Jacob Geis

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum Volkssänger selben Namens sieheJakob Geis (1840–1908).

Jacob Josef Geis (*30. November1890 inMünchen; †22. Juli1972 ebenda) war ein deutscherDramaturg,Regisseur undDrehbuchautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Der Enkel des Münchner HumoristenJakob Geis studierte in München Rechtswissenschaft und wurde 1920 Dramaturgie-Assistent amStaatstheater am Gärtnerplatz. 1924 kam er als Dramaturg nachDarmstadt an das Hessische Landestheater, wo er ab 1926 auch als Regisseur tätig war und dort u. a. Regie führte bei der Uraufführung vonBertolt BrechtsMann ist Mann (gleichzeitige Uraufführung auch in Düsseldorf).[1]

Ab 1927 wirkte er als Schauspieldirektor in Kassel, seit 1929 auch als Oberspielleiter. 1930 bis 1933 leitete er dieStädtischen Bühnen Frankfurt, danach gab er mehrmals Gastinszenierungen in Berlin an derKrolloper, an derVolksbühne Berlin und gemeinsam mit Brecht amTheater am Schiffbauerdamm, wo er bei der Uraufführung der zweiten Fassung vonMarieluise Fleißers StückPioniere in Ingolstadt Ko-Regie führte. Das Skandalstück wurde zum Durchbruch für den bis dahin unbekannten SchauspielerPeter Lorre.[2] Geis schrieb auch eigene Theaterstücke.

Nach derMachtergreifung derNationalsozialisten schloss er sich im März 1933 derNS-Betriebszellen-Organisation an und inszenierte in Frankfurt denSchlageter des NS-AutorsHanns Johst.[3]

Von 1935 an arbeitete Geis als Drehbuchautor und Chefdramaturg[3] für dieBavaria Film. Er schrieb unter anderem als Co-Autor die Drehbücher zu vier Filmen mitHeinz Rühmann und zwei mitZarah Leander. Seit 1940 kooperierte er vorwiegend mit RegisseurHarald Braun, mit dem zusammen er 1947 dieneue deutsche Filmgesellschaft gründete. Geis übernahm innerhalb der Firma bis 1952 die Funktion einesProduktionsleiters, danach konzentrierte er sich wieder auf das Schreiben von Drehbüchern. Seine letzte Arbeit war die Adaption vonThomas Manns RomanBuddenbrooks.

Er wurde auf demWaldfriedhof Grünwald beigesetzt.

Filmografie (als Drehbuchautor)

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Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Zeitgeschichte in Hessen: Uraufführung eines Brecht-Stücks in Darmstadt, 25. September 1926
  2. Friedemann Beyer: Peter Lorre. Seine Filme - sein Leben. München 1988, S. 19ff.
  3. abErnst Klee:Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007,ISBN 978-3-10-039326-5, S. 175.
Personendaten
NAMEGeis, Jacob
ALTERNATIVNAMENGeis, Jacob Josef (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Dramaturg, Regisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM30. November 1890
GEBURTSORTMünchen
STERBEDATUM22. Juli 1972
STERBEORTMünchen
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