Iwan Semjonowitsch Kulikow

Iwan Semjonowitsch Kulikow (russischИван Семёнович Куликов; * 1. Apriljul. /13. April 1875greg. inMurom; †15. Dezember1941 ebenda) war einrussisch-sowjetischerMaler.[1][2][3][4]
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kulikow war der Sohn des ehemaligenleibeigenen Bauern Semjon Loginowitsch Kulikow aus dem Dorf Afanassowo, der in Murom als hervorragenderDachdecker,Anstreicher und Leiter eines kleinenArtels Häuser und Kirchen baute und reparierte.[3]
Im Sommer 1893 wurde Kulikow auf Empfehlung desZeichenlehrers derUjesd-Schule N. A. Towzew mit dem MalerAlexander Iwanowitsch Morosow bekannt, der gelegentlich den Sommer in Murom verbrachte und nun Kulikows Eltern riet, ihren Sohn nachSt. Petersburg auf die Schule der Gesellschaft zur Förderung der Künste an derKaiserlichen Akademie der Künste (IACh) zu schicken.[3] Im September 1893 kam Kulikow erstmals nachMoskau und besuchte dieTretjakow-Galerie und dasRumjanzew-Museum imPaschkow-Haus. Im November 1893 kam er in St. Petersburg an und wurde Assistent in MorosowsAtelier.[2] 1894 wurde Kulikow in die Schule der Gesellschaft zur Förderung der Künste aufgenommen. Dort studierte erGrafik,Malerei, Aufbau derPerspektive undKomposition bei demGeometerNikolai Iwanowitsch Makarow und den MalernAlexei Fjodorowitsch Afanassjew undErnst Friedrich von Liphart.[1] 1896 wurde KulikowGasthörer an der Kunsthochschule der IACh im AtelierWladimir Jegorowitsch Makowskis, um nach wenigen Wochen zuIlja Jefimowitsch Repin zu wechseln. Im Frühjahr 1898 wurde Kulikow auf Antrag seines Lehrers als Student in die Kunsthochschule aufgenommen. In den Jahren 1900 und 1901 fertigte er etwa 20Illustrationen zuMaxim Gorkis ErzählungenKonowalow undSechsundzwanzig und eine an, die imNischni Nowgoroder Gorki-Museum und im Kunsthistorischen Museum Murom aufbewahrt werden. Gleichzeitig half er Repin bei dessenGemälde der Feierlichen Sitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901 aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens zusammen mitBoris Michailowitsch Kustodijew und fertigte 17Porträtzeichnungen an.[1][2]
Im November 1902 schloss Kulikow sein Studium ab. Mit seinem Wettbewerbsgemälde des Teetrinkens in einer Bauernhütte gewann er 1902 die Große Goldmedaille, die persönlicheEhrenbürgerschaft und das Anrecht auf ein Auslandsstipendium.[2] Darauf besuchte er 1903–1905Italien undFrankreich.[1] Auf derWeltausstellung Lüttich 1905 erhielt er für das Porträt seiner Mutter die Große Silbermedaille. Für zwei 1906 entstandene Gemälde erhielt er denKuindschi-Preis der Kuindschi-Künstler-Gesellschaft. Für seinen Murom-Zyklus wurde er 1915 zum Maler-Akademiker der IACh ernannt.[3][4]
Nach derOktoberrevolution arbeitete Kulikow im Muromer Museum und leitete lange die Kunstabteilung. Aus den verlassenen, geplünderten und zerstörtenSchlössern undHerrenhäusern sammelte er Gemälde,Zeichnungen,Skulpturen, Gegenstände derangewandten Kunst undArchivmaterialien. Er rettete die Sammlungen der GrafenUwarow in Karatscharowo.[4]
Kulikow war verheiratet mit Jelisaweta Arkadjewna Kulikowa geborene Sokolowa und hatte eine Tochter Tatjana, dieRussisch-Lehrerin wurde und denArchitektenNikolai Andrejewitsch Bespalow heiratete. Jelisaweta Kulikowa war verwandt mit demErfinderVladimir Zworykin, mit dessen Familie lebhaft verkehrt wurde.
1947 wurde in Murom in dem Haus, das Kulikows Vater 1882 von dem Kaufmann Chochlow gekauft hatte und in dem Kulikow bis zu seinem Tod gelebt und gearbeitet hatte, das Kulikow-Museum eröffnet. Auf Kulikows Grab in Murom wurde 1975 ein neuer Grabstein aufgestellt. 2007 wurde das Kulikow-Museum geschlossen; die Exponate wurden in das Kunsthistorische Museum Murom überführt. Das Kulikow-Haus befindet sich jetzt im Besitz der Nachkommen Kulikows.
Werke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Porträt meiner Mutter (1903)
- ClownAnatoli Leonidowitsch Durow (1911)
- Jahrmarkt Murom (1910–1912)
- Kloster Murom (1914)
- ArchäologeAlexei Sergejewitsch Uwarow (1916)
- In russischer Tracht (Kulikowas Frau, 1916)
- Sportlerin (1929)
- Pioniere (1929)
- Familie Kulikow bei Tisch (1938)
- Maxim Gorki (1939)
- PilotWaleri Pawlowitsch Tschkalow (1940)
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdart-catalog 2003-2016:КУЛИКОВ Иван Семенович (abgerufen am 21. November 2020).
- ↑abcdС.М. Куликова:Муромский художник И.С. Куликов (abgerufen am 21. November 2020).
- ↑abcdPROMUROM.RU:Иван Семенович Куликов (abgerufen am 21. November 2020).
- ↑abcХудожник Иван Куликов (1875 — 1941) (abgerufen am 21. November 2020).
Personendaten | |
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NAME | Kulikow, Iwan Semjonowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Куликов, Иван Семёнович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russisch-sowjetischer Maler |
GEBURTSDATUM | 13. April 1875 |
GEBURTSORT | Murom |
STERBEDATUM | 15. Dezember 1941 |
STERBEORT | Murom |