Islamismus

Islamismus (arabisch إسلاموية,DMGIslāmawiyya)[1] ist eine politische Ideologie, die die Gestaltung der Politik und Gesellschaft anhand von Werten und Normen anstrebt, die aus derReligion desIslam abgeleitet werden. Die Vorstellungen islamistischer Bewegungen sind uneinheitlich und reichen von einer politischen Gestaltung innerhalb säkularer und demokratischer Systeme bis hin zur fundamentalen Ablehnung ebendieser und dem Eintreten für einen totalitärenGottesstaat, mitunter durch Gewalt undTerrorismus (→Islamistischer Terrorismus).
Der Begriff Islamismus ist stark politisiert; eine einheitliche Definition existiert weder in wissenschaftlichen, sicherheitsbehördlichen noch journalistischen Beschreibungen; sie variiert stark und ist ebenso geprägt von Erkenntnisinteressen, weshalb auch die Kriterien, welche Personen und Gruppierungen als islamistisch eingestuft werden, nicht einheitlich sind. Hinzu kommen Überschneidungen mit alternativen Begriffen wiepolitischer Islam undislamischer Fundamentalismus, wobei sich seit dem Jahr 2000 im deutschsprachigen RaumIslamismus als „Dachbegriff“ durchgesetzt hat. Die Abgrenzung zum islamischen Fundamentalismus, politischen Islam undPanislamismus ist ebenso umstritten wie die Frage, wann der Islamismus erstmals aufgetreten ist.
Definition
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Problem der Definition
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine einheitliche Definition vonIslamismus existiert nicht.[2] Vielmehr existieren in der Wissenschaft und den Sicherheitsbehörden verschiedene Auffassungen und Denkschulen der Bedeutung von Islamismus; noch uneinheitlicher wird die Definitionsfrage durch die Nutzung des Begriffs in der Politik und den Medien.[2] Entsprechend variieren die Definitionen stark und sind dabei geprägt von eigenen Erkenntnisinteressen (insbesondere im Fall der Sicherheitsbehörden, Politik und Medien), weshalb auch die Kriterien, welche Personen und Gruppierungen als islamistisch eingestuft werden, uneinheitlich sind. Hinzu kommen Überschneidungen mit alternativen Begriffen wiePolitischer Islam undIslamischer Fundamentalismus, wobei sich seit dem Jahr 2000 im deutschsprachigen RaumIslamismus als „Dachbegriff“ durchgesetzt hat.[2]
Der Minimalkonsens dieser verschiedenen Definitionen von Islamismus lässt sich wie folgt beschreiben:
„Beim Islamismus handelt es sich um Bestrebungen zur Umgestaltung von Gesellschaft, Kultur, Staat oder Politik anhand von Werten und Normen, die als islamisch angesehen werden.“[3] –Tilman Seidensticker, Professor für Islamwissenschaft an der Universität Jena.„Der kleinste gemeinsame Nenner der unterschiedlichen Strömungen und Personen, die nach verschiedenen Definitionen als islamistisch bezeichnet werden, ist das Bestreben, dass der Islam nicht nur den individuellen Bezug des Menschen zu Gott im Privaten prägen soll, sondern auch die politische und gesellschaftliche Ordnung.“[4] –Sabine Damir-Geilsdorf, Professorin für Islamwissenschaft an der Universität Köln.
Im Wesentlichen lassen sich die verschiedenen Definitionen von Islamismus in zwei Denkschulen unterscheiden.
Definition 1: 'Islamismus' als Bestrebung islamische Werte und Vorstellungen politisch umzusetzen
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Die erste Definition weitet den Begriff Islamismus zur Beschreibung politischer Bewegungen mit „Bestrebungen zur Umgestaltung von Gesellschaft, Kultur, Staat oder Politik anhand von Werten und Normen, die als islamisch angesehen werden.“[3] Nach Tilman Seidensticker reicht das Spektrum islamistischer Bestrebungen über erzieherisch, missionarische Tätigkeiten, das Engagement in politischen Parteien bis hin zu revolutionären Umsturzplänen.[3] Islamistische Bewegungen haben daher verschiedenste Präferenzen und Wahl der Mittel, mit denen sie ihre Ziele erreichen wollen. Da viele islamistische Bewegungen und Parteien sich in ihren jeweiligen Ländern am politischen – teils säkular-demokratischen – Staatssystemen beteiligen, ohne die politische Ordnung infrage zu stellen oder gegen sie indirekt zu operieren,[5] lehnen die Anhänger dieser Denkschule es ab,Islamismus prinzipiell als eine extremistische Ideologie zu definieren.
„Politischer Islam (Islamismus) ist nicht gleichbedeutend mit gewalttätigem, radikalem oder extremistischem Islamismus, und er ist nicht auf oppositionelle Gruppen beschränkt. Das Spektrum reicht von Befürwortern einer islamischen Republik bis zu Sympathisanten einer islamischen Monarchie oder eines wiederbelebten Kalifats und von selbsternannten Liberalen bis zu kompromisslosen Konservativen. Einige Islamisten werden gemeinhin als gemäßigt oder pragmatisch, andere als radikal, militant oder extremistisch bezeichnet.“[6] –Gudrun Krämer, Professorin für Islamwissenschaft an derFreien Universität Berlin.„Der Begriff (Islamismus) kann ein sehr breites Spektrum von Phänomenen von einem gewalttätigen Extremismus bis hin zu legalen Engagement im Rahmen der Demokratie bezeichnen, die nichts als den Bezug auf den Islam gemeinsam haben.“ – Christian Meier, Islamwissenschaftler.[7]
Definition 2: 'Islamismus' als politischer Extremismus
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Die zweite bedeutende Definition verengt das Spektrum dieser Bewegungen bzw. unterstellt Islamisten, prinzipiell fundamentalistisch zu sein und eine Gesellschaftsordnung anzustreben, die auf eine theokratische, teils diktatorische und totalitäre Regierungsform hinausläuft, die im Widerspruch zu Werten wieIndividualismus,Pluralismus undVolkssouveränität,Menschenrechten,Gleichstellung der Geschlechter,LGBT,Religions- undMeinungsfreiheit steht. Als Belege dienen hierbei zahlreiche Beispiele von bedeutenden islamistischen Bewegungen, die derartige Ziele verfolgen bzw. aktiv umsetzen. Diese zweite Definition von Islamismus wird auch seitens des deutschenBundesamt für Verfassungsschutz angewandt:
„Der Islamismus postuliert die Existenz einer gottgewollten und daher ‚wahren‘ und absoluten Ordnung, die über den von Menschen gemachten Ordnungen steht. Mit ihrer Auslegung des Islam stehen Islamisten insbesondere im Widerspruch zu den im Grundgesetz verankerten Grundsätzen der Volkssouveränität, der Trennung von Staat und Religion, der freien Meinungsäußerung und der allgemeinen Gleichberechtigung“[8]
Begriffskritik und missbräuchliche Nutzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Abseits der Wissenschaft, wo zumindest beide Definitionen diskutiert und je nach Denkschule angewandt werden, ist die zweite Definition die in der Öffentlichkeit dominierende und wird mit staatsfeindlichen Aktivitäten bzw. Vorstellungen assoziiert. Aus der Wissenschaft gibt es hieran starke Kritik. Letztlich würden damit gänzlich verschiedene soziale Gruppen und Individuen mit demselben Begriff beschrieben werden: von Terroristen über rechtskonforme, demokratisch gewählte Personen bis hin zu Muslimen, die lediglich ihren Glauben praktizieren.[9]Sabine Damir-Geilsdorf undThomas Bauer verweisen etwa darauf, dass etwa im Falle sozialistischer oder christlich-politischer Bewegungen die Nutzung von Oberbegriffen wieSozialismus[10] oderPolitisches Christentum[11] nicht erfolgen.
Letztlich werde damit der politischen Instrumentalisierung des Begriffes zur Legitimation und Durchsetzung politischer Interessen Vorschub geleitet. Tilman Seidensticker warnt: „Bezeichnungen (wie Islamismus) können in einem solchen Umfeld zum Transport innenpolitischer Interessen dienen, was mit dem sachbezogenem Interesse der akademischen Disziplinen kollidiert.“[12] AuchThomas Schmidinger warnt, dass die gegenwärtige Definition (Nr. 2) des Islamismus vielfach der Markierung von Akteuren dient, „die pauschal und statisch als verfassungsfeindlich beschrieben werden, ohne dabei Differenzierungen innerhalb des beschriebenen Spektrums zu berücksichtigen“.[13] Während Schmidinger bei nicht-extremistischen Islamisten stattdessen für den Begriff Politischer Islam plädiert, kritisieren etwaHazim Fouad undBehnam Said, dass dieser politisch in islamfeindlichen Diskursen gleichsam genutzt wird, um „religiös motivierte politische Aktivitäten von Muslimen unter den Generalverdacht des Extremismus und der Verfassungsfeindlichkeit zu stellen.“[14]
Geschichte
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Dem Islam gehören heute weltweit über zwei Milliarden Menschen an, in derOrganisation für Islamische Zusammenarbeit sind heute 56 Staaten vertreten, in denen sich entweder die Mehrheit oder ein signifikanter Teil der Bevölkerung zum Islam bekennen und sich die Stellung von Islamisten und der Umgang mit ihnen je nach Zeit, Land, politischem System und einzelner Bewegung unterscheidet. Es gibt somit keine einheitliche, lineare Entwicklung und Geschichte des Islamismus. Die nachfolgenden Darstellungen konzentrieren sich daher auf wesentliche Entwicklungen, Vordenker und Organisationen des Islamismus und bedeutende politische Ereignisse und Entwicklungen mit großer, auch internationaler Bedeutung.
Vordenker im 18. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der Geschichte des Islam gab es immer wieder fundamentalistische und radikale religiöse Bewegungen, die zur Rückbesinnung auf die Werte der Vorväter aufriefen; damit sind die ersten drei Generationen von Muslimen gemeint, bis einschließlichAhmad ibn Hanbal. Dazu gehören dieWahhabiten, die seit dem 18. Jahrhundert die LehreMuhammad ibn ʿAbd al-Wahhābs befolgen, die bis heute die ideologische GrundlageSaudi-Arabiens darstellt. Ein weiterer wichtiger „geistiger Ahne“ ist derDamaszener RechtsgelehrteIbn Taimiya (1263–1328). Neu im Islamismus ist der Aufruf zur Reformierung des Islam, begonnen vor allem durch Modernisierer wieDschamal ad-Din al-Afghani undMuhammad Abduh, die Ende des 19. Jahrhunderts die Lücke zwischen mittelalterlichem Islamverständnis und vom Westen eindringender Modernität durch eine Reformierung der Religion schließen wollten.[15]
Ausklang des 19. Jahrhunderts: Arabische Denker wollen das Islamverständnis korrigieren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Ende des 19. Jahrhunderts bedeutete für einen großen Teil der arabisch-islamischen Welt einen kulturellen und religiösen Niedergang. DasOsmanische Reich löste sich langsam in seine Bestandteile auf, Ägypten standunter britischer Herrschaft. Die Zentralregierung in Konstantinopel erwies sich als unfähig, die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen des beginnenden 20. Jahrhunderts aufzugreifen. Die Sultane galten als korrupt und schlechte Vorbilder für die Muslime. Das Sultanat, das seine Legitimität darauf stützte, das islamische Reich zusammenzuhalten und die Religion zu fördern, erwies sich als unfähig, diese Aufgabe zu bewältigen. Massive Schulden zwangen das Osmanische Reich, europäischen Großmächten Konzessionen und Vorteile bei Investitionen, beim Erforschen und Fördern von Rohstoffen – etwa demErdöl – zu gewähren. Ende des 19. Jahrhunderts war das Reich von Europa finanziell abhängig.
Durch die einschneidenden Transformationen, die die arabische Welt in wirtschaftlichen und soziokulturellen Bereichen durchliefen, sahen sich die islamischen Gesellschaften mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. Der größer werdende Einfluss der europäischen Großmächte führte zu Zweifeln an der islamischen Vormacht; durch Migration und Urbanisierung wurden die traditionell bedeutenden Familienverbände geschwächt, Industrialisierung und Individualisierung führten zu Lockerung des Sozialgefüges und Selbstzweifel. Als Antwort auf diese Probleme entwickelten muslimische Denker wieDschamal ad-Din al-Afghani (1837–1897),Muhammad Abduh (1849–1905) oderRaschid Rida (1865–1935) ein Islamverständnis, das vor allem eine Revitalisierung und Rückbesinnung auf koranische Werte und Traditionen propagierte. Würden sich die Muslime wieder wahrhaft auf ihre Religion besinnen, so würde die islamische Welt ihre alte Stärke zurückgewinnen. Die Errungenschaften der Moderne wurden dabei nicht per se abgelehnt, sondern sollten auf der Grundlage islamischer Werte in die Gesellschaften der muslimischen Welt integriert werden. Als Befürworter von technischem Fortschritt und gesellschaftspolitischer Reform werden die muslimischen Denker dieser Zeit auch als „islamische Modernisten“ bezeichnet.
Abduh und Rida verwarfen die vorherrschenden Vorstellungen der konservativ-traditionellen Rechtsgelehrten (Ulema), die zu jener Zeit vornehmlich als Instrumente der Regierung wahrgenommen wurden. Die islamischen Modernisten lehnten jede Veränderung der islamischen Lehre im engsten Sinne nach 855 ab, darunter die verschiedenen islamischen Rechtsschulen (Madhhab), die sie alle als Abkehr von der wahren islamischen Lehre betrachteten.
Beginnendes 20. Jahrhundert: Eine Ideologie wird Teil des Systems
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die modernen islamistischen Bewegungen im engeren Sinne entwickelten sich in den 1920er und 30er Jahren. Die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert verwüsteten viele Teile des Nahen und Mittleren Ostens. Das Osmanische Reich wurde 1923 aufgelöst, wenig später erklärteMustafa Kemal Atatürk dasSultanat sowie dasKalifat für abgeschafft. Während europäische Kräfte in Technik, Wissenschaft und vielem anderen den neuen Kolonien und Protektoraten weit überlegen schienen, hatte die alteingesesseneOrthodoxie im Islam, vor allem in den Akademien vonal-Azhar, der Moderne nichts entgegenzusetzen. Vor diesem Hintergrund gewannen die Ideen der Modernisten weiter an Bedeutung.[16][17]
Die Überreste des Osmanischen Reiches wurden von den Siegermächten des Ersten Weltkrieges, Großbritannien und Frankreich, in Nationalstaaten geteilt, von denen viele unterMandaten von Europa aus regiert wurden. Diese Zeit wird von islamischen Historikern als Zeit großer Demütigung gesehen, nicht nur des Islams als religiöser Lehre, sondern der gesamten arabischen/islamischen Zivilisation als solcher. Nach Erlangung derUnabhängigkeit wurden in vielen der ehemaligen Mandatsstaaten säkulare oder monarchische Staatsstrukturen installiert bzw. implantiert, die den traditionellen religiösen Überzeugungen der Bevölkerungen oftmals keine Rechnung trugen.

In diesen Zeiten des Umbruchs entwickelte sich eine neue, politisch orientierte Denkschule, die den Islam als Grundlage einer idealen Gesellschaft verfocht: Bis heute maßgeblich ist etwa die 1928 von dem ehemaligen LehrerHasan al-Bannā (1906–1949) imKönigreich Ägypten gegründeteMuslimbruderschaft (Al-Ikhwan al-Muslimun). Die Muslimbruderschaft kritisierte die als „dekadent“ verachtete Monarchie, die von Großbritannien installiert worden sei, sowie denWerteverfall als Konsequenz des kulturellen Niedergangs in Ägypten. Sie suchte die religiösen Dogmen wiederherzustellen und parallel alle Probleme der islamischen Länder mittels der islamischen Ordnung zu lösen. Der britische Einfluss im Land, der de facto noch bis 1952 anhielt, galt den Islamisten alsNeokolonialismus, der bekämpft werden müsse.[16]
Der in Indien und (ab 1947) in Pakistan wirkendeAbū l-Aʿlā Maudūdī (1903–1979) mit seiner 1941 gegründeten KaderparteiJamaat-e-Islami übte ebenfalls einen bedeutenden Einfluss auf den modernen Islamismus aus. Im Iran entstand eine von der schiitischenImamatslehre geprägte Sonderform des islamischen Fundamentalismus.
1950er und 1960er Jahre – Im Schatten des Pan-Arabismus
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Ein zentraler Einschnitt in der Geschichte des Nahen Ostens war derPalästinakrieg 1947–1949, der mit der Gründung des jüdischen StaatesIsrael und derNakba, derVertreibung von rund 700.000 Palästinensern aus dem heutigen israelischen Staatsgebiet sowie der Kriegsniederlage der arabischen Staaten einherging. Zwar bildete sich mit der vonTaqiuddin al-Nabhani 1953 gegründetenHizb ut-Tahrir innerhalb der Palästinenser eine indigene islamistische Bewegung, die meisten wandten sich jedoch säkular-linksnationalistischen Gruppen zu (Arabischer Sozialismus).[18] Viele Menschen sahen in einem links-säkularenarabischen Pan-Nationalismus die Antwort auf die Niederlage von 1948/9, zu deren Wortführer und Führungsfigur der ägyptische PräsidentGamal Abd al-Nasser wurde. Nasser war 1954 an die Macht gekommen, nachdem er 1952 zuvor mit anderen Verbündeten aus der Bewegung derFreien Offiziere in einemMilitärputsch den ägyptischenKönig Faruq abgesetzt hatte, wobei die Putschisten von der islamistischen Muslimbruderschaft unterstützt wurden.

Nach dem Putsch führten die Spannungen zwischen den Militärs und den Muslimbrüdern zu deren massiver Unterdrückung durch Nasser und einer Radikalisierung von einflussreichen Ideologen wieSayyid Qutb. In seinen Schriften entwickelte Qutb – hervorzuheben sind seine Werke „Im Schatten des Korans“ (Fī ẓilāl al-qurʾān) und „Zeichen auf dem Weg“ (Maʿālim fī ṭ-ṭarīq) – die Ansicht, dass die islamische Welt in die „Dschāhilīya“, die vorislamischeZeit der Unwissenheit zurückgefallen sei, aus der sich die Muslime erst wieder befreien könnten, wenn sie mittels desDschihad zum wahren Islam zurückfänden. In islamistischen Kreisen wurde Qutbs Werk stark rezipiert. Während die Führungsspitze der Muslimbrüder seine Ansichten zurückwies und andere seine Forderungen metaphorisch interpretierten, sah eine dritte Gruppe in Qutbs Schrift einen Aufruf mit Gewalt die Veränderungen herbeizuführen, darunter die Anhänger der späterenal-Dschamāʿa al-islāmiyya. Qutb wurde 1966 hingerichtet. 1967 erlitten Ägypten, Syrien und Jordanien eine vernichtende Niederlage imSechstagekrieg, bei dem Israel denSinai,Gazastreifen, dasWestjordanland und dieGolanhöhen besetzte. Die Niederlage im Krieg von 1967 führte zum ideologischen Niedergang des Arabischen Sozialismus und Panarabismus, während der Islamismus nun als alternative ideologische Strömung an Bedeutung gewann.
1970- und 1980er-Jahre – Aufstieg neuer Akteure
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Ein Schlüsseljahr der Geschichte des Islamismus wurde durch drei zentrale Ereignisse und ihre Folgen das Jahr 1979.
Revolution und Gründung der islamistischen Islamischen Republik Iran
Im Frühjahr 1979 wurde im Iran durch dieIslamische Revolution unter Führung vonAyatollah Ruhollah Khomeini das säkular-diktatorischeSchah-Regime imIran gestürzt. Die Revolution wurde außerhalb des Iran auch für nicht-schiitische Islamisten, als inspirierendes Ereignis wahrgenommen. Nach der Revolution stimmten die Iraner inReferenden zunächst für eineIslamische Republik und schließlich für dieAnnahme einer Verfassung, in der Khomeinis Prinzip der „Herrschaft der Rechtsgelehrten“ verankert wurde.[19] Khomeinis Islamisten dominierten politisch das Land; und strebten nach einemExport der Islamischen Revolution in andere muslimische Länder. Im Jahr nach der Revolution griff derIrak unterSaddam Hussein den Iran an, der darauf folgendeIran-Irak-Krieg (auchErster Golfkrieg) dauerte bis 1988 und ging mit hunderttausenden Tote auf beiden Seiten einher.[20] Während des Krieges nutzten die neuen iranischen Machthaber die Lage, um mit Repression und Terror gegen die verbliebene Opposition vorzugehen. Die Islamisten konsolidierten damit ihre Herrschaft.[21]
Besetzung der Moschee von Mekka und Förderung des Salafismus
Im November 1979 besetzten in Saudi-Arabien militante wahhabitische Fanatiker unter Führung vonDschuhaimān al-ʿUtaibī dieGroße Moschee in Mekka, nahmen Pilger als Geiseln und forderten den Sturz der saudischen Monarchie und die Schaffung islamischer Gesellschaften nach ultra-wahhabitischer Vorstellung.[22] Das saudische politische System beruhte damals auf einer Machtteilung zwischen dem Königshaus in politischen und dem wahhabitischen Klerus in gesellschaftlich-religiösen Fragen (diese Allianz endete Ende der 2010er-Jahre durch die faktische Entmachtung des Klerus unterKönig Salman ibn Abd al-Aziz und KronprinzMuhammed bin Salman). Die Besetzung der Moschee wurde gewaltsam beendet;[22] das saudische Regime entschloss sich jedoch auf seine Kritiker wahhabitisch-islamistischen Kritiker stärker einzugehen. Innenpolitisch kam es zu einer strengeren Durchsetzung der religiös-wahhabitischen Vorstellungen, außenpolitisch wurden wahhabitisch-salafistische Bewegungen weltweit gefördert.[23] In der Folge erstarkten nicht nur derSalafismus, sondern auch dessen militante Strömung, derDschihadismus.
Sowjetisch-afghanischer Krieg und Förderung militanter Islamisten
In Afghanistan hatten 1978 kommunistische Kräfte in einem Putsch (Saurrevolution) die Regierungsgewalt übernommen. Das Regime versuchte mit brutalen Mitteln, einerevolutionäreTransformation des Landes, insbesondere der Landwirtschaft, durchzuführen. Das radikale, vonstaatlichem Terror begleitete Modernisierungsprogramm rief Aufstände in weiten Teilen der afghanischen Bevölkerung hervor und führte schließlich zumEinmarsch der Sowjetunion im Dezember 1979, die eineMarionettenregierung einsetzte. Die sowjetische Intervention verwandelte den Bürgerkrieg in einen internationalen Konflikt und befeuerte den Widerstand, der nun als Kampf gegen eine ausländische Besatzung wahrgenommen wurde.[24] DieUSA, Saudi-Arabien und weitere Staaten unterstützten im Rahmen derCIA-OperationCyclone den Widerstand derMudschaheddin vor allen Dingen mit Waffenlieferungen im Umfang von mehreren Milliarden US-Dollar, die über denpakistanischen MilitärgeheimdienstISI verteilt wurden.[25] In weiten Teilen der islamischen Welt wurde die Intervention der Sowjetunion als Krieg von Nichtmuslimen gegen muslimische Glaubensgeschwister aufgefasst. Mehrere tausend Ausländer vor allem aus arabischen Ländern reisten nach Afghanistan, um sich amDschihad gegen die sowjetischen Besatzer zu beteiligen.[26] Die ausländischen Freiwilligen spielten im Kampf gegen die Sowjetunion zwar militärisch keine Rolle, waren für die Entstehung eines globalen Terrorismus jedoch bedeutsam. In Afghanistan trafen sichOsama bin Laden undAiman al-Zawahiri und hier wurdeAl-Qa'ida gegründet. Der Afghanistan-Krieg in den 1980ern wird als Wiege des transnationalen Dschihadismus angesehen, da viele der ehemaligen Afghanistan-Kämpfer in ihm folgenden dschihadistischen Bewegungen Schlüsselstellungen einnahmen.[27] Die ausländischen Freiwilligen kehrten radikalisiert in ihre Heimatländer zurück, um den „nahen Feind“, die säkularen Regime in Ägypten undAlgerien zu stürzen oder schlossen sich Guerillakämpfen inBosnien oderTschetschenien an.[28]
Weitere bedeutende Entwicklungen
In Syrien kam es zu militanten Aktionen seitens Islamisten aus dem Umfeld der syrischen Muslimbruderschaft gegen die Diktatur vonHafiz al-Assad. 1982 schlug Assad den Aufstand gewaltsam nieder, wobei es zumMassaker von Hama kam.
Infolge desLibanonkrieges 1982 wurde mit Unterstützung derIslamischen Republik Iran unter Führung des Khomeini-Regimes im Libanon die schiitisch-islamistischeHizbullah-Partei gegründet.[29] Die Hizbullah ist seither ein zentraler Machtfaktor im Libanon. In den von Israel besetzten Palästinensergebieten entstand 1988 nach Beginn derErsten Intifada gegen dieisraelische Besatzung, die aus der Muslimbruderschaft hervorgegangene militant-islamistischeHamas.[30]
1990er-Jahre – Aufstieg des islamistischen Terrorismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die 1990er-Jahre waren von einer Reihe von Konflikten bestimmt, die zu einer Radikalisierung islamistischer Bewegungen führte, von denen ein Teil zu den gewaltsamen Mitteln griff und ein anderer in den offenen Terrorismus überging.
Im August 1990 besetzte derIrak unter Führung vonSaddam Hussein das kleine NachbarlandKuwait. Im folgendenZweiten Golfkrieg zwang eine internationale Koalition aus arabischen und westlichen Staaten unter Führung der USA den Irak letztlich zum Abzug.[31] Für viele saudische Wahhabiten und andere Islamisten war die Stationierung nicht-muslimischer Truppen in den muslimischen Ländern ein Affront und führte zu wachsender Opposition insbesondere gegen das saudische Königshaus, unter anderem seitensOsama Bin Ladens und seinerAl-Qa'ida.
Nachdem sich Ende 1991 in Algerien ein Sieg der islamistischenIslamischen Heilsfront (FIS) bei den Parlamentswahlen abzeichnete, führte das Militär einen Staatsstreich durch, in dessen Folgen der bis 2002 andauerndeAlgerische Bürgerkrieg ausbrach; der Konflikt forderte über hunderttausend Tote und brachte islamistische Terrorgruppen wie dieGIA hervor.[32] Zudem beteiligten sich militante Islamistenauf Seiten der Bosniaken im Bosnienkrieg 1991–1995[33] und imErsten Tschetschenienkrieg.
Nachdem die palästinensische säkulare PLO unterYassir Arafat und die linksorientierte israelische Regierung vonJitzchak Rabin denOslo II-Friedensprozess einleiteten, der auf eine Beilegung desNahostkonflikts und die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates abzielte, versuchte die Hamas diesen mit gewaltsamen Mitteln, vor allem Selbstmordanschlägen, zu verhindern.[34]

In Afghanistan brachen nach dem Abzug der sowjetischen Armee Kämpfe zwischen den nun miteinander konkurrierenden Mudschaheddin-Gruppen Kämpfe aus (Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001)), aus denen die ultra-fundamentalistischenTaliban ab 1994 schließlich als stärkste Kraft hervorgingen[35] und in ihrem Einflussgebiet eine Mischung aus ultra-radikaler Auslegung derScharia und dempaschtunischen Stammesrecht umsetzen, wobei ihre Vorstellungen eher von letzterem geprägt sind.[36] Die Talibanherrschaft ging besonders mit einer völligen Entrechtung der Frau einher.[37] Zudem gewährten die neuen Machthaber anderen militanten Islamisten ihren Schutz, darunter auch der Al-Qa'ida, die terroristische Trainingslager einrichtete und bereits im gleichen Jahrzehnt Anschläge gegen US-amerikanische Einrichtungen durchführte, darunter 1998 dieBombenanschläge auf die US-Botschaften inNairobi undDaressalam.[38]
2000er-Jahre – 'Krieg gegen den Terror' und Irakkrieg
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Terroranschläge des 11. September 2001 und Afghanistankrieg
Am 11. September 2001 verübten islamistische Terroristen der Al-Qa'ida mit entführten FlugzeugenSelbstmordanschläge in den USA, bei denen rund 3.000 Menschen zu Tode kamen.[39] Nachdem die Taliban sich weigerten die Führungsriege der Al-Qaida auszuliefern, stürzten die USA gewaltsam in derOperation Enduring Freedom mit Hilfe der afghanischenNordallianz das Regime der Taliban[40] und errichteten ein demokratisches Regime, dieIslamische Republik Afghanistan.[41] Der Führungsriege der Al-Qa'ida gelang die Flucht, 2011 wurde Osama Bin Laden von US-Geheimdiensten in Pakistan entdeckt und in derOperation Neptune Spear getötet.[42] Nachdem die Taliban von der Macht vertrieben wurden, formierten sie sich neu und begannen schließlich einen Guerilla-Krieg gegen die neue afghanische Regierung, sowie ihre westlichen Verbündeten.[43] Rund 20 Jahre nach Beginn der westlichen Intervention in Afghanistan zogen die USA und ihre NATO-Partner, darunter auch Deutschland, im Jahr 2021 ihre Truppen ab und übergaben die Sicherheitskontrolle sukzessiv an die afghanische Armee zurück. Zeitgleich rückten die Taliban vor und überrannten mit ihren Truppen mehrere Provinzstädte und drangen schließlich in die Hauptstadt Kabul vor. In der Folge kollabierte das politische System der Islamischen Republik Afghanistan und die Taliban übernahmen wieder die Macht im Land.
Irakkrieg 2003 und Eruption des islamistischen Terrorismus
Im Jahr 2003 stürzte eineKoalition der Willigen unter Führung der USA unterUS-PräsidentGeorge W. Bush in einemvölkerrechtswidrigen Krieg im Irak das Regime vonSaddam Hussain und dessenBaath-Partei.Vorwände für den Krieg, die sich später als Lügen herausstellten waren vor allem, dassder Irak Massenvernichtungswaffen besitze und die Terrororganisation al-Qa'ida unterstütze.[44] Nach dem raschen Sturz des Regimes wurde die Baath-Partei verboten und die irakische Armee aufgelöst, aus deren Reihen sich militante Widerständler zum Kampf gegendie Besatzung richtete,[45] darunter auch sowohl sunnitische wie schiitische Islamisten, etwa dieMahdi-Armee vonMuqtada al-Sadr. Der JordanierAbū Musʿab az-Zarqāwī, Führer des irakischen Al-Qa'ida-Ablegers, führte militanten Aktionen gegen die Besatzungstruppen und gezielt Anschläge gegen Schiiten aus (darunter der Anschlag auf denAl-Askari-Schrein), wodurch sich die Spirale eines interkonfessionellen Bürgerkrieges zwischen Sunniten und Schiiten im Irak in Gang setzte.[46] Der Irakkrieg und die Besatzungszeit kostete mehr als hunderttausend Iraker das Leben[47] und ging mit einem massiven Ansehensverlust für die USA in der Welt einher.
Zugleich führten die Ereignisse nach dem 11. September 2001 und des Irakkrieges zu einem massiven Zulauf für den islamistischen Terrorismus. Neben dem Irak und Afghanistan überzog eine Welle der Gewalt durch islamistische Terroristen in den 2000er-Jahren auch andere muslimische Länder wiePakistan,Jordanien, Marokko,Tunesien. 2004 verübten islamistische Terroristen inSpanien und 2005 inGroßbritannien Anschläge mit hunderten Toten.
Nahostkonflikt
Im Jahr 2000 brach in Israel und den Palästinensergebieten infolge des Scheiterns des Friedensprozesses dieZweite Intifada aus, an der sich auch dieHamas mit Anschlägen beteiligte.[48] Die Spannungen zwischen Israel und der schiitisch-islamistischen Hizbullah mündeten im Jahr2006 in den Libanonkrieg. 2006 wurde die Hamas bei denpalästinensischen Parlamentswahlen mit 44 % der Stimmen stärkste Kraft und gewann die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament; 2007 eskalierten die Spannungen mit der säkularenFatah, woraufhin die Hamasgewaltsam die Macht imGazastreifen ergriff.[49] Der Konflikt mit Israel, das 2006 eineBlockade des Gazastreifens verhängte, führte unter anderem zumGazakrieg 2008/2009.
Weitere
InSomalia, das 1993 in einenBürgerkrieg und Staatszerfall abglitt, übernahm 2006 die islamistischeUnion der islamischen Gerichte die Macht, woraufhin in ihrem Machtgebiet eine Phase des Friedens eintrat, ehe die Islamisten durch eine äthiopische Intervention von der Macht entfernt wurden. Radikalere und extremistische Teile der Bewegung fanden sich in der neu gegründeten dschihadistischenal-Shabab-Miliz zusammen, die seither die international anerkannte somalische Regierung bekämpft. Der ehemalige Führer der Union der islamischen Gerichte,Sharif Sheikh Ahmed, wurde 2009 Präsident Somalias.[50]
In Russland dauerte der Zweite Tschetschenienkrieg von 1999 bis 2009, an dem sich militante Islamisten beteiligten.[51] In dem Konflikt wurden vor allem Frauen, die sogenanntenSchwarzen Witwen, als Selbstmordattentäterinnen eingesetzt.[52] Größere Terrorakte waren u. a. 2002 dieGeiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater und 2004 dieGeiselnahme von Beslan.
2010er-Jahre – Der Arabische Frühling und seine Folgen
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Der Arabische Frühling 2011
Im Dezember 2010 und im Frühjahr 2011 kam es in zahlreichen arabischen Ländern zu Massenprotesten gegen die autokratisch geführten Staatssysteme; die alsArabischer Frühling bekannt wurden. Anfangs waren diese von dem Wunsch nach wirtschaftlichen Reformen, Korruptionsbekämpfung, Liberalisierung und Demokratisierung bestimmt, wandelten sich in einigen Ländern jedoch infolge staatlicher Repression zu revolutionären Bewegungen. InTunesien undÄgypten wurden die autokratischen Herrschaftssysteme weitestgehend friedlich gestürzt.[53]In anderen Ländern erfolgten geringe bis mittlere Zusagen an die Demonstranten oder erstickten mögliche Aufstände durch Repression im Keim. InBahrain,Libyen undSyrien reagierten die autoritären Regime mit massiver Gewalt. Während inBahrain die Proteste erfolgreich mit staatlicher Repression und einer militärischen InterventionSaudi-Arabiens und derVereinigten Arabischen Emirate eingedämmt wurden,[54] weiteten sie sich inLibyen[55] undSyrien zu Bürgerkriegen aus. Im Jemen trat PräsidentAli Abdullah Salih schließlich zurück, doch mündete der eingesetzte Staatszerfall und der nach wie vor bestehendeHuthi-Konflikt schließlich in einen Bürgerkrieg und 2015 in eine weitgehende Machtübernahme der schitisch-islamistischenHuthi-Milizen im Land.[56]
Islamisten als Wahlsieger des Arabischen Frühlings und Konterrevolution

Die Revolutionen bzw. Reformzusagen führten in mehreren Ländern zum Sieg islamistischer Parteien bei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen.
Ende 2011/Anfang 2012 gingen bei denägyptischen Parlamentswahlen dieFreiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbrüder und die salafistischePartei des Lichts als Wahlsieger hervor (47,2 %, bzw. 24,7 % der Parlamentssitze).[57] Bei derPräsidentschaftswahl in Ägypten 2012 wurde der Kandidat der Muslimbrüder,Mohammed Mursi zum ersten demokratisch gewählten Staatspräsidenten gewählt.[58]2013 putschte das Militär unter GeneralAbd al-Fattah al-Sisi gegen Mursi und ließ beimRabia-Massaker ein Protestlager von Mursi-Anhängern räumen, wobei hunderte Menschen erschossen wurden.[59] Mit dem Sturz von Mursi endete die kurze Epoche der ägyptischen Demokratie nach der Revolution. Seit 2013 regiert in Ägypten unter Präsident Abd al-Fattah as-Sisi wieder das Militär.[60]
In Tunesien gewann Ende 2011 die Muslimbrüder-nahe islamistischeEnnahda-Partei bei denWahlen zur verfassungsgebenden Versammlung als stärkste Kraft 41,47 % der Parlamentssitze[61] und ihr FührerRached al-Ghannouchi zum Ministerpräsidenten gewählt. 2014 unterlag die Ennahda bei denParlamentswahlen und gab die Macht ab.[62] In Marokko wurde im November 2011 bei denParlamentswahlen die moderat-islamistischePartei für Gerechtigkeit und Entwicklung stärkste Kraft,[63] Premierminister wurde späterAbdelilah Benkirane.
Bürgerkrieg in Syrien und Kalifat der Terrororganisation Islamischer Staat

Nachdem in Syrien ab März 2011 das diktatorische Regime vonBaschar al-Assad massive Gewalt mit tausenden Toten gegen friedliche Demonstranten verübte, begannen Oppositionelle und Deserteure der syrischen Armee sich ab Juli 2011 zurFreien Syrischen Armee und anderen bewaffneten Gruppen zusammenzuschließen, wobei islamistische Gruppierungen schon bald wesentlichen Einfluss innehatten. Der irakische Al-Qa'ida-AblegerIslamischer Staat Irak (ISI) entsandte Mitglieder nach Syrien und baute dort den syrischen AblegerAl-Nusra-Front auf. 2013 begann der ISI in Syrien in den vom Assad-Regime befreiten Gebieten die dortigen Rebellengruppen zu bekämpfen und schließlich im Jahr 2014 in weiten Teile Syriens und des Iraks die Herrschaft zu übernehmen. Die Terrororganisation nannte sich inIslamischer Staat um und rief einKalifat aus. In den folgenden Jahren wurde das IS-Kalifat in Syrien bis Ende 2019 durch die syrisch-kurdischenPKK-nahenVolksverteidigungseinheiten (YPG) und verbündete syrische Oppositionsgruppen und imIrak bis Ende 2017 durchdie irakische Armee, die kurdischenPeschmerga und schiitische Milizgruppen, unter zentraler Beihilfe derInternationalen Militärallianz gegen den Islamischen Staat besiegt.
2020er-Jahre
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei derjordanischenParlamentswahl 2024 wurde dieIslamische Aktionsfront, eine ideologisch zur Muslimbruderschaft gehörende Partei, stärkste Kraft (31 von 138 Sitzen), wobei sie ihr Ergebnis gegenüber der letzten Wahl verdoppelte. Dabei profitierte sie vom Unmut über den laufendenIsrael-Gaza-Krieg (seit 2023).[64]
Nach einer im November 2024 begonnenen Blitzoffensive der islamistischen MilizHaiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) gegen das diktatorische Assad-Regime, der sich verschiedene weitere bewaffnete Oppositionsgruppen anschlossen, wurde am 8. Dezember 2024 das Regime von Baschar al-Assad gestürzt.[65] Im Januar 2025 wurde der HTS-FührerAhmed al-Scharaa zum Übergangspräsidenten ernannt.[66] Das Land ist nach wie vor in Einflusszonen verschiedener bewaffneter Organisationen geteilt.
Ideologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Spektrum des Islamismus umfasst verschiedenste Strömungen und Bewegungen, die sich in ihren historischen und religiös-konfessionellen Wurzeln, politischen und ideologischen Vorstellungen, Zielen und Methoden teils fundamental voneinander unterscheiden und mitunter gar feindlich gegenüberstehen.
Das Spektrum reicht von Islamisten, die sich rechtskonform an säkularen und demokratischen Systemen beteiligen und teils gar die Trennung von Religion und Staat akzeptiert haben (etwa dietunesischeEnnahda-Partei),[67] über Islamisten, die eine stärkere Rolle der Religion des Islam in Gesetzgebung und öffentlichem Leben verfolgen, bis hin zu Verfechtern einestheokratischen Staates. In Erreichung dieser Ziele können Islamisten sowohl gesetzeskonform in demokratisch-säkularen Systemen agieren, als auch genau deren Beseitigung anstreben, mitunter mit gewaltsamen, auch terroristischen Mitteln.[67] Während die meisten islamistischen Bewegungen ihre Ziele in den nationalen Grenzen ihrer jeweiligen Länder umzusetzen versuchen, gibt es ebenso Bewegungen, die transnationale Ambitionen verfolgen (z. B. dieHizb ut-Tahrir, die ein globales, zentralistisches Kalifat anstrebt).[67]
Gemeinsam ist islamistischen Bewegungen hingegen das Ziel einer Wiederherstellung eines vermeintlichen ursprünglichen und richtigen Islamverständnis und die Ausrichtung einer Gesellschaft an von ihnen als islamisch gedeuteten Normen; häufig durch eine Einführung desislamischen Rechts.[67] Dabei wird der Islam nicht allein als eine spirituelle Religion, sondern als eine auch das weltliche Leben formende Lehre wahrgenommen.
Hassan al-Banna (gestorben 1949), der Begründer derMuslimbruderschaft, schrieb:
„Der Islam ist ein umfassendes System, das sich mit allen Aspekten des Lebens befasst; er ist ein Staat und ein Heimatland oder eine Regierung und eine Nation; er ist Moral und Stärke oder Barmherzigkeit und Gerechtigkeit; er ist Kultur und Gesetz oder Wissenschaft und Rechtsprechung; er ist Material und Wohlstand oder Gewinn und Reichtum; er ist Dschihad und Da'wa oder Armee und Idee, sowie aufrichtiger Glaube und korrekte Anbetung.“[68]
Die Interpretation welche Werte als islamisch angesehen werden, als auch die ideologischen und methodischen Ausrichtungen islamistischer Bewegungen sind gleichsam von inneren wie äußeren Faktoren und dem Zeitgeist beeinflusst.[69]
Hauptmerkmale
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Lehren der islamistischen Strömungen in den verschiedenen Ländern der islamischen Welt unterscheiden sich teilweise stark voneinander. Dies ist insbesondere dem Einfluss von landes- oder konfessionsspezifischen Traditionen geschuldet, wie ein Vergleich von islamischen Parteien in den Ländern des Mittleren Ostens und Südostasiens sichtbar macht. Trotzdem lassen sich gewisse Konstanten islamistischen Gedankengutes ausmachen. Dazu gehören:
Aufruf zur politischen und religiösen Einheit zwischen allen Muslimen (Panislamismus), derumma. Wichtige Aktivitätsfelder islamistischer Gruppen sind daher Aufrufe zur Solidarität mit Muslimen in aller Welt, besonders denPalästinensern und gegenwärtig denIrakern, beides Völker, die nach islamistischer Auffassung von einem ungläubigen Feind unterdrückt werden.
Staatlichkeit der Religion. Der Koran sowie der Prophet Mohammed kannten keinen weltlichen Staat und keine Nationalität, genauso wenig die Kalifate und Sultanate, in denen sich ein Nationalgefühl erst Ende des 19. Jahrhunderts ausbildete. Der Sinn eines Staates in seiner übergeordneten Form ist daher nicht die Beherrschung eines bestimmten Volkes, sondern die Umsetzung des göttlichen Gesetzes, derScharia für alle Gläubigen sowie in der ganzen Welt. Nach Überzeugung des Islamismus kann die richtige Ausübung des Glaubens nur durch einenislamischen Staat, der auf den Gesetzen aus Koran und Sunna basiert, sichergestellt werden. Die genaue Staatsform ist umstritten, nur noch wenige islamistische Gruppen wollen nur einKalifat anerkennen, viele dagegen berufen sich auf verschiedene Staatsformen, die sich auf das Prinzip dershura (Konsultation des Herrschers mit der Bevölkerung) gründen. Essenziell bleibt, dass der wahre Souverän im islamischen Staate Gott ist.
Widerstand gegen jegliche fremde, nicht-islamische Einmischung, Beherrschung oder Fremdregierung durch das nicht-muslimische Ausland. Islamische Länder dürfen nur von Muslimen regiert werden. Viele islamistische Bewegungen gründen sich auf politischen Widerstand gegen eine Besatzungsmacht, zum Beispiel in denPalästinensergebieten und demLibanon.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen moderatem Islamismus und radikalem, gewaltbereitem Islamismus, mit zahlreichen Strömungen, die sich zwischen den beiden Kategorien befinden. Radikale Gruppen gehören ebenso in die Kategorie „Islamisten“ wie moderate Akteure, die es anstreben, den Islam zur Richtschnur des sozialen und politischen Verhaltens zu machen. Islamistische Parteien und Interessengruppen weisen daher unterschiedliche Ziele auf – moderate islamistische Aktivisten lehnen Gewalt, radikalreligiöse Führer sowie die Einschränkung mancher persönlicher Freiheiten oft entschieden ab. Auch ist auf die Unterscheidung zwischen islamistischen und islamischen oder muslimischen Gruppen und Parteien zu achten. „Muslimische“ Gruppen und Parteien heben sich von Islamisten dadurch ab, dass sie sich nicht für eine Politisierung der Religion einsetzen. Sie fallen nicht automatisch in die Kategorie „islamistisch“.
Der deutsche PolitologeArmin Pfahl-Traughber nannte 2011 in einem Dossier für dieBundeszentrale für politische Bildung folgende Punkte als typische Merkmale des Islamismus:
- Absolutsetzung desIslam als Lebens- und Staatsordnung
- Gottes- stattVolkssouveränität als Legitimationsbasis
- der Wunsch nach ganzheitlicher Durchdringung und Steuerung derGesellschaft
- homogene undidentitäreSozialordnung im Namen des Islam
- Frontstellunggegen den demokratischen Verfassungsstaat
- Potenzial zuFanatismus undGewaltbereitschaft.[70]
Islamismus und Demokratie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Da die Ideologien des Islamismus einen starken Bezug zu einer Form von islamischem Staat,Gesetzgebung, undExekutive haben, ist die Staatsform eines islamischen Staates in jeder islamistischen Ideologie von größter Bedeutung. Die Meinungen darüber gehen jedoch auseinander.
Argumente gegen die Demokratie als Staatsform basieren auf der Meinung, dass die Demokratie an sich den theologischen Grundsätzen des Islams entgegenstehe: nämlich der Herrschaft und Souveränität Gottes (hukm-ullah oderhakimiyyat-ullah beiAbū l-Aʿlā Maudūdī undSayyid Qutb), was jede Form einer Souveränität des Volkes ausschließe. Diese Denkrichtung gründet vor allem auf den Werken Maududis und Sayyid Qutbs.Ayman Dhawahiri betrachtet die Demokratie alsshirkun billah, der Beistellung anderer Götter neben Gott;[71][72] die extremistischeHizb ut-Tahrir bezeichnet die Demokratie alsnizam-u-kufr, einSystem des Unglaubens.[73] Es sei für Muslimeharam, nach einer Demokratie zu rufen oder daran teilzuhaben.[71][74] Demokratische Staatsformen werden außerdem als unislamisch angesehen, weil die gewährte persönliche Freiheit zu Handlungen führten, die nach dem Islam verboten sind, zum Beispiel zu moralisch verwerflichem Verhalten wie Prostitution.[71][74]
Dagegen steht eine Denkrichtung, der sich u. a. die vonRached al-Ghannouchi geführte tunesische islamistischeEnnahda-Partei, derfundamentalistische PolitikerHasan at-Turabi und Teile der ägyptischen und jordanischenMuslimbruderschaft anschließen. Diese Denkrichtung betrachtet die Demokratie als eine dem Islam naheliegende Staatsform zur Überwachung der Regierung. Ghannuchi und andere basieren diese Auslegung auf die dem Islam eigene Idee derSchūrā, einer Ratsversammlung, in der der Herrscher sich mit den Volksvertretern bzw. den Rechtsgelehrten abstimmt. Ghannouchi betrachtet die Demokratie, wenn auch nicht in ihrer säkularen Form, als geeignete Staatsverfassung, um Despotismus zu unterbinden und sicherzustellen, dass dieScharia, das islamische Gesetz, angewandt wird. Er versteht das Prinzip der Souveränität Gottes als eines, das den Herrscher dazu auffordere, nichtdespotisch und eigenmächtig zu regieren, da die wahre Gerichtsgewalt bei Gott liege.[71][75]
Nach Ansicht des Islamwissenschaftlers Martin Riexinger ist der Islamismus nicht mit demdemokratischen Verfassungsstaat in Einklang zu bringen. Der von Islamisten erhobene universale Geltungsanspruch des göttlichen Rechts widerspreche dem Prinzip der Volkssouveränität.[76]
Laut einem Forschungsbericht desÖsterreichischen Integrationsfonds ist die Ablehnung der Demokratie unter zugewanderten Muslimen in Österreich umso stärker, je mehr diese Personen sich am Islam orientieren.[77]
Weitere Ideologeme zu Staat und Gesellschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Religiöse Minderheiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Da dem Islam (wie auch dem Islamismus) eine direkteZwangsmissionierung fremd ist, werden religiöse Minderheiten, sofern sie zu denBuchreligionen (wie Christen, Juden etc.) gehören, vom Staat beschützt (Dhimmi-Status). Islamistische Gruppen unterscheiden sich in ihren Vorstellungen eines solchen „Schutzes“. Viele wollen Minderheiten die volle Ausübung ihrer Religion erlauben, andere wollen die öffentliche Ausübung des Glaubens einschränken. In den meisten islamistischen Ideologien würden Andersgläubige weitgehend die gleichen Rechte wie Muslime genießen, allerdings wären sie von bestimmten politischen Ämtern und dem Tragen von Waffen ausgeschlossen und hätten anstelle der für Muslime obligatorischenZakatsteuer eine spezielle Kopfsteuer („Dschizya“) zu bezahlen.[16] ZurChristenverfolgung in der islamischen Welt siehe dagegen denWeltverfolgungsindex.
Antisemitismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Antisemitismus stellt für die Argumentation des Islamismus ein zentrales Element dar.[78] Islamisten richten sich entschieden gegenJuden und gegenIsrael, die Bezeichnungen werden zumeist synonym verwendet. Israel wird als illegitimeBesatzungsmacht arabischen Landes abgelehnt, dasJudentum gilt als Konkretisierung einer angeblich gottlosenModerne. Ihm wird die Verantwortung für den krisenhaften Zustand vieler islamischer Gesellschaften zugewiesen. Hier zeigt sich die aus dem westlichen Antisemitismus entlehnte Vorstellung einerjüdischen Weltverschwörung. Diese antisemitischen Überzeugungen konnten um sich greifen, weil es sowohl im Koran als auch in denHadithenantijudaistische Passagen gibt.[79]
Zu den wichtigsten programmatischen Texten des islamistischen Antisemitismus gehört der 1950 veröffentlichte AufsatzMa’rakatuna ma’ al-yahud (Unser Kampf mit den Juden) von Sayyid Qutb.[80] Darin behauptet er eine unveränderte Kontinuität der Juden seiner Gegenwart seit der Zeit Mohammeds, die immer gegen den Islam agitiert und Anschläge verübt hätten und alles tun würden, „um dieGemeinschaft der Muslime von ihrer Religion zu entfernen und sie dem Koran zu entfremden“. Sie würden „töten, massakrieren und Propheten verleumden“, weshalbAllah schließlichAdolf Hitler gesandt habe. Qutb hoffte, dass ähnliche Herrscher wieder auftreten mögen, „um den Juden die schlimmste Art der Strafe zu verpassen; damit wird er sein eindeutiges Versprechen erfüllen.“[81]
Als Beleg für eine angebliche jüdische Weltverschwörung führten und führen spätere Islamisten dieProtokolle der Weisen von Zion an, eine ursprünglichrussischsprachigeFälschung bzw.Fiktion aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit Zitaten daraus begründete etwaMuhammad Sayyid Tantawi,Scheich derAzhar von 1996 bis 2010, in seiner Dissertation von 1966 seine Behauptung, „die Juden“ seien seit je Feinde der Muslime gewesen.[82] 2011 berief sich der Oberste Rechtsgelehrte des Iran,Ali Chamene’i, auf dieProtokolle, als er sagte, dass „das Abartige und Primitive“, das in den führenden meinungsbildenden Medien dieser Welt zu finden sei, mit den in denProtokollen formulierten Zielen auf einer Linie liege.[83] Die WebseiteRadio Islam nutzt seit 1996 dieProtokolle als Waffe in ihrem Kampf gegen Juden und Zionisten.[84] Die palästinensischeHamas beruft sich in ihrer 1988 entstandenen Charta explizit auf sie, um die Behauptung zu belegen, „die Juden“ strebten die Vorherrschaft über den gesamtenNahen Osten, wenn nicht gar dieWeltherrschaft an:
„Daszionistische Vorhaben ist grenzenlos, und nachPalästina streben sie nach der Expansion vomNil bis zumEuphrat. Wenn sie das Gebiet völlig verschlungen haben, zu dem sie vorgedrungen sind, trachten sie nach einer weiteren Expansion und so fort. Ihr Vorhaben steht in den ‚Protokollen der Weisen von Zion‘, und ihr gegenwärtiges Tun ist der beste Beleg für das, was wir sagen.“[85]
Die imLibanon aktive schiitischeHisbollah („Partei Gottes“) bestreitet rundweg einExistenzrecht Israels, das sie stets nur als „das zionistische Gebilde“ apostrophiert, und strebt dessen Vernichtung an. Ihr GeneralsekretärHassan Nasrallah beschimpfte Juden als „Nachkommen von Affen und Schweinen“. Im von der Hisbollah kontrollierten Fernsehen wird die Verschwörungstheorie verbreitet, seit Jahrhunderten gebe es eine geheime jüdischeWeltregierung, und auch die ursprünglich christlicheRitualmordlegende wird wiederaufgegriffen.[86] In derHamburger Terrorzelle, aus der die Haupttäter der Anschläge vom 11. September 2001 kamen, spielte Antisemitismus eine große Rolle.[87] Der Täter desÜberfalls auf einen koscheren Supermarkt in Paris am 9. Januar 2015,Amedy Coulibaly, rechtfertigte seine Verbrechen damit, „die Juden“ seien für die „Unterdrückung desIslamischen Staates“ und der Muslime „überall“ verantwortlich.[88]
Frauenbild
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Das Bild der Frau in islamistischen Ideologien ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Die grundlegende Auffassung der meisten Islamistengruppen besteht darin, die Frau zuerst in ihrer häuslichen Umgebung zu sehen; politische und religiöse Aktivität, Arbeit und Unterhaltung sind ihnen jedoch nicht verboten, sofern sich solche Aktivitäten mit der Familie vereinbaren lassen. Viele islamistische Organisationen und Parteien haben parallele Frauenkomitees und Vereine, in denen Frauen politisch aktiv werden können. Dies verdeutlicht, dass das Bild der Frau im Islamismus weder einheitlich noch eindimensional ist. Viele Islamisten sehen sich daher sogar als Reformer, die Frauen vor veralteten Traditionen schützen, die in ihrer Essenz unislamisch sind. Andere Gruppen dagegen lehnen Frauen in der Öffentlichkeit ab und predigen einpatriarchalisches Frauenbild.
Einflüsse, Formen und Strömungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Salafismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Salafismus bezeichnet eine Strömung im modernen islamischen Denken, die eine Rückkehr zum ursprünglichenIslam der frommen Vorväter, dem ProphetenMohammed sowie den vier rechtgeleitetenKalifen fordert. Die Strömung wird allgemein als eine Entwicklung des 19. Jahrhunderts verstanden, das als Reaktion auf den wachsenden europäischen Einfluss im Osmanischen Reich und die wachsende Schwäche des Sultanats entstand. Der Salafismus lehnt mit als erster Trend im Islam die Tradition derUlama ab, wie auch kulturelle Einflüsse, den Sufismus, und fordert eine Wiederaufnahme desIdschtihad, die individuelle Interpretation der Texte des Islam. Der Salafismus ist ein Trend, der auf Denkern beruht, die nicht notwendigerweise eine klerikale Ausbildung besitzen. Als Väter des Salafismus werden u. a.Dschamal ad-Din al-Afghani (1838–1897),Muhammad Abduh (1849–1905) sowieRaschid Rida (1865–1935) betrachtet.[89] Der Salafismus kann als einflussreiche Strömung und Vorläufer des späteren Islamismus betrachtet werden.
Fundamentalismus/Neofundamentalismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der BegriffFundamentalismus entstand in den USA der 1920er-Jahre und bezog sich ursprünglich auf protestantische Christen.Uṣūliyya bezeichnet in derShia dierationalistischeislamische Jurisprudenz, besonders denidjtihad.
Der französische IslamwissenschaftlerOlivier Roy charakterisiert den islamischen Fundamentalismus vor allem als Denkweise innerhalb des Islam, die der religiösen Orthodoxie der Geistlichen(ulama) gegenübersteht. Im Gegensatz zum Islamismus versteht sich der Fundamentalismus jedoch hauptsächlich als Bewegung, die die Bevölkerung selbst und nicht zuerst den Staat verändern will. Die Islamisierung der Gesellschaft nimmt daher Priorität über politischen Aktivismus.[90] Der islamische Fundamentalismus bzw. Neofundamentalismus ist nach Roys Definition konservativ, vertritt daher wenigFrauenrechte, was im starken Kontrast zu den meisten islamistischen Gruppen steht, und sieht die Einführung derScharia als wichtigen Angelpunkt für eine erfolgreicheIslamisierung der Gesellschaft. Die Form der Regierung dagegen wird als weniger wichtig angesehen als die Einhaltung religiösen Rechts selbst.[91]
Der angloamerikanische HistorikerBernard Lewis bezeichnet die Anwendung des Begriffs Fundamentalismus auf denIslam als unglücklich und irreführend, da er ursprünglich auf dasChristentumangewendet wurde. Dort bezeichnet er zumeistprotestantische Strömungen, die den göttlichen Ursprung und dieUnfehlbarkeit derBibel verfechten. Auf den Islam ließe sich dieses Konzept, so Lewis weiter, jedoch nicht anwenden, da der Glaube an den göttlichen Ursprung des Koran zu den Grundfesten der Religion gehört und daher jederMuslim dem Wortsinne nach ein Fundamentalist sei. Ähnlich sprichtAbdelwahab Meddeb davon, dass die Keime des Islamismus bereits im koranischen Text enthalten seien. Ihm zufolge wäre es sehr viel einfacher, wenn es diese islamistische Lektüre des Korans nicht gäbe.
Diesen Ansichten stehen Islamwissenschaftler wieGilles Kepel sowieOlivier Roy entgegen, die Bernard Lewis und anderen ein eindimensionales undessenzialistisches Weltbild des Islam vorwerfen.[92]
Der islamische Fundamentalismus ist, der dominierenden öffentlichen Meinung zufolge, politisch und nicht religiös bedingt. Er ist ein Objekt derSicherheitspolitik. Es handelt „sich beim islamischen Fundamentalismus um einepolitische Bewegung, die die Religion für nichtreligiöse Belange instrumentalisiert und missbraucht“.[93]
Volker von Prittwitz, Professor fürPolitikwissenschaft an der Freien Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), schrieb 2002 einen AufsatzZivile oder herrschaftliche Religion? – Fundamentalismus, Religionsfreiheit und die Verantwortung des zivilen Staates. Darin untersucht er unter anderem die Frage, ob Fundamentalismus eine „politisch verfälschte Religion“ ist.[94]
Islamismus-Diskussion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Diskussion unter Muslimen bezüglich der Rolle von Staat und Religion ist so alt wie die Religion des Islam. DerKoran wird von traditionalistischen Muslimen als vollendete Offenbarung betrachtet, der alle Regeln für das Zusammenleben der Menschen enthält. Erläutert und erweitert werden diese Regeln in derSunna bzw. denHadithen, den Überlieferungen über das Leben und die Auffassungen des ProphetenMohammed. Da der Koran diese Regeln enthält, benötigt die muslimischeUmma nach dieser Auffassung kein menschengemachtes Recht in all jenen Rechtsfragen, die schon im Koran und in den Hadithen geregelt sind. Für Anhänger von islamistischen, fundamentalistischen und religiös konservativen Denkschulen verbietet sich deswegen jegliches menschengemachtes Recht in diesen Bereichen – der Mensch dürfe nicht versuchen, es Gott gleich oder sogar besser als er zu tun, indem er Gottes Gesetze ignoriere und eigene Gesetze schaffe. Solche Gesetze werden als Ursache für viele „Missverhältnisse“ und „Übel“ der gegenwärtigen Gesellschaften gesehen. Eine Rückkehr zu den göttlichen Gesetzen verspricht Islamisten eine Verbesserung der Verhältnisse.
Kontrovers sind vor allem die Themenbereiche Muslime im nicht-muslimischen Ausland, Frauen sowie die tatsächliche Form eines islamischen Staates, in dem ja auch nicht-muslimische Minderheiten (Dhimmis) leben. Islamische bzw. islamistische Parteien und Interessengruppen vertreten daher sehr unterschiedliche Standpunkte, angefangen von moderaten Gesetzesänderungen in nur wenigen, essenziellen Bereichen wie dem Familienrecht, bis hin zum totalitären theokratischen Staat. Auch finden sich starke Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten: Sunniten betrachten die Herrschaft von Menschen als legitim vor Gott; der orthodoxe Schiismus kann sich dagegen keine menschliche Herrschaft auf der Erde vor Wiedererscheinen desMahdi vorstellen. Gebrochen mit dieser Tradition hat AjatollahChomeini nach der Revolution von 1979, als er argumentierte, dass eine weltliche Herrschaft des obersten religiösen Juristen von Gott als legitim betrachtet wird, solange der Mahdi noch nicht wieder erschienen ist.
Problematisch ist auch die Einschätzung radikaler Islamisten bzw. deren Bedrohungspotenzial. Während einige der islamistischen Gruppierungen und ihre Anhänger nicht militant sind, gibt es andere, die radikal in ihren Auslegungen und Handlungen sind und Gewalt zur Durchsetzung befürworten. Besonders die Frage, wie Muslime in nicht-muslimischen Ländern, wie zum Beispiel in Europa, leben sollen, ist von Seiten derImame und Rechtsgelehrten des Islam nicht eindeutig geklärt. Radikale Vereine nutzen diese Unklarheit. In den Ländern, in denen muslimische Minderheiten leben, existiert deswegen eine lebhafte Debatte darüber, wie man das Bedrohungspotenzial der Islamisten untersuchen kann. Probleme entstehen hierbei durch Sprachbarrieren und der selbstgewählten Abschottung der islamistischen Gruppierungen. Gewissheit über die tatsächlichen Absichten von radikalen Gruppen zu erhalten erweist sich oft als schwierig.
Einer der schärfsten Kritiker der Islamisten in dieser Zeit war der ägyptische Jurist Muhammad Saʿīd al-ʿAschmāwī, Mitglied des ägyptischen Staatsrats und zeitweise Vorsitzender des Staatssicherheitsgerichts. Er warf den Islamisten in seiner 1987 veröffentlichten SchriftDer politische Islam (al-Islām as-siyāsī) vor, sie strebten die Errichtung einer faschistischen Diktatur im Gewand der Religion an.[95]
Begriffsgeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Französische Wissenschaftler und Journalisten sahen sich in den 1970er Jahren vor der Herausforderung, den politisch-fundamentalistischen und extremistischen Islam korrekt zu beschreiben und einzuordnen. Dieses Bestreben wurde maßgeblich ausgelöst durch die Anwesenheit und das Wirken desschiitischenAjatollahsRuhollah Chomeini in Paris sowie die inÄgypten undAlgerien aufkeimenden Protestbewegungen, die sich auf ein fundamentalistisch ausgelegtes Islamverständnis, d. h. auf eine wörtliche Auslegung desKorans, bezogen. Der Begriff desFondamentalisme traf jedoch in Frankreich aufgrund seines amerikanischen Ursprungs auf Ablehnung. Die AlternativeIntégrisme schied ebenfalls aus, da sie zu stark mit christlich-katholischen Bezügen konnotiert war. Folglich setzte sich zunehmend der Begriff desIslamisme durch, wenn auch gegen anfängliche Widerstände. Der Orientalist und HistorikerMaxime Rodinson sprach sich vehement gegenIslamisme bzw.Islamismus aus.Islamismus wurde in Frankreich, aber auch in Deutschland, tatsächlich noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ohne Bezug zu Fundamentalismus und Extremismus synonym mitIslam verwendet. Rodinson gab zu bedenken, dass die Verwendung dieses Begriffs es den Rezipienten erschweren könne, fortan zwischen Extremisten und einfachen Gläubigen zu unterscheiden. Der SozialwissenschaftlerGilles Kepel veröffentlichte 1983 in Frankreich das BuchLe Prophète et Pharaon. Les mouvements islamistes dans l’Égypte contemporaine (Der Prophet und der Pharao. Islamistische Bewegungen im heutigen Ägypten). Mit der Übersetzung des Buches ins Englische im Jahr 1984 begann sich der Begriff, nach anfänglicher Übertragung des französischenIslamiste alsIslamicist, immer stärker durchzusetzen. In der Mitte der 1990er Jahre war der Begriff schließlich auch in der außerfranzösischen Forschung weit verbreitet.[96] In französischer Sprache wird dieIdeologie zumeist als«intégrisme» bezeichnet, was den Fokus darauf richtet, dass die Anhänger wieder alle Lebensbereiche unter die Grundsätze des Islams stellen wollen.Sadiq al-Azm führt diesen Begriff darauf zurück, dass im 20. Jahrhundert die Islamgelehrten die Macht über die meisten Lebensbereiche verloren haben. Verblieben sind nur noch „Heirat, Scheidung, Geburt, Tod und Erbrecht“. Die anderen Bereiche wie Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst, Medien wurden ganz oder weitgehend säkular.[97]
Der IslamwissenschaftlerTilman Nagel (* 1942) vertrat 2005 in seinem EssayIslam oder Islamismus? Probleme einer Grenzziehung die Meinung, eine Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus sei „ohne Erkenntniswert“.[98] „Islam und Islamismus sind solange nicht voneinander zu trennen, wieKoran undSunna als absolut und für alle Zeiten wahr ausgegeben werden“, so Nagel. Er verwendet das Wort „Islamismus“ und setzt in seiner Argumentation den Begriff letzten Endes mit dem orthodoxen Islam gleich. Nagel argumentiert, der Islam seivon Hause aus – mit Ausnahme derMuʿtazila –fundamentalistisch.[99] Der Islam richte sich nicht wie das Christentum in einem bestehenden Staat ein, sondern gründe „einen eigenen“. Historisch führt Nagel dies auf die frühislamische Gemeinde unterMohammed zurück, dessen Wirken Nagel zufolge „von Anfang an ein entschiedenes Streben nachDominanz über alle anderen Menschenverbände“ innewohnte, weil es sich „als unerschütterbar wahr und endgültig richtig auffasste. Die Anwendung vonGewalt zurSelbstbehauptung und dann zurUnterwerfung anderer Gemeinschaften, die eben nicht islamische waren, ist demgemäß ein wesentliches, wenn nicht das wesentliche Merkmal der Geschichte des Wirkens Mohammeds inMedina.“[100]
Islamismus in Europa
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Deutschland
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von den 5,6 Millionen Muslimen in Deutschland werden Stand 2023 durch dasBundesamt für Verfassungsschutz 27.200 Personen als Islamisten eingestuft.[101]Salafisten bilden mit 10.500 Personen die zahlenmäßigbedeutendste islamistische Strömung in Deutschland.[101] Anhänger desDschihadismus, d. h. Islamisten, die einen islamischen Gottesstaat mit Gewalt herbeiführen wollen, gibt es rund 1.000 bis 2.000 in Deutschland.[102]
Schweiz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In derSchweiz leben etwa 310.000 vorwiegend sunnitische Muslime (4,26 % der Bevölkerung), 40.000 von ihnen sind Schweizer Staatsbürger. 10 bis 15 Prozent von ihnen sind praktizierende Moslems.[103] 2014 wurde die Zahl gewaltbereiter Islamisten in der Schweiz von Experten auf „einige Dutzend bis einige Hundert“ geschätzt.[104] Einer der bekanntesten Islamisten der Schweiz war der KonvertitAhmed Huber.
Im Juni 2007 verurteilte das Bundesgericht die marokkanischstämmige Belgierin und IslamistinMalika El Aroud, die auch Witwe des Mörders vonAhmad Schah Massoud,Dahmane Abd el-Sattar ist, und ihren zweiten EhemannMoez Garsallaoui wegen Terrorpropaganda im Internet. Die aus der schweizerischen GemeindeDüdingen betriebene Internetseite verbreite Informationen über den Bau von Bomben und Hinrichtungsvideos.[105]
Seit der Gründung des VereinesIslamischer Zentralrat Schweiz IZRS sind u. a. die KonvertitenNicolas Blancho undQaasim Illi präsent. Der Verein und die Personen stehen nach verschiedenen Vorkommnissen unter Beobachtung.[106]
Österreich
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]34,6 % der österreichischen Muslime haben laut einer wissenschaftlichen Studie 2017 „hochfundamentalistische“ Einstellungen.[107]
Ein am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) 2013 durchgeführte Six Country Immigrant Integration Comparative Survey ergab, dass 73,1 % der Muslime in Österreich gaben an, dass Religionsregeln wichtiger sind als weltliche Gesetze. 70,8 % gaben an, keine homosexuellen Freunde haben zu wollen „No gay Friends“. 64,1 % der Muslime in Österreich waren der Meinung, man könne Juden nicht trauen.[108]
Der österreichische Verfassungsschutz sieht 2018 im „islamistischen Extremismus und Terrorismus“ die größte Bedrohung für das Land.[109]
Am 2. November 2020 wurden in Wien im Zuge eines alsislamistisch eingestuftenTerroranschlags 5 Personen getötet (inklusive des Täters) und über 20 teils schwer verletzt. Als Reaktion auf den Anschlag wurden in den folgenden Tagen zwei radikalislamische Moscheen geschlossen, in denen der Täter verkehrte und die zu seiner Radikalisierung beigetragen haben sollen. Dabei handelt es sich um die 2016 von derIGGÖ eingerichteteTewhid-Moschee inMeidling und die nicht der IGGÖ unterstehendeMelit-Ibrahim-Moschee inOttakring. In letzterer sollen auch der wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilteMohamed M. und der 2018 wegen Anschlagsplänen zu neun Jahren Haft verurteilte Lorenz K. verkehrt haben.[110]
Großbritannien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei einer Gesamtbevölkerung von 60 Millionen Einwohnern leben in Großbritannien ca. 1,6 Millionen Muslime. Ballungsgebiete sind vor allemBradford,Oldham,Burnley,Leicester,Birmingham und die HauptstadtLondon. Zusammen mit einer großen Zahl anderer nicht-muslimischer Einwanderer stellen diese Ballungsgebiete oftsoziale Brennpunkte dar. Unter anderem kamen alleAttentäter des 7. Juli aus Bradford und waren britischeStaatsbürger.
Das gesellschaftliche Klima hat sich seit diesen Anschlägen stark verändert. Die Behörden in Großbritannien praktizieren traditionell große Toleranz in Fragen derFreiheit der Meinungsäußerung, allerdings verschärft sich der Ton, etwa wenn die Regierung Universitäten nun offiziell auffordert, muslimische Studenten „aufmerksam zu beobachten“. Schon in den 1990er Jahren wurden vereinzelt Stimmen laut, die mit Bezug auf die große Anzahl an fundamentalistischen Muslimen in Großbritannien von „Eurabien“ oder „Londonistan“ sprechen und London nicht nur als europäische, sondern auch als muslimische Kulturhauptstadt beschreiben.[111] Eine wichtige Intention junger, äußerlich ihrer britischen Heimat angepasster Anhänger dieser islamistischen Theologie ist das Gefühl, für die Erschaffung eines revolutionären Staates zu kämpfen, der am Ende der ganzen Welt die Gerechtigkeit des Islam bringen wird.[112]
Einzelne britische Moscheen sind seit längerem Treffpunkt für den Austausch unter gleichgesinnten Islamisten. So empfiehlt beispielsweise der LondonerImamOmar Bakri Muhammad, Anführer der radikalen Sekteal Muhajiroun, als einzige Form der Auseinandersetzung mit nichtmuslimischen Gesellschaften weiterhin denDschihad und äußerte sich mehrfach lobend über terroristische Anschläge gegen die USA, Israel und andere westliche Staaten. Nach den Anschlägen verließ er Großbritannien in RichtungLibanon, wo er im November 2010 unter Terrorverdacht festgenommen wurde. Lange Zeit durfte auch der an der Nord-Finsbury-Park-Moschee predigende ScheichAbu Hamza al-Masri etlichen später als Terroristen und Al-Qaida-Kader entlarvten Islamisten Anweisungen für ihre Missionen geben, bevor er auf Druck derVereinigten Staaten festgenommen wurde. Im Oktober 2012 wurde al-Masri in die USA ausgewiesen.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Politischer Islam, Islamismus allgemein
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Muriel Asseburg (Hrsg.):Moderate Islamisten als Reformakteure – Rahmenbedingungen und programmatischer Wandel. SWP, Berlin 2007 (PDF); Neuausgabe unter dem TitelModerate Islamisten als Reformakteure? Bpb, Bonn 2008,ISBN 978-3-89331-883-4.
- Abteilung Verfassungsschutz der Senatsverwaltung für Inneres und SportBerlin (Hrsg.):Islamismus – Diskussion eines vielschichtigen Phänomens. Berlin 2005
- Floris Biskamp, Stefan E. Hößl (Hrsg.):Islam und Islamismus. Perspektiven für die politische Bildung. NBKK, Gießen 2013,ISBN 978-3-00-041758-0.
- Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024.
- Dan Diner:Versiegelte Zeit. Über den Stillstand in der islamischen Welt. Propyläen, Berlin 2005,ISBN 3-549-07244-9.
- Mohammed Djassemi:Die Grundzüge der islamischen Ideologie. In:Politische Studien. Sonderheft Naher Osten, München 1980; erweiterter Reprint:Der Islamische Fundamentalismus. Grundzüge der islamischen Ideologie im Iran. Djassemi, Tinnum 2004,ISBN 3-938104-03-1.
- Friedrich Erich Dobberahn:Verlust und Rückeroberung der Heilsgeschichte – Zur Entstehung des schi'itischen Islamismus. In: Wilhelm Eppler (Hrsg.):Fundamentalismus als religionspädagogische Herausforderung. V&R Academic / V&R unipress, Göttingen, 2015,ISBN 978-3-8471-0419-3, S. 105–138.
- Gisbert Jörg Gemein, Hartmut Redmer:Islamischer Fundamentalismus. Aschendorff, Münster 2005,ISBN 3-402-06556-8.
- Julia Gerlach:Zwischen Pop und Dschihad. Muslimische Jugendliche in Deutschland. Links, Berlin 2006,ISBN 3-86153-404-5.
- Hamid Reza Yousefi, Sarah Ginsburg:Kultur des Krieges. Amerikanismus – Zionismus – Islamismus. Nordhausen 2007.
- Rezension von Ismail Küpeli, zuerst erschienen inanalyse+kritik. Nr. 507, 16. Juni 2006.
- Gilles Kepel:Le prophète et pharaon. 1984
- Der Prophet und der Pharao. Das Beispiel Ägypten: Die Entwicklung des muslimischen Extremismus. Piper, München / Zürich 1995,ISBN 3-492-03786-0.
- ders.:Jihad. 2000.
- Das Schwarzbuch des Dschihad. Aufstieg und Niedergang des Islamismus. Piper, München / Zürich 2002,ISBN 3-492-04432-8.
- ders.:Fitna. 2004.
- Die neuen Kreuzzüge. Die arabische Welt und die Zukunft des Westens. Piper, München / Zürich 2004,ISBN 3-492-04643-6.
- Die politische Sprache des Islam. Rotbuch, Berlin 1991,ISBN 3-88022-769-1; Europäische Verlags-Anstalt, Hamburg 2002,ISBN 3-434-46103-5.
- ders.:The Crises of Islam. Modern Library, 2003.
- Die Wut der arabischen Welt. Warum der Jahrhunderte lange Konflikt zwischen dem Islam und dem Westen weiter eskaliert. Campus, Frankfurt am Main / New York, 2003,ISBN 3-593-37343-2.
- Albrecht Metzger:Islamismus. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2005,ISBN 3-434-46238-4.
- Peter L. Münch-Heubner:Islamismus oder Fundamentalismus? Ein Beitrag zu einem akademischen Glaubenskrieg. In:Hans Zehetmair:Der Islam. Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog. Wiesbaden 2005, S. 36–48.
- Tilman Nagel:Islam oder Islamismus? Probleme einer Grenzziehung. In: Hans Zehetmair:Der Islam. Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog. Wiesbaden 2005, S. 19–35.
- Martin Riesebrodt:Die Rückkehr der Religionen. Fundamentalismus und der „Kampf der Kulturen“. Beck, München 2000,ISBN 3-406-45928-5.
- Thomas Schmidinger, Dunja Larise (Hrsg.):Zwischen Gottesstaat und Demokratie. Handbuch des politischen Islam. Zsolnay, Wien 2008,ISBN 978-3-552-06083-8.
- Tilman Seidensticker:Islamismus: Geschichte, Vordenker, Organisationen. Beck, München 2014,ISBN 978-3-406-66069-6.
- Bassam Tibi:Die Krise des modernen Islam. Eine vorindustrielle Kultur im wissenschaftlich-technischen Zeitalter. Beck, München 1981,ISBN 3-406-06028-5; erweiterte Ausgabe: Suhrkamp, Frankfurt 2001,ISBN 3-518-28489-4.
- ders.:Der religiöse Fundamentalismus im Übergang zum 21. Jahrhundert. BI-Taschenbuchverlag, Mannheim u. a. 1995,ISBN 3-411-10501-1.
- Matenia Sirseloudi:Zwischen Assimilation und Abgrenzung. Die Bedeutung der Religion für die Identität der türkischen Diasporagemeinschaft in Deutschland. In: B. Oberdorfer, P. Waldmann:Die Ambivalenz des Religiösen. Religionen als Friedensstifter und Gewalterzeuger. Rombach, Freiburg 2008, S. 289–314.
- ders.: Radikalisierungsprozesse in der Diaspora, in:APuZ 44/2010, S. 39–43 (link).
- Khadija Katja Wöhler-Khalfallah:Islamischer Fundamentalismus. Von der Urgemeinde bis zur Deutschen Islamkonferenz. Schiler, Berlin 2009,ISBN 978-3-89930-229-5.
- Ernst Nolte:Die dritte radikale Widerstandsbewegung: Der Islamismus. Landt, Berlin 2009,ISBN 978-3-938844-16-8.
- Johannes Kandel:Islamismus in Deutschland – Zwischen Panikmache und Naivität. Herder, Freiburg im Breisgau / Basel 2011,ISBN 978-3-451-30399-9.
- Boualem Sansal:Allahs Narren. Wie der Islamismus die Welt erobert. Merlin, Vastorf-Gifkendorf 2013,ISBN 978-3-87536-309-8.
- Imad Mustafa:Der politische Islam. Zwischen Muslimbrüdern, Hamas und Hizbollah. Promedia, Wien 2013,ISBN 978-3-85371-360-0.
- Martin Kramer:Coming to Terms: Fundamentalists or Islamists? Middle East Quarterly. Spring 2003.
- Heiko Heinisch und Nina Scholz:Alles für Allah: Wie der politische Islam unsere Gesellschaft verändert. Molden Verlag, Wien/Graz 2019,ISBN 978-3-222-15029-6.
Islamistische Bewegungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Al-Qa'ida
- Gilles Kepel: Jean-Pierre Milelli:Al-Qaida – Texte des Terrors, Piper, München 2006.
- Behnam T. Said:Geschichte al-Qaidas, C.H. Beck, München 2018.
Hamas und palästinensischer Islamismus
- Ziad Abu-Amr:Islamic Fundamentalism in the West Bank and Gaza, Indiana University Press, Indianapolis, 1994.
- Joseph Croitoru:Hamas, dtv, München 2007.
- Beverly Milton-Edwards:Islamic Politics in Palestine, I.B.Tauris, New York 1996.
Hizbullah
- Joseph Croitoru:Die Hisbollah: Irans Schattenarmee vor den Toren Israels, C.H. Beck, München 2025.
- Jamal Sankari:Fadlallah – The Making of a Radical Shi'ite Leader, Saqi, London 2005.
Hizb ut-Tahrir
- Patrick Möller:Hizb ut-Tahrir – Comeback einer verbotenen Organisation. In: Rauf Ceylan, Michael Kiefer (Hrsg.):Der islamische Fundamentalismus im 21. Jahrhundert. Springer VS, Wiesbaden 2022.
- Reza Pankhurst:Hizb ut-Tahrir – The untold History of the Liberation Party, Hurst and Company, London 2016.
Muslimbruderschaft
- Johannes Grundmann:Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der islamischen Weltliga. Reichert, Wiesbaden 2005,ISBN 3-89500-447-2.
- Gudrun Krämer:Der Architekt des Islamismus – Hasan al-Banna und die Muslimbrüder, C.H. Beck, München 2022.
- Richard P. Mitchell:The Society of the Muslim Brothers, Oxford University Press, New York 1969.
- Muhammad Sameer Murtaza:Die ägyptische Muslimbruderschaft – Geschichte und Ideologie, Verlag rotation, 2011.
Salafismus
- Hazim Fouad,Behnam T. Said (Hrsg.):Salafismus – Auf der Suche nach dem wahren Islam, Herder, Freiburg im Breisgau 2014.
- Rüdiger Lohlker:Die Salafisten, C.H.Beck, München 2017.
Taliban
- Ahmed Rashid:Taliban – Die Macht der afghanischen Gotteskrieger, C.H. Beck, München 2022 (aktualisierte Ausgabe 2000).
Islamismus nach Regionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nordafrika
- Bernhard Schmid:Algerien – Frontstaat im globalen Krieg? Neoliberalismus, soziale Bewegungen und islamistische Ideologie in einem nordafrikanischen Land. Unrast, Münster 2005,ISBN 3-89771-019-6.
- Isabelle Werenfels:Vom Umgang mit den Islamisten im Maghreb. Zwischen Einbindung und Unterdrückung. SWP, Berlin 2005 (PDF).
Sub-Sahara-Afrika
- Michael Bröning, Holger Weiss (Hrsg.):Politischer Islam in Westafrika. Eine Bestandsaufnahme. Lit, Berlin / Münster 2006,ISBN 3-8258-9349-9.
Tschetschenien (Islamismus in...)
- Julija Jusik (alsJulia Jusik):Die Bräute Allahs, NP Buchverlag, St. Pölten/Wien/Linz 2005.
- Bernd Georg Thamm:Der Dschihad in Asien, dtv, München 2008.
Militanter Islamismus und Terrorbedrohung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Uwe Backes,Eckhard Jesse: Islamismus – Djihadismus – Totalitarismus – Extremismus, in: Backes/Jesse (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus und Demokratie, Band 14, Baden-Baden 2002, S. 13–26.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.):Violence, Extremism and Transformation. Verlag der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006,ISBN 978-3-89204-921-0 (Einleitung; PDF, 2,1 MB).
- Babette Bonn:Märtyrer und kein Ende? Der religiöse Hintergrund der islamischen Selbstmordattentäter. Literareon, München 2003,ISBN 3-8316-1100-9.
- Michel Dormal:Terror und Politik. Eine politische Analyse des Islamismus aus Sicht einer kritischen Theorie von Antisemitismus und totaler Herrschaft. Lit, Berlin 2009,ISBN 978-3-8258-1948-4.
- Graue Wölfe, Islam und türkischer Staat. Hintergründe, Geldgeber und Ziele rechter und islamischer Gruppen unter Migranten und Migrantinnen in der BRD. Versuch einer Darstellung. GNN-Verlag, Köln 1994,ISBN 3-926922-27-3.
- Peter Heine:Terror in Allahs Namen. Extremistische Kräfte im Islam. Herder, Freiburg 2001,ISBN 3-451-05240-7.
- erweiterte und aktualisierte Ausgabe:Terror in Allahs Namen. Hintergründe der globalen islamistischen Gewalt. Herder, Freiburg 2015,ISBN 978-3-451-34269-1.
- Andreas Hubertus:Tödliche Werkzeuge Gottes. Merkmale terroristischer Theologie in Christentum und Islam. (Schriften zur Extremismus- und Terrorismusforschung, Band 12) Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Brühl 2018,ISBN 978-3-938407-90-5.
- Matthias Küntzel:Djihad und Judenhass. Über den neuen antijüdischen Krieg. Ca Ira, Freiburg 2002,ISBN 3-924627-07-X.
- Souad Mekhennet, Claudia Sautter, Michael Hanfeld:Die Kinder des Dschihad. Die neue Generation des islamistischen Terrors in Europa. Piper, München / Zürich 2006,ISBN 3-492-04933-8.
- Thomas J. Moser:Politik auf dem Pfad Gottes: Zur Genese und Transformation des militanten sunnitischen Islamismus. innsbruck university press, Innsbruck 2012,ISBN 978-3-902811-67-7.
- Reinhard Scholzen:Antiwestlicher Hass im Namen des Propheten. Islamismus und islamistischer Terrorismus im Spiegel der Verfassungsschutzberichte. In: Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik (Hrsg.):Global campaign against terrorism. Eine Herausforderung für die deutsch-amerikanische Partnerschaft. Berlin 2002, S. 18–27.
- Alice Schwarzer (Hrsg.):Die Gotteskrieger und die falsche Toleranz. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004,ISBN 3-462-03105-8.
- Elmar Theveßen:Terroralarm. Deutschland und die islamistische Bedrohung. Rowohlt Berlin, Berlin 2005,ISBN 3-87134-548-2.
- Bassam Tibi:Fundamentalismus im Islam. Eine Gefahr für den Weltfrieden? Primus-Verlag, Darmstadt 2000,ISBN 3-89678-163-4; 3. ergänzte Auflage: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002.
- Lawrence Wright:Der Tod wird euch finden. Al-Qaida und der Weg zum 11. September. EinSpiegel-Buch bei DVA, München 2007,ISBN 978-3-421-04303-0 (Amerikan. Original:The Looming Tower: Al Qaeda and the Road to 9/11. Knopf, NYC 2006,ISBN 0-14-102935-8).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dossiers, Themenschwerpunkte, Specials
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Dossier Islamismus der Bundeszentrale für politische Bildung (Bundeszentrale für politische Bildung)
- Infodienst Radikalisierungsprävention der Bundeszentrale für politische Bildung
- nah-ost.info – Definition „Islamismus“
- Die vielen Gesichter des Islamismus (Bundeszentrale für politische Bildung)
- Religion und Politik in der islamischen Welt (Bundeszentrale für politische Bildung)
- Islam, Islamismus und Jihadismus in den Medien, Bundeszentrale für politische Bildung
- BKA – Ermittlungen gegen islamistische Straftäter
- Politikwissenschaftliche Literatur zum Thema Islamismus und Islamischer Fundamentalismus in derAnnotierten Bibliografie der Politikwissenschaft
Allgemeiner religiöser und islamischer Fundamentalismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Senatsverwaltung für Inneres, Abteilung Verfassungsschutz, Berlin:Islamismus – Diskussion eines vielschichtigen Phänomens (Berlin, 2005) PDF
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Vgl. entsprechendenarabischen Wiki-Artikel. Da dieser Begriff imArabischen Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart von Hans Wehr, Wiesbaden 1968, nicht aufgeführt ist, handelt es sich um einen arabischenNeologismus.
- ↑abcSabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 10.
- ↑abcSeidensticker, Tilman (2014):Islamismus, C.H. Beck, München, S. 9.
- ↑Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 11.
- ↑Asseburg, Muriel (2008):Moderate Islamisten als Reformakteure? Rahmenbedingungen und programmatischer Wandel, S. 9f. In: Asseburg, Muriel (Hrsg.):Moderate Islamisten als Reformakteure, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.
- ↑Gudrun Krämer:Political Islam. In: Richard C. Martin (Hrsg.):Encyclopedia of Islam and the Muslim World. 2. Auflage. Macmillan Reference USA, Farmington Hills 2016,ISBN 978-0-02-866269-5,S. 895.
- ↑Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 12.
- ↑Bundes-Verfassungsschutzbericht 2022, S. 180. Zitiert in: Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 12.
- ↑Ingrid Thurner:Was hat Islam mit Islamismus zu tun? In:Die Presse, 6. Februar 2013.
- ↑Thomas Bauer:Mittelalterliche Islamisten, Religionen im Gespräch, 2013, 2:48-3:58.
- ↑Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 14.
- ↑Seidensticker, Tilman (2014):Islamismus, C.H. Beck, München, S. 11.
- ↑Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 12.
- ↑Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 12f.
- ↑Vgl. Thomas J. Moser:Politik auf dem Pfad Gottes: Zur Genese und Transformation des militanten sunnitischen Islamismus. Innsbruck University Press, Innsbruck 2012,ISBN 978-3-902811-67-7, S. 37–40.
- ↑abcGilles Kepel:Das Schwarzbuch des Jihad. Aufstieg und Niedergang des Islamismus. Piper, München/Zürich 2002,ISBN 3-492-04432-8.
- ↑Richard P. Mitchell:The Society of the Muslim Brothers. Oxford University Press, 1993,ISBN 0-19-508437-3.
- ↑Patrick Möller:Hizb ut-Tahrir – Comeback einer verbotenen Organisation. In:Rauf Ceylan, Michael Kiefer (Hrsg.):Der islamische Fundamentalismus im 21. Jahrhundert. Springer VS, Wiesbaden 2022. S. 88.
- ↑Monika Gronke:Geschichte Irans, C.H. Beck, München 2009 (aktualisierte Ausgabe,. 2003), S. 109f.
- ↑Siehe etwa:Henner Fürtig:Geschichte des Irak, C.H. Beck, München 2016 (überarbeitet, 2003), S. 120–134.
- ↑Monika Gronke:Geschichte Irans, C.H. Beck, München 2009 (aktualisierte Ausgabe, 2003), S. 111f.
- ↑abVgl. etwaGuido Steinberg:Saudi-Arabien, C.H. Beck, München 2004, S. 62f.
- ↑Vgl. etwaGuido Steinberg:Saudi-Arabien, C.H. Beck, München 2004, S. 153–156.
- ↑Thomas Hegghammer:The Caravan. Abdallah Azzam and the Rise of Global Jihad. Cambridge University Press, Cambridge 2020,ISBN 978-0-521-76595-4,S. 147–148,doi:10.1017/9781139049375 (englisch,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑Thomas Hegghammer:The Caravan. Abdallah Azzam and the Rise of Global Jihad. Cambridge University Press, Cambridge 2020,ISBN 978-0-521-76595-4,S. 178–179 (englisch,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑Thomas Hegghammer:The Caravan. Abdallah Azzam and the Rise of Global Jihad. Cambridge University Press, Cambridge 2020,ISBN 978-0-521-76595-4,S. 152–153, 266–270 (englisch,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑Thomas Hegghammer:The Caravan. Abdallah Azzam and the Rise of Global Jihad. Cambridge University Press, Cambridge 2020,ISBN 978-0-521-76595-4,S. 1–2 (englisch,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑Gilles Kepel:Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen. Verlag Antje Kunstmann, München 2019,ISBN 978-3-95614-320-5,S. 78–94 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – französisch:Sortir du chaos. Les crises en Méditerranée et au Moyen-Orient. Paris 2018.).
Fawaz A. Gerges:The Far Enemy. Why Jihad Went Global. 2. Ausgabe. Cambridge University Press, New York 2009,ISBN 978-0-521-51935-9, S. 84–87 (englisch,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). - ↑Vgl. etwaGilles Kepel:Das Schwarzbuch des Dschihad, Piper, München 2004 (2002), S. 161–168;Johannes Gerster:Israelischer Rückzug aus dem Südlibanon – Kontrollierter Schritt oder freier Fall?, Konrad-Adenauer-Stiftung (kas.de), 26. Mai 2000, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑Vgl. etwa: Beverly Milton-Edwards:Islamic Politics in Palestine, I.B.Tauris, New York 1996, S. 144–151; Joseph Croitoru:Hamas, dtv, München 2007, S. 65–88; Ziad Abu-Amr:Islamic Fundamentalism in the West Bank and Gaza, Indiana University Press, Indianapolis, 1994, S. 63–89
- ↑Siehe etwaHenner Fürtig:Geschichte des Irak, C.H. Beck, München 2016 (überarbeitet, 2003), S. 134–148.
- ↑Vgl. etwaGilles Kepel:Das Schwarzbuch des Dschihad, Piper, München 2004 (2002), S. 206–224, 307–331.
- ↑Vgl. etwaGilles Kepel:Das Schwarzbuch des Dschihad, Piper, München 2004 (2002), S. 288–306.
- ↑Vgl. etwaGilles Kepel:Das Schwarzbuch des Dschihad, Piper, München 2004 (2002), S. 382–391.
- ↑Vgl. etwa: Ahmed Rashid:Taliban – Die Macht der afghanischen Gotteskrieger, C.H. Beck, München 2022 (aktualisierte Ausgabe 2000), S. 41–135; Conrad Schetter: Kleine Geschichte Afghanistans, C.H. Beck, München 2010 (aktualisierte Ausgabe, 2004), S. 125–130.
- ↑Vgl. etwa:Ahmed Rashid:Taliban – Die Macht der afghanischen Gotteskrieger, C.H. Beck, München 2022 (aktualisierte Ausgabe 2000), S. 139–157, 172–189;Conrad Schetter:Kleine Geschichte Afghanistans, C.H. Beck, München 2010 (aktualisierte Ausgabe, 2004), S. 131–135.
- ↑Vgl. etwa: Ahmed Rashid:Taliban – Die Macht der afghanischen Gotteskrieger, C.H. Beck, München 2022 (aktualisierte Ausgabe 2000), S. 172–189.
- ↑Vgl. etwa:Behnam T. Said: Geschichte al-Qaidas, C.H. Beck, München 2018, S. 57–65.
- ↑Behnam T. Said:Geschichte al-Qaidas, C.H. Beck, München 2018, S. 65–79.
- ↑Vgl. etwa:Ahmed Rashid:Taliban – Die Macht der afghanischen Gotteskrieger, C.H. Beck, München 2022 (aktualisierte Ausgabe 2000), S. 342–345;Behnam T. Said: Geschichte al-Qaidas, C.H. Beck, München 2018, S. 79–82.
- ↑Vgl. etwaConrad Schetter:Kleine Geschichte Afghanistans, C.H. Beck, München, 2010 (aktualisierte Ausgabe, 2004), S. 139;Ahmed Rashid:Taliban – Die Macht der afghanischen Gotteskrieger, C.H. Beck, München 2022 (aktualisierte Ausgabe 2000), S. 354.
- ↑Vgl. etwa:Mark Bowden:Killing Osama, Berlin Verlag, Berlin 2012, S. 265–330;Behnam T. Said:Geschichte al-Qaidas, C.H. Beck, München 2018, S. 91–103.
- ↑Vgl. etwa Ahmed Rashid:Taliban – Die Macht der afghanischen Gotteskrieger, C.H. Beck, München 2022 (aktualisierte Ausgabe 2000), S. 342–367;Conrad Schetter:Kleine Geschichte Afghanistans, C.H. Beck, München, 2010 (aktualisierte Ausgabe, 2004), S. 142–151.
- ↑Siehe etwa:Henner Fürtig:Geschichte des Irak, C.H. Beck, München 2016 (überarbeitet, 2003), S. 165–173.
- ↑Siehe etwa:Henner Fürtig:Geschichte des Irak, C.H. Beck, München 2016 (überarbeitet, 2003), S. 172–179.
- ↑Vgl. etwaBehnam T. Said:Geschichte al-Qaidas, C.H. Beck, München 2018, S. 146–155;Behnam T. Said:Islamischer Staat, C.H. Beck, München 2014, S. 41–47;Henner Fürtig:Geschichte des Irak, C.H. Beck, München 2016 (aktualisiert, 2003), S. 174–178.
- ↑Report: 110,600 Iraqis killed since invasion – World news – Mideast/N. Africa – Conflict in Iraq | NBC News (archive.org), abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑Joseph Croitoru:Hamas, dtv, München 2007, S. 145–164.
- ↑Joseph Croitoru:Hamas, dtv, München 2007, S. 171–201.
- ↑Vgl. etwa Abdirizak Sheikh, Mathias Weber:Kein Frieden für Somalia, m.w. Verlag, Frankfurt am Main 2010, S. 101–122, 134–137.
- ↑Vgl. etwaBernd Georg Thamm:Der Dschihad in Asien, dtv, München 2008, S. 119–129.
- ↑Julija Jusik (alsJulia Jusik):Die Bräute Allahs, NP Buchverlag, St. Pölten/Wien/Linz 2005.
- ↑Siehe etwa:Johanna Pink:Geschichte Ägyptens, C.H. Beck, München 2014, S. 249–253; Volker Perthes:Der Aufstand – Die Arabische Revolution und ihre Folgen, Pantheon Verlag, München 2011, S. 40–77.
- ↑Siehe etwa:Rainer Hermann:Die Golfstaaten, dtv, München 2011, S. 281–284.
- ↑Siehe etwa: Volker Perthes:Der Aufstand – Die Arabische Revolution und ihre Folgen, Pantheon Verlag, München 2011, S. 78–92.
- ↑Siehe etwa: Said al-Dailami:Jemen – der vergessene Krieg, C.H. Beck, München 2019, S. 78–144.
- ↑Annette Büchs:Wahlsieg der Islamisten in Ägypten: Der Aufstieg der Muslimbrüder und der Salafisten,German Institute of Global and Area Studies, GIGA Focus 01/2012.
- ↑Siehe etwaJohanna Pink:Geschichte Ägyptens, C.H. Beck, München 2014, S. 253–257.
- ↑Siehe etwaJohanna Pink:Geschichte Ägyptens, C.H. Beck, München 2014, S. 257f.
- ↑Siehe etwaJohanna Pink:Geschichte Ägyptens, C.H. Beck, München 2014, S. 258–265.
- ↑Elisabeth Braune:Tunesien nach den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung, Friedrich Ebert Stiftung, November 2011, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑Thomas Claes, Richard Probst:Tunesien nach den Parlamentswahlen, Friedrich-Ebert-Stiftung, November 2014, abgerufen am 17. Juni 2024.
- ↑Wahl in Marokko: Schlappe für das Königshaus – taz.de, 27. November 2011, abgerufen am 15. Juni 2024.
- ↑Königreich Jordanien: Islamistische Oppositionspartei wird stärkste Kraft bei Parlamentswahl | ZEIT ONLINE, 12. September 2024, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑Syrien: Karten zeigen, wie der Umsturz des Assad-Regimes ablief, Der Spiegel, 10. Dezember 2025, abgerufen am 19. Februar 2025.
- ↑Al-Scharaa zum syrischen Übergangspräsidenten ernannt. Tagesschau.de, 29. Januar 2025, abgerufen am 30. Januar 2025.
- ↑abcdSabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 14.
- ↑Arabischer Originaltext: الإسلام نظام شامل يتناول مظاهر الحياة جميعًا؛ فهو دولة ووطن أو حكومة وأمة، وهو خلق وقوة أو رحمة وعدالة، وهو ثقافة وقانون، أو علم وقضاء، وهو مادة وثروة أو كسب وغنًى، وهو جهاد ودعوة أو جيش وفكرة، كما هو عقيدة صادقة وعبادة صحيحة سواء بسواء.Quelle: Hassan al-Banna:رسالة البنّا إلى المجاهدين من الإخوان المسلمين, ikhwanonline.com, 15. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑Sabine Damir-Geilsdorf:Islamismus – eine Einführung, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2024, S. 17.
- ↑Islamismus – Was ist das überhaupt?Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 2. April 2013
- ↑abcdAzzam S. Tamimi:Rachid Ghannouchi. A Democrat Within Islamism. Oxford University Press, New York 2001,ISBN 0-19-514000-1, S. 173–181.
- ↑Joyce M. Davis:Interview with Rachid al-Ghannouchi. In:Between Jihad and Salaam: Profiles in Islam. Palgrave MacMillan, 1997,ISBN 0-312-21781-1, S. 182.
- ↑Patrick Möller:Hizb ut-Tahrir – Comeback einer verbotenen Organisation. In: Rauf Ceylan, Michael Kiefer (Hrsg.):Der islamische Fundamentalismus im 21. Jahrhundert. Springer VS, Wiesbaden 2022, S. 93.
- ↑abJoyce M. Davis:Interview with Rachid al-Ghannouchi. In:Between Jihad and Salaam: Profiles in Islam. Palgrave MacMillan, 1997,ISBN 0-312-21781-1, S. 183.
- ↑Joyce M. Davis:Interview with Rachid al-Ghannouchi. In:Between Jihad and Salaam: Profiles in Islam. Palgrave MacMillan, 1997,ISBN 0-312-21781-1, S. 183–199.
- ↑Bundeszentrale für politische Bildung:Islamismus und Fundamentalismus.
- ↑Forschungsbericht | Junge Menschen mit muslimischer Prägung in Wien. Österreichischer Integrationsfonds, November 2019, abgerufen am 6. Dezember 2019.
- ↑Bundesamt für Verfassungsschutz (Hrsg.):Antisemitismus im Islamismus. S. 5, S. 20 u.ö., Abruf am 24. September 2019.
- ↑Michael Kiefer:Antisemitismus in den islamischen Gesellschaften. Der Palästina-Konflikt und der Transfer eines Feindbildes. Books on demand, Düsseldorf 2002;Samuel Salzborn:Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne. Beltz Juventa, Weinheim 2018, S. 117 f.
- ↑Auch zum folgenden Klemens Himpele: Antisemitismus in arabischen Staaten. Köln 2004,ISBN 978-3-8364-5833-7, S. 39–41; Götz Nordbruch: Qutb, Sayyid. In: Wolfgang Benz (Hrsg.):Handbuch des Antisemitismus, Bd. 2:Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009,ISBN 978-3-598-44159-2, S. 663 f., sowie Michael Kiefer:Ma‘rakatuna ma‘a al-yahud (Sayyid Qutb, 1950). In: ebenda, Bd. 6:Publikationen. De Gruyter Saur, Berlin 2013,ISBN 978-3-11-030535-7, S. 444 f. (beides abgerufen überDe Gruyter Online).
- ↑Jeffrey Herf:Nazi Propaganda for the Arab World. Yale University Press, New Haven/London 2009, S. 255 ff., eigene Übersetzung.
- ↑Michel Bernhardt und Julia Jaki:Die ‚Protokolle der Weisen von Zion‘. Die Genese der Idee einer jüdisch/zionistischen Weltverschwörung in Europa und der arabischen Welt. In: Schirin Fathi (Hrsg.):Komplotte, Ketzer und Konspirationen. Zur Logik des Verschwörungsdenkens. Beispiele aus dem Nahen Osten. transcript, Bielefeld 2010,ISBN 978-3-8376-1341-4, (abgerufen überDe Gruyter Online) S. 222 f.
- ↑Hegemonistic media politics draw on Zionist protocols. www.tehran-times.com, 18. Oktober 2011
- ↑Wolfgang Benz:Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Legende von der jüdischen Weltverschwörung. C.H. Beck, München 2007, S. 97 f.
- ↑Olaf Farschid:HAMAS. In: Wolfgang Benz (Hrsg.):Handbuch des Antisemitismus, Band 5:Organisationen. De Gruyter Saur, Berlin 2012,ISBN 978-3-11-027878-1, S. 302 (abgerufen überDe Gruyter Online).
- ↑Olaf Farschid:Hizb Allah. In: Wolfgang Benz (Hrsg.):Handbuch des Antisemitismus, Band 5:Organisationen. De Gruyter Saur, Berlin 2012,ISBN 978-3-11-027878-1, S. 319 f. (abgerufen überDe Gruyter Online).
- ↑Samuel Salzborn:Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne. Beltz Juventa, Weinheim 2018, S. 117 f.
- ↑Bundesamt für Verfassungsschutz (Hrsg.):Antisemitismus im Islamismus S. 24, Abruf am 24. September 2019.
- ↑Olivier Roy:The Failure of Political Islam. I. B. Tauris & Co., London 1999,ISBN 1-85043-880-3, S. 32ff.
- ↑Olivier Roy:The Failure of Political Islam. I. B. Tauris & Co., London 1999,ISBN 1-85043-880-3, S. 24.
- ↑Olivier Roy:The Failure of Political Islam. I. B. Tauris & Co., London 1999,ISBN 1-85043-880-3, S. 38.
- ↑Vgl. Olivier Roy:The Failure of Political Islam. I. B. Tauris & Co., London 1999,ISBN 1-85043-880-3, S. 15.
- ↑Bassam Tibi:Politisierung der Religion. Sicherheitspolitik im Zeichen des islamischen Fundamentalismus. In:Internationale Politik. 55 (2000) 2, S. 27. Im gleichen Sinne siehe Soheib Bencheikh:Ou l’islam marche avec son siècle, ou il reste a la marge de la société moderne. In:Le Monde. 20. November 2001 (www.lemonde.fr); Yasar Nuri Öztürk:400 Fragen zum Islam – 400 Antworten. Düsseldorf 1999. Zitiert nach von Prittwitz:Zivile oder herrschaftliche Religion
- ↑Volker von Prittwitz: Zivile oder herrschaftliche Religion. 22. Mai 2002, abgerufen am 20. Januar 2012.
- ↑Vgl. Gudrun Krämer:Gottes Staat als Republik. Reflexionen zeitgenössischer Muslime zu Islam, Menschenrechten und Demokratie. Baden-Baden 1999, S. 93.
- ↑Martin Kramer:Coming to Terms: Fundamentalists or Islamists? Middle East Quarterly. Spring 2003, S. 65–77.
- ↑Kein mittlerer Weg für den Islam. Neue Zürcher Zeitung, 17. September 2015.
- ↑Tilman Nagel:Islam oder Islamismus? Probleme einer Grenzziehung. In:Hans Zehetmair:Der Islam. Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog. VS, Wiesbaden 2005,ISBN 3-531-14797-8, S. 32–33.
- ↑So zitiert Nagel etwa die Schrift des muslimischen AutorsIbrahim Rüschoff, die den Unterschied des buchstabenhörigen, verhaltensnormierenden Islam zum bloß einstellungsmotivierenden Christentum am Beispiel des islamischen Schweinefleischverbots erörtert: „Es ist zwar nicht zu bestreiten, dass Schweinefleisch nicht das Beste und Gesündeste ist“ – ein innerweltliches Argument – „dass das jedoch der (im Original gesperrt!) Grund für das Verbot ist, wage ich nicht zu behaupten. Dass dieses Verbot uns von Gott im Qur'an gegeben wurde, ist für uns Muslime ausschlaggebend“. Zit. nach Tilman Nagel:Islam oder Islamismus? Probleme einer Grenzziehung. In: Hans Zehetmair:Der Islam. Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog. VS, Wiesbaden 2005,ISBN 3-531-14797-8, S. 22.
- ↑Tilman Nagel:Islam oder Islamismus? Probleme einer Grenzziehung. In: Hans Zehetmair:Der Islam. Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog. VS, Wiesbaden 2005,ISBN 3-531-14797-8, S. 25–26.
- ↑abBundesverfassungsschutzbericht 2023, Bundesinnenministerium, 2024, S. 210.
- ↑Jonas Breng:(S+) »Die Hamas hat in Deutschland Tradition«: Terrorexperte über die Geschichte des Islamismus. In:Der Spiegel. 15. Oktober 2024,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Oktober 2024]).
- ↑Büro für Demokratie, Menschenrechte und Arbeitsfragen imUS-Außenministerium:Bericht über internationale Religionsfreiheit 2007 – Schweiz (Memento vom 24. Juli 2008 imInternet Archive) (PDF; 36 kB).
- ↑Reimann operiert mit inexistenten Zahlen. 13. Februar 2014.
- ↑Coordination Intercommunautaire Contre l’Antisémitisme et la Diffamation:Malika condamnée pour soutien au terrorisme. 22. Juni 2007.
- ↑Sponsern Saudis Islamischen Zentralrat?: Geheimdienst überwacht Schweizer Muslime. In: Blick vom 26. Juni 2011, Abruf: 20. Januar 2012.
- ↑Ednan Aslan, Jonas Kolb, Erol Yildiz:Muslimische Diversität. Ein Kompass zur religiösen Alltagspraxis in Österreich. Springer VS, 2017.
- ↑Ruud Koopmans: Religious fundamentalism and out-group hostility among Muslims and Christians in Western Europe. (PDF) Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), archiviert vom Original am 30. August 2017; abgerufen am 20. Juni 2017 (englisch).
- ↑BVT (Hrsg.):Verfassungsschutzbericht 2018. Wien 2019,S. 11 (bvt.gv.at [PDF]).
- ↑Österreich schließt zwei Moscheen. Abgerufen am 10. November 2020.
- ↑Newspapers warn of threat to America from “Londonistan”.The Guardian, 12. Juli 2005.
- ↑Appell an Glaubensbrüder: Setzt dem Terror ein Ende!Neue Zürcher Zeitung, 5. Juli 2007.