ließen Anfang der 1990er Jahre dieBubble Economy platzen, und Japan rutschte in eine Phase vonDeflation und hoherStaatsverschuldung, die wirtschaftliche Stagnation auf hohem Niveau bedeutete. Diese bis etwa 2010 anhaltende Zeit wurde unter dem Namen „Verlorene Jahrzehnte“ bekannt. Unternehmen und Banken wurden daraufhin behutsam saniert, und allmählich kommt es wieder zu einem wirtschaftlichen Aufschwung.
Im März 2011 erfolgte das starkeErdbeben in der östlichen Region Tōhoku mit einerMomenten-Magnitude von 9,1 Mw, das zahlreiche Opfer forderte und dieNuklearkatastrophe von Fukushima auslöste.
Reiwa-Ära (2019 bis heute)
COVID-19-Fälle pro 100.000 Einwohner nachPräfektur
Mit den ersten bekannten Fällen vonCOVID-19 im Januar 2020 begann dieCOVID-19-Pandemie in Japan, die sich negativ auf die Wirtschaft auswirkte und mehr als 40.000 Menschen das Leben kostete (Stand: September 2022).

Politik

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Hauptartikel:Politisches System Japans
PremierministerShigeru Ishiba

Japan ist gemäß der Verfassung von 1947 eine parlamentarische Demokratie mit dem Kaiser (Tennō) als „Symbol des Staates und der Einheit des Volkes“[42] mit den zeremoniellen Aufgaben eines Staatsoberhaupts; seine Stellung im Staat „leitet sich vom Willen des Volkes ab, bei dem die souveräne Macht ruht“.[42]

Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament; das bedeutendere Unterhaus wird spätestens alle vier Jahre neu gewählt. Die Exekutive wird vomKabinett unter Leitung desPremierministers gebildet, der von beiden Kammern des Parlaments, im Konfliktfall vom Unterhaus, bestimmt wird. An der Spitze der Judikative steht derOberste Gerichtshof, dessen Richter vom Kabinett ernannt und vom Volk bestätigt werden.

DasParteiensystem Japans wurde ab den späten 1990er Jahren von zwei großen Parteien, der dominanten rechtskonservativen bisnationalistischenLiberaldemokratischen Partei und der oppositionellenDemokratischen Partei, bestimmt, wobei letztere seit ihrer Regierungszeit bei einigen Wahlen nur noch knapp oder nicht mehr zweitstärkste Kraft war; und seit 2017 nach Parteispaltungen und -vereinigungen u. a. mit der nationalkonservativ-wirtschaftsliberalenIshin no Tō zurDemokratischen Fortschrittspartei in die linksliberalereKonstitutionell-Demokratische Partei, die konservativereDemokratische Volkspartei und die nationalkonservativ-wirtschaftsliberalePartei der Hoffnung zersplittert war. Seit 2020 hat sich die Mehrheit der Mitglieder der ehemaligen Demokratischen Fortschrittspartei in der Konstitutionell-Demokratischen Partei konsolidiert. Daneben existieren mehrere kleinere Parteien auf nationaler Ebene, die größten darunter sind die mit den Liberaldemokraten regierendeKōmeitō, dieKommunistische Partei Japans und die nationalkonservativ-regionalistischeNippon Ishin no Kai.

Tennō (Kaiser)

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Hauptartikel:Tennō undJapanisches Kaiserhaus
Kaiser Naruhito (2023)

„Symbol des Staates und der Einheit des Japanischen Volkes“ istNaruhito, der 126. Tennō (dt.:Kaiser, wörtlich „vom Himmel (gesandter) Herrscher“). Rechtlich gilt er nicht alsStaatsoberhaupt und die souveräneMacht liegt allein beim Volk. Sein Großvater Hirohito, derShōwa-Tennō, hat 1945 bei derKapitulation Japans die Göttlichkeit (Arahitogami) der japanischen Kaiser zurückgewiesen. Die Verfassung von 1946 gibt dem Kaiser keine politische Entscheidungsgewalt;[43] im modernen Japan ist sein Amt zeremonieller Natur. Er ernennt formell den von beiden Parlamenten gewählten Ministerpräsidenten und den Präsidenten des obersten Gerichtshofes, er verkündet die Gesetze und beruft das Parlament ein.[44] Außerdem ist er oberster Priester desShintō.

Exekutive

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Die Exekutive des Zentralstaates, auch Zentralregierung (中央政府,chūō seifu) genannt, besteht ausdem Kabinett unter Führung desPremierministers und den unterstellten Ministerien und zugeordneten Behörden. Den Posten des Premierministers hat seit Oktober 2024Shigeru Ishiba inne.

Das Kabinett ist dem Parlament gegenüber verantwortlich. Der Chef der Exekutive, der Premierminister, wird von Oberhaus und Unterhaus gewählt und dann vom Tennō ernannt. Bei einem Konflikt gilt das Votum des Unterhauses. Nur Abgeordnete des Ober- oder des Unterhauses können zum Premierminister gewählt werden. Der Premierminister ernennt (und entlässt) die Minister seines Kabinetts, die in der Mehrheit ebenfalls Abgeordnete des Ober- oder Unterhauses sein müssen. Nach den Erfahrungen mit dem japanischen Militarismus ist in der Verfassung außerdem festgeschrieben, dass der Premierminister und alle seine Minister Zivilisten sein müssen.[45]

Weitere Regeln sind nicht in der Verfassung festgeschrieben, entsprechen aber der politischen Tradition. So galt in derLDP dasSenioritätsprinzip, Ministerposten werden nicht nur nach Kompetenz vergeben, sondern dienen dazu, langjährige verdiente Abgeordnete zu belohnen. Die Vergabe regeln die Chefs derFaktionen hinter den Kulissen. Faktionen sind Gruppen von Abgeordneten, in deren Zentrum ein altgedienter und einflussreicher Abgeordneter steht. Die Faktionen unterstützen ihre Mitglieder mit den für denWahlkampf benötigten Finanzmitteln, im Gegenzug kann der Vorsitzende der Faktion bei Abstimmungen im Parlament und innerhalb der LDP-Fraktion auf die Stimmen seiner Faktion setzen.

Den Posten des Premierministers nimmt traditionell der Chef der stärksten Partei im Unterhaus ein. Da dies über Jahrzehnte die LDP war, entscheidet seit 1955 de facto also dieWahl des LDP-Vorsitzenden über die Nachfolge; einzelne Unterbrechungen waren die Jahre 1993 bis 1996 und 2009 bis 2012, als die LDP nicht den Regierungschef stellte.

Siehe auch:Liste der Premierminister Japans

Legislative

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Das japanischeParlamentsgebäude inNagatachō,Chiyoda,Präfektur Tokio
Plenarsaal des Abgeordnetenhauses

Das Parlament (Kokkai, „Nationalversammlung“) ist das höchste Organ der Staatsgewalt und die einzige gesetzgebende Körperschaft Japans. Es ist zweigeteilt in den Senat (Sangiin, „Rätekammer“) als Oberhaus und das Abgeordnetenhaus (Shūgiin, etwa „Massenberatungskammer“, auch Repräsentantenhaus) als Unterhaus. Beide Kammern werden direkt gewählt. Bei derWahl des Premierministers, beim Haushalt und der Ratifizierung internationaler Verträge hat der Wille des Unterhauses grundsätzlich Vorrang, in der Gesetzgebung ist die Zustimmung beider Kammern oder eine Zweidrittelmehrheit im Unterhaus erforderlich. Insbesondere Personalnominierungen der Regierung und Verfassungsänderungsvorschläge[46] bedürfen in jedem Fall der Zustimmung beider Parlamentskammern.[47]

Im Parlament sitzen seit Reformen aus den Jahren 2017 und 2018 nur noch 710Abgeordnete: 465 im Unterhaus und 245 im Oberhaus. Von den 465 Sitzen des Abgeordnetenhauses werden 289 inEinmandatswahlkreisen nach demMehrheitswahlrecht und 176 in 11 regionalen Mehrmandatswahlkreisen (regionalen „Blöcken“) nach demVerhältniswahlrecht gewählt, von den 245 Sitzen im Senat 146 nach nicht übertragbarer Einzelstimmgebung in 45 Ein- und Mehrmandatswahlkreisen, von denen 43 deckungsgleich mit Präfekturen sind und zwei jeweils zwei Präfekturen umfassen, 96 nach Verhältniswahlrecht mit Vorzugsstimme in einem landesweiten Wahlkreis.

Passives Wahlrecht für das Abgeordnetenhaus erhalten alle Männer und Frauen mit dem vollendeten 25. Lebensjahr, im Oberhaus muss das 30. Lebensjahr vollendet sein. Aktiv wahlberechtigt sind seit 2016 alle japanischen Männer und Frauen mit vollendetem 18. Lebensjahr. DasFrauenwahlrecht wurde auf nationaler Ebene im Jahr 1945 eingeführt.[48] Im Kaiserreich war die Bewegung für ein Frauenwahlrecht am Reichstag gescheitert: nach mehreren erfolglosen Gesetzesinitiativen ohne Regierungsunterstützung brachte nach kontroversen Diskussionen der bürgerlichen Parteien dasKabinett Hamaguchi 1931 einen Gesetzentwurf für ein erstes Frauenwahlrecht auf subnationaler Ebene ein, der auch vom Abgeordnetenhaus verabschiedet, aber schließlich vom Herrenhaus blockiert wurde.[49] Erst nach der Niederlage Japans und der Besatzung durch die Vereinigten Staaten 1945 wurden frühere politische Beschränkungen für Frauen aufgehoben und das aktive und passive Frauenwahlrecht wurde eingeführt:[50] Am 12. Dezember 1945 für das Unterhaus, am 24. Februar 1947 für das Oberhaus.[51] Somit war das allgemeine Wahlrecht Teil der demokratischen Verfassung, die auf die Besatzung zurückgeht.[52] 67 Prozent der Frauen gingen am 10. April 1946 zur Wahl und 39 Frauen wurden gewählt.[53] Bis 1952 lagen zwar die rechtlichen Grundlagen für die Gleichstellung von Frauen in politischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht vor, aber bei der Infragestellung männlicher Vorrechte in der Regierung wurde seither nur wenig Fortschritt erzielt.[53]

DieWahlperioden der beiden Kammern sind nicht automatisch synchronisiert: Das Unterhaus hat eine maximale Wahlperiode von vier Jahren, die es aber in der Nachkriegsgeschichte bisher nur einmal vollendete; in der Regel finden Unterhauswahlen vorher statt, wenn das Kabinett die Kammer auflöst, wozu es nach vorherrschender Verfassungsinterpretation jederzeit berechtigt ist oder nach einem Misstrauensvotum des Unterhauses gegen das Kabinett gezwungen ist, wenn es nicht zurücktreten will. Das Oberhaus hat eine feste Wahlperiode und kann nicht aufgelöst werden: alle drei Jahre wird gestaffelt eine Hälfte der Abgeordneten für eine sechsjährige Amtszeit gewählt.

Nach derMeiji-Verfassung von 1889 wurde derReichstag nachbritischem undpreußischem Vorbild geschaffen. Er bestand neben dem Abgeordnetenhaus als Unterhaus aus dem Herrenhaus (Kizokuin) als Oberhaus und trat erstmals am 29. November 1890 zusammen. Dem Herrenhaus gehörten Mitglieder desAdels (Kazoku) und vom Tennō ernannte Mitglieder an. Die beiden Parlamentskammern waren in den meisten Angelegenheiten absolut gleichberechtigt, jede konnte einen Gesetzentwurf blockieren. In der Verfassung von 1947 wurde das Herrenhaus abgeschafft und durch das gewählte Sangiin ersetzt; aus dem Reichstag wurde die heutige Nationalversammlung mit einem Primat des Abgeordnetenhauses (Shūgiin no yūetsu,衆議院の優越) in entscheidenden Punkten. Der Premierminister wird seitdem vom Parlament gewählt und muss diesem angehören. Die meisten Premierminister des Kaiserreichs gehörten dem Herrenhaus oder gar nicht dem Parlament an, nur drei waren Mitglieder des Abgeordnetenhauses. Dagegen kamen bisher alle Premierminister seit 1947 aus dem Unterhaus.

Die fortgesetzte Unterteilung in Ober- und Unterhaus war eine der wenigen wesentlichen Abweichungen der beschlossenen Verfassung von der Vorgabe der Besatzungsbehörden, der SCAP-Verfassungsentwurf hatte ein Einkammerparlament vorgesehen.

Judikative

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Gebäude desObersten Gerichtshofs in Chiyoda

Die Gerichte sind nach dem Prinzip derGewaltenteilung von den anderen beiden Zweigen der Staatsgewalt unabhängig.

An der Spitze der Gerichtsorganisation steht derOberste Gerichtshof (saikō-saibansho). Ihm gehören der Oberste Richter und die 14 weiteren Höchst-Richter an. Die Mitglieder werden vom Kabinett ausgewählt. Der Oberste Richter wird – als einziger staatlicher Amtsträger neben dem Premierminister – formell vom Tennō ernannt,[54] die anderen Richter vom Kabinett.[55] Die Richter werden zeitgleich mit der ersten Wahl zum Unterhaus nach ihrer Ernennung und danach alle zehn Jahre mit der folgenden Wahl zum Unterhaus dem Volk zur „Überprüfung“ vorgelegt.[55] Da Enthaltungen mitgezählt werden,[56] kommt eine mehrheitliche Ablehnung zuungunsten des Richters praktisch nicht vor. Bei Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze von 70 Jahren treten die Richter in den Ruhestand. Das Oberste Gericht hat das Recht zur Revision von Urteilen der unteren Instanzen und zur letztverbindlichen Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen.[57] Es bestimmt unter anderem die Prozessordnung[58] und stellt die Listen auf, aus denen das Kabinett die Richter der unteren Gerichte auswählt.[59]

In Japan besteht ein einheitliches System von Gerichten; es existieren also beispielsweise keine separaten Verwaltungs- oder Arbeitsgerichte wie in Deutschland. Die Gerichte gliedern sich unterhalb des Obersten Gerichtshofes in achtOber- (kōtō-), 50 Bezirks- (chihō-) und über 400 einfache Gerichte (kan’i-saibansho), daneben existieren 50 Familiengerichte (katei-saibansho).

Recht

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Diejapanische Rechtsgeschichte lässt sich im Wesentlichen in zwei Rezeptionsphasen einteilen. Im 7. Jahrhundert n. Chr. übernahm Japan mit demRitsuryō die Rechtsordnung Chinas auf den Gebieten des Staats- und Verwaltungsrechts. Diese Ordnung war durch mündliche Rechtssätze gekennzeichnet, in der es aber keine Gerichte und juristische Berufe im heutigen Sinne gab. Nachdem Japan zur Aufgabe seiner Abschottung gezwungen wurde, übernahm der Staat 1898 große Teile des ersten Entwurfes des deutschenBürgerlichen Gesetzbuchs. Das galt vor allem für das Schuldrecht und das Sachenrecht, während im Familienrecht und Erbrecht stärker japanische Eigenheiten Einfluss fanden. Dem japanischen BGB wurde, dem deutschen BGB entsprechend, dasPandektensystem zugrunde gelegt. Allerdings wurden auch Anleihen beim französischen Recht, insbesondere durch die Beratungen durchGustave Boissonade, gemacht. Die Einführung einer westlichen Rechtsordnung stellte einen enormen Bruch mit der bisherigen Rechtstradition in Japan dar. Wie tief der Bruch war, zeigt sich z. B. darin, dass eine Vorstellung vonpersönlichen Rechten undRechtsansprüchen bisher der japanischen Gesellschaft fremd war. Nach dem Zweiten Weltkrieg übte auch das US-amerikanische Recht einen Einfluss aus.

DieTodesstrafe istin Japan eine im Strafrecht vorgesehene Strafe. Umfragen belegen, dass es hierzu eine überwältigende Befürwortung in der japanischen Gesellschaft gibt. Laut einer Studie von 1999 sprachen sich 79,3 % für die Todesstrafe aus; sie erfährt aber auch Kritik.[60] Im Dezember 2006 wurden mindestens vier Gefangene durch den Strang hingerichtet. Die Hinrichtungen erfolgen heimlich, unabhängige Beobachter sind dabei nicht zugelassen. Auch Angehörige und Anwälte werden vor der Hinrichtung nicht informiert.[61] Berufungsprozesse dauern zwischen 10 und 16 Jahren; es gibt jedoch auch Gefangene, die seit den 1960er Jahren auf die Vollstreckung ihrer Todesstrafe warten. LautAmnesty International saßen im Juli 2006 mindestens 87 zum Tode verurteilte Gefangene in japanischen Gefängnissen ein.[62] Seit 2009 werden Strafprozesse, bei denen in Japan auch die Todesstrafe verhängt werden kann, bei bestimmten schweren Verbrechen alsSchöffenprozesse geführt. Zu den Bedenken, in Japan herrsche eine Geiseljustiz sieheHitojichi shihō.

Parteien

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Japan besitzt in der Nachkriegszeit einpluralistischesMehrparteiensystem mit einer dominanten Partei, der seit ihrer Gründung 1955 mit bisher nur zwei Unterbrechungen (1993–1994 und 2009–2012) dauerregierendenLiberaldemokratischen Partei (LDP).

In den 1990er Jahren wurde das Parteiensystem umgewälzt, als einerseits viele LDP-Mitglieder die Partei verließen und neue Parteien gründeten und andererseits die bis dahin noch größte Oppositionspartei, dieSozialistische Partei Japans (SPJ), weiter an Boden verlor und dann während einer (anfangs noch Großen) Koalition mit der LDP zur Kleinpartei schrumpfte. Nach zahlreichen Parteiumbildungen wurde dieDemokratische Partei zum Sammelbecken der Opposition. 2009 gelang es ihr schließlich, die Unterhausmehrheit und die Regierungsführung zu übernehmen, sie verlor aber rasch an Popularität und schon 2010 die Oberhausmehrheit. 2012 wurde sie in einem Erdrutsch wieder abgewählt. Schon während und nach ihrer Regierungszeit verließen zahlreiche Abgeordnete die Partei, später folgten Parteispaltungen und -vereinigungen.

Die größte Oppositionspartei ist (Stand: September 2020) die linksliberaleKonstitutionell-Demokratische Partei und die konservativereDemokratische Volkspartei. Weitere während des Zerfalls der Demokratischen Partei entstandene Oppositionsparteien sind die konservativereDemokratische Volkspartei, die wirtschaftsliberalereKibō no Tō („Partei der Hoffnung“) und die nationalkonservativ-regionalistischeNippon Ishin no Kai, in denen ehemalige Demokraten und Liberaldemokraten versammelt sind. Daneben existierte von 2012 bis 2019Ichirō OzawasLiberale Partei (ehemalsNippon Mirai no Tō undSeikatsu no Tō), die mit den Sozialdemokraten kooperierte. Daneben existieren drei einigermaßen kontinuierlich existierende Parteien, zwei größere, dieKommunistische Partei Japans (KPJ), die durchgehend in Opposition war, und dieKōmeitō, der politische Arm der buddhistischen OrganisationSōka Gakkai, der seit 1999 zur Regierungskoalition der LDP gehört, sowie die inzwischen sehr kleineSozialdemokratische Partei (SDP), der Nachfolger der SPJ.

Die gegenwärtig im Parlament vertretenen Parteien sind:

Die staatliche Parteienfinanzierung in Japan gehört zu den höchsten der Welt. Nach dem Gesetz zur Parteienfinanzierung von 1994 erhalten die Parteien staatliche Zuschüsse in Höhe von 250 Yen pro Einwohner (nach der jeweils aktuellenVolkszählung) unabhängig von der Wahlbeteiligung. Die Verteilung richtet sich nach der Anzahl ihrer Abgeordneten im Parlament, geteilt durch die Gesamtzahl in beiden Häusern zusammen, und nach ihren Stimmenanteilen bei Unterhaus- und Oberhauswahlen. Letztere werden nach folgendem Schlüssel gewichtet:

  • die Direktwahlstimmen der letzten Unterhauswahlen zu einem Viertel,
  • die Verhältniswahlstimmen der letzten Unterhauswahlen zu einem Viertel,
  • die Direktwahlstimmen der letzten beiden Oberhauswahlen zu je einem Achtel,
  • die Verhältniswahlstimmen der letzten beiden Oberhauswahlen zu je einem Achtel.[63]

Jährlich werden vom Staat insgesamt etwa 32 MilliardenYen (2010 rund 280 Millionen Euro) an die Parteien ausgezahlt. Stichtag für die Bemessung der jährlichen Parteienfinanzierung ist in der Regel der 1. Januar.

Verfassung

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Hauptartikel:Verfassung des Staates Japan

Die geltende japanischeVerfassung wurde am 3. November 1946 verkündet und trat am 3. Mai 1947 in Kraft. In ihr verpflichtet sich das japanische Volk den Idealen desFriedens und derdemokratischen Ordnung. Die Verfassung wurde von der damaligen amerikanischen Besatzungsregierung unter GeneralDouglas MacArthur entworfen und vom japanischen Parlament beraten und angenommen. Sie ist seitdem nicht geändert worden. Eine Änderung würde die Zustimmung von zwei Dritteln der Abgeordneten in beiden Kammern des Parlaments und des Volkes in einem Referendum voraussetzen.[64]

In der Verfassung wird inArtikel 9 Absatz 1 Krieg als souveränes Recht abgelehnt, auch die Androhung militärischer Gewalt als Mittel zur internationalen Konfliktlösung ist verboten. Absatz 2 besitzt besondere Brisanz, da er Japan untersagt, ein Militär zu unterhalten. Die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte und insbesondere deren Auslandseinsätze imIrak und im Indischen Ozean zur Unterstützung der NATO-Operationen inAfghanistan sind daher sehr umstritten.

Ein Verfassungsänderungsentwurf derLDP sieht eine Änderung von Artikel 9 vor. Es wird ausdrücklich betont, dass das Militär weiterhin nur der Selbstverteidigung dienen soll, aber auch der Sicherung internationalen Friedens und Sicherheit. Außerdem erklärt der Entwurf den Tennō zum Staatsoberhaupt. Weiterhin wird die Unverletzlichkeit derMenschenrechte betont. Der Entwurf der Neufassung enthält noch einige weitere, bisher nicht aufgeführte individuelle Rechte u. a. der respektvolle Umgang mit Behinderten und Opfern von Straftaten sowie Schutz persönlicher Daten.

Politische Indizes

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VonNichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index30,2von 120160von 179Stabilität des Landes: sehr stabil
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2024[65]
Demokratieindex8,48von 1016von 167Vollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2024[66]
Freedom in the World Index96von 100Freiheitsstatus: frei
0 = unfrei / 100 = frei
2024[67]
Rangliste der Pressefreiheit62,1von 10070von 180Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2024[68]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)71von 10020von 1810 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2024[69]

Innenpolitik

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Seit 2012 stellenLiberaldemokratische Partei (LDP) undKōmeitō die Regierung. Im zuletztim Oktober 2017 neu gewählten Unterhaus verfügen sie seit 2012 über eine Zweidrittelmehrheit, seit derWahl 2013 auch über eine Mehrheit im Oberhaus. Demamtierenden Kabinett gehören neben PremierministerYoshihide Suga unter anderemTarō Asō als Vizepremier- und Finanzminister,Toshimitsu Motegi als Außenminister undKatsunobu Katō als Chefkabinettssekretär an. Seit derSangiin-Wahl 2019 verfügt die LDP nicht mehr eine absolute Mehrheit in beiden Kammern des Nationalparlaments, ist also bezüglich der Gesetzgebung rechnerisch wieder auf einen Koalitionspartner angewiesen.

Sugas Regierung willShinzō Abes Wirtschaftspolitik einer expansiven Geldpolitik, erhöhten staatlichen Investitionen und der Ankündigung von Strukturreformen (die „drei Pfeile“ der „Abenomics“) weiterführen. Sicherheitspolitisch stärkte Abes Regierung 2014 denSicherheitsrat nachUS-Vorbild, lockerte diebisherigen, restriktiven Richtlinien für militärische Exporte und hat eine beschlossene Ausweitung der Interpretation vonArtikel 9 der Verfassung aufkollektive Verteidigung gesetzlich verankert.

Im September 2018 fand turnusgemäß dieWahl des LDP-Vorsitzenden statt, bei der sich AmtsinhaberShinzō Abe deutlich gegen den ehemaligen VerteidigungsministerShigeru Ishiba durchsetzen konnte. 2019 fanden zahlreiche Präfektur- und Kommunalwahlen statt, viele bei deneinheitlichen Regionalwahlen im April. Im gleichen Jahr fand mit derOberhauswahl im Sommer 2019 eine nationale Parlamentswahl statt. Bei der infolge von Abes Rücktritt abgehaltenenWahl des LDP-Vorsitzenden im September 2020 setzte sich der damalige Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga gegenFumio Kishida und Shigeru Ishiba durch.

Die größte Oppositionspartei auf Nationalebene ist nach der mehrfachen Spaltung derDemokratischen Partei und ihrer Nachfolger derzeit dieKonstitutionell-Demokratische Partei vonYukio Edano.

Außenpolitik

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Hauptartikel:Außenpolitik Japans
Länder mit japanischen Botschaften

Die Hauptpunkte von Japans Außenpolitik nach demZweiten Weltkrieg sind eine feste Bindung an dieVereinigten Staaten,Scheckbuchdiplomatie und ein in der Verfassung festgeschriebener Verzicht auf militärische Aggression.

Die nördlich von Japan liegendenKurilen und der südliche Teil der InselSachalin (die ehemaligePräfektur (-chō) Karafuto) gehören de facto seit 1945 zurSowjetunion (ab 1991 dem NachfolgestaatRussland), nachdem Japan imFriedensvertrag von San Francisco auf die Gebiete verzichtet hatte, auch wenn die Sowjetunion den Vertrag nicht unterzeichnet hat. Die derInsel Hokkaidō am nächsten vorgelagertenSüdkurilen werden jedoch von Japan nicht als Teil der abgetretenen Kurilen betrachtet und als „Nördliche Territorien“ als Teil derPräfektur Hokkaidō beansprucht. DieserKurilenkonflikt ist ein andauerndes Problem in denjapanisch-russischen Beziehungen und ein Hindernis für einen Friedensvertrag.

Die kleine Inselgruppe der Liancourt-Inseln befindet sich im Besitz vonSüdkorea wird aber von Japan beansprucht, nachdem sie während der Zeit des japanischenImperialismus etwa 40 Jahre lang zu Japan gehörten. Im Frühling 2005 wurde ein Takeshima-Tag in derPräfektur Shimane eingeführt.

Besitzansprüche hat Japan neben derRepublik China und derVolksrepublik China auch auf dieSenkaku-Inseln (chin.Diaoyu). In der Nähe der Inseln werden Rohstoffe vermutet.

Die Beziehungen zu vielen asiatischen Staaten – insbesondere zurVolksrepublik China,Südkorea undNordkorea – sind vor allem wegen einer verpassten Aufarbeitung der imperialistischen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiterhin angespannt. Die enge ökonomische Verflechtung und das Weltinteresse an einem Frieden in der Region machen kriegerische Konflikte jedoch unwahrscheinlich; stattdessen flammen immer wieder politische Krisen auf.

Gemäß der Verfassung hielt sich Japan lange Zeit aus sämtlichen internationalenbewaffneten Konflikten heraus und forcierte stattdessen eine aufFreihandel ausgerichtete multilateraleHandelspolitik. Erste militärische Auslandseinsätze führte Japan in den frühen 1990er Jahren mit Minenräumern im Persischen Golf für die Koalition im Zweiten Golfkrieg und durch die Teilnahme an UN-Missionen beginnend mitUNTAC in Kambodscha. 1992 verabschiedete dasParlament als Grundlage für die Teilnahme an friedenserhaltenden Missionen (PKO) das PKO-Kooperationsgesetz (PKO協力法,pī-kei-ō-kyōryoku-hō), das angesichts der damaligen Oppositionsmehrheit im Senat (Nejire Kokkai, in diesem Zusammenhang auch PKO Kokkai,PKO国会) zwischen den regierendenLiberaldemokraten und Teilen der Opposition (insbesondereDemokratische Sozialisten undKōmeitō), aber gegen den entschiedenen Widerstand derSozialisten, damals größte Oppositionspartei, und derKommunisten verhandelt wurde. In der Folge des Kambodscha-Einsatzes hat sich die grundsätzliche Haltung der japanischen Öffentlichkeit zu Auslandseinsätzen verschoben, so ist die Teilnahme an friedenserhaltenden UN-Missionen inzwischen weitgehend akzeptiert, und wurde später auch von der Mehrheit der Sozialisten mitgetragen, als diese ab 1993 an mehreren Regierungen beteiligt waren.

Gesellschaftlich umstritten bleibt dagegen die Beteiligung an Einsätzen in aktiven Konfliktgebieten, etwa im Rahmen des Bündnisses: Im Januar 2004 beschloss dasKabinett aufgrund des 2001 vom Parlament verabschiedeten Antiterrorismusgesetzes und des 2003 verabschiedeten Irak-Wiederaufbaugesetzes die Entsendung japanischer Soldaten in einen de facto aktiven Konflikt, nämlich als Teil derKoalition der Willigen nach dem Dritten Golfkrieg in denIrak, allerdings nach Regierungsinterpretation ausdrücklich in „kein Kampfgebiet“ (hi-sentō chiiki,非戦闘地域); einen Einsatz in einem Kampfgebiet verbietet das Gesetz. Während der damalige liberaldemokratische MinisterpräsidentJun’ichirō Koizumi darin einen Beweis für die engen freundschaftlichen Beziehungen zu denVereinigten Staaten sah, betrachten viele Japaner das als Verfassungsbruch. Allerdings waren diese Soldaten verfassungsgemäß unbewaffnet und wurden nur für den Wiederaufbau der Infrastruktur eingesetzt. Im Juni 2006 erklärte Koizumi den Einsatz für abgeschlossen, daraufhin begannen die Truppen am 25. Juni ihren Abzug aus dem Irak.

An derOperation Enduring Freedom beteiligte sich Japan ab 2001 indirekt mit einer Betankungsmission im Indischen Ozean, die erstmals 2007 für einige Monate unterbrochen werden musste, als die oppositionelle Senatsmehrheit unter Führung derDemokratischen Partei eine rechtzeitige Verlängerung des Antiterrorismusgesetzes verhinderte, dann aber auf Grundlage eines neuen Antiterrorismusgesetzes zunächst wieder aufgenommen wurde. Im Januar 2010 wurde die Mission unter der von den Demokraten geführten Regierung beendet, als auch die zeitlich befristete Neuauflage des Antiterrorismusgesetzes auslief.

Die Beziehung zwischen derEuropäischen Union und Japan basiert auf einer politischen Erklärung von 1991, die Prinzipien und Ziele der Zusammenarbeit benennt. Die Erklärung wurde durch einen „EU-JapanAktionsplan“ im Jahr 2001 erweitert. Er formt die Basis für eine verstärkte Kooperation in Bereichen der Außenpolitik, der Wirtschaft, des monetären und finanziellen Systems, der Entwicklungshilfe sowie derKommunikationstechnologie.

Die EU und Japan sind wichtige Handelspartner füreinander. Gemeinsam generieren sie 40 Prozent des weltweitenBruttonationaleinkommens.Am 6. Juli 2017 einigten sich EU-RatspräsidentDonald Tusk und EU-KommissionspräsidentJean-Claude Juncker mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, mitJEFTA das geplante bisher größte bilateraleFreihandels- und Investitionsschutzabkommen der EU abzuschließen. Es trat am 1. Februar 2019 in Kraft.[70]

Zwischen Japan und der EU herrscht eine große Übereinstimmung bei Hauptthemen wie demKlimaschutz und derSicherheitspolitik. Neben der Terrorismusbekämpfung ist die Nichtverbreitung vonMassenvernichtungswaffen ein wichtiges Thema. Gemeinsam appellieren sie anNordkorea sein Atomprogramm einzustellen. Im Bereich des Klimaschutzes wollen Japan und die EU eine Vorreiterrolle bei der Ausarbeitung eines Nachfolgekonzepts für dasKyoto-Protokoll einnehmen und die CO2-Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts um 50 Prozent reduzieren.

Seit 2014 hat das Land zudem Beobachterstatus in derGemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (CPLP). Hintergrund sind die historischenjapanisch-portugiesischen Beziehungen und dieBrasilianisch-japanischen Beziehungen, insbesondere die gegenseitige brasilianisch-japanische Auswanderung.[71]

Japan steht seit 1989 auf der Liste derMajor non-NATO allies und gehört damit zu den engsten diplomatischen, militärischen und strategischen Partnern derUSA außerhalb derNATO. Ein Vorstoß, ein festes NATO-Verbindungsbüro in Japan einzurichten, wurde 2023 unter chinesischen Protesten von Frankreich blockiert.[72]

Mitgliedschaften in internationalen Organisationen (Auswahl)
UN-SystemGlobale OrganisationenRegionale Organisationen
OrganisationBeitrittsjahrOrganisationBeitrittsjahrOrganisationBeitrittsjahr
Vereinte Nationen1956Welthandelsorganisation1995APEC1989
Weltbank/IBRD (7,86 % Anteil)1952OECD1964Europarat (Beobachter)1996
Internationaler Währungsfonds (6,12 % Anteil)1952Gruppe der Sieben1975Asiatische Entwicklungsbank1966
UNESCO1951Interpol1952Afrikanische Entwicklungsbank (Nicht-regional)1983
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation1951Internationaler Strafgerichtshof2007ASEAN Plus Three/East Asia Summit1997/2005
Internationale Seeschifffahrts-Organisation1958Internationale Organisation für Migration1993Asia Cooperation Dialogue2002

Militär

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Hauptartikel:Selbstverteidigungsstreitkräfte

Verfassungsrechtliche Grundlage

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Flagge der Selbstverteidigungsstreitkräfte
Schiffe derJMSDF: Ein U-Jagdzerstörer derTakanami-Klasse (links) mit dem HubschrauberträgerIzumo

ImArtikel 9 der japanischen Verfassung verzichtet Japan auf das Rechtsouveräner Staaten zur Kriegsführung, auch einer defensiven. Diese Klausel ist in der Welt einmalig, sie wurde nach der Niederlage Japans imZweiten Weltkrieg aufgenommen, um eine erneute militaristische Aggression zu verhindern. Die Interpretation von Artikel 9 wurde dabei jedoch schrittweise ausgeweitet: in den 1950er Jahren für die Wiederbewaffnung, in den 1990er Jahren auf die Teilnahme an Auslandseinsätzen, im 21. Jahrhundert auf den Erwerb bestimmter militärischer Ausrüstung (etwa Hubschrauberträger), die als Offensivwaffen – und damit als Verstoß gegen das von Artikel 9 formulierte Verbot von Kriegspotential(senryoku) – betrachtet werden könnten, und Teilaspekte von kollektiver Verteidigung, wobei das Legislativbüro des Kabinetts bereits 2001 feststellte, dass die kollektive Verteidigung als solche nicht durch die Verfassung gedeckt ist. Bereits seit der Verabschiedung der japanischen Verfassung wurden verschiedene Änderungen diskutiert, insbesondere von Artikel 9. Vor dem Hintergrund der wachsenden militärischen Macht derVolksrepublik China beschloss die rechtskonservative Regierung unter PremierministerShinzō Abe im Juli 2014 eine Neuinterpretation der Verfassung und damit die Einführung einer neuen Militärdoktrin. Nach einer erfolgreichen Parlamentsabstimmung im September 2015 darf Japan fortan das Recht zur „kollektiven Selbstverteidigung“ anwenden und in Konflikten an der Seite von Verbündeten kämpfen, selbst wenn es nicht direkt angegriffen wird. Die Änderung war trotz heftiger Proteste in der Bevölkerung und gegen massiven Widerstand der Opposition zustande gekommen.[73]

Entwicklung seit 1945

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Während derBesatzungszeit wurde eine Polizeireserve gebildet, als in der ehemaligen Kolonie derKoreakrieg ausbrach und viele der in Japan stationierten US-Truppen dorthin abzogen. Mit derSouveränität 1953 wurde aus dieser Polizeireserve ein Jahr später dieJapanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte (JSDF; englisch fürjieitai, „Selbstverteidigungskräfte“) gegründet, aufgeteilt in Land-, See- und Lufttruppen. Es wird dabei in der Bezeichnung grundsätzlich auf das Wortgun (, „Armee“, „Streitkräfte“; explizit von Artikel 9 untersagt) verzichtet – im Gegensatz zurikugun („Landstreitkräfte“=Heer/Armee) undkaigun („Meeresstreitkräfte“=Marine) des Kaiserreichs. Gleichzeitig mit dem Friedensvertrag wurde eine militärischeAllianz mit dem ehemaligen Kriegsgegner, denVereinigten Staaten geschlossen, die 1960 trotz einer Protestwelle von linken Parteien, Studenten und Gewerkschaften in Form desVertrags über gegenseitige Kooperation und Sicherheit neu aufgelegt wurde und sich seither automatisch verlängert, solange sie nicht gekündigt wird. 2007 unterzeichnete Japan mitAustralien als zweitem Land überhaupt ein Sicherheitsabkommen. Beide Länder wollen ihre Zusammenarbeit bei der Grenzkontrolle, beim Kampf gegen den Terrorismus und bei der Katastrophenhilfe intensivieren. Auch gemeinsame Militärmanöver und nachrichtendienstliche Zusammenarbeit sind geplant. Eine von Washington erwünschte direkte Sicherheitszusammenarbeit mit dem neben Japan wichtigsten US-Verbündeten in Ostasien, der Republik Korea, scheiterte bisher am mangelnden Verantwortungsbewusstsein Japans für die eigene Geschichte, dem Territorialstreit und den dadurch angefachten nationalistischen Gefühlen in Korea: So verhinderte öffentlicher Protest in Korea 2012 die Unterzeichnung eines ersten bilateralen Sicherheitsabkommens zum Informationsaustausch. Eine zum Jahreswechsel 2014/15 tatsächlich geschlossene Vereinbarung über den Austausch von nachrichtendienstlichen Informationen über die Demokratische Volksrepublik Korea sieht erneut keine direkte bilaterale Zusammenarbeit vor, nur den indirekten Austausch über US-Dienste. An der regelmäßigen US-japanischen ÜbungKeen Sword nahmen die Streitkräfte der Republik Korea 2010 erstmals als Beobachter teil.

Seit dem Jahr 2024 besteht mit denPhilippinen ein Verteidigungspakt.[74]

In Japan herrscht keineWehrpflicht. Japan gab 2017 knapp 0,9 % seiner Wirtschaftsleistung oder 45,4 Mrd. Dollar für seine Streitkräfte aus und lag damit weltweit auf Platz 8.[75] Auf 1 % der Wirtschaftsleistung wurden der maximale Anteil der Militärausgaben 1976 per Kabinettsbeschluss festgelegt; diese Obergrenze wurde bereits nach dem Ende der Koalitionsregierung 1986 unter Yasuhiro Nakasone formal abgeschafft, aber auch dann nur symbolisch um einen Bruchteil (zunächst auf 1,007 %) und lange nicht wesentlich überschritten.[76] 2017 erklärte Shinzō Abe die 1‑%-Begrenzung (abermals) für aufgegeben.[77] An der militärischen Präsenz der Vereinigten Staaten beteiligt sich Japan daneben auf Grundlage desSOFA von 1960 mit demOmoiyari Yosan (思いやり予算; „Sympathiehaushalt“) von zurzeit jährlich über 200 Mrd.Yen (entspricht ca. 1,4 Mrd. Euro).[78]

Erst nach Beginn desKrieges in der Ukraine übersteigt der Verteidigungshaushalt die 1‑%-Marke substantiell. Ende des Jahres 2022 verabschiedete Japan eine „neue nationale Sicherheitsstrategie“, in der sie die Volksrepublik China erstmals als „beispiellose und größte strategische Herausforderung“ einstuft. In der neuen Verteidigungsstrategie beschließt Japan auch, den Grundsatz aufzugeben, über keine Offensivwaffen zu verfügen, die China oder Nordkorea erreichen können.[79][80] Das von den Vereinigten Staaten vorgegebene Ziel von Verteidigungsausgaben in Höhe von 2 % des BIP soll nach Planungen aus dem Jahr 2022 bis 2027 erreicht werden.[81] Im Haushaltsentwurf für das Fiskaljahr 2023 (April 2023–März 2024) betrugen die veranschlagten Verteidigungsausgaben geschätzt rund 1,2 % des BIP.[82]

Japan lag 2018 auf Platz 111 von 155 Ländern imGlobalen Militarisierungsindex (GMI).[83] Gemäß dem Ranking vonGlobal Firepower (2022)[84] besitzt das Land die fünftstärkste militärische Kapazität weltweit und die drittstärkste in Asien.

Auslandseinsätze

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Bisherige Auslandseinsätze der Selbstverteidigungskräfte waren und sind:

  • unterstützende Missionen
    • 1991 mit Minenräumern im Persischen Golf für die Koalition im Golfkrieg
    • 2001–2007 und 2008–2010 mit Betankungsschiffen im Indischen Ozean für die Operation Enduring Freedom in Afghanistan
    • 2004–2008 mit Luft- und Bodenkräften vor allem für den Wiederaufbau im Süden des Irak für die Koalition im Golfkrieg
  • zum Schutz gegen Piraterie zur See
    • seit 2009 vor Somalia
  • im Rahmen von friedenserhaltenden Missionen der Vereinten Nationen
    • 1992–1993 UNTAC in Kambodscha
    • 1993–1995ONUMUZ in Mosambik
    • 1996–2013UNDOF auf den Golan-Höhen (Syrien/Israel)
    • 2002–2004UNTAET/UNMISET in Osttimor
    • 2007–2011UNMIN in Nepal
    • 2008–2011UNMIS im Sudan
    • 2010–2012UNMIT in Osttimor
    • 2010–2013MINUSTAH in Haiti
    • seit 2011UNMISS im Südsudan
  • im Rahmen von sonstigen friedenserhaltenden Missionen
    • seit 2019MFO im Sinai (Ägypten/Israel)
  • mehrere kurzfristige Einsätze zur Katastrophen- und Flüchtlingshilfe

Bedrohungsszenarien

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Von Seiten derVolksrepublik China wird häufig der Vorwurf hervorgebracht, dass in Japan ein neuerMilitarismus im Entstehen begriffen ist. Historisch sind diese Ängste dadurch begründet, dass China imZweiten Japanisch-Chinesischen Krieg großes Leid (geschätzte 18 Millionen zivile Opfer) zu beklagen hatte. Japan hat jedoch seit dem Zweiten Weltkrieg keine militärische Aggression gezeigt und ist ein aktiver Fürsprecher der atomarenAbrüstung, während China mehrere Konflikte mit seinen Nachbarn verursacht hat (im Zuge desTibetaufstand 1959,Indisch-Chinesischer Grenzkrieg 1962,Zwischenfall am Ussuri 1969,Chinesisch-Vietnamesischer Krieg 1979).

  • Tatsächlich sehen militärische Bedrohungsszenarien in Japan in erster Linie eine Landung chinesischer Truppen an der Küste. Im Jahr 2005 wurde ein weiteres Konfliktgebiet deutlich, als Japan zum ersten Mal den SchutzTaiwans als Teil seiner Interessen definierte.
  • Ein zweites Bedrohungsszenario bietetNordkorea, das bereits mehrfach Raketen über japanisches Territorium gefeuert hat und die Weltöffentlichkeit im Jahr 2005 mit der Behauptung überrascht hat,Atomwaffen zu besitzen. Im Oktober 2006 versuchte die nordkoreanische Regierung, diese Behauptung mit einem Atombombentest zu belegen. Ob es sich bei der registrierten Erschütterung wirklich um die Explosion einer Atomwaffe handelte, ist jedoch unklar. Aufgrund dieser Bedrohung arbeitet Japan eng mit denVereinigten Staaten an der Entwicklung eines gemeinsamenRaketenabwehrschilds.
  • Das dritte Bedrohungsszenario ist einterroristischer Anschlag, wie der Anschlag auf dieTokioter U-Bahn durch dieŌmu-Shinrikyō-Sekte im Jahr 1995 gezeigt hat. Durch das Engagement imIrak bestehen Befürchtungen, dass Japan auch Ziel islamistischer Gruppierungen werden könnte, entsprechende Hinweise hat es bereits gegeben.

Japans damaliger Ministerpräsident Koizumi bekräftigte am 6. August 2006, dass sein Land die Anti-Atom-Politik fortsetzen werde. Mit Gebeten, Kranzniederlegungen und Aufrufen zu einer nuklearwaffenfreien Welt haben in Hiroshima Menschen der Opfer des ersten Atombombenabwurfs 61 Jahre zuvor gedacht.[85]

Zukunftsperspektive, Herausforderungen

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Das Land steht vor großen Herausforderungen bei der Rekrutierung neuer Soldaten für die Selbstverteidigungskräfte (SDF).[86] Trotz einer „Zeitenwende“ mit geplantem Wehretat von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung (2025: 8,7 Billionen Yen) und Aufrüstung gegen Bedrohungen aus China, Russland und Nordkorea bleiben zehn Prozent der 247.000 Stellen unbesetzt. 2024 wurden nur 9700 statt 14.550 Rekruten eingestellt. Ursachen sind die demografische Alterung – jeder dritte Japaner ist über 65 – sowie der Fachkräftemangel in der Wirtschaft.[87][88] Nur zehn Prozent der Bevölkerung wären bereit, für Japan zu kämpfen. Die SDF setzen auf Imagekampagnen wie die SDF-Expo in Mito mit Manga-Figuren und Familien-Events, um langfristig Interesse zu wecken.[89] Kurzfristig locken Renovierungen (Einzelzimmer, WLAN, moderne Sanitäranlagen für 236 Mio. Euro), Gehaltsboni und flexible Reservisten-Modelle mit 50-tägiger Ausbildung. Dennoch bleiben Recruiting-Veranstaltungen für junge Erwachsene schwach besucht; viele sehen das Militär nur als Nebenoption. Experten warnen: Personalmangel gefährdet die Verteidigungsfähigkeit, etwa bei einem Taiwan-Konflikt.[90]

Wirtschaft

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Hauptartikel:Wirtschaft Japans
DieTokioter Börse ist die größte Börse Asiens[91]
Hauptsitz derBank of Japan in Chūō-ku, Tokio

Japan hat eine hochindustrialisierte,freie Marktwirtschaft mit einigen Elementen einergelenkten Wirtschaft. In den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Krieg versuchte die Regierung vor allem über dasMITI, gezielt in einzelne Bereiche der Wirtschaft einzugreifen. In den letzten Jahren wurde zunehmenddereguliert undprivatisiert. ImGlobal Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Japan Platz 9 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[92] ImIndex für wirtschaftliche Freiheit belegte es im selben Jahr Platz 20.

DerExport im Jahr 2018 betrug 917 Milliarden US-Dollar. Damit liegt Japan auf Platz 4 derListe der exportstärksten Länder hinter derVolksrepublik China auf Platz 1, denVereinigten Staaten auf Platz 2 undDeutschland auf Platz 3.[93]

Die Bürger Japans verfügten laut der Schweizer BankCredit Suisse 2022 über ein Gesamtvermögen von 23 Billionen Dollar, womit Japan hinter den USA und China dasdrittgrößte nationale Gesamtvermögen besitzt.[94] Sowohl die Einkommens- als auch die Vermögensungleichheit war in Japan weniger ausgeprägt als in den meisten anderen Industriestaaten. In Relation zur Größe der Wirtschaft gibt es in Japan verhältnismäßig wenige Milliardäre und derGini-Koeffizient Japans ist einer der niedrigsten weltweit.[95]

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie, eine traditionell ausgeprägte Arbeitsdisziplin, die Beherrschung vonSpitzentechnologie, ein großes Augenmerk des Staates auf Ausbildung und eine Steigerung der Produktivität durch Automatisierung haben Japan geholfen, binnen kurzer Zeit hinter denVereinigten Staaten, derEU und derVolksrepublik China die viertgrößteWirtschaftsmacht der Welt zu werden. Über drei Jahrzehnte hinweg hatte Japan ein rasantes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen: ein Durchschnitt von 10 % in den 1960er Jahren, durchschnittlich 5 % in den 1970er Jahren, und 4 % Wirtschaftswachstum in den 1980er Jahren. In den 1990er Jahren brach das Wachstum nach dem Platzen derBubble Economy ein, Japan geriet in eineDeflationsspirale. Staatliche Versuche zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums hatten zunächst keinen Erfolg und wurden später während der Jahre 2000 und 2001 durch eine Verlangsamung der amerikanischen und asiatischen Märkte gehemmt.

Das Kabinett vonJun’ichirō Koizumi hat Gesetze zurPrivatisierung und Deregulierung erlassen (teilweise vergeblich) und versucht, die schwächelnde japanische Wirtschaft anzuregen. Ein seit den 1990er Jahren zunehmendes Problem Japans ist dieArbeitslosigkeit. Offizielle Statistiken geben sie 2017 mit rund drei Prozent an, was immer noch eine verhältnismäßig niedrige Rate ist. 2015 arbeiteten 2,9 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 70,9 % im Dienstleistungssektor und 26,2 % in der Industrie. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 65 Millionen geschätzt. 51 % der Arbeitskräfte sind weiblich.[96]

2012 wurdeShinzo Abe zum neuen Premierminister Japans gewählt. Abe versprach die japanische Wirtschaft mit radikalen Reformen aus ihrer zwei Jahrzehnte andauernden Stagnation zu befreien. DieAbenomics genannte Strategie bestand aus Deregulierung, Konjunkturprogrammen, die ein hohes Defizit in Kauf nehmen, sowie billigem Geld (Der Leitzins der japanischen Zentralbank war lange Zeit negativ). Zudem wurde der vorher vernachlässigte Tourismus gefördert und das Land für ausländische Investitionen geöffnet. Das Wachstum sollte auf über 3 % gesteigert werden. Die Strategie verbesserte zwar die Stimmung in der japanischen Wirtschaft, konnte das Wachstum bisher jedoch nicht nachhaltig steigern und trieb Japans Staatsverschuldung weiter in die Höhe. Zudem hat Japan seit derFukushima-Katastrophe eine negative Handelsbilanz sowie höhere Haushaltsdefizite, da es seine Energie jetzt verstärkt importieren musste, was die Lage weiter verkompliziert.[97] 2017 hatte es wieder eine positive Handelsbilanz. Mitte 2018 lag die Arbeitslosenquote bei 2,2 % und war damit auf dem niedrigsten Stand seit den frühen 1990er Jahren.[98]

Das Land führt mehrereWertpapierbörsen, wovon dieTokioter Börse mit ihrem Leitindex, demNikkei 225, die bekannteste ist.

Wirtschaftskennzahlen

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Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo, Außenhandel und Arbeitslosigkeit entwickelten sich in den letzten Kalenderjahren folgendermaßen (Werte mit Fragezeichen sind Schätzungen bzw. Prognosen):

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real in % gegenüber dem Vorjahr[99]
200020012002200320042005200620072008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023
Veränderung in % gg. Vj.2,80,40,11,52,21,71,41,7−1,1−5,74,40,01,42,00,31,60,81,70,6−0,4−4,12,61,01,9
Entwicklung des BIP (nominal)[100][101][102]
2008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023
BIP in Mrd. Yen¥527.823494.938505.531497.448500.474508.701518.811538.032544.364553.073556.630557.910539.808552.571559.710591.881
BIP in Mrd. US$5.0385.2315.7006.1576.2035.1564.8504.3894.9234.8674.9555.1235.0405.0104.2304.213
BIP je Einw.
(in US$)
35.27539.33944.50748.16748.60340.45438.09634.47438.89438.42839.28640.45839.91839.82733.81533.834
Inflationsrate, Haushaltssaldo und Arbeitslosigkeit[103][104]
20072008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023
Inflationsrate in % gegenüber dem Vorjahr0,01,4−1,4−0,7−0,3−0,10,32,80,8−0,10,51,00,50,0−0,22,53,3
Haushaltssaldo in % des BIP („minus“ = Defizit im Staatshaushalt)−3,2−4,5−10,2−9,5−9,4−8,6−7,9−5,6−3,8−3,7−4,2−3,2−3,0−9,1−6,1−4,4−5,8
Arbeitslosigkeit in % der Arbeitskräfte3,84,05,15,14,94,34,03,63,43,12,92,43,32,82,82,62,6
Entwicklung des Außenhandels in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %[105]
20142015201620172018201920202021
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
in Mrd.
US$
% gg.
Vj.
Einfuhr812,2−2,5625,6−23,0607,0−6,4671,010,5748,111,5721,1−3,7635,4−11,9770,521,3
Ausfuhr690,2−3,5624,9−9,5644,63,1697,28,2737,85,8705,7−4,4641,3−9,1757,118,1
Saldo−122,0−0,737,626,3−10,3−15,45,9−13,4
Haupthandelspartner (2021)[105]
Ausfuhr (in %) nachEinfuhr (in %) von
China Volksrepublik Volksrepublik China21,6China Volksrepublik Volksrepublik China24,1
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten18,0Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten10,8
Taiwan Taiwan7,2Australien Australien6,7
Korea Sud Südkorea6,9Taiwan Taiwan4,4
Hongkong Hongkong4,7Korea Sud Südkorea4,2
Thailand Thailand4,4Saudi-Arabien Saudi-Arabien3,6
Deutschland Deutschland2,7Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate3,5
Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Staaten34,5Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Staaten42,7
Hauptprodukte des Außenhandels (2021)
Ausfuhrgüter (Anteil in %)Einfuhrgüter (Anteil in %)
Maschinen19,0Elektronik13,0
Kfz und -Teile17,9Chemische Erzeugnisse11,5
Chemische Erzeugnisse12,5Erdöl8,2
Elektronik8,7Rohstoffe8,0
Elektrotechnik7,9Nahrungsmittel7,7
Sonstige34,0Sonstige51,6

Staatshaushalt

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DerStaatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 1.931 Mrd.US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 1.696 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich einHaushaltsdefizit in Höhe von 4,7 % desBIP.[106]DieStaatsverschuldung betrug 2016 11,8 Bio. US-Dollar oder 239,2 % des BIP.[107]

2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:[108]

Die Staatsverschuldung, heute eine der höchsten der Welt, ist vor allem auf dieJapankrise zurückzuführen. 1989 lag die Staatsverschuldung noch bei 68 % des BIP.[109] Im Gegensatz zu anderen hochverschuldeten Ländern ist Japan jedoch in der eigenen Währung verschuldet und die meisten Anleihen des japanischen Staates befinden sich im Besitz von japanischen Staatsbürgern oder der japanischen Zentralbank. Von der RatingagenturStandard & Poor’s werden die Staatsanleihen des Landes mit der Note A+ bewertet (Stand November 2018). Das Land zählt damit, trotz der hohen Staatsverschuldung, als ein guter Schuldner. Gegenüber dem Ausland ist Japan ein Nettogläubiger und das Land hältDevisenreserven in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar.[110]

Energie

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Hauptartikel:Stromerzeugung in Japan
Siehe auch:„Japan“ im Artikel Energiewende nach Staaten
ZerstörtesKernkraftwerk Fukushima Daiichi

Mit einem Primärenergieverbrauch von 445,3 Millionen Tonnen Öleinheiten im Jahre 2016 ist Japan das Land mit dem fünfthöchsten Energieverbrauch hinter China, den USA, Indien und Russland. Das Land ist zudem der fünft-größte Kohlenstoffdioxidemittent. Japan gehört zu den Unterzeichnern desPariser Klimaabkommens.[111]

Windkraftanlagen in Japan

Japan verbraucht so viel verflüssigtesErdgas (LNG) wie kein anderes Land, ist der zweitgrößte Importeur vonKohle und der drittgrößte vonErdöl.

Bei der Stromerzeugung dominierenGas- undKohlekraftwerke. 2015 betrug die Stromerzeugung 1041 Terawattstunden. Hiervon entfielen auf Gaskraftwerke 39 %, Kohlekraftwerke 33,4 %,Ölkraftwerke 9,8 %,Wasserkraftwerke 8,8 %,Photovoltaik 3,4 %,Biomasseheizkraftwerke 3,3 % und sonstige Stromerzeugung 2,3 %.[112]

Nach derNuklearkatastrophe von Fukushima wurden bis 2013 sämtlicheKernkraftwerke abgeschaltet, die 2010 noch einen Anteil von 25 % an der Stromerzeugung hatten. Im August 2015 wurde die Nutzung der Kernenergie wieder aufgenommen. Bis November 2017 sind fünf von 42 Reaktoren wieder in Betrieb genommen worden.[113] Angestrebt wurde vomKabinett Abe ein Anteil von Strom aus Kernenergie von knapp 20 %.[114]

Neben der Solarenergie werdenWindenergie,Geothermie,Wasserkraft,Biogas undBiomasse gefördert.[115]

Infrastruktur

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Japan verfügt über eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur. ImLogistics Performance Index, der von derWeltbank erstellt wird, belegte Japan 2018 den fünften Platz unter 160 Ländern. Besonders gut schnitten die Parameter für Transportinfrastruktur und der logistischen Kompetenz ab.[116]

Verkehrswesen

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Hauptartikel:Verkehr in Japan undSchienenverkehr in Japan
Shinkansen
Typischer Straßenmast in einem Vorort von Tokio
Flughafen Kansai, 2007

Die gut ausgebauten Bahntrassen Japans haben eine Gesamtlänge von 27.311 km, wovon 20.534 km elektrifiziert sind.[117] Die Ost-West-Verbindung desShinkansen ist die Lebensader des Landes. Zu denOlympischen Spielen in Tokio wurde 1964 die erste Strecke vonTokio nachOsaka eröffnet. Durch Linien dersieben Nachfolgegesellschaften der privatisierten StaatsbahnJNR, durch Privatbahnen, Überlandbusse und Fähren sind die meisten Dörfer und Inseln an das Netz angeschlossen. Jede größere Stadt ist durch ein ausgeprägtes Nahverkehrsnetz mit dem Umland verbunden. NeunMetropolen haben einU-Bahn-Netz, jede größere Stadt besitzt eine Vielzahl an Buslinien. ModerneEinschienenbahnen wurden in mehreren Städten gebaut, des Weiteren gibt es Straßenbahnen, in Nischen werden auchPeoplemover eingesetzt.

Bahn- sowie Nahverkehrsbeförderungsgebühren schwanken stark nach Region und Betreibergesellschaft. Einzelfahrten sind vor allem in Großstädten sehr günstig, können aufgrund der fehlenden Verkehrsverbünde und fehlender staatlicherSubventionierung aber auch relativ hoch liegen. Im Fernverkehr machen die Zuschläge die Fahrten oft teuer.[118]

EinAuto besitzen in Japan in erster Linie Menschen, die auf dem Land oder in kleineren Städten leben. Da die Städte sehr dicht bebaut sind, ist zur Zulassung eines Kraftfahrzeugs ein Parkplatznachweis(Shakoshōmei) nötig. Es sind rund 60 Millionen Pkw im Land zugelassen.[119] In Wohngegenden sind die Straßen sehr eng und haben keine Bürgersteige. Deshalb gibt es im innerstädtischen Straßenbild auch kaumLKW, da nur die schmalenKei-Trucks diese engen Straßen befahren können.

Das gesamte Straßennetz umfasste 2015 etwa 1.218.772 km, wovon 992.835 km asphaltiert sind.[117] Das japanische mautpflichtigeAutobahnnetz umfasst rund 7000 Kilometer, weitere 2000 sind in Planung. Das Netz ist in staatlicher Hand, die Betreibergesellschaften wurden jedoch im Jahr 2005 in private Gesellschaften in öffentlichem Besitz umgewandelt und sollen eventuell verkauft werden. In Japan herrschtLinksverkehr. Im Straßenverkehr gehört das Land zu den sichersten der Welt. 2013 kamen im Japan insgesamt 4,7 Verkehrstote auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im selben Jahr 4,3 Tote. Insgesamt kamen damit 6130 Personen im Straßenverkehr ums Leben. Das Land hat eine im weltweiten Vergleich hohe Motorisierungsrate. 2017 kamen im Land 590 Kraftfahrzeuge auf 1000 Einwohner (in Deutschland waren es 610 Fahrzeuge).[120]

Der Bau des Straßen- und Bahnnetzes gestaltet sich aufgrund des bergigen Inlands und der vielen Inseln sehr schwierig und ressourcenintensiv, da viele Tunnel und Brücken nötig sind. Darüber hinaus ist die Infrastruktur ständig durch Erdbeben, Taifune und Vulkanausbrüche gefährdet. Strom- und Telefonleitungen sind in Japan überwiegend oberirdisch geführt, bei neueren Städtebauprojekten unterirdisch. Aufgrund des Brandrisikos bei Erdbeben erfordern die in allen Stadtgebieten unterirdisch verlegten Gasleitungen besondere Aufmerksamkeit und werden oft gewartet. Gasherde und Gasboiler zur Warmwasserversorgung sind in Japan die Norm. Zur japanischen Infrastruktur gehört ein dichtes Netz anKatastrophenwarnsystemen und Rettungsinseln.

In Japan gibt es eine große Anzahl von Häfen und Flughäfen. Aufgrund seiner isolierten Lage wird über diese sämtlicher internationaler Warenhandel abgewickelt. Wegen der schlechten Erreichbarkeit vieler Orte innerhalb Japans werden sie aber auch zum Reisen und für inländischen Warentransport genutzt. Die größten Flughäfen sindTokio-Haneda,Tokio-Narita,Kansai und der zurEXPO Aichi 2005 neu eröffneteFlughafen Chūbu. Da in Japan nur wenig ebenes Land zur Verfügung steht, wurden sowohl die o. g. Flughäfen Kansai und Aichi, als auch die FlughäfenKitakyūshū undKōbe auf künstlichen Inseln im Meer errichtet.

Feuerwehr

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In derFeuerwehr in Japan waren im Jahr 2019 landesweit 165.438Berufs- und 831.982freiwillige Feuerwehrleute organisiert, die in 29.418 Feuerwachen undFeuerwehrhäusern, in denen 21.814Löschfahrzeuge und 1.146Drehleitern bzw.Teleskopmasten bereitstehen, tätig sind.[121] Der Frauenanteil beträgt drei Prozent.[122] In denJugendfeuerwehren sind 414.187 Kinder und Jugendliche organisiert.[123] Die japanischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 8.786.855 Einsätzen alarmiert, dabei waren 37.783Brände zu löschen. Hierbei wurden 1.486 Tote von denFeuerwehren bei Bränden geborgen und 5.865 Verletzte gerettet.[124] Der nationale Feuerwehrverband repräsentiert die japanische Feuerwehr mit ihren Feuerwehrangehörigen im WeltfeuerwehrverbandCTIF.[125]

Telekommunikation

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Ebenfalls gut ausgebaut ist das Telefonnetz, Breitbandinternetzugänge sind flächendeckend verfügbar und fast jeder Japaner besitzt ein Mobiltelefon. In Japan wurde der MobilfunkstandardPersonal Digital Cellular eingesetzt, welcher nicht zum global weit verbreitetenGSM-Standard kompatibel ist. Mittlerweile ist jedoch auch dasUMTS-Netz in Japan hervorragend ausgebaut. Die meisten 3G-Mobiltelefone aus Europa funktionieren heutzutage auch in Japan problemlos.

Im Jahr 2022 nutzten 84,9 Prozent der Einwohner Japans das Internet.[126]

Siehe auch:Internet in Japan

Kultur

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Hauptartikel:Kultur Japans
Kare-san-sui-Garten im Ryōan-ji,Kyōto
Maiko bereitet Teetassen für dieTeezeremonie vor

In der modernen japanischen Kultur gehen viele Elemente auf die ganz eigene Tradition des Landes zurück, wodurch Japan im Kreis der Industrienationen seinen individuellen Charakter bewahrt hat.

In der Archäologie sind die ersten Zeugnisse der kulturellen Frühgeschichte Keramiken derJōmon- undYayoi-Periode. Ab dem 4. Jahrhundert kamen dann viele Elemente der chinesischen Kultur nach Japan, zuerst Landwirtschaftstechniken wie derReisanbau und Handwerkstechniken wie Bronzeschmiedekunst und der Bau vonHügelgräbern, dann ab dem 7. Jahrhundert auch dieSchriftkultur und dieFünf Klassiker, derKonfuzianismus und derBuddhismus.

In derHeian-Zeit kam es zu einer ersten Blüte, als der Hofadel aus dem chinesischen Erbe eine eigenständige japanische Dichtung undLiteratur entwickelte.

In den darauf folgenden Epochen wurde das Land immer wieder von Bürgerkriegen verwüstet, wodurch der Schwertadel, dieBushi (später alsSamurai bezeichnet), zur wichtigsten Schicht aufstieg. Neben der Kriegskunst und der Schwertschmiedekunst bildete sich auch eine neue Form des Buddhismus, derZen, heraus, der den Kriegern zusprach.

Erst in derEdo-Zeit im 17. Jahrhundert, unter denTokugawa, kam das Land wieder zur Ruhe. Die Samurai wurden zu einer Beamtenschicht, die ihre Kriegertugenden in den Kampfkünsten (bujutsu) bewahrte. Der Einfluss desZen spiegelte sich nun auch in Dichtung,Gartenkunst, Malerei (Sumi-e) und Musik wider. Durch Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung kam in dieser Zeit auch die vierte Schicht, die Händler, zu Reichtum. Da ihnen der soziale Aufstieg verwehrt war, suchten die Händler in der Kunst einen Weg, die Samurai zu übertrumpfen. Sie förderten Teehäuser, in denen dieGeishas dieTeezeremonie,Blumensteckkunst, Musik und Tanz praktizierten. Sie förderten auch dasKabuki-Theater. In den Städten bildeten sich besondere Vergnügungsbezirke, besonders inEdo, wo dieDaimyō das halbe Jahr unter der direkten Kontrolle desShōgun verbringen mussten.

Eine dritte Blütezeit der Kultur erlebt Japan jetzt in der Nachkriegszeit, in der Japan eine lebhaftePopkultur hervorgebracht hat, die westliche Einflüsse und japanische Tradition verbindet.Anime undManga,japanische Filme undPopmusik sind auch in Übersee beliebt.

Wissenschaft und Bildung

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Hauptartikel:Bildungssystem in Japan,Liste der Universitäten und Hochschulen in Japan undJapanisches Bibliothekswesen

Bildung hat in Japan, wie in allenkonfuzianisch geprägten Ländern Asiens, einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2012 lagen die öffentlichen Ausgaben für Bildung im Primär- bis Tertiärbereich bei 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das Land steht damit zusammen mit derSlowakei an letzter Stelle unter den 36 Teilnehmerstaaten des Indicators ofIndicators of Education Systems Programms derOECD.[127] Viele Japaner sind der Ansicht, dass man es im Leben nur mit einer guten Ausbildung zu etwas bringt. Schon im Kindergarten lernen die Kleinen deswegen die ersten Buchstaben, nämlich dasHiragana-Alphabet. Vor jedem weiteren Schritt im japanischen Bildungssystem steht dann eine Aufnahmeprüfung (Mittelschule (zum Teil), Oberschule, Uni). Viele japanische Mütter sind Hausfrauen und sehen ihre Aufgabe vor allem darin, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu sichern. Aus der Generation der Töchter möchten jedoch viele mit ihrer guten Ausbildung Karriere machen, so dass hier ein gesellschaftlicher Wandel im Begriff ist. In einemKōminkan wird künstlerische und sportliche Bildung angeboten.

Schulsystem

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Hauptartikel:Bildungssystem in Japan
Ein typisches Klassenzimmer einer japanischen Schule

Die schulische Bildung beginnt bereits im Kindergarten, der aber nicht Teil derBildungspflicht[128] ist. Da in Japan allgemein viel Wert auf das gemeinsame Lernen und Zusammenleben gelegt wird, findet im Kindergarten und in der Grundschule viel Gruppenarbeit statt. Das Schulsystem ist eingeteilt in Grundschule (sechs Jahre), Mittelschule (drei Jahre) und Oberschule (drei Jahre), die Bildungspflicht beträgt neun Jahre. DasSchuljahr in Japan beginnt stets am 1. April. Die Schulferien sind im ganzen Land einheitlich: Zwei Wochen an Neujahr, zwei Wochen im März/April, sechs Wochen im Juli/August. Öffentliche Schulen haben eine Fünftagewoche, private Schulen oft eine Sechstagewoche. Während der Bildungspflicht gibt es kein „Sitzenbleiben“, jeder Schüler wird automatisch versetzt.Schuluniformen sind an vielen Schulen Pflicht. Jede dieser Schulen hat ihre eigene charakteristische Uniform.

ImPISA-Ranking von 2015 erreichen Japans Schüler Platz 5 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 3 in Naturwissenschaften und Platz 8 beim Leseverständnis. Japanische Schüler gehörten damit zu den besten unter allen teilnehmenden Ländern.[129] Der Leistungsdruck an japanischen Schulen gilt als sehr hoch.

Forschung

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Nach demZweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Forschung ganz auf die Entwicklung neuer Produkte für die Industrie. Hierbei fand eine sehr enge Kooperation zwischen den Entwicklungsabteilungen der großen Firmen und den Universitäten statt. Erst durchReformen in den 1980er Jahren wird auch verstärktGrundlagenforschung gefördert. Momentanes großes Thema ist die Entwicklung von Robotern, wie dieExpo 2005 gezeigt hat. Das Hauptthema derSozialwissenschaften der 1980er Jahre warNihonjinron, der japanische Versuch der Identitätsfindungen nach den rasanten Wandlungen der letzten anderthalb Jahrhunderte.

Japan zählt zu den innovativsten Ländern der Welt. ImGlobal Innovation Index 2021, welcher die Innovationsfähigkeit einzelnerLänder misst, belegt Japan Platz 13 von 132 Volkswirtschaften.[130]

Nobelpreisträger

Medien

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Siehe auch:Fernsehen in Japan
Siehe auch:Pressefreiheit#Japan
Siehe auch:Liste der Nachrichtenagenturen

Im japanischen Mediensystem gibt es die Besonderheit derKisha Clubs (auchReporterclubs genannt), zu denen nur dieJournalisten der großen Medien aus Tokyo Zutritt erhalten. Diese befinden sich in den Räumen der Verwaltung oder der Unternehmen und dienen als Ort fürPressekonferenzen, Briefings undHintergrundgespräche.[131] In Japan gibt es zwei zentrale Nachrichtenagenturen. Dies sindKyōdō Tsūshinsha undJiji Tsūshinsha.[132] Zeitungen erfreuen sich in Japan nach wie vor einer großen Beliebtheit. Insgesamt gibt es über 100 verschiedene, täglich erscheinende Zeitungen. Es gibt fünf Zeitungen, die landesweit erscheinen, drei Blockzeitungen, 45 Präfekturzeitungen und 200 Zeitungen unterhalb der Ebene der Präfektur. Die beiden größten Zeitungen der Welt nach täglicher Auflage kommen aus Japan (Stand 2015):Yomiuri Shimbun (Aufl. 9,03 Mio.) undAsahi Shimbun (6,62 Mio.). Daneben erscheinen dieMainichi Shimbun (Aufl. 3,16 Mio.), dieNihon Keizai Shimbun (Aufl. 2,73 Mio.) und dieSankei Shimbun (Aufl. 1,57 Mio.), welche ebenfalls hohe Auflagen erreichen.[133] Es gibt im Land sechs japanweit sendende Fernsehnetzwerke:NHK (Öffentlich-rechtlich),Nippon Television (NTV),Tokyo Broadcasting System (TBS),Fuji Network System (FNS),TV Asahi (EX) undTV Tokyo Network (TXN). Der Rundfunk in Japan ist dual organisiert. Es gibt öffentlich-rechtlich und privat finanzierte Sender, die 1951 durch das Rundfunkgesetz gestartet werden konnten.[134]Die drei meist genutzten Onlinenachrichtenportale sind (Stand 2015)Yahoo News (wöchentliche Reichweite: 53 Prozent), NHK news online (wöchentliche Reichweite: 23 Prozent) und Nippon TV (wöchentliche Reichweite: 15 Prozent). Als soziales Netzwerk wirdYouTube am häufigsten genutzt.[135]

Küche

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Hauptartikel:Japanische Küche
Ein Teller mitnigiri-zushi

Die japanische Küche basiert auf der Kombination vonGrundnahrungsmitteln, typischerweise japanischer Reis oder Nudeln, mit einer Suppe undOkazu (Gerichten aus Fisch, Gemüse, Tofu und dergleichen), um dem Grundnahrungsmittel Geschmack zu verleihen.[136] In der frühen Neuzeit wurden Zutaten wie rotes Fleisch eingeführt, die zuvor in Japan nicht weit verbreitet waren.

Die japanische Küche ist bekannt für ihre Betonung der Saisonalen Lebensmittel,[137] der Qualität der Zutaten und der Präsentation. Die japanische Küche bietet eine große Auswahl an regionalen Spezialitäten, bei denen traditionelle Rezepte und lokale Zutaten verwendet werden. Der Ausdruckichijū-sansai (一汁三菜||one soup, three sides) bezieht sich auf die Zusammensetzung einer typischen Mahlzeit, hat jedoch Wurzeln in der klassischenKaiseki,Honzen undYūsoku Küche. Der Begriff wird auch verwendet, um den ersten Gang zu beschreiben, der heutzutage in der Standard-Kaiseki-Küche serviert wird.[138]Karē ist seit seiner Einführung in Japan ausBritisch-Indien so weit verbreitet, dass es alsNationalgericht bezeichnet werden kann.[139]

Traditionelle japanische Süßigkeiten sind alsWagashi bekannt.[140] Zutaten wierote Bohnenpaste undMochi werden verwendet. Zu den moderneren Geschmacksrichtungen gehört grünes Teeeis, ein sehr beliebtes Aroma.[141]Kakigōri ist ein rasiertes Eisdessert, das mit Sirup oder Kondensmilch gewürzt ist. Es wird normalerweise auf Sommerfestivals verkauft und gegessen. Beliebte japanische Getränke wieSake, ein gebrautes Reisgetränk, das typischerweise 14 bis 17 %Alkohol enthält und durch mehrfacheFermentation von Reis hergestellt wird.[142] Bier wird in Japan seit dem späten 19. Jahrhundert gebraut[143] und in vielen Regionen von Unternehmen wie denAsahi Beer, derKirin Beer und derSapporo Beer hergestellt. Sie behaupten, die älteste bekannte Biermarke in Japan zu sein.[144]

Walfang

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Walfleisch im Takashimaya-Warenhaus (Osaka)

Japan betreibtWalfang, vorgeblich mit wissenschaftlichem Hintergrund über dasInstitute of Cetacean Research. Die Tötung von Walen soll die Untersuchung des Mageninhaltes der Tiere ermöglichen. DieInternationale Walfangkommission kritisierte die schwachen wissenschaftlichen Argumente und wies darauf hin, dass die erwünschten Daten nicht dem Management der Walbestände dienen und auch mit für die Wale schonenden Mitteln (z. B. Kot- und Hautproben) gesammelt werden könnten. Die japanische Walfanglobby argumentiert, dass Wale zu viele Fische fräßen und somit Nahrungskonkurrent des Menschen seien.

Im Dezember 2007 verkündete die Regierung nach internationalem Druck, die Jagd auf die gefährdetenBuckelwale einzustellen. Die Jagd aufZwergwale undFinnwale werde aber fortgesetzt.[145] Dabei betrug das Jagdergebnis der Flotte um dieNisshin Maru in der Antarktis in der Saison 2007/2008 551 Exemplare der nicht gefährdeten Zwergwale, 2008/2009 679 Zwergwale und einen Finnwal und 2009/2010 506 Zwergwale und einen Finnwal.[146]

Der Verzehr vonWalfleisch ist seit Jahren rückläufig, so dass sich z. B. die Lagerbestände an eingelagertem Walfleisch ständig erhöhen: von 1453 t im Jahr 1999 auf 5093 t im Dezember 2010.[146] Daneben ist Japan auch der wichtigste Absatzmarkt für isländisches Walfleisch.

Sport

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Hauptartikel:Sport in Japan
Sumōringer nehmen um den Schiedsrichter herum Aufstellung während einer Eröffnungszeremonie

Sport ist in Japan bereits in derAsuka-Zeit (7. Jahrhundert) nachgewiesen, als eine Gesandtschaft ausKorea am Hof der KaiserinKōgyoku durch einenSumōkampf unterhalten wurde. DieBushi, der erstarkende Kriegerstand zum Ende derHeian-Zeit (11. Jahrhundert), betrieben ebenfalls Sport als Vorbereitung auf den Kampf, in erster Linie Schwertkampf (kenjutsu), Reiten (bajutsu), Bogenschießen (kyūjutsu) und Schwimmen. In derEdo-Zeit, einer friedlichen Periode, verfeinerten die zu Verwaltungsbeamten gewordenenSamurai diese Techniken zur Kampfkunst (bujutsu), die durch den Einfluss desZen-Buddhismus auch eine spirituelle Komponente erhielten.

Im Rahmen derMeiji-Restauration (zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts) kam auch der westliche Sport nach Japan, darunter athletische Sportarten und Mannschaftssportarten wieBaseball, heute der beliebteste Sport (sieheBaseball in Japan). Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aus den klassischen Bujutsu-Künsten die heutigen Kampfkünste und Kampfsportarten entwickelt, darunterJudo,Aikidō undKendō. DasKarate entwickelte sich in derPräfektur Okinawa.

Heutzutage wird eine breite Vielfalt von Sportarten in Japan betrieben, in erster Linie in Clubs an Schulen und Universitäten. Die Insellage hatWindsurfen undTauchen sehr beliebt gemacht. Als Sport derSalarymen giltGolf. Eine Mitgliedschaft in einem Golfclub können sich allerdings nur die wirklich gut Verdienenden leisten. Überall in Japan finden sich hoch umzäunte Anlagen, auf denen der Abschlag geübt werden kann.Hokkaidō und diePräfektur Nagano sind Zentren desWintersports.

Aber auchRugby undFußball erfreuen sich zunehmender Beliebtheit in Japan. In derTop League, der höchsten Spielklasse des japanischen Rugby, spielen teilweise die bestbezahlten Spieler der Welt und dieRugbynationalmannschaft Japans vertritt das Land regelmäßig bei derRugbyweltmeisterschaft, deren Ausrichter Japan2019 war. DieJ1 League, die höchste Spielklasse im japanischen Fußball, gilt wiederum als eine der bedeutendsten Fußballligen der Welt und auch dieFußballnationalmannschaft Japans erreicht regelmäßig die Teilnahme an derFußballweltmeisterschaft, deren Mitausrichter Japan2002 war. Viele japanische Fußballer wie etwaHidetoshi Nakata,Shunsuke Nakamura,Naohiro Takahara,Shinji Okazaki,Makoto Hasebe,Keisuke Honda,Yūto Nagatomo,Shinji Kagawa,Atsuto Uchida,Maya Yoshida,Hiroki Sakai,Gōtoku Sakai,Yūya Ōsako oderGenki Haraguchi konnten sich bereits in den Topligen des europäischen Fußballs (insbesondere in der deutschen Bundesliga) etablieren.Cricket wird ebenfalls in Japan gespielt, die Nationalmannschaft spielte bisher jedoch nur gegen „kleinere“ Nationalmannschaften und qualifizierte sich noch nicht für ein internationales Cricketturnier. Dagegen gelang die Qualifikation für dieU19-Cricket-Weltmeisterschaft 2020.[147]

DieOlympischen Sommerspiele sollten 2020 in Japan stattfinden, wurden wegen derCOVID-19-Pandemie jedoch auf das Jahr 2021 verschoben.

Special Olympics Nippon wurde 1980 gegründet und nahm mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.

Feiertage

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Hauptartikel:Feiertage in Japan

In Japan gibt es sechzehn gesetzliche Feiertage (jap.祝日,shukujitsu) pro Jahr, die imStaatlichen Gesetz zu den Feiertagen des Volkes (国民の祝日に関する法律,kokumin no shukujitsu ni kansuru hōritsu) vom 20. Juli 1948 festgelegt sind. Wie auch in Deutschland sind einige dieser Feiertagebewegliche Feiertage (移動祝日,idō shukujitsu), die meisten Feiertage sind jedoch an ein unveränderliches Datum geknüpft.

Wenn ein Feiertag auf einen Sonntag fällt, ist der darauf folgende Montag ein arbeitsfreier Tag (振(り)替(え)休日,furikae kyūjitsu, dt. „verschobener Feiertag“). Jeder einzelne Tag, der zwischen zwei Feiertage fällt, ist ebenfalls ein arbeitsfreier Tag (国民の休日,kokumin no kyūjitsu, dt. „Ruhetag der Bürger“).

Neben den gesetzlichen Feiertagen gibt es auch in Japan eine große Zahl regionalerGedenk- undFesttage. Bevor diegesetzlichen Feiertage durch das japanische Recht geregelt wurden, unterschied man zwischenshukujitsu (祝日), allgemein für Feiertag, undsaijitsu (祭日), demkirchlichen (religiösen) Feiertag bzw. regionalen Sitten folgenden Festtagen (祭り,Matsuri).

Festivals

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Gion-Matsuri ist ein jährliches Festival in Kyoto

Es gibt viele Festivals (matsuri)in Japan, die jährlich gefeiert werden. Es gibt keine spezifischen Festivaltage für ganz Japan. Die Zeiten variieren von Gebiet zu Gebiet und sogar innerhalb eines bestimmten Gebiets. Die Festivaltage konzentrieren sich jedoch in der Regel auf traditionelle Feiertage wieSetsubun oderObon. Festivals finden oft im Rahmen einerZeremonie statt, mit Essensständen, Unterhaltung undKarnevalspielen, um die Menschen zu unterhalten. Es wird normalerweise von einem örtlichenSchrein oderTempel gesponsert, obwohl sieweltlich sein können.[148]

Bemerkenswerte Festivals bieten oft Prozessionen an, die aufwändige Festwagen beinhalten können. Die Vorbereitung für diese Prozessionen erfolgt in der Regel auf der Ebene der Stadtteile oder machi. Davor werden die lokalenKami möglicherweise rituell inMikoshi installiert und durch die Straßen geführt, beispielsweiseGion inKyoto undHadaka in Okayama.[148]

Siehe auch

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Portal: Japan – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Japan

Literatur

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Weblinks

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Wiktionary: Japan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Japan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Japan – Zitate
 Wikinews: Japan – in den Nachrichten
Wikisource: Japan – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Japan – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. abGeospatial Information Authority of Japan: 令和元年全国都道府県市区町村別面積調(10月1日時点). 1. Juli 2025, abgerufen am 13. November 2025 (japanisch). 
  2. Population, total. In: Weltbank. Weltbank, 2024, abgerufen am 18. Juli 2024 (englisch). 
  3. ab人口推計 令和3年3月報 (PDF; 306 kB).
  4. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2024, abgerufen am 21. Juli 2025 (englisch). 
  5. World Economic Outlook Database October 2025. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 17. November 2025 (englisch). 
  6. abTable: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025,ISBN 978-92-1154263-9,S. 278 (englisch,undp.org [PDF]). 
  7. Verzeichnis der Staatennamen. (PDF) Auswärtiges Amt, 6. Dezember 2022, abgerufen am 24. April 2023. 
  8. 離島とは(島の基礎知識) (what is a remote island?). In: MLIT (Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism). Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism, 22. August 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2007; abgerufen am 9. August 2019 (japanisch): „MILT classification 6,852 islands (main islands: 5 islands, remote islands: 6,847 islands)“ .
  9. Annual Report on Environmental Statistics 2016. (PDF) Umweltministerium (Japan), S. 53, abgerufen am 25. Dezember 2019 (englisch). 
  10. 日本の領海等概念図. 海上保安庁海洋情報部, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2018; abgerufen am 1. August 2018. 
  11. The 2011 off the Pacific coast of Tohoku Earthquake (englisch), Meldung beimJapanischen Wetterdienst; Stand: 13. März 2011.
  12. Forest area (% of land area) | Data. Abgerufen am 17. August 2022 (amerikanisches Englisch). 
  13. Embassy of Japan in the USA: Flora and Fauna: Diversity and regional uniqueness. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2007; abgerufen am 1. April 2007 (englisch). 
  14. Ministry of the Environment: The Wildlife in Japan. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. März 2011; abgerufen am 19. Februar 2011 (englisch). 
  15. Rafaela von Bredow: Artenschutz: Schlachten oder Streicheln. In: Spiegel Online. 21. Juni 2010, abgerufen am 15. Juni 2025. 
  16. Ministry of the Environment: National Parks of Japan. Abgerufen am 11. Mai 2011 (englisch). 
  17. Natural Park Systems in Japan. (PDF) In: Umweltministerium (Japan). S. 4, 12, abgerufen am 1. Februar 2012 (englisch). 
  18. Overview of National Parks. Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 15. Dezember 2020 (englisch). 
  19. 国立公園地種区分別面積 (Fläche nach Nationalpark-Typ). (PDF; 10,4 kB) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 15. Dezember 2020 (japanisch). 
  20. Summary table of area figures for Natural Parks. (PDF; 43,0 kB) Umweltministerium (Japan), S. 1f, abgerufen am 1. Februar 2012. 
  21. Country profiles > Japan. Ramsar, abgerufen am 4. Februar 2022. 
  22. Japan – Properties Inscribed on the World Heritage List. In: UNESCO. Abgerufen am 4. Februar 2022 (englisch). 
  23. Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 3. November 2024 (englisch). 
  24. 平成24年住民基本台帳年齢別人口 (市区町村別). (MS Excel; 1,4 MB) Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation, abgerufen am 11. November 2012 (japanisch). 
  25. Japan’s population drops for 3rd year. Asia News Network, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2014; abgerufen am 11. November 2012. 
  26. abWorld Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 13. Juli 2017. 
  27. Japan und seine sechs Flüchtlinge auf Zeit Online, abgerufen am 28. April 2018.
  28. abLife expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 3. November 2024 (englisch). 
  29. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 3. November 2024 (englisch). 
  30. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 3. November 2024 (englisch). 
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  60. „Die Japaner kennen die wirklichen Zustände in Todestrakten nicht“, meint Toshiichi Ajima, Gegner der Todesstrafe, der, um die angebliche Unmenschlichkeit dieser Bestrafungsmethode zu dokumentieren, selbst einen Gefangenen adoptierte. „Die einzige Möglichkeit etwas über die Haftbedingungen der Delinquenten zu erfahren“, wie auch Masao Akahori, der 31 Jahre lang unschuldig in einer Todeszelle saß, sagt. Die Polizei hatte ihn gefoltert, bis er einen Mord gestand, den er nicht begangen hatte. Akahori kam schließlich frei.
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Politische GliederungAsiens
Mitgliedstaaten der
Vereinten Nationen:

Afghanistan |Ägypten 1 |Armenien |Aserbaidschan |Bahrain |Bangladesch |Bhutan |Brunei |China, Volksrepublik |Georgien |Indien |Indonesien 2 |Irak |Iran |Israel |Japan |Jemen 3 |Jordanien |Kambodscha |Kasachstan 4 |Katar |Kirgisistan |Kuwait |Laos |Libanon |Malaysia |Malediven |Mongolei |Myanmar |Nepal |Nordkorea |Oman |Osttimor |Pakistan |Philippinen |Russland 4 |Saudi-Arabien |Singapur |Sri Lanka |Südkorea |Syrien |Tadschikistan |Thailand |Türkei 4 |Turkmenistan |Usbekistan |Vereinigte Arabische Emirate |Vietnam |Zypern

Abhängige Gebiete:

Akrotiri und Dekelia |Britisches Territorium im Indischen Ozean |Hongkong |Kokosinseln |Macau |Weihnachtsinsel

Umstrittene Gebiete:

Abchasien |China, Republik (Taiwan) |Nordzypern |Palästina |Südossetien

1 
Liegt größtenteils inAfrika.
2 
Liegt zum Teil auch inOzeanien.
3 
Liegt zum Teil auch in Afrika.
4 
Liegt zum Teil auch inEuropa.

G6:Deutschland |Frankreich |Vereinigtes Königreich |Italien |Japan |Vereinigte Staaten

G7:Kanada |(G8:Russland – Mitgliedschaft suspendiert)

Teilnehmerstaaten:

Albanien |Andorra |Armenien |Aserbaidschan |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich |Georgien |Griechenland |Heiliger Stuhl |Irland |Island |Italien |Kanada |Kasachstan |Kirgisistan |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Mongolei |Montenegro |Niederlande |Nordmazedonien |Norwegen |Österreich |Polen |Portugal |Rumänien |Russland |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien |Tadschikistan |Tschechien |Türkei |Turkmenistan |Ukraine |Ungarn |Usbekistan |Vereinigtes Königreich |Vereinigte Staaten |Zypern

Partnerstaaten:

Afghanistan |Australien |Ägypten |Algerien |Israel |Japan |Jordanien |Marokko |Tunesien |Südkorea |Thailand

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35.156111111111136.06Koordinaten:35° N,136° O

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