Investitionsausgaben

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Investitionsausgaben (auchCAPEX, fürenglischcapitalexpenditure; umgangssprachlich auch "Investitionskosten") werden die bei einerInvestition getätigtenAusgaben für längerfristigeAnlagegüter genannt, beispielsweise für neueBetriebs- und Geschäftsausstattung,Fahrzeugpark,Immobilien oderMaschinen. Im Gegensatz zu den Investitionsausgaben stehen die Aufwendungen für den operativen Geschäftsbetrieb, dieBetriebskosten (auchOPEX genannt, fürenglischoperationalexpenditure).CAPEX undOPEX zusammen ergeben dieTOTEX (fürenglischtotalexpenditure).

Inhaltsverzeichnis

Betriebswirtschaftliche Sicht

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Alle Investitionen (Erweiterungs-,Ersatz-,Rationalisierungsinvestitionen oderimmaterielle Investitionen) verursachen Investitionsausgaben. Investitionen sind auf einen längeren Zeitraum ausgelegt. Beispielsweise werden beiGebäuden oderProduktionsanlagen, die über mehrere Jahre genutzt werden, die Abschreibungen nicht sofort bei der Anschaffung vom Gewinn abgezogen, sondern über dieNutzungsdauer verteilt.

Imbetriebswirtschaftlichen Sinn handelt es sich nicht umKosten, da Investitionen in dieAnlagenbuchhaltung einfließen und zu Veränderungen derAbschreibungen führen. Vielmehr handelt es sich umliquiditätswirksame Ausgaben, die entweder durchBarzahlung (Aktivtausch) oderEigen- (aus demEigenkapital) oderFremdfinanzierung (durchKreditaufnahme) finanziert werden (Bilanzverlängerung).

Auch im steuerrechtlichen Sinn sind Investitionen keine Kosten (also keineBetriebsausgaben), sondern die Umwandlung vonVermögen. Hierbei wird dasUmlaufvermögen (Bankguthaben,Kassenbestand) inAnlagevermögen verwandelt. Bei der Nutzung der Investitionen (Wirtschaftsgüter) verlieren diese an Wert. Das heißt, sie nutzen sich ab. Während der Nutzungsdauer wirdWertminderung, die beispielsweise durch dieAbnutzung entsteht, derGewinn- und Verlustrechnung in Form von Abschreibung als Aufwand belastet (abgeschrieben).

Mithin können aber auch dieForschungs- und Entwicklungskosten wirtschaftlich als Investitionsausgaben gesehen werden, auch wenn sie buchhalterisch i. d. R. eineKostenart darstellen und im Jahr der Ausgabe voll vom Gewinn abgesetzt werden (vgl. Aktivierung vonEigenleistungen).

Volkswirtschaftliche Sicht

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InvestitionsausgabenI{\displaystyle I} sind in derVolkswirtschaftslehre eine wichtige ökonomische Größe neben demKonsumC{\displaystyle C},SparenS{\displaystyle S} undEinkommenY{\displaystyle Y}.[1]Marktgleichgewicht herrscht, wennex postI=S{\displaystyle I=S}, also sämtlicheErsparnisse inInvestitionen fließen. Da sowohl Ersparnisse als auch Investitionen aus dem Einkommen stammen, gilt:

Y=C+I{\displaystyle Y=C+I} und
Y=C+S{\displaystyle Y=C+S},

denen die DefinitionsgleichungY=C+(YC){\displaystyle Y=C+(Y-C)} gemeinsam ist.

DasDestatis unterscheidet bei Investitionsausgaben zwischenAusrüstungsinvestitionen (Unternehmen kaufenMaschinen oderKraftfahrzeuge oder stellen sie für den Eigenbedarf her),Bauinvestitionen (alle Arten vonGebäuden) undVorratsinvestitionen (alle Güter, die aufLager genommen werden).[2]

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Wolfram Libbert,Gleichgewichtswerte fur Preisniveau und Einkommensverteilung in einer wachsenden Wirtschaft, 1962, S. 9
  2. Nicholas Gregory Mankiw,Makroökonomik, 1993, S. 574
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