Isabella Girardeau (eigtl.:Isabella Calliari (?); genannt:La Isabella,Signora Isabella,Mademoiselle Girardo;[1][2][3][4] nachgewiesen 1709 bis 1712) war eine barockeOpernsängerin (Sopran), die inLondon wirkte. Ihr Andenken ist mit einer weltberühmtenArie vonGeorg Friedrich Händel verbunden.
Über diese Sängerin ist nur sehr wenig bekannt. LautCharles Burney war sie eineItalienerin, die mit einemFranzosen verheiratet war.[4] Es wird vermutet, dass sie identisch mit einerIsabella Calliari ist, die in Quadrios Liste von Sängern der Jahre 1700 bis 1720 erscheint.[3][4] Wegen ihres französischen Nachnamens Girardeau wurde sie auch oft als „Mademoiselle“ bezeichnet.[3]
Im Dezember 1709 schloss sie einen Vertrag mit demQueen’s Theatre in London und trat im Januar 1710 als Celinda in der Oper (Pasticcio?)Almahide auf,[3] wo sie laut Burney zwei sehr verschiedene Arien zu singen hatte: einpathetischesLargo und eine virtuosearia di bravura.[5] Im darauffolgenden März verkörperte sie die Mandana inFrancesco Mancinis OperIdaspe fedele, neben dem berühmtenNicolino.[3] Wohl im gleichen Jahr wirkte sie auch gemeinsam mit anderen Opernsängern und demTrompeter John Grano in einem Konzert bei der Herzogin von Shrewsbury imKensington Palace mit.[3][6]
Während der Saison 1710–11 erhielt Isabella Girardeau eine Gage von 300Pfund für ihre Auftritte als Climene inAlessandro ScarlattisPirro e Demetrio, als Fronima inGiovanni BononcinisEtearco und als liebliche Almirena in Händels erster für England geschriebener OperRinaldo.[3][4] Darin sang sie dieSarabanda „Lascia ch’io pianga“ („Lass mich beweinen“), die heute wohl Händels berühmteste Arie überhaupt ist. Es heißt, die Girardeau sei nicht nur in der Oper, sondern auch im wahren Leben eine „bittere Rivalin“ vonElisabetta Pilotti-Schiavonetti gewesen, der Darstellerin der Zauberin Armida (inRinaldo).[4]
1711–12 trat sie noch in zwei Opern vonFrancesco Gasparini auf: inAntioco in derHosenrolle des Oronte und inAmbleto als Veremonda,[3] wo sie laut Burney „eine laute Arie mitobligaten Trompeten undOboen“ („a noisy song for trumpets and hautbois obligati“) zu singen hatte.[4]
Danach verliert sich ihre Spur. Schon um 1720 galt „La Isabella“ als „a star of the past“ (Star der Vergangenheit).[6]
Personendaten | |
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NAME | Girardeau, Isabella |
ALTERNATIVNAMEN | Isabella Calliari; La Isabella; Signora Isabella; Mademoiselle Girardo |
KURZBESCHREIBUNG | italienische Opernsängerin (Sopran) |
GEBURTSDATUM | 17. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 18. Jahrhundert |