Isernia
Isernia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Molise | |
Provinz | Isernia (IS) | |
Koordinaten | 41° 36′ N,14° 14′ O41.614.233333333333423Koordinaten:41° 36′ 0″ N,14° 14′ 0″ O | |
Höhe | 423 m s.l.m. | |
Fläche | 68,74 km² | |
Einwohner | 20.684(31. Dez. 2023)[1] | |
Postleitzahl | 86170 | |
Vorwahl | 0865 | |
ISTAT-Nummer | 094023 | |
Bezeichnung der Bewohner | Isernini | |
Schutzpatron | San Pietro Celestino (19. März) | |
Website | Isernia | |
Panoramasicht auf Isernia |
Isernia ist die Hauptstadt der gleichnamigenitalienischenProvinz Isernia in der RegionMolise.
DieStadt hat 20.684 Einwohner (Stand 31. Dezember 2023) und ist Sitz einesBischofs.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Nachbargemeinden sindCarpinone,Forlì del Sannio,Fornelli,Longano,Macchia d’Isernia,Miranda,Pesche,Pettoranello del Molise,Roccasicura undSant’Agapito.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Antike
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die antike Stadt an derselben Stelle hießAesernia. Im 5. Jahrhundert wurde das Bistum Isernia errichtet, das im 19. Jahrhundert nach der Vereinigung mit dem Bistum Venafro zumBistum Isernia-Venafro wurde.
Neuzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 errichtete dasfaschistische Regime in Isernia ein Internierungslager (campo di concentramento). Es befand sich in einem ehemaligen Benediktinerkloster im Ortskern. Die ersten 76 Internierten waren Italiener,Jugoslawen,Franzosen,Deutsche,Rumänen,Briten,Polen,Ungarn; vereinzelt kamen sie auch ausAlbanien undSyrien. Nach und nach kamen vor allempolitische Oppositionelle, Angehörigeslawischer Minderheiten aus den Grenzprovinzen, ausländischeJuden undJugoslawen aus den von Italien besetzten und annektierten Gebieten nach Isernia. Im Sommer 1941 wurde zudem ein ehemaliger Kinosaal für diesen Zweck eingerichtet. Da die Überbelegung ausgeprägt war und die hygienischen Verhältnisse zu wünschen übrig ließen, wurden schließlich die jüdischen Internierten auf andere Lager verteilt, während der Kinosaal weiterhin als Internierungslager für Jugoslawen bestehen blieb.[2]
Am 10. September 1943, einen Tag nach der alliiertenLandung bei Salerno und zwei Tage nach demWaffenstillstand von Cassibile, wurde Isernia von den alliierten Luftstreitkräften angegriffen. Der schwere Bombenangriff zerstörte etwa ein Drittel der historischen Stadt und es kamen zahlreiche Einwohner durch das Bombardement ums Leben. Nach neueren Forschungen des Staatsarchiv (2007) zeigt sich, dass den alliierten Luftangriffen im Herbst 1943 insgesamt 489 Einwohner zum Opfer fielen.
Nach dem 18. September zogen sich Teile der deutschen Streitkräfte, so zum Beispiel die26. Panzer-Division, in den Raum Isernia zurück. Von hier aus sollte der Verband die Sicherung der sogenanntenViktor-Linie (Volturno-Linie) sichern, beziehungsweise die zweite Auffanglinie dieBarbara-Linie bilden.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde ein systematischer Wiederaufbau angegangen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Panoramasicht
- Die Kathedrale
- Die Kathedrale von innen
- Chiesa di Santa Maria Assunta
- Chiesa della Concezione
- Fontana Fraterna
- Ponte Cardarelli
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wirtschaftlich ist die Herstellung von kunsthandwerklichenSpitzen und die Nahrungsmittel- und Baustoffindustrie bedeutsam.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Giovanni Pettine (1883–1973), Stummfilmregisseur und Produktionsleiter
- Roberto Farinacci (1892–1945), Rechtsanwalt, Journalist und faschistischer Politiker
- Luca Desiata (* 1971), Manager und Gründer Hebdomada Aenigmatum (lateinische Kreuzworträtsel)
- Daniela Sabatino (* 1985), Fußballspielerin
- Davide Appollonio (* 1989), Radrennfahrer
- Nicole Fossa Huergo (* 1995), Tennisspielerin
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. Abgerufen am 18. März 2025 (Bevölkerungsstatistiken desIstituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023).
- ↑Klaus Voigt,Zuflucht auf Widerruf. Exil in Italien 1933-1945 (Band 2), Stuttgart 1993 (Klett-Cotta), S. 70–71; Carlo Spartaco Capogreco,I campi del duce. L’internamento civile nell’Italia fascista (1940-1943), Torino 2004 (Einaudi), S. 213–214