Izola
Izola Isola | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien![]() | ||
Historische Region | Küstenland / Primorska | ||
Statistische Region | Obalno-kraška(Küste und Karst) | ||
Gemeinde | Gemeinde Izola | ||
Koordinaten | 45° 32′ N,13° 39′ O45.53388888888913.655555555556Koordinaten:45° 32′ 2″ N,13° 39′ 20″ O | ||
Fläche | 7,5 km² | ||
Einwohner | 11.566(2023[1]) | ||
Bevölkerungsdichte | 1.542 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 6310 | ||
Kfz-Kennzeichen | KP | ||
Bootskennzeichen | IZ | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Gliederung | 10 Ortschaften | ||
Website |

Die StadtIzola (italienischIsola) ist der Hauptort derGemeinde Izola an deradriatischen KüsteSloweniens, in der RegionPrimorska (Küstenland).[2]
Italienisch gilt in Izola als anerkannte Minderheitensprache mit besonderem Schutz durch Art. 64 der slowenischen Verfassung.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Altstadt liegt auf der ehemaligen Insel, auf die sich der Name der Stadt zurückführen lässt. Die Nähe der Insel zum Festland führte bereits im ersten Jahrhundert zur Besiedelung. Später wurde die Insel durch die Errichtung einer Steinbrücke mit dem Festland verbunden. Im Jahr 1253 erklärte Izola ihre Selbstständigkeit mit eigener Gesetzgebung und Regierung. Im 13. und 14. Jahrhundert führte dies zu Stadtkriegen mit den KonkurrenzstädtenKoper undPiran. Ende des 13. Jahrhunderts erscheint der spätere DogeGiovanni Soranzo in den Quellen alsPodestà von Isola.[3]
Der KartographPietro Coppo kam 1499 nach Izola und hat mehrere bekannte Werke geschrieben und Karten gezeichnet. Eines seiner letzten Werke war 'Del sito de Listria', aus dem sich eine in Stein gemeißelte Reproduktion seiner KarteIstriens imPark Pietro Coppo im Zentrum von Izola befindet.Ab dem 13. Jahrhundert gehörte Izola zurRepublik Venedig.Pasquale Besenghi degli Ughi ließ 1775 das stattlichste und prachtvollste Gebäude, den Besenghi-Palast, errichten. Er entstammte einer venezianischen Familie und erbte von seinem Vater die umfangreiche Bibliothek, welche noch immer etwa 3000 Bücher und einige Handschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert birgt.
Im Jahr 1797 übernahmen imFrieden von Campo Formio dieHabsburger die Macht in Istrien, und Izola gehörte zur Habsburger Monarchie und wurde in dasKronlandKüstenland eingegliedert. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtmauer abgerissen, um mit dem Abbruchmaterial das Meer zwischen Insel und Festland aufzuschütten. In dieser Zeit entdeckte der Mineralquellenforscher undMinoritChiaro Vascotto im Jahr 1820 eine Mineralquelle in Izola. Danach veranlasste er, das Thermalbad des heiligen Petrus mit Hilfe einiger reicher Stadtbürger zu errichten. Das Mineralbad wurde im Jahr 1824 mit einem Saal für Tanz- und Musikveranstaltungen eröffnet. Vascotti sind sozusagen die Anfänge des Tourismus in Izola zu verdanken. Aus dem Bad wurde später ein Fischverarbeitungsbetrieb, auf dessen Gelände sich die Quelle befindet (Fabbrica Arrigoni, heute Fabrik Delamaris).
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Izola ein blühendes Städtchen, wie der folgende Eintrag inMeyers Konversationslexikon beweist: „Isola,Marktflecken im österreichisch-illyrischen Küstenland (Istrien),Bezirkshauptmannschaft Capo d'Istria, auf einem ins Meer vorspringenden Felsen, mitZollamt, vorzüglichemWeinbau, Schwefelbad, Hafen und (1880) 5580 Einwohner.“[4]
Nach demErsten Weltkrieg fiel das Küstenland mit Izola an Italien, unter dessen Herrschaft es bis zuritalienischen Kapitulation imZweiten Weltkrieg 1943 verblieb. Nach dem Abzug der Italiener wurde die Stadt – wie auch die restlichen Gebiete des italienisch kontrollierten Istriens – von derdeutschen Wehrmacht übernommen. Nach zwei Jahren unter nationalsozialistischer Herrschaft wurde Izola im April 1945 vonjugoslawischen Partisanen befreit. Im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt 1947 zunächst an dasFreie Territorium Triest (Zone B) und mit dessen Auflösung 1954 an diejugoslawische Teilrepublik Slowenien.
Tourismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit seiner kleinen, bisher ursprünglich gebliebenen Altstadt direkt am Mittelmeer rückt Izola immer mehr in den touristischen Fokus, sodass in den Ausläufern der Stadt neue Apartmentgebäude und Hotels errichtet werden. Im Sommer finden mehrere Festivals und Kulturfeste in der Stadt statt. Izola verfügt über eine relativ großeMarina. Weitere touristische Ziele liegen mit den KüstenstädtenPiran undKoper in unmittelbarer Nähe.
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bis zum Jahr 1996 existierte der 1923 gegründete FußballvereinNK Izola, welcher zur Zeit des Ligasystems derSFR Jugoslawien stets in unterklassigen Ligen gespielt hat, jedoch eine Teilnahme amUEFA-Cup der Saison 1992/1993 vorweisen kann. Der Verein wurde 1996 aufgrund von finanziellen Problemen aufgelöst und der im gleichen Jahr gegründete VereinMNK Izola gilt nicht als offizieller Nachfolger. MNK spielt heute in der dritten slowenischen Liga, erfreut sich jedoch noch einiger Anhängerschaft. Mit dem städtischen Stadion verfügt Izola über eine zur Einwohnerzahl verhältnismäßig große Sportanlage, in welcher in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren Musikgrößen wieIron Maiden,Deep Purple undIggy Pop Konzerte gespielt haben.
Der Damen-HandballvereinZRK Izola spielt in der ersten slowenischen Liga und kann Europapokal-Teilnahmen vorweisen. Weiterhin gibt es einen Basketballverein.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Toni Vodišek (* 2000), Kitesurfer
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Homepage von Izola (slowenisch unditalienisch)
- Touristeninformation Izola (slowenisch, italienisch,deutsch undenglisch)
- Marina Izola
- Gemeinde Izola auf geopedia.world
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑Izola (Izola, Obalno-kraška, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑Roberto Cessi, Fanny Bennato (Hrsg.):Venetiarum historia vulgo Petro Iustiniano Iustiniani filio adiudicata, 1964, S. 300.
- ↑Isola. In:Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 45.