Jürgen Kurbjuhn

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Jürgen Kurbjuhn
Personalia
Geburtstag26. Juli1940
GeburtsortTilsitDeutsches Reich
Sterbedatum15. März2014
SterbeortBuxtehudeDeutschland
Größe186 cm
PositionAbwehr
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
0000–1960Buxtehuder SV
1960–1972Hamburger SV242 (10)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1961Deutschland U232 (0)
1962–1966Deutschland5 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Jürgen Kurbjuhn (*26. Juli1940 inTilsit; †15. März2014 inBuxtehude) war eindeutscherFußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

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Vereine

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Buxtehuder SV, bis 1960

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Jürgen „Kubbi“ Kurbjuhn wuchs nach der Vertreibung im Buxtehuder Stadtteil Altkloster auf und schloss sich der Jugendabteilung desBuxtehuder SV an. Als A-Jugendlicher wurde er am 15. Mai 1958 in die DFB-Jugendnationalmannschaft beim Länderspiel in Flensburg gegen Dänemark berufen. Beim 4:2-Erfolg der deutschen Auswahl spielte er an der Seite vonFriedel Rausch,Jürgen Sundermann undWillibert Kremer. Mit 19 Jahren debütierte der Amateurfußballer des Buxtehuder SV in derdeutschen Fußballnationalmannschaft der Amateure beim Länderspiel am 27. Mai 1959 in Siegen gegen England. In jenem Jahr gewann er mit der Hamburger Verbandsauswahl mit 4:1 Toren auch denLänderpokal der Amateure. Bis 1960 folgten noch fünf weitere Berufungen zu den DFB-Amateuren. Er spielte auch in dem Olympia-Qualifikationsrückspiel gegen Polen am 18. April 1960 in Warschau. In diesem Spiel konnte die deutsche Verteidigung aber nicht die Angriffsbemühungen der Gastgeber entscheidend unterbinden und Polen gewann mit 3:1 Toren und war damit für die Olympischen Spiele 1960 in Rom qualifiziert. Zur Runde 1960/61 wechselte er zum neuen Deutschen FußballmeisterHamburger SV in dieFußball-Oberliga Nord.

Hamburger SV, bis 1972

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TrainerGünter Mahlmann brachte den Neuzugang aus Buxtehude sofort am 1. Spieltag der Runde 1960/61, am 14. August 1960, beim 3:1-Erfolg beiBremerhaven 93 als linker Verteidiger zum Einsatz. Bis zum Ende der Oberliga-Ära, 1962/63, kam der zweikampf- und konditionsstarke Abwehrrecke auf 78 Oberligaeinsätze und erzielte dabei ein Tor. In den Endrunden um die deutsche Fußballmeisterschaft 1961 bis 1963 bestritt Kurbjuhn dreizehn Spiele mit dem HSV. Höhepunkte wurden in der Oberligaphase die Spiele imEuropapokal der Landesmeister 1960/61. ÜberYoung Boys Bern und den englischen MeisterFC Burnley gelangte Hamburg in das Halbfinale gegen denFC Barcelona. Der beim am 15. März 1961 herausgespielten 4:1-Heimerfolg gegen Burnley noch 20-jährige Verteidiger "Kubbi" Kurbjuhn erlebte am 12. April die Faszination desCamp Nou vor 90.000 Zuschauern, als dem brasilianischen StürmerEvaristo in der 46. Minute der 1:0-Siegtreffer für die Katalanen gelang. Auch im Rückspiel und im Entscheidungsspiel am 3. Mai 1961 in Brüssel – wiederum entschied Evaristo mit einem Treffer das Spiel – gehörte Kurbjuhn der HSV-Elf an.

Kurbjuhn gehört zu dem Kreis der Aktiven, die am ersten Spieltag der neuenFußball-Bundesliga, am 24. August 1963, die Liga zum Laufen brachten. Er stand in der Elf des HSV, als mit einem 1:1-Remis imPreußenstadion gegenMünster der erste Punkt in dieser Liga für die Rothosen erobert wurde. Zehn Tage zuvor, am 14. August 1963, hatte er mit einem 3:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund mit seinen Mannschaftskameraden – drei Tore von MittelstürmerUwe Seeler – denDFB-Pokal 1963 gewonnen. Bis zur Runde 1971/72 kam Jürgen Kurbjuhn auf 242 Bundesligaeinsätze und erzielte dabei zehn Tore. Sein größter Erfolg war das Erreichen des Finales imEuropapokal der Pokalsieger 1968. Das Endspiel verlor der HSV gegen denAC Mailand mit 0:2. Es war aber auch eine bittere Stunde für den zuverlässigen linken Verteidiger des HSV: beide Treffer erzielte für die Lombarden der 33-jährige OldieKurt Hamrin. Nach der Niederlage imPokal-Finale 1967 gegen denFC Bayern München durfte der HSV im europäischen Cupsiegerwettbewerb nur antreten, weil die Bayern 1967 diesen Wettbewerb gewonnen hatten und deshalb als Titelverteidiger bereits für die neue Saison qualifiziert waren. Das letzte Bundesligaspiel absolvierte Kurbjuhn am 30. Oktober 1971 bei der 1:4-Heimniederlage unter TrainerKlaus-Dieter Ochs gegen den FC Bayern München. Verletzungsfolgen ließen danach eine Fortsetzung seiner Karriere nicht mehr zu.

Nationalmannschaft, 1961 bis 1966

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Am 20. September 1961 debütierte das HSV-Talent in derU23-Nationalmannschaft des DFB, die das Länderspiel inOdense gegen Dänemark mit 1:0 gewann, an der Seite vonJosef Piontek. Am 8. Oktober hatte er in Gelsenkirchen beim 5:0-Sieg über die Auswahl Polens seinen zweiten Einsatz. Am Ende seiner zweiten Saison in der Oberliga Nord, 1961/62, wurde er von BundestrainerSepp Herberger in diedeutsche Fußballnationalmannschaft berufen. Am 11. April 1962 debütierte Kurbjuhn im heimischen Volksparkstadion im letzten Testländerspiel vor derFußball-Weltmeisterschaft 1962 inChile gegenUruguay in der Nationalelf. Beim 3:0-Erfolg bildete er mitKarl-Heinz Schnellinger das deutsche Verteidigerpaar. Er gehörte demAufgebot für die Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile an, wurde allerdings nicht eingesetzt. Insgesamt brachte es der linke Verteidiger vom Hamburger SV zwischen 1962 und 1966 auf fünf Länderspiele. Sein letztes Länderspiel bestritt Kurbjuhn beim 4:0-Sieg am 4. Mai 1966 in Dublin gegen Irland.

Erfolge

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Nach dem Fußball

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Der gelernte Bankkaufmann war nach seiner sportlichen Laufbahn als Versicherungs- bzw. Immobilienmakler tätig und betrieb in Buxtehude eine Agentur. In den 1970er Jahren gehörte Kurbjuhn auch dem Stadtrat seiner Heimatstadt an. Er war als Parteiloser auf der Liste derCDU gewählt worden, legte sein Mandat aber bereits nach zwei Jahren nieder.[1] Er starb nach langer Krankheit im Alter von 73 Jahren.

Literatur

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  • Lorenz Knieriem,Hardy Grüne:Spielerlexikon 1890–1963. In:Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs.Band 8. AGON, Kassel 2006,ISBN 3-89784-148-7. 
  • Jens Reimer Prüß (Hrsg.):Spundflasche mit Flachpaßkorken: Die Geschichte der Oberliga Nord 1947–1963. 1. Auflage. Klartext Verlag, Essen 1991,ISBN 3-88474-463-1. 
  • Matthias Weinrich:Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 3:35 Jahre Bundesliga. Teil 1. Die Gründerjahre 1963–1975. Geschichten, Bilder, Aufstellungen, Tabellen. AGON Sportverlag, Kassel 1998,ISBN 3-89784-132-0.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Hamburger Abendblatt, 26. Juni 2000, S. 5.
Personendaten
NAMEKurbjuhn, Jürgen
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Fußballspieler
GEBURTSDATUM26. Juli 1940
GEBURTSORTTilsit
STERBEDATUM15. März 2014
STERBEORTBuxtehude
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