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Jürgensby

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Dieser Artikel behandelt den Stadtteil von Flensburg. Zum Schiff sieheJürgensby (Schiff).
Wappen der Stadt Flensburg
Wappen der Stadt Flensburg

Jürgensby
Stadtteil vonFlensburg

Lage von Jürgensby in Flensburg
Lage von Jürgensby in Flensburg
Basisdaten
Einwohner7639(1. Nov. 2011)
Koordinaten54° 47′ 23″ N,9° 27′ 23″ O54.789659.4563111111111Koordinaten:54° 47′ 23″ N,9° 27′ 23″ O
Räumliche Zuordnung
Stadtteilnummer09
Bild
Jürgensbyer Hügel[1] mit St. Jürgen-Kirche
Jürgensbyer Hügel[1] mitSt. Jürgen-Kirche

Jürgensbyer Hügel[1] mitSt. Jürgen-Kirche

 

Jürgensby (dänisch:Jørgensby;Sønderjysk:Jørnsby;Petuh undniederdeutschJürnsby[2]) ist ein Stadtteil Flensburgs, der sich nach der Eingemeindung vonSüder- und Norder-St. Jürgen im Jahr 1874, denHohlwege im Jahr 1877 sowie derLandgemeindeJürgensgaard im Jahr 1900, aus besagten Gebieten entwickelte.

Der Stadtteil, aufgrund seiner Hügellage gelegentlich alsFlensburgsBlankenese bezeichnet[1], gehört zumAngelner Hügelland.[3] Daher wähnen sich die Einheimischen gemäß ihrem Selbstverständnisauf Jürgensby und nichtin Jürgensby.[1]

Geschichte

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Bildnis des Namensgebers des Stadtteils, des HeiligenGeorg beziehungsweise Jürgen, am Gemeindehaus der St.-Jürgen-Kirche
ERP-Siedlung an der Glücksburger Straße

Keimzelle der Ortschaft war einLeprosen-Hospital unweit der Stadt Flensburg, dessen Schutzpatron der heiligeGeorg (niederdeutschJürgen, dänischJørgen) war. Es lag auf einer Anhöhe, wo sich der am Hang ansteigende Weg aus demFlensburger Johannisviertel, der Weg zurBallastbrücke und nachFruerlund kreuzten. Nach derReformation wurde das Hospital mit vier anderen Flensburger Stiftungen zu einer neuen Hospitalsinstitution zusammengefasst, wobei dasFranziskanerkloster St. Katharinen in derFlensburger Innenstadt als Standort bewahrt und der Standort St. Jürgen aufgegeben wurde. Südwestlich des ehemaligen mittelalterlichen Hospitals wuchs in der Folgezeit die SiedlungSt. Jürgen zu einem Vorort von Flensburg heran.[4][5] Östlich von St. Jürgen wurde Landwirtschaft betrieben. Jürgensgaard, wie dieser Siedlungsbereich genannt wurde, bestand im Jahr 1840 noch aus vier selbständigen Höfen und zwei Katen, die aber alle dem Flensburger Hospital unterstanden. Gleiches galt auch für die KatensiedlungBredeberg, ein Teil des Gebietes Hohlwege, das am Südende der Jürgensgaarder Gemarkung an der in den 1840er Jahren ausgebauten Chaussee von Flensburg nachGlücksburg lag. Diese Ortschaft, die ab den 1870er Jahren schließlich vorstädtisch ausgebaut wurde, nannte man zeitweise auch Jürgensgaardfeld. Eine weitere von Jürgensgaard abgelegte Katensiedlung warBlasberg nördlich des Lautrupsbachtals. Von dieser Ortschaft gehörte allerdings nur die Hälfte dem Hospital; der Rest unterstand dem Amt Flensburg. Auch das Adelbyer GebietVogelsang sowieBlocksberg gehörten dem St.-Jürgen-Hospital. 1853 wurde die Jurisdiktion des Flensburger Hospitals aufgehoben. Fortan unterstand Jürgensgaard wie das gesamte KirchspielAdelby der Amtsverwaltung.

1864 wurde dasHerzogtum Schleswig preußisch. Nach den ab 1867 durchgeführten Kommunalreformen bildete Jürgensgaard eine eigenständigeLandgemeinde im Kreis Flensburg. Diese umfasste neben den genannten Ortschaften Jürgensgaard,Hohlwege und Bredeberg und Blasberg auch das direkt an derFörde gelegeneKielseng. — Blasberg und Kielseng gehören heute zu Fruerlund. — Mit der Eingemeindung von Norder- und Süder-Sankt-Jürgen 1874 und derHohlwege 1875 rückte die Grenze der Stadt Flensburg in breiter Front an die Jürgensgaarder Gemarkung. Zunächst entwickelte sich vor allem Bredeberg in Verlängerung des Norderhohlwegs an der Glücksburger Chaussee immer mehr zu einer Flensburger Vorstadt; hier entstand auch die später weitbekannte Adelbyer Meierei. Durch den Bau der Flensburg-Kieler Eisenbahn 1881, derFlensburger Kreisbahn ab 1885 (und später zudem durch den Bau derNordstraße (Bundesstraße 199) im Lautrupsbachtal) wurde Jürgensgaard räumlich vom nördlichen Teil der Gemeinde getrennt. Das hochgelegene Jürgensgaard wurde in den 1890er Jahren nicht zuletzt dank der schönen Aussicht über die gegenüberliegende Altstadt zu einer bevorzugten Flensburger Wohngegend. 1900 erfolgte schließlich die Eingemeindung nach Flensburg. Nach 1900 wurde Jürgensgaard gemäß dem vonJosef Stübben aufgestellten Flächennutzungsplan städtisch ausgebaut, und zwar sowohl mit Villen als auch mit Etagenwohnungen. 1907 wurde die neueSt.-Jürgen-Kirche, die seither die Ortslage beherrscht, an der Stelle des früheren Leprosen-Hospitals eingeweiht. Die Ortschaft Blasberg wurde durch den Bau der neuen Hauptverbindung nachMürwik 1912 an die Stadt angeschlossen. In den 1920er Jahren und verstärkt in den 1950er Jahren wurde es baulich immer mehr ein Teil vonFruerlund und wurde in Konsequenz diesem Stadtteil zugeordnet. Gleiches gilt für Kielseng, das als Wohnplatz dem Ausbau des Osthafens zum Opfer fiel. Der Südwesten des alten Fruerlund wiederum wurde zu einem Teil Jürgensbys. 1914 bis 1919 entstand das imposante Gebäude derGoethe-Schule vonPaul Ziegler, das seitdem einen großen Teil des Hangs von Jürgensby beherrscht. Einzelne der alten Höfe Jürgensgaards blieben im Übrigen noch länger bestehen, bis in den 1970er Jahren zahlreiche, teils sehr große Neubauten in Jürgensgaard entstanden.

Gliederung des Stadtteils

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St. Jürgen-Kirche
(erbaut 1903–1907)
Das ehemalige Sendegebäude an der StraßeAm Sender im Stadtbezirk Sender Flensburg-Jürgensby im Jahr 2013

Der Stadtteil besteht heute aus vier Stadtbezirken:[6]

St. Johannis

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St. Johannis (dänisch:Sankt Hans), unter anderem zur Vermeidung von Verwechslungen mitAdelby, häufig alsJohannisviertel bezeichnet, liegt nahe derFlensburger Innenstadt. Das Johannisviertel mit seiner KircheSt. Johannis stellt einen der vier ursprünglichen Siedlungskerne der StadtFlensburg dar. Er gilt als Keimzelle des FlensburgerStadtkerns. Als eigentliche, aber weniger bekannte Keimzelle der Stadt, gilt jedoch Adelby mit seiner KircheSt. Johannis. Im Johannisviertel liegt auch ein Areal, wo eine Burg gestanden haben soll (Vgl.Dammhofareal). Ein erheblicher städtebaulicher Schaden entstand in den 1960er Jahren durch den Neubau derHandwerkskammer Flensburg in besagten Bereich.

St. Jürgen

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St. Jürgen (dänisch:Sankt Jørgen) ist die Keimzelle des Stadtteils mit der Kirche sowie demKapitänsviertel.

Jürgensgaard

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Der StadtbezirkJürgensgaard (dänisch:Jørgensgård bzw.Jørgensgaard) liegt östlich von St. Johannis und St. Jürgen. Jürgensgaard bildete von ungefähr 1869 bis 1900 eine eigenständigeLandgemeinde im Kreis Flensburg. Es wurde aber noch im Jahr 1900 in die kreisfreie StadtFlensburg eingemeindet. Durch diese Eingemeindung erhielt der Stadtteil den Großteil seiner Ausdehnung.[7]

Sender Flensburg-Jürgensby

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Der östliche Bereich des Stadtteils, der nach dem ehemals dort befindlichenSender (auchBleistift) benannt wurde. Heute erinnert außer dem Stadtbezirksnamen, noch das alte Sendegebäude und die StraßeAm Sender an den ehemaligen Sender. Am 7. Mai 1945 gabLutz von Schwerin-Krosigk über den Jürgensbyer Sender diebedingungslose Kapitulation der Wehrmacht bekannt, das Ende desZweiten Weltkriegs in Europa (VE-Day).[8][9] Im nahgelegenen StadtteilMürwik befand sich damals der provisorische Sitz derReichsregierung. Der Sender Flensburgs befindet sich heute imVogelsang inEngelsby. Zum Stadtbezirk gehören auch am Randbereich nach Engelsby, Teile vonFruerlundmühle.

Zentralbereiche

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Ein zentral gelegenesNahversorgungszentrum besitzt Jürgensby nicht. Am südlichen Rand liegt jedoch derHafermarkt, wo Einkaufsmöglichkeiten bestehen. Ein Stück weiter talwärts befindet sich zudem dieFlensburger Innenstadt. Eine weitere Einkaufsmöglichkeit, stellt derTwedter Plack in Mürwik dar, der über dieBismarckstraße, die Verlängerung aus Mürwiker Straße und Fördestraße auf direktem Wege erreichbar ist.

Einen optischen Zentralbereich in Form einer Grünanlage bildet derSankt-Jürgen-Platz, mit dem daneben liegendenBremerplatz, oberhalb des Hafermarktes. AmSankt-Jürgen-Platz befinden sich ein asiatisches Schnellrestaurant mit Lieferservice und es befand sich dort auch lange Zeit eine Apotheke namensAdler-Apotheke.[10] Der markante Adler der Apotheke befindet sich weiterhin gut sichtbar zum Platz über dem Eingang des Eckgebäudes. DerBremerplatz dient heute als Spielplatz. AmSankt-Jürgen-Platz laufen einige Busverbindungen vomTwedter Plack Richtung Innenstadt zusammen; zum einen die Stadtlinien und die Regionallinie aus Glücksburg über das Stadion, zum anderen die (ehemaligen) AFAG Linien über Engelsby.

Kultureinrichtungen

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Die Theaterschule Flensburg im Palast-Theater-Gebäude (2014)

Neben dem Gemeindehaus der Kirche existieren noch weitere Institutionen und Häuser, in denen im Stadtteil Kulturveranstaltungen und kulturelle Angebote stattfinden. Es sind dies:

Offener Kanal Flensburg

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DerOffene Kanal Flensburg ist ein Fernsehsender, dessen Programm von volljährigen Bürgern mit Wohnsitz inSchleswig-Holstein,Hamburg oder derRegion Syddanmark gestaltet wird. Darüber hinaus bietet die Institution Schnittplätze, einen Verleih von Kamera-Hardware sowie Kurse zum Thema Filmen an. Weiters werden dort Proberäume, Ateliers und Räumlichkeiten für Vereinstreffen zur Verfügung gestellt. Seit 2015 befindet sich hier auch derHackerspace desNordlab e. V.

Theaterschule Flensburg

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DieTheaterschule Flensburg befindet sich in einem ehemaligen Kino, demPalast-Theater, am Adelbyer Kirchenweg zur Bismarckstraße hin. Das Kino wurde 1955 erbaut und bestand bis 2003. Die heute dort ansässige Theaterschule bietet Kurse zum Erlernen desSchauspiels an.[11]

Theaterwerkstatt Pilkentafel

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Hauptartikel:Theaterwerkstatt Pilkentafel

Die Theaterwerkstatt Pilkentafel ist dasFreie Theater der Stadt Flensburg und das einzige seiner Art imLandesteil Schleswig.[12] Seit 1983 wird dort professionell zeitgenössischedarstellende Kunst produziert.[13] Mit jährlich ungefähr sechs Neuproduktionen, 120 Abendvorstellungen und zusätzlichen Schul- und Kinderaufführungen ist die Pilkentafel ein Akteur in der Kulturszene der Stadt Flensburg.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In derListe der Kulturdenkmale in Flensburg-Jürgensby stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Panorama von Jürgensby, gesehen vom Westufer

Literatur

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  • Gerret L. Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009. S. 106 ff.ISBN 978-87-89178-73-8

Einzelnachweise

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  1. abcGerhard Nowc:Einsamer Tod und Idylle am Hang: Flensburgs Blankenese. In:Flensburger Tageblatt. 4. Juli 2009 (Artikel online lesen beim Verein zur Erhaltung der östlichen Altstadt Flensburgs St. Jürgen / St. Johannis e. V. [abgerufen am 12. März 2015]). 
  2. Paul Selk (Hrsg.):Flensburger Anekdoten. 1. Auflage. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 1978,ISBN 3-88042-072-6, 6. Winterschlacht 1888 up'n Flensborger Haaben,S. 25–28 (unter der Mitarbeit vonRenate Delfs). 
  3. Bernhard Asmussen: Die Landschaft Angeln. Heimatverein der Landschaft Angeln e. V., abgerufen am 13. März 2015. 
  4. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.):Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 393
  5. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009. S. 109
  6. Stadtteile, herausgegeben von der Stadt Flensburg (Memento vom 24. Februar 2016 imInternet Archive)
  7. Flensburg Atlas, Flensburg 1978, Karte Nr. 16
  8. Der Spiegel:Es ging nicht anders. Wie Hitlers Nachfolger Karl Dönitz versuchte, den Geist der NS-Zeit über die Stunde Null hinwegzuretten, vom 8. Mai 1995; abgerufen am: 30. Januar 2014
  9. Österreichische Mediathek:Bekanntgabe der deutschen Kapitulation im Radio; abgerufen am: 30. Januar 2014
  10. Archivlink (Memento vom 29. Januar 2015 imInternet Archive)
  11. Theaterschule Flensburg. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juli 2016; abgerufen am 20. Juli 2016. 
  12. Oliver Breuer: Kulturministerium fördert private und freie Theater mit 210.000 Euro. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Ministerium für Justiz, Kultur und Europa, 22. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2016; abgerufen am 18. Juli 2016. 
  13. Theaterwerkstatt Pilkentafel. Theaterwerkstatt Pilkentafel, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2016; abgerufen am 18. Juli 2016. 
  14. Joachim Pohl: Kultur in Flensburg: Die Pilkentafel wird umgebaut. In: Flensburger Tageblatt. 15. Juni 2016, abgerufen am 19. Juli 2016. 
  15. Flensburger Tageblatt:Über den Dächern von Flensburg: Über 145 Stufen zum Superblick, vom: 30. August 2017; abgerufen am: 25. Februar 2018
  16. Flensburger Tageblatt:Über den Dächern von Flensburg: Über 145 Stufen zum Superblick, vom: 30. August 2017; abgerufen am: 25. Februar 2018

Weblinks

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Commons: Jürgensby – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Stadtteile der StadtFlensburg
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