
Ivica Astalos (*1954) ist eindeutscherCartoonist, Texter undGrafikerungarisch-jugoslawischer Abstammung.
Nach einem Praktikum beiFix und Foxi kam Ivica Astalos 1974 zumDeutschen MAD-Magazin, das er zusammen mitHerbert Feuerstein im folgenden Jahrzehnt prägen sollte. Astalos und Feuerstein entwickelten denGroßen MAD-Almanach, der auf der zweiten Umschlagseite erschien und ein Potpourri aus pseudoseriösen Nonsenstexten zu historischen Fotos, Lexikonteilen (z. B. Russisch-Deutsch: Balaleika=Fußballverleih), Bilderrätseln und Sprichwörtern beinhaltete. Während seiner ersten Jahre bei MAD absolvierte Astalos auch ein Grafikstudium (Grafikdesign inStuttgart).[1]

Astalos war der einzige Nicht-Amerikaner, von dem Taschenbücher in der MAD-Reihe erschienen, die eigentlich Amerikanern wieDon Martin,Al Jaffee oderSergio Aragones vorbehalten war, in einer Auflage von je 80.000 Stück. Einige MAD-Traditionen wieDas großeFaltblatt,Kluge Antworten auf dumme Fragen (beides Al Jaffee) oder Märchensatiren (Don Martin) führte Astalos auf seine eigene Weise fort.
Nachdem Ende der 1980er-Jahre die Nachfrage nach dem Magazin rapide zurückgegangen und das Blatt 1995 schließlich eingestellt worden war, arbeitete Astalos als Freiberufler an Cartoons und Coverentwürfen für Disney-Taschenbücher und auch für die Werbung. Sein TaschenbuchFrittenbudenzauber mit alten MAD-Beiträgen blieb 1998 erfolglos, jedoch arbeitet Astalos inzwischen wieder regelmäßig für das im gleichen Jahr wiederauferstandene MAD-Magazin, das sich indes spürbar gewandelt präsentiert und nur noch wenig von Astalos’ Handschrift trägt.
Seit 2004 arbeitet Astalos als Illustrator von Nonsensgedichten mit dem Lyriker und LiedermacherDeGie zusammen.
Astalos wuchs inMarbach am Neckar auf und lebte später inLudwigsburg. Seit 1983 lebt er inWüstenrot.[1]


Herbert Feuerstein schrieb im Vorwort eines MAD-Taschenbuches Folgendes:
Astalos’ Figuren sind in der Tat oft mit verzerrten Proportionen und scheinbar infantil gezeichnet. Ein Drache z. B. hat bei ihm typischerweise extremes Übergewicht, viel zu kleine Flügel und am Gesäß alberne Punkte, die vage anPippi Langstrumpfs Pferd „Kleiner Onkel“ erinnern.
Auf Markenzeichen wie Langnasen (Brösel), Knollennasen (Ralf König,Loriot), Überbiss (Matt Groening) etc. verzichtet der Zeichner. Umso mehr steht die Mimik seiner Figuren im Vordergrund, wobei z. B. schadenfrohe oder lüsterne Blicke zu seinen Spezialitäten gehören. Praktisch alle mimischen Ausdrücke werden durch Linien im Augenbereich dargestellt, Entsetzen durch einen „Knochenmund“, der in der Mitte schmaler ist als an den Seiten.
Sehr viele von Astalos’ Zeichnungen enthalten versteckte Anspielungen, die nur für Eingeweihte erkennbar sind, sowie einige immer wiederkehrende Motive: Zu alten MAD-Zeiten hatte ein mit hängender Zunge gezeichneter Lustmolch wie zufällig Ähnlichkeit mit Astalos selbst oder mit dem RedakteurFeuerstein, ein geldgieriger Zeitgenosse wurde mit Geldmünzen als Augen gezeichnet und ähnelte oftmals frappierend dem VerlegerKlaus Recht.
Die Peripherie von Astalos’ Bildern enthält oft Nebengags. Zum Beispiel hält sich schon mal auf einem Cartoon, der Gestank darstellt, ein nur auf ein Wandbild gemalter Urahn mit Zylinder die Nase zu, während sich in einem Cartoon über Selbstmordstimmung am Bildrand ein Goldfisch im Glas am Strick zu erhängen versucht.
Auch in den neueren Gedichtillustrationen tauchen zuweilen sowohl Autor als auch Zeichner auf, wobei sich die Titelfigur ausDas Schnabeltier …, welche eine Gabel in den Bierkrug des Dichters taucht, zu einem weiteren, immer wiederkehrenden (Rand-)Motiv entwickelt hat.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Astalos, Ivica |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Cartoonist, Texter und Grafiker ungarisch-jugoslawischer Abstammung |
| GEBURTSDATUM | 1954 |